Belüftungseinrichtung für Fahrzeuge, insbesondere Personenfahrzeuge Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Belüftungseinrichtung für Fahrzeuge, insbesondere Personenfahrzeuge, z. B. Omni busse und deren Anhänger bzw. sonstige Stra ssen- sowie Schienenfahrzeuge.
Die neue Belüftungseinrichtung kennzeich net sich dadurch, dass ein Teil des Fahrzeug daches von einer durch ihn abgedeckten Öff nung ringsherum durch Huborgane in Lüft- stellung in der Weise anhebbar ist, dass die Huborgane von einer Stelle des Fahrzeuges aus mittels Antriebs- und übertragungsmit- teln fernbedienbar sind. Diese Stelle kann z. B. bei Omnibussen der Führersitz und in Anhän gern der Schaffnerplatz sein.
Die Erfindung wird hierunter an Hand der Ausführungsbeispiele schematisch wieder gebenden Zeichnung beschrieben. Auf dieser zeigen Fig.1 den Oberteil eines Omnibusses mit einer Belüftungseinrichtung und dem Schema einer zu ihrer Betätigung dienenden Öldruck pumpe, Fig.2 eine Belüftungseinrichtung in grö sserem Massstabe, Fig. 3 und 4 einen Teillängsschnitt durch ein Fahrzeugdach mit nahezu geschlossener bzw.
gänzlich geöffneter Stellung des anheb- baren Dachteils, Fig. 5 einen Teilquerschnitt durch ein Fahrzeugdach mit dem anhebbaren Dachteil in gänzlich geöffneter Stellung, Fig.6 eine Teildraufsicht auf ein Fahr zeugdach, Fig. 7 und g einen Teilquerschnitt- durch dieses Fahrzeugdach und einen zugehörigen Grundriss.
Das Dach 1 eines Kraftfahrzeuges, z. B. eines Omnibusses, erhält eine oder, wie Fig. 1 zeigt, mehr als eine beliebig grosse Öffnung 2, deren Rand durch eine Gummidichtung 3 ein gefasst ist. Jede Öffnung ist durch eine Platte 4 abschliessbar, die aus Leichtmetall oder andern Werkstoffen, z. B. auch aus durch sichtigem Material, wie Sicherheitsglas oder Kunststoff, bestehen kann. Im geschlossenen Zustand der Belüftungseinrichtung liegt die Lüftungsplatte 4 auf der Gummidichtung 3, die je nach der Grösse der Öffniuig 2 mehr oder weniger über die Dachfläche des Fahr zeuges herausragt und so das Eindringen von Regenwasser in das Fahrzeuginnere verhin dert.
Die Lüftungsplatte 4 lässt sich z. B. durch zwei Paare von Parallellenkern 5, 6 rings herum von der Dichtung 3 abheben. Diese Lenker sind am festen Dachteil 1 gelagert. In der höchsten Luftstellung stehen die Lenker 5, 6 senkrecht. Zur Betätigung der Lüftungs platte 4 dienen von einer Stelle des Fahrzeuges aus fernbedienbare Antriebsmittel, die z. B. vom Führersitz des Fahrzeuges aus bedien bar sind und jeweils die Lenker 5, 6 ver mittels des anhebbaren Dachteils aufrichten.
Im dargestellten Beispiel ist die Platte 4 hydraulisch anhebbar. Sie könnte aber auch pneumatisch oder elektrisch durch Fernbedie nung gesteuert werden. Je nach Lüftungs bedarf kann sie in jeder beliebigen Stellung zwischen ihrer Schliess- und maximalen Offen lage festgestellt werden, so dass der Fahrzeug führer bzw. eine Begleitperson des Omnibusses oder eines Triebwagens der Eisenbahn die Möglichkeit hat, vom Führersitz aus während der Fahrt je nach Geschwindigkeit und Aussen temperatur jede erforderliche Lüftungsspalt grösse einzustellen. Wenn die Lüftungsplatte 4 ganz angehoben ist, kann Wind z.
B. bei ste hendem Fahrzeug von vorn, von hinten und beiden Seiten her durch die Öffnung 2 ein strömen, so dass man unabhängig von der je- *eiligen Windrichtung ist. Dasselbe gilt bei langsamer Berg- oder Stadtrundfahrt.
Um zu verhindern, dass im Wageninnern durch die einströmende Frischluft Luft bewegungen erzeugt werden, durch die die Fahrgäste belästigt werden, wird mit Vor teil- ein System von Luftfang-, Umleit- und Verteilungsflächen vorgesehen, das teils vor, teils hinter den zwischen anhebbarem und festem Fahrzeugdachteil gebildeten Lüftspal- ten angeordnet ist.
