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Vortriebseinrichtung für Land- oder Wasserfahrzeuge mit einer Stoßstange
Die Erfindung betrifft eine Vortriebseinrichtung für Land- und -Wasserfahrzeuge,
bei denen die Fortbewegung mittels motorisch angetriebener, senkrecht auf und ab
bewegter und hin und her gehender, in den Boden oder in das Wasser eingreifender
Stoßstangen oder -schaufeln bewirkt wird.
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Bisher bekannt gewordene Antriebseinrichtungen solcher Art waren entweder
nur für Land- oder aber nur für Wasserfahrzeuge bestimmt und daher nicht für beide
Zwecke ohne wesentliche Änderung der Bauart anwendbar. Außerdem aber sind diese
Einrichtungen so beschaffen, daß die Auf- und Abwärtsbewegung der Stößel beim Landfahrzeug
durch Federn und Führungsschienen erfolgt, welche nicht gegen den durch den Arheitsschlitz
für die Stößel eindringenden Schnee geschützt angeordnet sind, daher leicht vereisen
können, so daß die Betriebssicherheit der bekannten Anordnung fraglich. erscheint.
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Bei Wasserfahrzeugen sind die bekannten Bewegungseinrichtungen in
einer domartig nach oben aasgewölbten Eindrü.ckung der Beplankung eingebaut. Hierdurch
entstehen Wirbel, welche die Fortbewegung erschweren, weil die Ruderschaufeln stets
in wirbelndem Wasser arbeiten. Auch, bestehen alle diese Vorrichtungen aus verhältnismäßig
vielen Einzelteilen, so daß die Vielheit und Ausführungsart der mechanischen Einzelheiten
eine Quelle vieler Störungen bildet. Die Vortriebsenrichtung gemäß der Erfindung
ist dagegen für beide Fahrzeuggattungen verwendbar, aber trotzdem von so einfacher
Ausführung, daß sie in kleinste Räume des Fahrzeuges, bei Schlitten z. B. in \ bekannter
Weise in deren Kufen, untergebracht werden kann, was bei einem solchen Fahrzeug
auch die Abdichtung gegen Eindringen von Schnee erleichtert.
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Diese Vorrichtung besteht im wesentlichen nur aus einem einzigen Kreuzkopf
und einer Kurbel für Land- und zwei Kurbeln für Wasserfahrzeuge mit einfacher, bruchsicherer
Führung der Stoßstange im Kreuzkopf. Die Wirkung, daß, sowohl die hin und her gehende
Bewegung des Kreuzkopfes als auch die auf und ab gehenden Bewegungen der Stoßstange
nur durch Kurbelstange und Pleuelstange erzeugt werden, beruht darauf, daß die Pleuelstange
nicht nur mit dem Kreuzkopf, sondern auch mit der darin gelagerten Stoßstange gelenkig
verbunden ist. Trotz dieser Einfachheit werden aber noch viele andierwe@tige Vorteile
erreicht, so bei, Landfahrzelugen iinsiSieso-ndere, daß die Stoßspitze durch einen
mit dem Kreuzkopf verbundenen Schleppschieber fortwährend von Schnee gereinigt und
daß der Kufenschlitz durch diesen Schieber gegen das Eindringen von Schnee abgedichtet
wird, wodurch dem schädlichen Einfluß von Schneeverstopfungen oder Vereisungen vorgebeugt
wird. Bei -Wasserfahrzeugen ergibt sich
außer der ebenfalls in Betracht
kommenden Abdichtung (hier gegen Eindringen von Wasser) der weitere Vorteil, daß
die Unterfläche des Fahrzeuges nahezu glatt verläuft, daß daher die Ruderschaufel
stets in wirbelfreies Wasser eintaucht und infolgedessen die besten Bedingungen
zum Vortrieb findet. Zur Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit können zwei oder mehrere
Vorrichtungen angebracht werden, von denen jede für sich allein angetrieben werden
kann.
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Diese Antriebsvorrichtung ist in der Zeichnung in Anwendung bei einem
Land- und bei einem Wasserfahrzeug als Ausführungs.b.eispiel dargestellt, wobei
die Abb. i bis q. die Anwendung bei einem Kraftschlitten zeigen, und zwar Abb. i
einen Höhenschnitt der Vorrichtung in der Länge der Kufe, Abb. z eine Oberansicht
derselben in der Kufe nach der Schnittlime A-A, Abb.3 einen Querschnitt nach der
Linie B-B und Abb. ¢ einen Querschnitt nach der Linie C-C.
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Bei dem Ausführungsbeispiel für ein Wasserfahrzeug zeigt Abb.5 die
(in einer an beliebiger Stelle angebrachten Kammer eingeschlossene) Antriebsvorrichtung
iah Höhenschnitt, Abb.6 einen Querschnitt nach der Linie D-D und Abb. 7 eine Oberansicht
zurr Abb. 5. Zwischen den Seitenwänden der Schlittenkufe a ist eine Kurbel
b gelagert, die in geeigneter Weise angetrieben. wird. lVIit ihr ist eine
Pleuelstange c verbunden, die mit dem Zapfen d eines Kreuizk opfes e verbunden ist,
der durch Stangen f in Lagern g geführt ist. .
