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Schaufelrad mit beweglichen Schaufeln. Es sind Schaufelräder bekannt,
deren Schaufeln beweglich am Radkörper befestigt sind und sich im Betrieb ständig
relativ zum Rad bewegen. Es soll damit erreicht werden, daß die Schaufeln an jeder
Stelle des Arbeitsgebietes eine den örtlichen Strömungsverhältnissen angepaßte Stellung
einnehmen. Diese Relativbewegung kann in einer Drehung der Schaufel um eine mit
dem Rad rotierende Achse, in einer Schwingbewegung oder .einer anderen periodisch
verlaufenden Änderung der gegenseitigen Lage von Schaufel und Radkörper bestehen.
Solche Schaufelräder können als Propeller für Fahrzeuge, ferner als Turbinen, Pumpen,
Kompressoren oder Gebläse für gasförmige und tropfbar flüssige Körper verwendet
werden.
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Bei den bisherigen Ausführungen wird die Schaufelbewegung von der
umlaufenden Radachse abgeleitet und mit mechanischen Getrieben auf die Schaufeln
übertragen. Die Übertragung erfolgt .entweder mittels Zahnräder verzahnter Kettenräder,
ferner werden Gelenkgetriebe, Kurbelschleifen, unrunde Scheiben und Wälzbahnen sowie
verschiedene Kombinationen dieser Elemente und andere mechanische Übertragungsmittel
verwendet.
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In diese Antriebsmechanismen werden meistens verstellbare Glieder
eingeschaltet, die beispeilsweise während des Betriebes so verstellt werden können,
daß eine Änderung der Schaufelbewegung und damit eine Änderung im Arbeitsvorgang
des Schaufelrades bewirkt wird. Es dann auf diesem Wege bei Propellern die Größe
und Richtung der erzeugten Schubkraft, bei Turbinen die Leistung, Drehzahl, Drehrichtung
usw. variiert werden.
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Mit dem mechanischen Antrieb der Schaufeln sind jedoch verschiedene
Nachteile verbunden. Es ist nicht immer möglich., die gewünschte Relativbewegung
und deren universelle Verstellbarkeit mit einfachen mechanischen Mitteln zu erreichen.
Es ergeben sich dann komplizierte Getriebe mit vielen Gleitstellen, die sorgfältiger
Wartung bedürfen. Ferner gelingt bei Schaufelrädern, die in flüssigem Mittel (Wasser)
arbeiten, die Abdichtung der Getrieb.eräurne gegen die Arbeitsflüssigkeit meist
nicht vollkommen, und, es muß der störende und zerstörende Einfluß dieser Flüssigkeit
auf die schnelllaufenden, empfindlichen Getriebeteile in Kauf genommen werden. Auch
das Auftreten freier Massenkräfte an denjenigen Gliedern dien Getriebe, die ungleichförmige
Bewegungen ausführen, dann meist nicht ganz verhindert werden und führt .unter Umständen
zu Schwingungserscheinungen und unruhigem Gang der Schaufelräder.
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Die vorliegende Erfindung beseitigt diese Nachteile dadurch, daß die
Relativbewegung der Schaufeln durch eigene Motoren erzeugt wird.
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Diese Motoren können z. B. -am Radkörper befestigt sein und die Radumdrehung
mitmachen,
wobei sie den Schaufeln die gewünschte Relativbewegung
erteilen. Je nach der erforderlichen Schaufelbewegung und den Arbeitsbedingungen,
Abmessungen usw. des Schaufelrades können ,diese Motoren verschiedenartig ausgebildet
werden.
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Die Motoren werden zweckmäßig so eingerichtet, daß ihre beweglich-en
Teile möglichst unmittelbar die den Schaufeln zu erteilende Relativbewegung ausführen,
also z. B. bei rotierenden Schaufeln eine rotierende, bei schwingenden oder hin
und her gehenden Schaufeln eine schwingende oder hin und her gehende Bewegung. Für
hin und her gehende Bewegung wird, beispielsweise ein hydraulischer Motor verwendet,
der den bei mittelbar wirkenden Turbinenreglern üblichen Servomotoren ähnlich ist.
