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Gleishebewinde mit an einem beweglichen Gehäuse sitzendem Hebebock
Die Erfindung betrifft eine aus Zahnstange, Zahnradtrieb, Handkurbel und am Gleis
angreifenden Hebebock bestehende Gleishebewinde.
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Gleishebewinden müssen im wesentlichen drei Forderungen erfüllen:
Sie müssen ein geringes Gewicht haben und trotzdem eine hohe Leistungsfähigkeit
sowohl bezüglich Hubhöhe als auch Hublast aufweisen. Ihr Getriebe muß gegen Verschmutzung
und Wettereinflüsse geschützt sein. Schließlich müssen sie sehr schnell zu handhaben
sein, weil die Gleisarbeiten auch während verhältnismäßig kurzer Zugpausen ausgeführt
werden müssen.
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Diesen Forderungen kann man; wie sich herausgestellt hat, vollkommen
und gleichzeitig gerecht werden, wenn man im Gegensatz zu den üblichen Gleishebewinden
mit Zahnstange und Zahnradtrieb nicht den Zahnradtrieb mit der Handkurbel am Windenfuß
befestigt und die Zahnstange sich mit der Last bewegen läßt, sondern eine kinematische
Umkehrung vornimmt und die Zahnstange fest am Windenfuß anordnet, den Zahnradantrieb
aber nebst Kurbel mit dem Hebebock auf und nieder beweglich macht. Ein früherer
Vorschlag, Gleishebewinden in- dieser Weise auszugestalten, erfolgte jedoch in einer
Form, welche den drei genannten Forderungen nicht Rechnung trägt und auch sonst
mit Nachteilen behaftet ist.
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Ihm gegenüber kennzeichnet sich die Erfindung im wesentlichen dadurch,
daß die Zahnstange am Windenfuß starr befestigt und von einem haubenförmigen, beweglichen
Gehäuse umgeben ist, in dessen Innern, und zwar ungefähr in mittlerer Höhe, der
Zahnradtrieb angeordnet ist, an den die Antriebskurbel von außen anzusetzen ist.
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Die so ausgestaltete Winde erfüllt nicht nur die obengenannten drei
Forderungen, sondern weist fernerhin den Vorteil auf, als Lasthebewinde, d. h. zum
Anheben von frei schwebenden Gleisen und Lasten anderer Art, verwandt werden zu
können, zu welchem Zwecke gegebenenfalls an der Gehäusedecke ein weiterer Lastaufnahmestutzen
angebracht wird. Auch wird, weil sich der Antrieb mit der Last hebt, die Handhabung
der Kurbel insofern erleichtert, als diese beim Anheben sofort aus dem Bereich von
an der Arbeitsstelle etwa vorhandenen Bodenhindernissen herausgelangt und ihre Drehung
auch dann nicht behindert wird, wenn, wie bei Gleisbauarbeiten üblich, die Schwellen
zusammen mit dem Gleis angehoben werden. .
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Haubenförmige, bewegliche und den Hebebock für das Gleis tragende
Gehäuse sind zwar bereits bei solchen Gleishebewinden bekanntgeworden, welche aus
einer vom Windenfuß aus in Drehung versetzten Schrauben-Spindel bestehen. Diese
Gleishebewinden erfüllen jedoch nicht die beiden anderen der oben benannten Forderungen,
weil sie bei sonst gleicher Leistungsfähigkeit wesentlich schwerer werden als die
Winden gemäß der Erfindung und im Gegensatz zu diesen von einem Mann nicht mehr
getragen werden können; sowohl wegen dieses hohen Gewichts als auch wegen der sperrigen
Ausbildung des Fußes und der verhältnismäßig langsamen Hub- und Senkgeschwindigkeit
ermöglichen sie eine schnelle Handhabung nicht. Sie
sind normalerweise
als Lasthebewinden nicht' brauchbar und weisen fernerhin den wirtschaftlichen Nachteil
auf, daß der Fuß, alsö derjenige Teil des Gerätes, bei dem am ehesten Brüche eintreten
werden, der teuerste Teil ist, weil in ihm der Antrieb liegt. Auch dieser Nachteil
ist bei der Winde gemäß der Erfindung in sein Gegenteil verwandelt.
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Ihre Handhabung wird noch weiter verbessert, wenn man in an sich bekannter
Weise zwei Antriebsachsen anordnet, auf welche die Antriebskurbel wahlweise gesteckt
werden-kann und von denen die eine ein in direktem Eingriff mit der Zahnstange befindliches
Zahnrad, die andere ein dieses Zahnrad unter Zwischenschaltung einer Übersetzung
antreibendes Ritzel trägt.
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Um ein schnelles Umstecken der Kurbel trotz sicherer Befestigung zu
erzielen, sieht die Erfindung in diesem Falle an der Kurbelnabe eine quer zur Achsrichtung
federnde Blattfeder vor, die sich in eine an der Achse befindliche Nut einlegt.