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In diesem Kreuzkopf e ist die Stange h samt ihrer Stoßspitze
z der Höhe nach verschiebbar gelagert. Die Pleuelstange c ist bei h über das Lager
d hinaus verlängert und dort mit der Stoßstange h verbunden. Das Heben und Senken
dieser Stange h erfolgt daher zwangsläufig und gleichzeitig mit der waagerechten
Bewegung des Kreuizkopfes e, indem lese duirch dien seitlichen Ausschlag der Kurbel,
jene dagegen durch deren Hub bewirkt wird, der jedoch nur reduziert zur Geltung
kommt, da die Verlängerung k der Pleuelstange kürzer als deren Hauptteil ist. Um
der Stoßstange ein Nachgeben gegenüber Steinen u. dgl. zu gestatten, ist sie federnd
nachgiebig gelagert. Zu diesem Zwecke ist die Pleuelstange c bzw. deren Verlängerung
h nicht unmittelbar mit der Stoßstange lt verbunden, sondern mit einer diese umschließenden
und führenden Hülse 1. Irin oberen Teil-dieser Hülse ist -eine starke Feder
m gelagert, die auf einen Bund: n der Stoßstange h wirkt, also diese stets.
abwärts drückt, wobei der Bund n die Normalstellung der Stange in der Hülse L .durch
sein Anlegen auf den oberen Hülsenrand bestimmt. Beim Hochziehen der Hülse nimmt
diese daher die Stoßstange mittels ihres Bundes hoch, während die Stange beim Herabdrücken
der Hülse von der Felder m mit niiedergegedrückt wird, doch kann sie beim Auftreffen
ihrer Spitze i auf einen sehr harren Gegenstand sofort nach oben ausweichen.
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Um ein Eindringen von Schnee durch den Schlitz der Kufe, der für die
Bewegung der Stoßstange erforderlich ist, zu verhindern, ist noch ein Abdeckschieber
o angeordnet, der mit denn Kreuzkopf e verbunden ist, sich also mit ihm mitbewegt
und dicht auf der inneren Fläche des Kufenbo.dens aufliegt. Dieser Schieber bildet
gleichzeitig auch noch die unterste Führung der Stoßstange bzw. der Spitze i zur
Sicherung derselben gegen Verbiegen oder Brechen.
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Zur Erzielung eines ruhigem. Gänges der ganzen Antriebseinrichtung
ist endlich auch die Pleuelstange c unter dauernden, leichten Federdruck gestellt,
und zwar mit Hilfe der an sie angelemkten Stange p und Feder g.
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Das in den Abb. 5 bis 7 dargestellte Ausführungsbeispiel für Wasserfahrzeuge
zeigt zugleich eine Vorrichtung für schwere Beanspruchungen, wobei der Kreuzkopf
und .die darin gelagerte, hier mit einer ruderartigen Schaufel Y versehene Stoßstange
h durch zwei Kurbeln b, bi bzw. zwei Pleuelstangen im gleichen
Sinne wie. bei dem, einfachen Beispiel bewegt werden. Um dlie Stoßstange mehr zu
versteifen, als @es bei ummittelbarem Angriff der Pleuelstangen möglich wäre, und
um die ganze Ausführung s mmetrisch zu halten, ist die Stoßstange zunächst in einem
kleineren Gleitstück s befestigt, das in. dem Kreuzkopf e eingeschlossen ist. Die
Verlängerungen h der Pleuelstangen c greifen an Zapfen t des Gleitstückes
s an. Bei Wasserfahrzeugen kann jede Federung der Stoß-bzw. der Pleuelstange
fortfallen, da die Schaufeln kaum auf harte Gegenstände stoßen werden.
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Die ganze Vorrichtung ist in einen allseits geschlossenen Kasten u
.eingebaut, der mit Laufflächen für den Kreuzkopf e versehen ist und in dessen Seitenwänden
die Kurbelachsen gelagert sind. Zur Abdichtung des Kastens gegen das Wasser ist
der Kreuzkopf mit einem besonderen Schleierteil v versehen. Außerdem kann .der Raum
des Behälters auch noch unter Druckluft gesetzt werden. Dies kann beispielsweise
in einem Zylinder tv erzeugt werden, dessen Kolben durch die Stange x unmittelbar
.mit dem Kreuzkopf e
verbunden wird. Etwa in den Behälter eingetretenes
Wasser wird dann durch die Druckluft wieder ausgestoßen, und zwar durch die Rückschlag<
entile y. Zur Ableitung von etwa in die Stoßstangen- bzw. Ruderführung eingedrungenem
Wasser ist ein Kanal z vorgesehen.