Es wird dadurch möglich, die Schaufeln unmittelbar mit den beweglichen Teilen der
Motoren zu kuppeln und weitere mechanische Übertragungsmittel zwischen Motoren und
Schaufeln. zu vermeiden. Statt der vorbeschriebenen Anordnung, bei der jede Schaufel
ihren eigenen Motor besitzt, können auch zwei oder mehrere Schaufeln von einem gemeinsamen
Motor angetrieben werden.
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Die für den Betrieb der Motoren erforderliche Energie kann in beliebiger
Form zugeführt werden. Für manche Zwecke ist elektrische Energie vorteilhaft, da
sich. die Zuführung des elektrischen Stromes über Schleifbürsten besonders einfach
gestaltet; doch bietet auch die Verwendung von DruckflüssIgkeiten, besonders von
Drucköl, gewisse Vorteile, weil damit gleichzeitig die beweglichen Teile geschmiert
und gegen Rost geschützt werden können. Natürlich können die Motoren auch mit Druckluft,
Dampf oder einem anderen gasförmigen Energieträger betrieben werden, wenn die allgemeinen
Arbeits- und Einbauvenhältnssse des Schaufelrades einen solchen Antrieb vorteilhaft
erscheinen lassen.
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Bei Verwendung von Dampf wird dieser selbstverständlich außerhalb
.des Schaufelrades in einem Dampfkessel erzeugt, ebenso wird elektrische Energie
von einem außerhalb des Schaufelrades laufenden Stromerzeuger geliefert. Flüsssgkeits-
oder Gasdruck kann aber durch geeignete Pumpen oder Kompressoren erzeugt werden,
die entweder außerhalb des Schaufelrades oder im rotierenden Schaufelrad selbst
oder auch an dessen verlängerter Welle angeordnet sein können.. Sie werden mit Vorteil
so ausgeführt, daß sie die Radumdrehung mitmachen; dadurch werden die sonst zur
Überleitung Ader Druckflüssigkeit auf das rotierende Rad erforderlichen Stopfbüchsen
vermieden.
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Der Antrieb dieser Pumpen oder Kompressoren kann vom Schaufelrad selbst
oder von .einer anderen Maschine abgeleitet werden. Ferner kann die für .die Schaufelbewegung
erforderliche Energie einer einzigen Energiequelle, z. B. einer einzigen Pumpe,
für das ganze Schaufelrad entnommen werden, es können aber auch Gruppen von je zwei
oder mehr Schaufeln in geeigneter Weise zusammengefaßt .und von einer gemeinsamen
Energiequelle aus gespeist werden. Schließlich kann auch für jede Schaufel eine
separate Energiequelle vorgesehen sein. Wo zwei oder mehr Schaufelräder angeordnet
sind, kann der Energiestrom für jedes Rad getrennt oder für mehrere Räder gemeinsam
erzeugt werden, ferner ist es möglich, .die jeweils synchron miteinander zu bewegenden
Schaufeln mehrerer Räder von gemeinsamen Energiequellen aus zu betreiben.
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Die Schaufelmotoren unterliegen einer zweifachen Steuerung: sie müssen
eine periodische Bewegung bei jeder Umdrehung des Rades ausführen, wozu eine primäre
Steuerung erforderlich ist und diese primäre Bewegung muß meistens durch Eingriff
von außen variiert werden können, um das Schaufelrad zu steuern, d. h. seinen Arbeitsvorgang
den jeweils vorliegenden Bedürfnissen anzupassen. Hierzu ist eine sekundäre Steuerung
erforderlich.
