DE499700C - Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Pflanzenfaserstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Pflanzenfaserstoffen

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DE499700C
DE499700C DEP56741D DEP0056741D DE499700C DE 499700 C DE499700 C DE 499700C DE P56741 D DEP56741 D DE P56741D DE P0056741 D DEP0056741 D DE P0056741D DE 499700 C DE499700 C DE 499700C
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cellulose
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/18Pulping cellulose-containing materials with halogens or halogen-generating compounds

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Description

Es ist bekannt, Zellstoff aus Pflanzenfaserstoffen, insbesondere aus Stroh grasartiger Pflanzen u. dgl., durch Behandlung mit Alkall· lösung und unvollständige Chlorierung herzustellen. Nach der Erfindung wird die Einwirkung des gasförmigen Chlors auf den Rohstoff aufgehoben, bevor eine vollständige Chlorierung der Inkrusten erfolgt ist, worauf der Stoff in bekannter Weise gewaschen und gebleicht wird.
Bei dem bisher üblichen Verfahren wurde der Aufschlußgrad durch die Menge des angewendeten Chlors beeinflußt. Dagegen wird nach der Erfindung die Einwirkungsdauer des Chlors auf den Rohstoff geregelt, wobei die Chlormenge in bezug auf den Rohstoff beliebig groß sein kann.
Bekanntlich nimmt beim Aufbereiten der Cellulose aus den Pflanzen besonders mittels ao Chlorgas die Wirkung des Chlors in steigendem Maße ab, und zwar nach Maßgabe der Dauer der Einwirkung auf die Pflanze.
Daraus folgt mit anderen Worten, daß, in Übereinstimmung mit den chemischen Gesetzen über die Reaktionsgeschwindigkeit, die in der Zeiteinheit absorbierte Chlormenge progressiv mit der Dauer der Einwirkung abnimmt. Infolgedessen wird der größte Teil des Chlors in einem verhältnismäßig kleinen Bruchteil der Zeit absorbiert, während der Rest des zu absorbierenden Chlors nur sehr langsam absorbiert werden wird. Diese Tatsache zwingt zu einem sorgfältigen Verfahren bei der Anwendung von Chlor, und es benötigt beträchtliche Zeit, wenn Stroh oder andere Pflanzen zu einer Cellulose für feines Papier nach dem angegebenen Verfahren betreffend Verwendung von Chlor behandelt werden sollen.
Wird dagegen die Chlorung nach einer bestimmten Dauer, z. B. nach etwa dem achten oder zehnten Teil der für eine vollständige Reaktion erforderlichen Zeit unterbrochen, so kann man feststellen, daß der größte Teil des Chlors bereits praktisch mehr oder weniger absorbiert * ist, und zwar entsprechend der Konzentration des Chlorgases, der Temperatur und der Innigkeit der Berührung zwischen dem Gase und der Pflanze.
Diese beträchtliche Verringerung der Zeitdauer für die Chlorung verringert den Verbrauch an Chlor, die Abmessungen der Vorrichtungen, die aufzuwendende Arbeit und gestattet, was sehr wichtig ist, die Verwendung der billigen Apparate für ununterbrochene Chlorung, die nur geringe Überwachung erfordern. Ferner liefert das unvollständig behandelte Material einen Stoff, der leicht in einen gleichmäßigen Brei mittels mechanischer Bearbeitung überführt werden kann, leicht zu bleichen ist und, was besonders wichtig ist, eine größere mechanische
Festigkeit aufweist als die Strohcellulose selbst, da die verschiedenen Fasern keiner starken.chemischen Einwirkung unterworfen worden sind. Man erhält auf diese Weise S einen Stoff, der dem vergleichbar ist, der durch kurze Sulfit-Behandlung harziger Hölzer erzielt wird und Kraftcellulose genannt wird, und zwar wegen ihrer Überlegenheit hinsichtlich Festigkeit gegenüber
ίο anderen Cellulosen bei gleicher Faserlänge; diese besondere Cellulose ist übrigens auch bleichbar, was bei der Kraftcellulose nicht möglich ist.
Bei einem Stoff, der vorwiegend aus Strohcellulose besteht, ist es nicht erforderlich, langfaseriges Material hinzuzugeben, um Papier von einer gewissen Festigkeit zu erhalten; schon mit Ersatzstoffen, wie HoIz-" stoff und Brei aus altern Papier, !kann man ein Papier von geeigneter Festigkeit erhalten. Als Beispiel wird angegeben: Stoff, bestehend aus 80 % halbfertiger Strohcellulose und 20 % Cellulose aus Pappelholz, ungeleimt und ohne Beigabe, liefert auf der Papiermaschine ein feines Papier für Zeitungen, das 48 bis 50 g pro Quadratmeter wiegt, für den angegebenen Zweck vollkommen geeignet ist, und den gewöhnlichen üblichen Zeitungspapieren hinsichtlich der mechanischen Festig- keit und der weißen Farbe überlegen ist.
Das Verhältnis an halbfertiger Cellulose (z. B. von Kornstroh, Reis-, Wintergerste-, Roggen-, Mais- usw. Stroh oder von anderen Abfällen in der Landwirtschaft, z. B. den Stengeln der Textilpflanzen, Hanf, Flachs, Baumwolle usw., Zuckerrohrstengel usw.), die nach dem angegebenen Verfahren erhalten wird, richtet sich nicht nur nach der gewünschten Festigkeit des Papiers, sondern auch nach den besonderen Eigenschaften (Steifheit, Durchsichtigkeit, Weichheit, Porosität usw.) der Cellulose, die aus den verschiedenen Rohstoffen erhalten wird.
Bei Verwendung von 100 % Strohhalbcellulose für halbfeines Papier erzielt man in technischer Hinsicht ein durchaus brauchbares Produkt, aber das erhaltene Papier ist zu steif und eignet sich nicht als Zeitungsdruckpapier für die gewöhnlichen Zeitungsdruckmaschinen, da es zu wenig absorptions- fähigHtst.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Pflanzenfaserstoffen, insbesondere aus Stroh grasartiger Pflanzen, durch Behandlung mit Alkalilösung und unvollständige Chlorierung, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkung des gasförmigen Chlors auf den Rohstoff aufgehoben wird, bevor eine vollständige Chlorierung der Inkrusten erfolgt ist, worauf der Stoff in bekannter Weise gewaschen und gebleicht wird.
    Berlin, gedrückt in der
DEP56741D 1927-02-14 1927-12-21 Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Pflanzenfaserstoffen Expired DE499700C (de)

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CA982758A (en) * 1972-02-22 1976-02-03 Hiroshi Matsuura Method for manufacturing chemical pulp

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FR646154A (fr) 1928-11-08

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