DE500487C - Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von Schuhwerk in einem geschlossenen Arbeitsraum mittels feuchter Luft - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von Schuhwerk in einem geschlossenen Arbeitsraum mittels feuchter Luft

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DE500487C
DE500487C DEM98269D DEM0098269D DE500487C DE 500487 C DE500487 C DE 500487C DE M98269 D DEM98269 D DE M98269D DE M0098269 D DEM0098269 D DE M0098269D DE 500487 C DE500487 C DE 500487C
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footwear
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MORITZ HIRSCH DIPL ING
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A43FOOTWEAR
    • A43DMACHINES, TOOLS, EQUIPMENT OR METHODS FOR MANUFACTURING OR REPAIRING FOOTWEAR
    • A43D95/00Shoe-finishing machines
    • A43D95/12Devices for conditioning, tempering, or moistening

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von Schuhwerk in einem geschlossenen Arbeitsraum mittels feuchter Luft Schuhwerk und Schuhwerkteile werden während der Verarbeitung ein oder mehrmalig nachbefeuchtet, um vor allem die Geschmeidigkeit des Leders wiederherzustellen. Die Befeuchtung geschieht bisher unmittelbar mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit oder durch Einwirkung feuchter Luft auf die Werkstücke. Das unmittelbare Benetzen besitzt den Nachteil, daß das gewünschte Maß der Anfeuchtung leicht überschritten wird und Ungleichmäßigkeiten auftreten. Gefärbtes Oberleder kann wegen der Fleckenbildung überhaupt nicht benetzt werden. Ebenso ist das Eindämpfen mit Schwierigkeiten verbunden, da hierbei nicht reinerjDampf, sondern nur ein Dampf-Luft-Gemisch angewandt werden kann. Reiner Dampf würde die Aufrechterhaltung der für die Behandlung von Schuhwerk unzulässig hohen'Temperatur von ioo° fordern. Das Dampf-Luft-Gemisch darf andererseits nicht gesättigt sein, da sonst an den Umfassungsflächen des Befeuchtungsraumes Niederschlag entsteht und Tropfen auf das Werkstück fallen. Das Behandeln mit ungesättigter Luft hat den Nachteil, daß der Feuchtigkeitsgehalt des Leders nicht über den seinem hygroskopischen Punkt entsprechenden Betrag getrieben werden kann. Außerdem wird dieser Grenzwert nur langsam erreicht. Der Zusammenhang zwischen dem Feuchtigkeitsgrad der Luft und denn erreichbaren Feuchtigkeitsgehalt des Leders ist z. B. in Abb. i für chromgegerbtes Oberleder dargestellt, dessen hygroskopischer Punkt bei einem Feuchtigkeitsgehalt von 2o °/o liegt. Es ist bekannt, daß die Festigkeitseigenschaften von Leder und ähnlichen Stoffen nach Überschreitung dieses Grenzfeuchtigkeitsgehaltes sich verbessern. Die Geschmeidigkeit wird größer, die Zugfestigkeit geringer und daher die für die Verarbeitung wichtige Dehnbarkeit größer.
  • Bekannt ist auch, die Befeuchtungswirkung dadurch zu beeinflussen, daß das Befeuchtungsgut zum Ausgleich von Spannungen zunächst angewärmt, danach abgekühlt und gleichzeitig befeuchtet wird. Die Befeuchtung vollzieht sich hierbei in der Weise, daß das Befeuchtungsgut wärmer bleibt als die zu seiner Abkühlung angewandte Befeuchtungsluft. Dieses Verfahren ergibt eine Abschwächung der Befeuchtungswirkung.