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Beide Steuerungen können bereits auf die Energiequellen einwirken,
so daß Energieströme entstehen, die in jedem Zeitpunkte gerade die für die zu erzielende
Schaufelbewegung erforderliche Stärke haben. Dieses Verfahren hat den Vorteil, keine
unnötigen Energiemengen zu erzeugen und zu vernichten und Tann z. B. bei Übertragung
mittels Druckflüssigkeit in der Weise ausgeführt werden, daß der Antrieb J:er Pumpen
nach derselben Gesetzmäßigkeit erfolgt, die für die Bewegumg der Schaufeln gewünscht
-wird. Ein anderes, grundsätzlich hiervon verschiedenes Verfahren besteht darin,
Energieströme von konstanter -und reichlicher Stärke zu erzeugen und die Steuerung
an einer beliebigen Stelle zwischen Energieerzeuger und Schaufelmotor darauf einwirken
zu lassen, so d:aß seinerzeit durch Drosselung der Überschuß i vernichtet wird und
dem Motor nur so viel Energie zufließt, als zur Erzeugung der gewünschten Schaufelbewegung
erforderlich ist.
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Motoren, die, wie z. B. Drucköl- oder Druckluftmotoren, kein genau
synchrones Mitlaufen mit der Steuerung gewährleisten, können mit Rückführungen oder
anderen. Einrichtungen ausgestattet werden, die entweder ständig oder in gewissen
Zeiträumen die durch Undichtheiten und andere Ursachen entstandenen Abweichungen
der Schaufelstellung von der Stellung der Steuerung
korrigieren
und .die Schaufeln mit der Steuerung wieder synchronisieren. Bei Anwendung von elektrischen
Motoren kann dieses Synchronisieren nach einer großen Anzahl von Verfahren, die
teils aus der Technik der Wechselstrommaschinen, teils aus der Hochfrequenztechnik
bekannt sind, durchgeführt werden.
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An den Motoren angreifende Steuerungen und Rückführungen können als
mechanische Getriebe ausgebildet werden, wobei aber ein Teil der durch die Erfindung
bekämpften Nachteile wieder in Erscheinung treten würde, allerdings in wesentlich
geringerem Umfange, da ja Steuerungen und Rückführungen mit einem verhältnismäßig
geringen Energieaufwand betätigt werden können. Um aber auch diese mechanischen
Getriebe zu vermeiden, können die Steuerungen und Rückführungen elektrisch, hydraulisch
oder pneumatisch betrieben. werden. Dabei kann es z. B. von Vorteil sein, die Schaufehmotoren
mit Drucköl zu betreiben und die Steuerung elektrisch zu übertragen oder ,auch andere
Kombinationen der verschiedenen Übertragungsmittel anzuwenden.
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In der Zeichnung soll die Erfindung an Ausführungsbeispielen näher
erläutert werden. Fig. i zeigt ein Schaufelrad im Schnitt ,durch die Achse. Von
den sechs Schaufeln des Rades sind nur die in der Schnittebene liegenden Schaufeln
i und 2, ferner 3 und d., die hinter der Schnittebene liegen, sichtbar. Die Beweglichkeit
der Schaufeln besteht :bei diesem Rade darin, daß jede Schaufel um eine, zur Radachse
parallele Achse drehbar ist. Die Schaufel 3 ist z. B. um die Achse 5-6 drehbar.
Am Radkörper 7 sind die Elektromotoren 8 befestigt, deren bewegliche Teile mit .den
Schaufeln gekuppelt sind. Diese Motoren können den Schaufeln entweder eine gleichförmige
oder ungleichförmige Rotation oder eine Schwingbewegung erteilen, je nach ihrem
inneren Aufbau und dem zeitlichen Verlauf des zugeführten elektrischen Stromes.
Der Strom wird .den Motoren über die Kabel g, Schleifringe Io, Bürsten i i durch
das Kabel 12 zugeführt, das zu dem in .der Zeichnung nicht dargestellten Stromerzeuger
und den Steuerungsorganen führt. Die Anzahl der erforderlichen Schleifringe und
Bürsten richtet sich nach der Schaufelzahl, dem Bewegungsgesetz der Schaufeln und
der zur Verwendung kommenden. Stromart.
