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Vorrichtung zum Abzapfen von Flüssigkeiten, insbesondere Brennstoff,
z. B. Benzin, Benzol u. dgl. aus fahrbaren, im Innern mehrfach unterteilten Kesseln
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abzapfen von Flüssigkeiten, und zwar
insbesondere aus fahrbaren, im Innern mehrfach unterteilten Kesseln. Bekannt ist
es, für jede Kesselkammer ein besonderes von außen steuerbares Absperrventil (Bodenventil)
vorzusehen und diese Ventile mit Druckluft .einzeln zu steuern, also die Anordnung
so zu treffen, daß beim öffnen eines bestimmten Zapfhahnes das zugehörige Absperrventil,
unabhängig von den übrigen Absperrventilen, geöffnet und umgekehrt auch nach dem
Schließen das betreffende Absperrventil, unabhängig von den übrigen Absperrventilen,
geschlossen werden kann. Der Zweck derartiger Maßnahmen ist, den Zapfhahn zu entlasten
und ein etwaiges Nachträufeln nach Abschluß des Zapfhahnes zu vermeiden. Indes kommt
es oftmals vor, d'aß das Schließen des mit Druckluft steuerbaren Absperrventils
vergessen wird und damit der eigentliche Zweck seiner Anordnung nicht erfüllt wird.
Um diesen Mangel zu beseitigen, werden erfindungsgemäß die in die Druckmittelzuleitungen
eingeschalteten Drucksteuerorgane mit dem Zapfhahn oder den Zapfhähnen zwangläufig
verbunden, so daß beim Öffnen und Schließen der Zapfhähne das zugehörige Steuerorgan
und :das Absperrventil im gleichen Sinne bewegt werden.
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Bemerkt sei noch, daß es bekannt ist, beim Öffnen und Schließen eines
Hahnes ein zweites Ventil auf elektrischem Wege, und zwar durch. Öffnen und Schließen
eines Stromkreises zu steuern. Während es sich in jedem Falle um entwässerbare Hauswasserleitungen
handelt, handelt es: sich beim Gegenstand der Erfindung um eine Vorrichtung zum
Abzapfen von Flüssigkeiten aus fahrbaren, im Innern mehrfach unterteilten Kesseln
und speziell mit pneumatischer Steuerung der Absperrventile.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen. dargestellt.
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Abb. i ist .ein Längsschnitt durch einen auf einem Eisenbahnwagen
befindlichen Behälter mit mehreren Abteilungen, der mit einer Einrichtung gemäß
der Erfindung ausgestattet ist.
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Abb. 2 ist die Hinteransicht ohne die Tür des Eimergehäuses.
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Abb.3 ist ein Querschnitt, der die im Eimerkasten befindlichen Bestandteile
bei geschlossener Tür erkennen läßt.
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Der auf dem Wagen befindliche Behälter 2 möge drei Abteilungen 3 aufweisen.
Am hinteren Ende des Behälters befindet sich der gebräuchliche Eimerkasten d., in
welchem Eimer und sonstige notwendige Ausrüstungsgegenstände mitgeführt werden.
5 ist die Tür dieses Kastens.
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Jede Behälterabteilung hat ein Auslaßventil 6, welches bei einem durch
Auslauf infolge der Schwerkraft entleerten Behälter unten
sitzt,
das sich unter der Einwirkung der Feder 7 und' des - Flüssigkeitsdruckes nach unten
auf seinen Sitz bewegt und, dadurch schließt. Die Auslaßventile enthalten je einen
Balg 9 o. dgl., der zum Heben und Öffnen des Ventils durch Flüssigkeitsdruck ausgedehnt
wird.
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Die Abgabeleitungen io erstrecken sich unterhalb des Behälters von
den Auslaßv entilgehäusen 8 nach dem hinteren Ende des Fahrzeuges, wo sie die Ablaßhähne
i i tragen.
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Im Kasten q. ist auf einem Brett 13 ein kleiner Druckbehälter 12 angebracht,
der mit einem Luftschlauch-Einlaßventil 1.1 ausgerüstet ist, mittels dessen der
Behälter mit Luft von verhältnismäßig hohem Druck gefüllt werden kann. Der Luftvorrat,
der sich auf diese Weise aufspeichern läßt, reicht für mehrere hundert Bedienungen
der Vorrichtungen 9.
