-
Verfahren zum Betriebe von Walzenmaschinen für Seife Bei den bisher
bekannten Walzenmaschinen zum Auswalzen von plastischen Massen, wie z. B. Seife,
hat man einen mehrmaligen Umlauf der Masse dadurch erreicht, daß man zwei Einschüttkästen
senkrecht übereinander angeordnet hat, die abwechselnd die auszuwalzende Masse aufnehmen.
Die Arbeitsweise dieser Einrichtung besteht darin, daß die in den unteren Einschüttkasten
aufgegebene Masse in der ganzen Breite von den Walzen erfaßt und über diese geleitet
wird. Durch Abstreichen von der oberen Watze gelangt dann die Masse -in den oberen
EinschÜttkasten, in dem sie sich sammelt, bis sich sämtliche Masse im oberen Einschüttkasten
befindet. Durch Ziehen eines am Boden des oberen Einschüttkastens vorgesehenen Schiebers
fällt die Masse in den unteren Einschüttkasten zurück und kann dann zum zweiten
Male ausgewalzt werden. Es ist so-:nit auf diesen Maschinen erstens nur ein periodischer
Betrieb möglich, weil eine gewisse Menge Seife zunächst einmal in den oberen Kasten
gearbeitet wenden .muß, so d.aß während dieser Zeit von der Maschine keine fertiggewalzte
Seife abgegeben werden kann. Zweitens erfordert der Betrieb der Maschine besondere
Bedienung, da der den unteren und oberen Kasten trennende Schieber in entsprechenden
Zeitabständen gezogen werden muß, wenn der zweite, der dritte usw. Durchgang der
Masse durch die Walzen erfolgen soll. Drittens fehlt auf diesen Maschinen eine wirksame
seitliche Durchm,ischung der Seife, weil die Masseteilchen, welche sich z. B. auf
der rechten Kastenseite befinden, immer auf dieser Seite ,bleiben und niemals unter
die Masseteilchen der linken Kastenseite gemischt werden können. Infolgedessen sind
bei stark gefärbten und parfümierten Seifen oft sogar drei oder vier Durchgänge
nötig.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung werden diese Nachteile dadurch behoben,
daß die Masse, insbesondere Seife, in zwei, drei oder noch mehr Bahnen über die
Walzen geleitet wird, z. B. derart, daß die Seife auf die Hälfte, ein Drittel oder
einen noch kleineren Teil der Walzenbreite aufgegeben und nach dem ersten Durchgang
auf die andere Hälfte bzw. auf ein zweites und schließlich auf das letzte Drittel
bzw. nach und nach auf die übrigen noch vorgesehenen Walzenteile übergeleitet wird.
Es ist auch vorteilhaft, die Seife z. B. gleichzeitig auf ein linkes Drittel und
auf ein rechtes Drittel der Walzenbreite aufzugeben und nach dem ersten Durchgang
gemeinsam auf den mittleren Teil der Walzenbreite überzuleiten oder umgekehrt. In
jedem Fall wird dadurch vom Einbringen der Masse an bis zum Fertigwalzen jegliche
Bedienung entbehrlich, ferner gibt die Maschine dauernd fertiggewalzte Seife ab,
und nach
jedem Durchgange findet eine vorzügliche, innige Mischung
statt, weil die Seifenspäne seitlich geleitet werden, wodurch die linken Masseteile
unter die rechten gelangen oder umgekehrt.
-
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
-
In den Abb. i und 2 ist ein Walzwerk mit zweifacher Unterteilung der
Walzenbreite. in Aufriß und Seitenriß veranschaulicht, in den Abb.3 und q. ein Walzwerk
mit dreifacher Unterteilung der Walzenbreite ebenfalls in Aufriß und Seitenriß.
Abb. 5 ist ein senkrechter Schnitt durch die Schlotte h der Abb. i.
-
Die nach Abb. i und 2 in einen zweiteiligen Einschüttkasten a - beispielsweise
auf die linke Hälfte nach Abb. i entsprechend clem Pfeil h - aufgegebene Masse,
z. B. Seife, wird von den beiden Walzen c und d eingezogen und ausgewalzt, in bekannter
Weise von der schneller als die Walze c laufenden Walze d mitgenommen, beim Durchgang
zwischen der Walze d und der nächsten Walze c sowie beim Durchgang zwischen dieser
Walze e und der letzten oder Endwalze f
abermals ausgewalzt und von einer
Abstreichvorr.ichtung g von der Endwalze f abgenommen. Die albgestrichene Seife
fällt in eine schräg angeordnete - nach Abb. i von links oben nach rechts unten
gerichtete - Schotte la, die die Seife von der linken Hälfte der Walzenbreite auf
die rechte Hälfte dadurch überleitet, daß sie das Walzgut zunächst in die rechte
Hälfte des unterteilten Einschüttkastens a fallen läßt. Von hier durchläuft 7die
Seife die Durchgänge zwischen den Walzen c, d, e, f
auf der rechten Hälfte
jeder Walze in derselben Weise wie vorher auf der linken Hälfte, bis sie nach sechsmaligem
Walzendurchgange von einer Abstreichvorrichtung i abgestrichen und über ein Ablaufblech
k ihrer weiteren Bestimmung zugeführt wird.
-
Bei einem Walzwerk mit dreifacher Unterteilung der Walzenbreite nach
Abb. 3 und d: ist in erster Linie der Einschüttkasten 1 dreifach unterteilt.
Die Seife wird nach Abb. 3 beispielsweise in das linke Drittel des Einschüttkastens
l entsprechend dem Pfeil na aufgegeben und läuft dann in einem Drittel der
Walzenbreite über die Walzen i,," o, p, q. Von einer Abstreichvorriohtung
Y abgestrichen, wird die Seife durch eine schräg angeordnete Schlotte s dem mittleren
Drittel des Einschüttkastens l zugeführt. Hierauf durchläuft die Seife die Walzen
n, o, p, q im mittleren Drittel ihrer Breite, wird von der Abstreichvorrichtung
r, die sich über das erste und das zweite Drittel der Walzenbreite erstreckt, abermals
abgestrichen und von einer Schlotte t in die letzte Unterteilung .des Einschüttkasten.s
l geleitet. Dann beginnt die Seife ihre Wanderung über das letzte Drittel der Walzen
ra, o, p, q, bis sie schließlich nach neunmaligem Walzendurchgange
von einer Abstreichvorrichtung u abgestrichen und über ein Ablaufblech v ihrer weiteren
Bestimmung zugeführt wird.
-
Die Seife kann beispielsweise auch in der Mitte der Walzen aufgegeben
und nach :einer links und einer rechts davon liegenden Bahn weitergeleitet werden.