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In Fig. 2 und den zugehörigen Schnitten Fig. 3 bis 6 nach den Linien
A-B, C-D und E-F der Fig. 2 ist ein hydraulischer Schaufelmotor mit elektrischer
Steuerung und Rückführung dargestellt. Die Schaufel 13 trägt den Bolzen 14 und den
Drehkolben 15, in dem zylindrischen Gehäuse16 drehbar abgedichtet. Das Gehäuse 16
enthält eine radiale Querwand 17, die gegen den Bolzen 1q, abdichtet, so daß zwei
voneinander getrennte Räume 18 und i9 entstehen. Die Zylinderräume 18 und I9 sind
durch die Kanäle 2o und 21 und durch Schlitze in einem Drehschieber 22 mit den Röhren
23 und 24 in Verbindung, durch die die Druckflüssigkeit zu- oder abströmt. Der Drehschieber
22 wird durch den Drehmagneten 25 gesteuert, dessen jeweilige Stellung von der elektrischen
Erregung der Feldmagnete 26 abhängt. Durch das Kabel 27 werden .die Feldmagnete
mit der elektrischen Steuerung verbunden. Dreht sich der Drehmagnet 25 unter dem
Einfluß der Steuerung, so öffnet der Drehsehieber 22 die Durchströmschlitze 2o und
21, und zwar so, daß die eine Zylinderseite mit dem Zuflußrohr, die andere mit dem
Abflußrohr in Verbindung tritt. Der Druckunterschied wirkt nun aud den Kolben 15
und verdreht den Bolzen 14 samt der Schaufel und im selben Sinn und um denselben
Winkel, um den sich der Drehmagnet 25 gedreht hatte. Nach Zurücklegung dieses Winkels
ist nämlich die gegenseitige Lage .der Schlitze kn Drehschieber und im Bolzen 14.
wieder dieselbe wie vor Einleitung der Bewegung, d. h. die Strömung ist unterbrochen-und
die Bewegung beendet. Dieser Motor hat demnach eine Rückführung, durch die erreicht
wird, daß die Bewegung der Schaufel. eine genaue Kopie der Bewegung des Drehmagnetes
wird.
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Die in der Zeichnung dargestellten Anordnungen stellen zwei beliebig
gewählte Beispiele von Ausführungsmöglichkeiten der trfindung dar. Es ließe sich
eine große Anzahl anderer Anordnungen angeben, mit anderer Lage .der Schaufeln zum
Rad und anderen Relativbewegungen, ferner mit gänzlich von den beiden dargestellten
Beispielen verschiedenen Motoren und Steuerungen, die auch Ausführungsformen des
Erfindungsgedankens wären. Das Wesentliche ist die Anwendung eigener Motoren für
die Bewegung der Schaufeln, wodurch ja die eingangs beschriebenen Nachteile der
bisher bekannten Schaufelräder mit mechanischem Antrieb der Schaufeln vermieden
werden.
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Es wurde bereits früher darauf hingewiesen, daß es verschiedene Möglichkeiten
gilbt, um den Synchronismus zwischen der primären und: sekundären Maschine des Schaufelantriebes
zu sichern, und es sei dies noch an zwei in den Fig. 7 und 8 schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen illustriert. Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 soll ein
Synchronisierungsverfahren beim Betrieb des Schaufelrades zeigen, bei dem jeder
Schaufelmotor zeitweilig einen Impuls erhält, der die Schaufel in eine gewisse Stellung
zu führen
sucht, wobei die Auslösung dieses Impulses von der Primärmaschine,
die zu diesem Schaufelmotor gehört oder im allgemeinen von der Energiequelle oder
auch der Steuerungsvorrichtung selbsttätig stets dann erfolgt, wenn die Primärmaschine
eine Stellung durchläuft, die der obengenannten Schaufelstellung entspricht.
