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Saugheber Zur Inbetriebsetzung eines Saughebers ist seine Füllung
mit Flüssigkeit, wenigstens zum größeren Teil, erforderlich. Vielfach wurde diese
entweder durch eine Saugpumpe, einen Gummiball oder unhygienisch und gesundheitsschädlich
mit dem Munde eingesogen, oder die erforderliche Flüssigkeit wurde durch am Heber
b7Av. seinem Vorratsbehälter vorgesehene Füllschrauben, Ventile, Absperrhähne usw.
eingefüllt. Durch alle diese öffnungen oberhalb des Wasserspiegels des abzufüllenden
Gefäßes sucht die äußere Luft den Ausgleich mit dem Heberinnern herzustellen, was
ihr nach kürzerer oder längerer Zeit trotz der Verwendung von Dichtungsmittel aus
Leder, Gummi, Hanf usw. meist auch gelingt und dadurch den Saugheber außer Betrieb
setzt. Denn vielfach zerstört die durchströmende Flüssigkeit z. B. Säure oder deren
Dämpfe und Ausdünstungen das Dichtungsmaterial und die Gummiteile der Saugeinrichtung;
die Absperrhähne, Stöpsel usw. leiern sich durch den Gebrauch aus und werden undicht.
Andererseits verbietet sich hier oft die Verwendung mancher sonst be-Zvährten Dichtungsmittel
durch ihre unangenehmen Eigenschaften und übertragen Geruch und Geschmack auf empfindliche
flüssige Nahrungsmittel, z. B. Milch. Voraussetzung für das ununterbrochtneArbeiten
eines selbsttätigen Saughebers ist sein unbedingtes, bisher unerreichtes Dichtbleiben.
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Dauernd zuverlässig ist nur ein Saugheber ohne andere Öffnungen als
die beiden Rohrenden, wie dies bei Ausführungen nach vorliegender Erfindung, einem
selbsttätigen Saugheber mit Wasserstandsregeler bzw. Abfüllapparat, der Fall ist.
Sein Vorratsbehälter bekannter Art wird hier z. B. durch das nach oben umgelegte,
zweckmäßig trichterförmige Steigerohr, jedoch nur teilweise, gefüllt und dann in
bestimmter Richtung um etwa 13 5 ° igedreht. Mit dem: Vorrat kann man jetzt
durch Regeln des Wasserstandes die Verbindung der beiden einmündenden Rohre beliebig
oft untereinander herstellen oder evtl. durch Zurückneigen des Saughebers unterbrechen.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung .in verschiedenen Ausführungsarten
dargestellt. Fig. i zeigt einen gläsernen Saugheber mit hier waagerecht angeschlossenen,
zylindrischen Vorratsbehälter bekannterArt in der Stellung, wie er durch das Steigerohr
z. T. gefüllt werden kann. Das längere Ablaufrohr mündet etwas höher in das zylindrische
Gefäß ein wie das kürzere Steigerohr. Fig. a ist die Seitenansicht des in Pfeilrichtung
um etwa 13 5 ° gedrehten Saughebers nach Fig. i ; der Wasserspiegel bleibt
vorläufig noch unter die jetzt tiefer befindliche Einmündung des Ablaufrohres und
kann das Steigerohr in dieser Stellung z. B. in eine abzufüllende Korbflasche gesenkt
werden, ohne daß von dem Inhalt etwas verschüttet wird. Fig. 3 zeigt, wie durch
weiteres Anhaben des Vorratbehälters der Wasserspiegel jetzt im vorderen Teil gestiegen
ist und dadurch die Verbindung zwischen beide Rohreinmündungen - dem
Saugheber
- herstellt. Fig. q. zeigt einen Saugheber nach Fig. 2, jedoch mit verlängertem,
syphonartig gebogenem Auslaufrohr. Fig. 5 - zeigt eine andere Ausführungsart gläserner
Saugheber; der Vorratsbehälter ist hier senkrecht zum Saugheberrohr angeordnet und
im unteren Drittel fast so weit eingeschnürt, wie die innern Durchmesser der beiden
Rohreinmündungen zusammen anFlächeninhalt ausmachen. Das Ablaufrohr mündet etwas
niedriger in den kleineren Raum ein wie das benachbarte Steigerohr. Fig. 6 ist die
gleiche Ausführung wie Fig. 5, nur ist hier der Durchlaß wassernasenförmig gestaltet,
so daß sich das untere Drittel infolge der dort zurückbleibenden Luft nicht vollständig
mit Flüssigkeit füllen kann.
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Um mit dem Saugheber nach Fig. r, 2 und 3 z. B. den Inhalt einer Korbflasche
abzuzapfen, füllt man den Saughebervorratsbehälter in der Stellung nach Fig. i durch
das Steigerohr etwa zu a/4 mit der betreffenden Flüssigkeit, dreht ihn in Pfeilrichtung
um etwa 135' und bringt in -dieser Stellung das Steigerohr an die Mündung der Koribflasche.
Neigt man jetzt den Vorratsbehälter entsprechend, so fließt von dem Inhalt durch
das Ablaufrohr ab und Luft strömt durch das .Steigerohr ein; taucht man letzteres
während dieses Vorgangs in die Flüssigkeit der Korbflasche, so steigt infolge der
Luftverdünnung diese im Steigerohr auf und fließt durch das Ablaufrohr so lange
ab, bis der Saugheber wieder in die Stellung der Fig. 2 zurückgeneigt wird. Um,
den Saugheber von neuem in Tätigkeit zu setzen, ist es bei dieser Ausführung erforderlich,
zuvor das Steigerohr einen Augenblick aus dem Wasserspiegel der Korbflasche herauszuheben.
