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Vorrichtung an Teersprengwagen zum wahlweisen Ansaugen und Fördern
von Frischluft und von Motorabgasen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Teersprengwagen
zum wahlweisen Ansaugen und Fördern von Frischluft, z. B. für eine den Teerbehälter
beheizende Ölfeuerung, und von Motorabgasen zum Ausdrücken des Teers aus dem Behälter.
Die Motorabgase werden deshalb zum Ausdrücken des Teers aus dem Behälter verwendet,
weil diese Abgase bekanntlich fast sauerstofffrei sind und daher im Gegensatz zu
Druckluft mit den im Kessel befindlichen, durch den heißen Teer o. dgl. entwickelten
Gasen kein selbst entzündliches, explosibles Gemisch bilden können. Die Motorabgase
dienen also gleichzeitig als Schutzgase.
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Bei Teersprengwagen, bei denen ein Kompressor wahlweise Schutzgase
dieser Art in den Kessel drückt und außerdem Frischluft ansaugt und diese an eine
beliebige Verwendungsstelle fördert, besteht jedoch die Gefahr, daß die in den Rohrleitungen
angeordneten Ventile durch Unachtsamkeit des Arbeiters so geschaltet «erden, daß
zum Ausdrücken des Teers aus dem Kessel die Druckluft benutzt wird, welche die Pumpe
bzw. der Kompressor für beliebige Verwendungszwecke, z. B. für die Belieferung der
Feuerungsanlage für den Kessel eines Teer- oder Bitumensprengwagens erzeugen soll.
In diesem Fall wäre also die beabsichtigte Wirkung der Verwendung der Motorabgase
aufgehoben.
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Nach der Erfindung soll diese Gefahr dadurch beseitigt werden, daß
in der von der Ausputseite des Motors zur Ansaugseite des Kompressors führenden
Leitung zwei Dreiweghähne hintereinander angeordnet sind, die miteinander so gekuppelt
sind, daß entweder die Motorabgase zum Kompressor gelangen oder durch den Auspuff
entweichen, und im letzteren Falle gleichzeitig Frischluft angesaugt wird. Als weiteres
Merkmal kommt hinzu, daß ein mit der Steuerung der Dreiweghällne gekuppelter Hahn
in einer vom '1.'eerbehälter kommenden Leitung so angeordnet ist, daß er beim Fördern
von Abgasen geschlossen, beim Fördern von Frischluft geöffnet ist. Hierdurch soll
erreicht werden, daß, sobald der Kompressor Druckluft z. B. in die Feuerungsanlage
liefert, die hierbei in den Kessel gelangende Luft nicht eine solche Drucksteigerung
erfahren kann, wie sie zum Ausdrücken des.Teers aus dem Kessel erforderlich ist.
Der Arbeiter kann also auch bei unachtsamer Bedienung des Teersprengwagens den Teer
nicht mittels Druckluft aus dem Kessel herausdrücken.
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Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung ist auf
der Zeichnung dargestellt.
I n der Abbildung sind die wesentlichsten
Teile schematisch .ohne Rücksicht auf ihre Anordnung im Raum veranschaulicht, um
die Lage der Hauptrohrleitungen deutlich erkennen zu lassen.
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An die Auspuffleitung der als Fahrmotor oder Betriebsmotor für maschinelle
Einrichtungen eines Teer- oder Bitumensprengwagens dienenden Verbrennungskraftmaschine
b ist eine Rohrleitung a angeschlossen, die über eine Anlage e zur Kühlung und Reinigung
der Auspuffgase des Motors b mit einem weiteren Rohrstrang a' in Verbindung
steht. Die Rohrleitung a' ist mittels einer weiteren Leitung a= verlängert, die
an die Saugleitung 2 eines Kompressors 1z angeschlossen ist. Die Druckleitung 3
des Kompressors h steht in Verbindung mit einer Leitung a3, die zum Kessel i des
Teersprengwagens führt. In die Rohrleitung a3 ist ein T-Stück za zum Anschlüß einer
Rohrleitung a4 eingeschaltet, die den Kessel i mit der Außenluft in Verbindung setzt.
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Vor der- Reinigimgs- und Kühlanlage für die Auspuffgase des Motors
b ist ein Dreiweghahn c eingeschaltet, dessen eines Anschlußstück zu einem Auspufftopf
d führt. Ein dem Dreiweghahn c gleichartiger Hahn f ist an der Verbindungsstelle
der beiden Rohre &, (z2 angeordnet: Ein Anschlußstück dieses Dreiweghahns f
führt zu einem Luftfilter g.