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An Hand der Zeichnungen, von denen Abb. i die Vorderansicht, Abb.
a und 2a Seitenansichten und Abb. 3 einen Querschnitt einer beispielsweisen Ausführungsform
darstellen, wird die Erfindung näher erläutert.
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An dem Wind;enfuß!i sitzt die Zahnstangen, die mittels Nieten 3 befestigt
ist. Sie wird umgeben von einem aus mehreren Teilen bestehenden, in den einzelnen
Teilen verschraubten haubenförmigen Gehäuse 4. An diesem ist der hakenförmige Hebebock
5 ibefestigt, dessen Auflager für das Gleis mit der Rasterung 511 versehen ist.
Da bei dem einseitigen Angriff des Hebebockes das auftretende Drehmoment ein Kippen
der Winde zur Folge haben kann, ist ein Anschlag 6 am Hebebock vorgesehen, der sich
gegen den Gleiskopf anlegt. Dieser Anschlag ist fest oder leicht auswechselbar in
Form eines einschraubbaren Zapfens ausgebildet, so daß der Hebebock verschiedenen
Gleisprofilen nach Wahl angepaßt werden kann.
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Soll der Hebebock gelegentlich volle Blöcke oder andere Gegenstände
zu lieben haben, bei denen das Vorhandensein eines Anschlages überhaupt störend
ist, so empfiehlt sich die Anordnung gemäß- Abb. 2a. Der Anschlag 6 ist dort mittels
Scharniers 6a am Hebebock 5 bzw. Gehäuse q. befestigt, kann also, wenn er "stört,
hochgeklappt werden.
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Innerhalb des Gehäuses ¢ und durch dieses wirksam eingekapselt, befindet
sich das Zahnrad 7 in Eingriff mit der Zahnstange 2; es ist mittels der Achse 8
am Gehäuse gelagert. Auf diese Achse 8 ist die Kurbel 9 aufsteckbar, und bei ihrer
Drehung in dein einen oder anderen Sinne wird das Gehäuse mit dem Hebebock auf bzw.
nieder be« egt, während die Zahnstange in ihrer Lage verbleibt.
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Das Gehäuse wird von oben abgedeckt durch die Platte :4a. Auf dieser
sitzt ein Zapfen io, auf welchem ein Block ii mittels der Schraube i, leicht abnehmbar
angebracht werden kann. Dieser Block i i besitzt an seiner Oberfläche eine Rasterung
i ia und dient als Lastenaufnahmestutzen bei Verwendung des Gleishebers als Lasthebewinde.
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Die Handkurbel 9 kann länger als sonst üblich gestaltet werden, weil,
wie schon oben angedeutet, die Kurbel infolge ihrer Aufwärtsbewegung bei Lasthub
alsbald aus dem Bereich der Bodenhindernisse herauskommt.
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Da es leichter ist, die Winde herabzulassen, als sie aufzuwinden,
das erstere somit schneller als das letztere vorgenommen werden kann, ist die Winde
mit zwei Antriebsachsen versehen, von denen die eine (die Achse 8) zum Herablassen,
die andere (die Achse 13) zum Aufwinden zu benutzen ist. Auf eine von beiden wird
wahlweise die Antriebskurbel 9 aufgesteckt. Auf der Achse 13 sitzt das Ritzel 1q.,
ebenfalls im Gehäuse geschützt gelagert, und steht mit einem Zahnrad 15 in Eingriff,
welches auf derselben Achse 8 sitzt wie das in Eingriff finit der Zahnstange 2 befindliche
Ritzel 7. Während letzteres also eine direkte Übersetzung von Antriebskurbel zur
Zahnstange schafft, ist in der dargestellten Ausführungsform zwischen Antriebskurbel
und Zahnstange eine Übersetzung eingeschaltet.
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Die Achse 8 kann natürlich auch zum Aufwinden besonders leichter Lasten
und die Achse 13 nur für schwerere Lasten benutzt werden.
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Um das Umstecken der Kurbel 9 zu erleichtern, ist an der Stirnseite
9a ihrer Nabe mittels Schraube i5a eine Blattfeder 16 befestigt. Diese legt sich
im Gebrauchszustand in eine an der Achse vorhandene Nut 17, welche zwecks Vereinfachung
der Zeichnung nur bei der Achse 13 gezeichnet ist, aber auch an der Achse 8 entsprechend
anzuordnen ist. Soll die Kurbel abgenommen werden, so wird mir die Blattfeder 16
aus der Tut gedrückt, und die Kurbel ist frei. Die Achse 13 hat eine Abschrägung
13a, so daß beim Aufstecken der Kurbel die Blattfeder selbsttätig hochgedrückt wird
und dann in die Nut einschnappt.