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Umsteuerbarer Pfeilradmotor Es sind Pfeilradmotoren bekannt, bei welchen
die Umsteuerbarkeit dadurch erzielt wird, daß der Einlaß des Triehmittels wechselweise
auf gegenüberliegenden Seiten des Kolbentrommelpaares erfolgt, und zwar sirnd diese
beidenEinlässe versetzt angeordnet. Bei solchen Vorrichtungen ist nun dafür Sorge
zu tragen, daß nur der Auslaßkanal, welcher dem jeweils benutzten Einlaßkanal gegenüberliegt,
geöffnet ist, während der jeweils nicht benutzte Auslaß geschlossen wird, damit
die Frischluft, die ja auf der gleichen Seite (wie dieser nicht benutzte Auslaß)
eintritt, nicht vorzeitig, d. h. vor ihrer Arbeitsleistung, wieder ausströmen kann.
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Gemäß der Erfindung - wird hierzu einer der beiden Kolbentrommeln
ein diese umschließender, zur Mitte hin offener Drehschieber zugeordnet, welcher
mit gegenüberliegend und versetzt angeordneten, den entsprechenden Einlaßkanälen
zugeordneten Einlaßöffnungen für das Triebmittel versehen ist und welcher jeweils
bei Freigabe des Lufteintritts der einen Drehrichtung und Offenstellung des entsprechenden
Auslaßkanals den Auslaß für die andere Drehrichtung absperrt. Besonders zweckmäßig
ist es, bei übereinander angeordneten Kolbentrommeln den Drehschieber der oberen
der beiden Kolbentrommeln zuzuordnen. Die Benutzung nur eines einzigen Drehschiebers
ist erheblich vorteilhafter als die Bauart, welche jeder der beiden Kolbentrommeln
einen Drehschieber zuordnet. Bei der letztgenannten Bauart müssen nämlich beide
Drehschieber in der Mitte mit ihren Stirnflächen zusammenstoßen und auf diese Weise
die Abdichtung bewirken. Zunächst ergibt sich hierbei die Notwendigkeit, diese Schieber
an den zusammenstoßenden Stellen spitzenartig auszuziehen, um eine genügende Abdichtung
zu erhalten. Zwischen die Dichtungsflächen setzen sich nun während ,des Betriebes
sehr leicht Schmutz- oder Korrosionsteilchen oder sonstige Verunreinigungen, die
zunächst die Abdichtung beeinträchtigen, dann aber auch dazu führen, daß die Drehschieber
zum Schleifen auf den Kolbentrommeln gelangen, wobei die Spitzen der Drehschieber
abbrechen und dann zu Beschädigungen auch der Kolbentrommeln selbst führen. Diese
ÜUbelstände lassen sich insbesondere bei übereinander angeordneten Kolbentrommeln
gar nicht vermeiden, weil sich auf der waagerechten Stirnfläche des der unteren
Kolbentrommel zugeordneten Drehschiebers stets Fremdkörper 'ansetzen. Auch stößt
die saubere Einpassung der beiden Drehschieber auf praktische Schwierigkeiten.
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Demgegenüber ist zunächst die Einrichten- nach der Erfindung viel
einfacher und billiger, weil nur ein Drehschieber erforderlich ist. Dann aber fällt
die spitzenartige Ausgestaltung hier vollkommen fort, so daß Brüche nicht mehr -eintreten
können. Ferner ist auch ein Ansetzen von Fremdkörpern nicht mehr möglich, weil eine
waagerechte Dichtungsfläche nicht mehr vorhanden ist,
indem der
Drehschieber einerseits mit seiner Stirnfläche an der gegenüberliegenden Kolbentrommel
selbst und andererseits mit dein unteren Teil seiner äußeren Seitenfläche gegen
die Gehäusewandung dieser Kolbentrommel abdichtet. Auch werden durch diese c!oppelte
Abdichtung Luftverluste viel wirksamer vermieden als bei der einfachen Ablichtung
bei .der Bauart mit zwei Drehschiebern. Ferner aber bewirkt die Abdichtung auf geneigten
Flächen, daß Fremdkörper ohne weiteres abrutschen; unterstützend wirkt in dieser
Beziehung auch der Umstand, laß die dem Drehschieber gegenüberliegende Kolbentrommel
durch ihr Vorbeistreichen an der Stirnfläche des Drehschiebers irgendwelche anklebenden
Fremdkörper bei ihrer Drehung mitnehmen würde.
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Die Anordnung nach der Erfindung kann sowohl bei gewöhnlichen Pfeilradmotoren,
bei denen die Kolbentrommeln aus zwei aneinandergesetzten Schraubenrädern bestehen,
derart, daß nur ein einziger Scheitelkreis vorhanden ist, benutzt werden als auch
bei einer beliebigen anderen Ausbildung der Pfeilradmotoren Verwendung finden, vorzugsweise
auch dann, wenn die Kolbentrommeln je aus drei aneinandergesetzten Schraubenrädern
bestehen, derart, daß zwei Scheitelkreise vorhanden sind. In diesem-Falle sind die
Einlaßkanäle des Gehäuses und auch die entsprechenden Öffnungen des Drehschiebers
diesem Scheitelkreis zugeordnet.
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In der Zeichnung ist der Motor nach der Erfindung in dem Beispiel
eines Motors mit zwei Scheitelkreisen dargestellt.
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Abb. i ist ein Aufriß, Abb.2 eine Seitenansicht, Abb. 3 ist ein Schnitt
nach Linie 3-3 der Abb. i.
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A'bb.. d. ist ein Schnitt nach Linie 4-d. der Abb. r, Abb. 5 ist ein
Schnitt nach Linie q.'-4' der Abb. i.
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Abb.6 ein gleicher Schnitt bei anderer SEellung des Drehschiebers.