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Die Saugleitung 2 und die Druckleitung 3 des Kompressors h sind einander
so weit genähert, daß in beide Leitungen ein gemeinsamer Vierweghahn in eingeschaltet
werden kann. Von den vier Anschlußstutzen dieses Hahns führt je ein Stutzen zur
Saugleitung 2, zur Druckleitung 3, zur Leitung a2 und schließlich zur Leitung as.
Dieser Vierweghahn ermöglicht, wahlweise einerseits die Leitung :2 mit der Leitung
a3 und gleichzeitig die Leitung 3 mit der Leitung a2, anderseits die -Leitung 2
mit der Leitung a2 und gleichzeitig die Leitung 3 mit der Leitung a3 in Verbindung
zu setzen. Die zuletzt genannte Möglichkeit ist in der Abbildung veranschaulicht.
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In die Leitung a4, die den Kessel i mit der Außenluft in Verbindung
setzt, ist ein Absperrventil j und außerdem noch ein _ Rückschlagventil l eingeschaltet.
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Die Dreiweghähne c, f sind durch eine Stange miteinander verbunden,
deren Drehung auf die Küken der Dreiweghähne übertragbar ist. Beide Hähne c, f werden
also bei Drehung der Stange gleichzeitig verstellt. An der Stange ist ein Hebel
befestigt, der mit seinem freien Ende an eine Zugstange angelenkt ist. Diese Zugstange
ist an den Arm eines Doppelhebels k angelenkt, dessen anderer Arm mittels zweier
Lenker an das Küken des Absperrventils j angeschlossen ist. Der Doppelhebel k ruht
in einem Lager. Das freie Ende des Doppelhebels k ist als Handgriff ausgebildet.
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Beim Umlegen des Hebels k mittels des Handgriffes werden also gleichzeitig
die Hähne j, c und f verstellt.
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Der von dem Motor b angetriebene Kompressor lc ist über eine Kupplung
mit dem Motor verbunden.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Anlage ist folgende: Bei der in
der Abbildung veranschaulichten Stellung des Doppelhebels k befindet sich die Anlage
in einem Betriebszustand, in dem die Auspuffgase des Motors zum ,Entleeren des Kessels
i. in diesen Kessel gedrückt werden. Das Absperrventil j der Leitung a4 ist in der
veranschaulichten Lage des Hebels k geschlossen. Die Hähne c, f sind so eingestellt,
daß der Auspufftopf d bzw. das Luftfilter g nicht an die zugehörigen Leitungen angeschlossen
sind, d. h. die Leitung a steht über die Kühl- und Reinigungsanlage e für die Auspuffgase
mit dem Rohr a' in Verbindung, das seinerseits wiederum an die Rohrleitung a= angeschlossen
ist. Der Vierweghahn na hat die in der Abbildung veranschaulichte Stellung, in der
also die Saugleitung 2 des Kompressors an das Rohr &
und die Druckleitung
3 des Kompressors an das Rohr a3 angeschlossen ist.
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Beim Betrieb des Motors b, der gleichzeitig den Kompressor la antreibt,
gelangen demnach die Auspuffgase des Motors durch die Rohrleitung a in die Anlage
e, in der die Gase gekühlt und gereinigt werden. Der Kompressor h saugt die Auspuffgase
durch die Leitungen-" a2 und a1 aus der Kühl- und Reinigungsvorrichtung e
heraus. In diesem Kompressor erfahren die Auspuffgase eine Drucksteigerung und werden
vom Kompressor durch die Druckleitung 3 und das Rohr a3 in den Kessel i gedrückt.
Diese Unterdrucksetzung des Kessels i befördert den Kesselinhalt, Teer, Bitumen
o. dgl. durch ein nicht dargestelltes Sprengrohr ins Freie. Da in dem T-Stück ia
kein Ventil angeordnet ist, so gelangen die Auspuffgase auch in das Rohr a4, das
sie jedoch nicht verlassen können, weil, wie oben angegeben, das Absperrventil j
in diesem Betriebszustand der Anlage geschlossen ist.
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Wird nun der Hebel k aus der in der Abbildung veranschaulichten Stellung
in die durch eine gestrichelte Linie gekennzeichnete Lage gebracht, so wird das
vorher geschlossene Absperrventil j geöffnet. Gleichzeitig wird jedoch auch die
Stellung der Hähne c und f geändert, da die Hähne mit
deni Absperrventil
j über das Gestänge zwangsläufig gekuppelt sind. Die Hähne c, f
«,erden hierbei
so geschaltet, daß nunmehr die vorher bestehende Verbindung zwischen den Rohren
a, a1 und a= unterbrochen ist. Das Rohr a steht also jetzt in leitender Verbindung
mit dem Auspufftopf d, während das Luftfilter g an die Rohrleitung a' angeschlossen
ist.