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Mit 28 (Fig.7) ist die Primärmaschine und mit 29 .die Sekundärmaschine
(Schaufelmotor) bezeichnet, und beide Maschinen seien, wie angenommen werden mag,
als Drehkolbenmaschinen ausgebildet. Die Primärmaschine 28 besteht also im Wesen
aus einem Gehäuse 3o mit Trennungswand 31
und einem flügelartig ausgebildeten,
im Gehäuse 3o hin .und her schwenkbaren Drehkolben 32. Ebenso besteht die Sekundärmaschine
29 aus dem Gehäuse 33 mit der Trennungswand 34 und dem Drehkolben 35. Die linke
Seite des Gehäuses der Primärmaschine 30 ist durch eine Leitung 36 mit der
rechten Seite der Sekundärmaschine 29 und die rechte Seite der Primärmaschine durch
die Leitung 37 mit der linken Seite der Sekundärmaschine 29 verbunden. Der Drehkolben
32 der Primärmaschine kann in irgendeiner Weise, .etwa durch eine Schubstange 38,
eine hin und her gehende Bewegung erhalten.
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Sind beide Gehäuse 30 und 33 und die Leitungen 36 und 37 mit
einer Druckflüssigkeit gefüllt, so wird, wenn der Drehkolben nach links geschwenkt
wird, die auf der linken Seite der Primärmaschine erzeugte Drucksteigerung durch
die Leitung 36 auf die rechte Seite der Sekundärmaschine 29 fort-, gep flanzt,
wodurch der Drehkolben 35 der Sekundärmaschine nach links geschwenkt wird, also
in .derselben Richtung wie der Drehkolben der Primärmaschine. Die aus dem linken
Teil der Sekundärmaschine verdrängte Flüssigkeit strömt durch die Leitung 37 der
rechten Seite der Primärmaschine zu.
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Wenn nun durch irgendwelche Undichtheiten oder andere Zufälligkeiten
der genaue Synchronismus der beiden Drehkolben 32 und 35 gestört wird, so soll er
selbsttätig wieder hergestellt werden, und dies kann etwa folgendermaßen geschehen:
An der Achse des Drehkolbens 35 der Sekundärmaschine ist ein Arm 39 angebracht,
an dessen Ende sich ein Kopf 4o befindet, der zwischen den Anschlägen 4i von Stangen
42 liegt, die in ihrer Längsrichtung verschiebbar gelagert und durch Federn 43 derart
belastet sind, daß ,die Anschläge 4i gegen .den Kopf 4o des Arnes 39 hin gedrückt
werden. Die äußeren Enden der Stangen 42 besitzen hinter- den Lagern 44 Anschläge
45, die die Bewegung der Stangen 4a gegen den Kopf 4o hin begrenzen, und zwar derart,
daß, wenn der Kopf 4o sich in der Mittellage befindet, die Federn 43 keinen Druck
auf ihn ausüben. .
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Das Gehäuse 30. der Primärmaschine besitzt an der Mittelstellung des
Drehkolbens 32 einen Kanal 46, der, wenn sich der Drehkolben 32 in der Mittelstellung
befindet, die rechte und die linke Seite des Gehäuses miteinander verbindet, so
daß also in dieser Mittelstellung ein Druckausgleich zwischen den beiden Kolbenseiten
stattfinden kann. Sooft daher der Drehkolben 32 der Primärmaschine diese Mittellage
erreicht, werden vorübergehend, die beiden Kolbenseiten miteinander verbunden und
der auf den Sekundärkolben 35 ausgeübte einseitige Druck vorübergehend aufhören,
so daß, wenn in diesem Zeitpunkte der Drehkolben 35 nach der einen oder anderen
Richtung außerhalb seiner Mittellage stehen sollte, die eine der beiden Federn 43
den Arm 39 .und damit auch den Drehkolben 35 in die Mittelstellung bringen kann.