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Abb.7 ist eine Seitenansicht des Drehschiebers, Abb. 8 ein Grundriß
hierzu.
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Abb. g ist ein Querschnitt durch die Maschine.
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In dem Gehäuse i sind auf--den Weilen 2 und 3 die Kolbentrommeln gelagert,
die je aus drei aneinandergesetzten Schraubenrädern d., d.' und q." sowie 5, 5'
und 5" bestehen, derart, daß zwei Scheitelkreise 3-3 und 5-5 entstehen. Diesen beiden
Scheitelkreisen sind die Einlaßrohre 6 und 7 auf gegenüberliegenden Seiten -des
Gehäuses und die entsprechenden Einlaßbohrungen 6' (Abt. 3) und 7' (Abt. 6) zugeordnet.
Die Veränderung der Drehrichtung der Kolbentrommeln geschieht dann in bekannter
Weise einfach dadurch, daß vermittels des Zeiwegehahnes 8 wechselweise die Luft
-dem Rohr ä oder dem Rohr 7 zugeführt wird. Gemäß Abb. 3 tritt das Triebmnittel
durch das Rohr 6 und den Einlaßkanal6' zwischen .die Kolbentrommeln, um diese im
Pfeilsinne anzutreiben.
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Der oberen Kolbentrommel ist ein -diese umschließender Drehschieber
g zugeordnet, der unten offen i,st-(Abb. 7) und mit versetzt angeordneten, mit den
Einlaßkanälen 6' und 7' des Gehäuses entsprechenden Einlaßöffnungen iound ii versehen
ist. Bei der Stellung nies Drehschiebers nach Abb. 3 bis 5 gelangt die über den
Kanal 6' eintretende Druckluft ,durch die Öffnung io des Drehschiebers zu den Kol.-bentrommeln.
Der Auslaß der Abluft und der verdichteten Luft erfolgt auf der gegenüberliegenden
Seite, indem hier clie untere Stirnfläche 1z des Drehschiebers die Mündung des Auspuffkanals
13 freigibt, so daß das Triebmittel in der Pfeilrichtung auspuffen kann. Dieser
Auspuffkanal 13 erstreckt sich, wie aus Abb. g. ersichtlich, über ,die ganze
Länge der Kolbentrommel und wird nur durch die im Gehäuse angeordnete Warze z4 für
den Einlaß 7' unterbrochen, so daß der Auspuffkanal in zwei Teilet geteilt wird,
die aber unterhalb der Warze i4- riiteinander in Verbindung stehen. Selbstverständlich
-ist auch bei dieser Kolbentrommelstellung der nicht benutzte Einläß 7, 7' offen
-gestellt. Doch -kann wegen der den Kanal des Rohres .7- absperrenden Stellung des
Hahnes 8 keine Druckluft an dieser Stelle eintreten. Aus den Abb. q. und 5 ist ersichtlich,
däß bei dieser Stellung des Drehschiebers der Auslaßkanal 13' für die andere Drehrichtung-der-Kolbentrommel
von dem Drehschieber abgesperrt wird, damit das durch 6 und 6' eindringende Triebmittel
nicht vorzeitig über dien Kanal 13' zum Auspuff entweichen kann. Die Abdichtung
an @dieser Stelle erfolgt, wie aus Abb. q. und 5 ersichtlich ist, einerseits an
der Stirnfläche i2' des Drehsic@h:eb;ers-_g gegen die untere Kvlb:entrommel und
andererseits dadurch, d@aß sich der Drehschieber im unteren Teil i 5 -seiner äußeren
Seitenfläche gegen die entsprechende Wandung des Gehäuses z der unteren Kolbentromm@el
anlegt, so.daß also eine doppelte Abdichtung erzielt wird. Fremdkörper können sich
auf diesen beiden Dichtungsflächen nicht ansetzen, weil sie zur unteren Kolbentrommel
hin abgleiten und von dieser fortgeführt werden.
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Durch Abb. 6 ist die andere Stellung des Drehschiebers veranschaulicht,
welche -dann erforderlich ist, wenn der Einlaß zwecks Änderung der Drehrichtung
über das Rohr 7 und den Kanal 7' erfolgen soll. Die Um-
Stellung
des Drehschiebers geschieht vermittels des Handrades 16 (Abb. :2 und 3),
dessen gerien Verschiebung gesicherte Mutter 17 die Spindel 18 vor- oder zurückschiebt
und damit auch den durch den Hebel i9 mit der Spindel 18 verbundenen Drehschieber
um einen gew@ssen Winkel hin und her drehen kann. Gleichzeitig ist natürlich der
Hahn 8 so einzustellen, daß der Kanal 6 geschlossen und der Kanal? an die Zuleitung
angeschlossen ist. Die Druckluft tritt nunmehr aus dem Kanal 7' durch die andere
Üffnung i i des Drehschiebers 9 und treibt die Kolbentrommeln im Pfeilsinne auseinander.
Jetzt ist der Auslaßkanal 13' auf der gegenüberliegenden Seite geöffnet.
während :der Auslaßkanal 13, der auf der gleichen Seite wie der Eimaß I
I liegt, e schlossen ist.
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Da bei der dargestellten Bauweise jeweils ein Kolbentrommeldrittel
leer mitläuft, ist es zweckmäßig, diesen leerlaufenden Teil ständig an die Atmosphäre
anzuschließen. Dies kann in einfacher Weise dadurch geschehen, daß Ausschnitte 2o
und 2ö an den .beiden Enden des Drehschiebers 9 vorgesehen werden, die sich zweckmäßig
über die ganze Breite des entsprechenden Kolbentrommeeldrittels erstrecken (Abb.
7 und 8). Diese Ausnehrmingen sind in den Abb. i bis 6 nicht dargestellt.