  • Demgegenüber betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren, durch das die Befeuchtungswirkung gegenüber den bekannten Verfahren sowohl hinsichtlich Raschheit als auch schließliche Menge der Feuchtigkeitsaufnahme verbessert wird. Die Feuchtigkeitsaufnahme kann hierbei beliebig schnell bis zu dem dem hygroskopischen Punkte entsprechenden Grenzwert gebracht, gegebenenfalls beliebig über den Grenzwert gesteigert werden, wobei gleichzeitig die Nachteile der bekannten Verfahren vermieden werden. Nach der Erfindung wird das zu befeuchtende Schuhwerk zunächst durch einen feuchten Luftstrom abgekühlt, danach in einem feuchten Luftstrom von wesentlich höherer Temperatur befeuchtet. Die zur Abkühlung dienende Luft ist zweckmäßig nahezu oder ganz gesättigt, die zur Befeuchtung dienende nahezu oder ganz gesättigt oder übersättigt. Das Abkühlen und Anfeuchten kann mehrmals hintereinander wiederholt werden, um die Wirkung zu verstärken. Der kühlende Luftstrom soll ganz oder nahezu gesättigt sein, um die aufgenommene Feuchtigkeit nicht wieder aufzutrocknen. Übersättigung der zur Befeuchtung dienenden Luft ist deshalb erwünscht, weil die Aufnahme vom Feuchtigkeit durch hygroskopische Körper aus ungesättigter Luft unter gleichzeitiger Erwärmung des hygroskopischen Körpers erfolgt, die im vorliegenden Falle möglichst vermieden werden soll. Bei diesem Verfahren ist es möglich, die Temperatur des Schuhwerks unter dem Taupunkt der Luft zu halten und infolgedessen eine über allen Teilen gleichmäßige Feuchtigkeitsaufnahme in Form eines rasch eindringenden Hauches zu bewirken. Das Verfahren bleibt jedoch auch anwendbar für Befeuchtung durch ungesättigte Luft, nur wird alsdann die Wirkung der vorausgehendenpAbkühlung rascher aufgehoben und eine mehrmalige Abkühlung in höherem Maße erforderlich.
  • .In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in Abb. 2 und 3 in zwei Ausführungsformen dargestellt. Abb.4 ist ein Längsschnitt, und Abb. 5 und 6 sind verschiedene Querschnitte der Ausführung nach Abb. 3.
  • Bei der Ausführung nach Abb. 2 befindet sich das zu befeuchtende Schuhwerk in einem schrank- oder kammerartigen Raume. Eine Luftfördervorrichtung 2 treibt zunächst kalte Luft durch die Kammer. Die Abkühlung erfolgt hierbei beispielsweise durch Wasserdüsen 3. Die erwärmte Luft kehrt durch den Kanal q. zurück. Ist das Schuhwerk genügend abgekühlt, so wird die Kühlvorrichtung abgestellt und eine Anwärmevorrichtung 5 sowie eine Befeuchtungsv orrichtung 6 in Tätigkeit gesetzt, wobei diese Befeuchtungsvorrichtung sich an einer Stelle des Luftweges hinter der Anwärmevorrichtung befindet. Sie erhält zweckmäßig eine derartige Ausbildung, daß eine Zerteilung der Feuchtigkeit in feinste schwebende Teilchen erfolgt, die ohne Tropfenbildung von dem Luftstrom weitergetragen werden, auch wenn der Sättigungsgrad der Luft überschritten wird.
  • Frische Ersatzluft kann durch den Anschluß i2 aus der Umgebung entnommen und überschüssige Luft durch den Anschluß 13 nach außen entfernt werden. Diese Anschlüsse haben Bedeutung, wenn die Anlage mit einer Vorrichtung verbunden werden soll, die zur Trocknung von Schuhwerk dient. Die Befeuchtungsvorrichtung 6 bleibt in diesem Falle außer Tätigkeit. Die Erwärmung der Trockenluft erfolgt durch 5. Ihre vorherige Abkühlung durch ,3 kann dazu benutzt werden, um die Luft zu entfeuchten und die Trocknung ganz oder hauptsächlich in geschlossenem Kreislauf zu führen.