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Der Drehkolben der Primärmaschine schließt aber .den Druckausgleichkanal
46 sofort wieder ab und zwingt den Sekundärkolben wieder zu Bewegungen im gleichen
Sinne. Die geschilderte Einrichtung hat nur die Wirkung, daß !bei jedem Hin- oder
Herginge, sooft der Primärkolben in, die Mittelstellung kommt, die jeweils unrichtige
Stellung des Sekundärkolbens korrigiert wird. Selbstverständlich müßte die Stelle,.
an der diese Korrektur stattfindet, nicht gerade die Mittelstellung der Drehkolben
sein.
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Ein anderes Verfahren zur .Sicherung des Synchronismus zwischen Primär-
und Sekundärmaschine besteht darin, daß an jedem Punkt des Weges der Schaufel oder
eines Teiles des Schaufelmotors auf diesen Impulse ausgeübt werden, die in ihrer
Richtung und Stärke von dem auf irgendeine Weise, also -mechanisch, elektrisch,
hydraulisch oder pneumatisch gemessenen Asynchronismus zwischen Primär- und Sekundärmaschine
beeinflußt werden.
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Zur Erläuterung dieses Verfahrens diene die schematische Darstellung
der Fig.8. Auch hier sind, wieder sowohl die Primärmaschine 47 als auch, die Sekundärmaschine
48 als Drehkolb:enmaschine ausgebildet, und auch hier ist wieder die Seite links
vom Drehkolben 48 der Primärmaschine durch die Leitung 49 ,mit der Seite rechts
vom Drehkolben 5o der Sekundärmaschine und die rechte Seite der Primärmaschine mit
der linken Seite der Sekundärmaschine durch die Leitung 51 verbunden. Der
Drehzapfen des Drehkolbens 50 der Sekundärmaschine ist hier hohl ausgebildet und
enthält zwei Öffnungen 52, von denen jede auf einer Seite des
Kolbens
5o liegt. Innerhalb des, hohlen Zapfens ist ein Drehschieber 53 ,angeordnet, der
zwei Kanäle 54 und 55 und dazwischen einen Steg besitzt. Dieser Steg soll normalerweise
die beiden Öffnungen 52 des Kolbenzapfens abschließen; der Kanal 54 steht durch
die (strichpunktiert angedeutete) Leitung 56 mit einem Druckflüssigkeitsvorratsraum
(etwa einem Windkessel einer Flüssigkeitspumpe) und der Kanal 55 durch die
(strichpunktiert angedeutete) Leitung 57 mit dem Ablauf in Verbindung. Der Drehschieber
53 steht,mit dem Zapfen des Drehkolbens 48 der Primärmaschine etwa durch ein Gestänge
58 derart in Verbindung, daß der Drehschieber 53 genau die Bewegungen des Drehkolbens
48 mitmacht.
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Solange vollkommener Synchronismus zwischen den beiden Drehkolben
48 und 5o besteht, wird zwischen dem Drehschieber 53 und dem Kolben 5o der Sekundärmaschine
auch keine relative Verschiebung eintreten, weil ja .der Drehschieber 53 bei dem
gezeigten Ausführungsbeispiel durch dies Gestänge 58 zwangläufig die Bewegungen
des Drehkolbens 48 mitmacht, so daß also bei vollkommenem Synchronismus die Öffnungen
52, weil sich Drehschieber 53 und Drehkolben 50 ganz gleichartig bewegen, stets
geschlossen bleiben. Sowie aber der Drehkolben 5o z. B. aus irgendeinem Grunde gegenüber
dem Drehkolben :l8 und damit auch gegenüber dem Drehschieber 53 zurückbleibt, wird
:eine der Öffnungen 52 mit dem Kanal' 54 und die andere mit dem Kanal 55 in Verbindung
gebracht, wodurch die Korrektur erfolgt. Bleibt z. B. der Drehkolben 5o zurück,
wenn der Drehkolben 48 sich nach links bewegt, so wird der Kanal 54 mit der reichten
Öffnung 52 und daher mit der rechten Seite der Sekundärmaschine in Verbindung kommen
und die Druckflüssigkeit aus der Leitung 56 ihren Druck auf der rechten Seite der
Sekundärmaschine ausüben, derart, daß der Drehkolben 5o einen korrigierenden Impuls
erhält. Der Kanal 55 kommt gleichzeitig mit der linken Öffnung 52 des hohlen Drehzapfens