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In dieser Betriebslage der Hähne j, c und f gelangen die Auspuffgase
des ;Motors b nicht mehr in die Vorrichtung e, sondern werden durch den Auspufftopf
d ins Freie befördert. Die Vorrichtung c ist also zusammen mit der Rohrleitung a1
von der Anlage abgeschaltet.. Der von dem Motor nach wie vor angetriebene Kompressor
h saugt nun Luft durch das Filter g hindurch in die Rohrleitung a= und durch die
Saugleitung 2 an. Die Luft erfährt im Kompressor la eine Drucksteigerung und verläßt
den Kompressor durch die Druckleitung 3. Cber den Vierweghahn m strömt die Druckluft
weiter durch die Rohrleitung a:; in den Kessel i. Eine Drucksteigerung kann im Kessel
i jedoch nicht eintreten, weil die Druckluft ungehindert durch das geöffnete Absperrventil
j der Leitung a-1 ins Freie strömen kann. Das Rückschlagventil L ist so ausgebildet,
daß es die Druckluft bereits bei einem ganz geringen Überdruck abbläst, der keineswegs
ausreicht, um die im Kessel i. befindliche Flüssigkeit aus dem Kessel herauszudrücken.
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In die Druckleitung 3 des Kompressors kann nun vor dem Vierweghahn
m eine Leitung abzweigen, welche die erzeugte Druckluft an eine beliebige Verwendungsstelle
fiilirt. Beispielsweise wird die an dieser Stelle entnommene Druckluft als Verbrennungsluft
einer Ölfeuerungsanlage zugeführt, die den Kessel i beheizt. Die Druckluft kann
jedoch auch dazu benutzt werden, um die mit dem Teersprengwagen zu bearbeitende
Straße vor dem Sprengen des Teers durch Abblasen von Staub o. dgl. zu befreien.
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Bezüglich der beschriebenen beiden Betriebszustände der Anlage ist
besonders zii beachten, daß die Stellung des Vierweghahns nr stets gleich ist und
der in der Abbildung veranschaulichten Lage entspricht. Die Gefahr, daß bei Erzeugung
von Druckluft für irgendwelche Zwecke mittels des Kompressors h durch falsche Stellung
der verschiedenen Ventile Druckluft zum Ausdrücken des Kesselinhalts verwendet wird,
ist ':leinnach beseitigt, denn die Luft, die zwar in den Kessel i gelangen kann,
verliert im Kessel ihren Druck, weil sie durch das geöffnete Absperrventil j abgeblasen
wird. Da erfahrungsgemäß ein selbstentzündliches, explosibles Gas-Luft-Gemisch im
Kessel i nur eintreten kann, wenn sich im Kessel unter hohem Druck stehende Luft
befindet, so ist die Gefahr einer Explosion des Kessels beseitigt.
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Wird die in der Abbildung veranschaulichte Stellung des Vierweghahns
yrz in dem Betriebszustand der Anlage geändert, in dem der Kompressor durch das
Filter g Luft ansaugt, d. h. der Hebel 1z die gestrichelte Lage einnimmt, so steht
nunmehr die Leitung a= mit der Druckleitung 3 und die Leitung a' mit der Saugleitung
:2 des Kompressors in Verbindung. Der Kompressor saugt also nunmehr durch die Leitungen
a° und 2 Luft aus dem leeren Kessel i an. Der Kompressor drückt diese Luft durch
die Leitung 3 in die Leitung ä=, so daß diese Luft durch das Filter g ins Freie
gelangt. Die Leitung al, die bei der früheren Stellung des Vierwegliahns na einen
Teil der Saugleitung des Kompressors bildete, stellt nunmehr einen Teil der Druckleitung
des Kompressors dar. Das gleiche Verhältnis gilt sinngemäß auch für die Leitung
a:, bezüglich der Saugleitung a.
Da, wie oben erwähnt, der Hebel k die in
der Abbildung gestrichelte Lage hat, also das Absperrventil j der Leitung
al geöffnet ist, so würde im Kessel i kein Unterdruck erzeugt werden können, weil
ständig Außenluft durch das geöffnete Rohr at' in den Kessel nachströmen würde.
Dies wird jedoch durch das Rückschlagventil L verhindert, das so ausgebildet ist,
daß der Ventilkörper gegen seinen Sitz gepreßt wird, wenn in der Leitung al, d.
h. also auch im Kessel i, ein geringerer Druck besteht als ihn die Außenluft
hat, die daher das Rückschlagventil schließt. Es kann also trotz des geöffneten
Absperrventils j im Kessel i ein Vakuum erzeugt und damit Teer, Bitumen
o. dgl. in den Kessel eingesaugt werden.