Dieses Herausheben erübrigt sich jedoch, wenn man das Auslaufrohrende z. B. mit
einem Zapfhahn versieht; ebenso kann dann der Saugheber die Stellung der Fig. 3
beibehalten. Da zu jeder Inbetriebsetzung des Saughebers das Ablaufrohr aus dem
Vorratsbehälter gespeist wird, muß man den Wasserstand jeweils durch erhöhtes Anheben
neu regeln. Unterbrechungen können in der Abfüllung bei Ausführungen ohne Zapfhahn
so oft wiederholt werden, als der Vorratsbehälter zur Herstellung des Wasserspiegels
oberhalb der Rohreinmündungen noch genügend Flüssigkeit enthält, weshalb man ihn
entsprechend groß gestaltet. Bei Ausführungen von Saughebern ohne Zapfhahn nach
Fig. 4-.ist es, bei Betriebsunterbrechungen gleichfalls nicht erforderlich, das
Steigerohr aus dem Wasserspiegel der Korbflasche herauszuheben; da der syphonartige
Auslauf höher gehoben werden kann wie der beim Zurückneigen gleichzeitig sinkende
Wasserspiegel im Vorratsbehälter, wird hier an Stelle eines Zapfhahnes durch die
im Auslaufrohr zurückbleibende Flüssigkeit die zur Neuinbetriebsetzung erforderlicheLuftverdünnung
im. Vorratsbehälter erhalten. Bei Ausführung von Saughebern nach Fig. 5 wird der
nach unten umgelegte Vorratsbehälter durch das Steigerohr zweckmäßig nur bis zur
Einschnürung gefüllt. Nach Art .der Fig. 2 und 3, hier jedoch um etwa 18o' umgelegt,
füllt sich erst nach einem bestimmten Zeitpunkt das untere Drittel mit Flüssigkeit
und setzt alsdann infolge genügender Durchlaßmöglichkeit an der Einschnürungsstelle
den Saugheber selbsttätig in Betrieb; man hat hier also eine Frist, die Rohrenden
des Saughebers z. B. in einen tiefer befindlichen Behälter -und dann in eine Korbflasche
einzuführen. Bei Ausführungen von Saughebern nach Fig. 6 verhindert die im unteren
Drittel eingeschlossene Luft des .gefüllten und nach Art der Fig. 5 umgelegten Vorratbehälters
die Inbetriebsetzung so lange, bis sich diese durch entsprechende schräge Haltung
an der gegenüberliegenden Seite im unteren Drittel oben ansammelt, wie Fig. 6 zeigt.
Um die Abfüllung zu unterbrechen, braucht hier der Vorratsbehälter nur so weit entgegengesetzt
umgelegt zu werden, äaß die beiden benachbarten Rohreinmündungen im Bereich der
Luftblase kommen. Die irre oberen Hauptvorratsraum zurückgebliebene Flüssigkeit
regelt selbsttätig den im unteren Drittel erforderlichen Wasserstand, wie er für
die Inbetriebsetzung und Erhaltung des Saughebers erforderlich ist.
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Die Saugheber sind aus Glas, Ton, Metall, Hartgummi us-Nv;, ohne oder
mit einem (zweckmäßig außerhalb des Bereiches des eigentlichen saugenden Teiles
des Hebers vorgesehenen) Zapfhahn und evtl. zerlegbar, wie es die verschiedenen
Eigenschaften der abzufüllenden Flüssigkeiten und das verwendete Material jeweils
erfordert. Durch das charakteristische Verfahren des Wasserstandregelns pendelt
das Steigerohr in der abzufüllenden Flüssigkeit gleichzeitig hin und her, so daß
diese umgerührt (gemischt) abgefüllt wird, was bisher vielfach besonders vorgenommen
werden mußte. Es sind noch andere als die beschriebenen Ausführungsarten möglich,
den Saugheber ohne Ansaugen oder Einfüllen durch besondere Füllschrauben usw. mit
oder ohne Frist, selbsttätig oder willkürlich und evtl. ohne Hahn beliebig oft zuverlässig
in Betrieb zu setzen und dauernd zu erhalten. Z, B. kann ein Saugheber nach Fig.
i oder q. auch dadurch gefüllt werden, daß man das Steigerohr mehrmals als Stechheber
verwendet, oder das Ablaufrohr (mit Zapfhahn) hat entsprechend größeren Rauminhalt
b@zw. Durchmesser als das Steigerohr und dient
dann als Vorratsraum.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, den nach unten umgelegten Saugheber bzw.
seinen evtl. mehrteiligen Vorratsbehälter bekannter Art nur durch eines der Heberrohrenden
und nur teilweise mit der betreffenden Flüssigkeit zu füllen, ihn in entsprechender
Richtung umzulegen und mit dem Vorrat jetzt durch das willkürliche oder selbsttätige
Verfahren des Regelns des Wasserstandes die Verbindung der beiden evtl. verschieden
hoch einmündenden Rohre beliebig oft untereinander herzustellen oder auch durch
Zurückneigen des Saughebers bzw. durch Zwischenschalten der eingeschlossenen Luft
zu unterbrechen, wobei das Steigerohr gleichzeitig die abzufüllende Flüssigkeit
durch Umrühren mischt und der Zapfhahn evtl. durch eine durch das Zurückneigen syphonartig
wirkende Rohrverlängerung ersetzt werden kann.