in Verbindung, und es kann daher Druckflüssigkeit von der linken Seite der Sekundärmaschine
durch die Leitung 57 ins Freie abfließen, damit der synchronisierende Impuls ungehindert
ausgeübt werden könne. Sowie dieser Impuls den Synchronismus erzeugt hat, werden
die Öffnungen 52 wieder abgesperrt. Je größer das relative Zurückbleiben des Drehkolbens
50 gegenüber dem Kolben 48 und dem Drehschieber 53 ist, desto stärker wird auch
der Impuls, der den Synchronismus wieder herzustellen hat, und umgekehrt, und dieser
synchronisierende Impuls wird an jeder Stelle der Bewegung des Kolbens auftreten,
wo immer ein Asynchronismus auftreten sollte, im Gegensatz zu denn durch die Fig.7
veranschaulichten Verfahren, wo der korrigierende Impuls immer nur ;an einer bestimmten
Stelle der Bewegung stattfinden --kann, welche Stelle allerdings je nach der konstruktiven
Ausführung der Vorrichtung beliebig gewählt werden !kann.
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Die Fig. 7 und 8 sollen :nur zur Erläuterung der beiden hier geschilderten
Methoden dienen, ohne daß hierdurch aber zum Ausdruck gebracht werden soll, daß
.diese Synchronisierungsverfahren nur an Maschinen der angedeuteten Art und nur
mit den angedeuteten konstruktiven Mitteln ausgeführt werden 'könnten. PATENTANSPRÜCHE:
i. Schaufelrad, dessen Schaufeln sich im Betriebe ständig relativ zum Radkörper
und taktmäßig zu dessen Bewegung um Achsen bewegen, die parallel oder nahezu parallel
zur Radachse Bergen, dadurch gekennzeichnet, daß für die Bewegung der Schaufeln
relativ zum Rad eigene Motoren verwendet werden.
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2. Schaufelrad nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schaufelmotoren am Radkörper befestigt sind und die Radumdrehung mitmachen.
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3. Schaufelriad nach Patentanspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die beweglichen Teile .der Schaufelmotoren mit den Schaufeln unmittelbar verbunden
sind.
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4. Schaufelrad nach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß
die die Schaufelmotoren speisende Energiequelle .am Schaufelrad selbst oder an dessen
verlängerter Welle angeordnet ist.
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5. Verfahren zum Betrieb von Schaufelrädern nach Patentanspruch i,
dadurch gekennzeichnet, d:aß die Leistung der Energiequelle zum Antrieb der Schaufelmotoren
dem während jeder Radumdrehung periodisch nach Größe oder nach Größe und Richtung
wechselnden Energiestrom (Energiebedarf) .der Schaufelmotoren selbsttätig ;an!gepaßt
wird.
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6. Verfahren zum Betrieb vonSchaufelrädern nach Patentanspruch i,
dadurch gekennzeichnet, d:aß jeder Schaufelmotor zeitweilig einen Impuls erhält,
der die Schaufel in eine der Konstruktion des Rades entsprechend gewählte Stellung
zu führen sucht, wenn diese nicht ohnedies von der Schaufel eingenommen wird, wobei
die Auslpsung dieses Impulses von der Energiequelle (Primärmaschine) oder der Steuerungsvorrichtung
selbsttätig
dann erfolgt, wenn die - Primärmaschine eine Stellung
durchläuft, die der .erwähnten Stellung der Schaufel entspricht.
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,7. Verfahren zum Betrieb von Schaufelrädern nach Patentanspruch i,
dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Punkt des Schaufelweges, wo der Synchronismus
gestört wird, synchronisierende Impulse ausgeübt werden, die in ihrer Richtung und
Stärke von dem mechanisch, elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch gemessenen Asynchronismus
zwischen Primär- und Sekundärmaschine beeinflußt werden.