  • Die Ausführung nach Abb. 3 besitzt die Form eines Kanals, durch den das Schuhwerk vermittels einer Fördervorrichtung 7 hindurchgeführt wird. Das Schuhwerk durchläuft nacheinander verschiedene Felder, von denen in dem gezeichneten Beispiel 8 und g Kühlfelder, io und ix Befeuchtungsfelder darstellen. Mehrere Luftfördervorrichtungen 2 dienen zur Bewegung der Luft. Die Abkühlung erfolgt durch eine Vorrichtung 3, die Anwärmung durch eine Vorrichtung 5, die anschließende Befeuchtung durch eine Vorrichtung 6.
  • Die Bildung von Tropfen an der Decke, die beim Niederfallen das Schuhwerk beschädigen würden, kann durch Wahl geeigneter Baustoffe für die Decke oder nach Abb. 2 dadurch vermieden werden, daß der Luftstrom hinter der Fördervorrichtung 2 durch die Wand 14. geteilt und eine Übersättigung des die Decke treffenden Teilstromes vermieden wird, oder dadurch, daß nach Abb. 6 der Luftstrom so geleitet wird, daß er vor der Befeuchtung die Decke bestreicht und erwärmt.
  • Die Abkühlung des Schuhwerks kann auch in anderer Weise, beispielsweise durch Ausbildung der Unterlagen als Kühlvorrichtung, erfolgen. Die Anwärmung kann statt vor hinter der Fördervorrichtung 2 vorgenommen werden. Die Befeuchtung kann gleichfalls in anderer Weise, beispielsweise durch angefeuchtete Tücher, bewirkt werden, die man in den Luftkreislauf einschaltet.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Behandeln von Schuhwerk und Schuhwerkteilen in einem geschlossenen Arbeitsraume mittels feuchter Luft, dadurch gekennzeichnet, daß das Schuhwerk vor der Einwirkung des ganz oder nahezu ganz gesättigten oder übersättigten Befeuchtungsluftstromes abgekühlt wird, um die Feuchtigkeitsaufnahme des Schuhwerks zu beschleunigen und gegebenenfalls über das durch den hygroskopischen Punkt des Leders gekennzeichnete Maß zu erhöhen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß das Abkühlen durch einen nahezu oder ganz gesättigten Luftstrom bewirkt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch =, dadurch gekennzeichnet, daß das Abkühlen und Anfeuchten mehrmals hintereinander wiederholt wird. q..
  4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen schrank- oder kammerartigen Aufbau, in welchem die Kühl-, Anwärm- und Befeuchtungsvorrichtungen (3, 5, 6) und Luftleitungen (r2, 13) derartig verstellbar sind, daß man die Werkstücke wahlweise abkühlen, befeuchten und trocknen kann.
  5. 5. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch x, bei der das Schuhwerk durch einen kanalartigen Aufbau hindurchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlungs- und Befeuchtungsvorrichtungen in mehrfacher Ausführung beiderseits der Längsrichtung des Kanals angeordnet sind.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildung von Feuchtigkeitstropfen an der Kammerdecke dadurch verhindert wird, daß an der Decke eine unbefeuchtete Luftschicht (Abb. 2) oder die gesamte Luft vor ihrem Befeuchten (Abb. 6) vorbeigeführt wird oder indem die Decke aus einem wasseraufsaugenden Stoff besteht.
DEM98269D 1927-02-11 1927-02-11 Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von Schuhwerk in einem geschlossenen Arbeitsraum mittels feuchter Luft Expired DE500487C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2633583A (en) * 1950-03-16 1953-04-07 United Shoe Machinery Corp Shoe conditioning apparatus
US2973531A (en) * 1959-09-03 1961-03-07 Morton S Bromfield Method for mulling shoe uppers
DE1161787B (de) * 1959-05-04 1964-01-23 Morton S Bromfield Verfahren zur Herstellung von Schuhwerk

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