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Vom Druckbehälterauslaß 15 erstreckt sich eine Auelaßleitung 16 durch
den Ei:merkasten nach unten und dann hinter die Häline i i als Verzweigungsstück
17. Vom Verzweigungsstück sind dünne Leitungen 18 weggeführt, die sich nach Schalthähnen
i9 erstrecken, die von den Ablaßhähnen i i getragen werden. Andere Leitungen 2o
erstrecken sich von den Schalthähnen zu den durch Druck bedienten Luftvorrichtungen
der entsprechenden Behälter-Auslaßventile 6. Das Gehäuse jedes Schalthahnes besitzt
einen Auslaß 21 ins Freie. Bei seiner einen Stellung verbindet das Küken 22 des
Schalthahns die Leitung 2o mit der Druckleitung 18 und sperrt dabei die Verbindung
ins Freie ab, während es bei seiner andern Stellung die Leitung 2o mit dem Lüftungsloch
21 verbindet und die Verbindung mit der Druckleitung 16 unterbricht. Die A.blaßventile
7 sind: mit den Auslaßhähnen i i so zusammengeschaltet, daß, wenn ein Ablaßhahn
i i geöffnet wird, der zugehörige Bolzen 9 selbsttätig an die Druckzuleitung der
Anlage angeschlossen und somit die Öffnung des Ventils 6 herbeigeführt wird, während
beim Schließen des Ablaßhahne@s ii der Bolzen g mit dem Freien verbunden, also die
Schließung des Behälterauslaßv entils zugelassen wird.
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In die Druckleitung 16 ist zwischen dem Ausleß des Druckspeicherbehälters
12 und dem Verzweigungsstück 17 ein Haupthahn 23 eingeschaltet, der für gewöhnlich
geschlossen ist, jedoch nach dem Aufmachen der Tür 5 geöffnet werden kann. Sein
Hebel 24 ist zu der Tür 5 so angeordnet, daß der Hahn geschlossen sein muß, wenn
oder bevor die Tür geschlossen wird. Da die Tür jedesmal geschlossen wird, bevor
der Wagen den Platz verläßt, wo er gefüllt worden ist oder eine Ablieferung :durchführt,
so besteht eine zuverlässige Sicherheit dafür, d,aß der Druckabsperrhahn geschlossen
ist, außer wenn eine Ablieferung bewirkt wird.
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In die Leitung 16 ist ferner ein selbsttätiges Druckmind'er- und -regelventil25
ein,- Cschaltet, um -den hohen Speicherdruck auf einen mäßigen, ungefähr gleichmäßigen
Arbeitsdruck herunterzusetzen. Zwischen dieses Druckmin erventil und den Behälter
12 ist das Absperrventil 2.l eingeschaltet.
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Somit können die Behälterventile während beträchtlicher Zeitdauer
ohne Nachfüllung des Druckbehälters bedient werden. Die Anlage ist gegen mutwillige,
böswillige oder unbeabsichtigte Bedienung durch die nämliche Vorrichtung gesichert,
:die Druckverlust durch Undichtheit verhütet. Das Druckminderventi:l beseitigt nicht
nur verschwenderischen Luftverbrauch, sondern schützt auch die LüftvorrIchtungen
9 der Auslaßventile gegen Beschädigung.
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Zum Schutz gegen Feuersgefahr sind in die Leitungen 16 und 17 Schmelzsicherungen
26 eingebaut. Ferner erstreckt sich von dieser Leitung ein Rohr z7 nach vorn zum
vorderen Fahrzeugende, wo ein von Hand zu bedienendes Prüfventil 28 angeordnet
ist, das geöffnet wird, wenn die Anlage entlüftet werden soll.
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Bei dieser Einrichtung ist der Führer mit einem gewöhnlichen Reifendruckmesser
ausgerüstet, um den Druck im Behälter 12 durch Anbringung des Druckmessers am Ventil
14 zu prüfen. Ferner kann er mit einer gewöhnlichen Reifenpumpe ausgerüstet sein,
falls er, ohne Betriebsdruck zu haben, sich an einem Platz befindet, wo kein Vorrat
an Preßluft verfügbar ist. Indessen kann der Behälter auch mit einem Sonderanschluß
29 für ein mit einer Preßluftquelle auf dem Fahrzeug verbundenes Rohr versehen sein.
Als solche Quelle kann eine vorn Motor des Fahrzeuges betriebene Pumpe dienen.
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Der Behälter i2 braucht nicht notwendig am Eimerkasten angeordnet
zu sein, vorausgesetzt, daß der Druckabsperrhahn oder sein Anschluß durch ,die Tür
sperrbar ist.
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Obgleich zweckmäßig pneumatischer Druck angewendet wird, sowohl wegen
der erzielten raschen Wirkung als auch wegen :der Einfachheit der benötigten Apparatur,
kann die Erfindung auch unter Benutzung einer nichtzusammendrückbaren Flüssigkeit
durch.. gefiihrt werden. In einem solchen Fall wird die Hinführung des Druckmittels
zu den Öffnern der Behälterventile und die Wegnahme des Druckes von dort auf die
nämlicheWeise überwacht wie bei pneumatischem Druck, abgesehen -davon, daß die Flüssigkeit,
statt in die Atmosphäre entlassen zu werden, in einen Behälter zurückgeführt wird.