Die beiden quer zur Fahrtrichtung liegen den Ränder der Platte 4 besitzen zweckmässig, wie in Fig. 2 bis 4 dargestellt, eine aufgesetzte Schlagwetterleiste 4a, von denen die jeweils hintere das auf der Lüftungsplatte 4 vom Fahrwind entlang nach hinten getriebene Re genwasser nach .den Seiten auf hier angeord nete Regenrinnen ableitet. Von der vorn liegenden Querseite des an hebbaren Dachteils 4 bzw. bei Fahrzeugen, bei denen, wie z.
B. bei Triebwagen der Eisen bahn, bald die eine Querseite, bald die andere Querseite des Dachteils 4 in Fahrtrichtung vorn liegt, vor der jeweils vorn liegenden Quer seite des Teil 4, ist auf dem festen Fahrzeug-" doch 1 eine Regen- und Fahrwindschlagleiste 7 quer zur Fahrtrichtung angeordnet, die, in Fahrtrichtung gesehen, nach hinten schräg ansteigt und zweckmässig von solcher Höhe ist, dass sie etwas über den anhebbaren Dachteil 4 in dessen Schliesslage hinausragt.
Diese Leiste 7 verhindert nicht nur das Eindringen von Schlagregen in den Lüftungs spalt zwischen Dachteil 4 und Fahrzeugdach 1, sondern sie lenkt zugleich den Fahrwind nach oben ab. Dies hat zur Folge, dass wenn der Dachteil 4 nur um so viel angehoben ist, wie zur Erneuerung verbrauchter Atemluft durch Frischluft notwendig ist, der Fahrwind nicht in den Lüftspalt zwischen Dachteil 4 @ und Fahrzeugdach eindringen kann. Infolgedessen findet ein zugfreier Luftaustausch von den Seiten des Dachteils 4 her in Verbindung mit dem hintern Querlüftspalt statt.
Aber auch bei gänzlich ausgefahrenem Dachteil 4 (Fig.4) lenkt die schrägstehende Schlagleiste 7 den Fahrwind nach oben ab, wo er sich zunächst unter dem Dachteil 4 bricht. Eine weitere Ablenkwirkung, die der Strö mung des Fahrwindes eine erwünschte, die Fahrgäste nicht belästigende Wirkung gibt, wird dadurch erzielt, dass je die zwei Lenker 5 bzw. 6, wie die Fig. 3 bis 5 erkennen lassen, durch ein Prall- und Umleitblech 20 mitein ander verbunden bzw. durch Umbiegen der Schmalränder eines solchen Umleithleches 20 an diesem gebildet sind.
Auch diese Wirkung lässt sich noch stei gern, wenn, wie in Fig.2 bis 4 dargestellt, unterhalb der Lenker 6 und evtl. auch 5 eine gelochte Verkleidungswand 21 angeordnet wird, durch die die einströmende Luft zerteilt a wird und die zugleich die Lenker 6 evtl. 5 gegen Sicht vom Fahrgastraum aus verdecken.
Fig.1 rechts und Fig. 6 zeigen, wie ein zum Anheben des Dachteils 4 dienender, vom Füh rersitz aus zu betätigender hydraulischer Zy- a linder 13 mit Kolben 12, welches Aggregat etwa mittig unmittelbar am Dachteil 4 einer seits und am Fahrzeugdach 1 anderseits ange- lenkt ist, von einer oder mehr als einer Zug feder 22 bzw. 23 flankiert sein kann, gegen 9 deren Schliesswirkung besagtes Aggregat den Dachteil 4 anzuheben vermag, und zwar in jede beliebige Zwischenstellung zwischen den Endlagen.
Um dem Führer die Einstellung des Lüft- spaltes lediglich auf Atemluftaustausch, also auf die geringste Grösse, zu erleichtern, kön nen innerhalb der Lüftungsöffnung 2 kleine Konsolen 24 angeordnet sein zum Einsetzen von Gummiklötzchen 25 solcher Höhe, dass wenn der anhebbare Dachteil 4 mit Anschlägen 26 auf diese Klötzchen aufsetzt, damit die er forderliche Lüftspaltgrösse eingestellt ist.
Da der Frischluftbedarf im Sommer ein anderer ist als im Winter, so sind an den Gummiklötzchen 25 zwei Anschlagflächen in verschiedener Höhenlage gebildet, die durch Umstecken der Klötzchen in ihren Konsolen abwechselnd zum Tragen gebracht werden können. Hierdurch ergibt sich eine Sommer- lüftstellung S des Dachteils 4 und eine Winter- lüftstellung W (Fig. 7).
Als Anschläge 26 des Dachteils 4 dienen Profilschienen, die den Rahmen des Dachteils bilden und sieh über die ganze Länge der Öffnung 2 erstrecken. Wie die in Fig. 7 ein gezeichnete Pfeillinie erkennen lässt, wirken diese Schienen gleichzeitig für die in Fahrt richtung längs liegenden seitlichen Lüftspalte als Ablenkflächen für die in diese Spalte ein strömende Frischluft und vermindern, nament lich bei Winterstellung W des Dachteils 4, deren Strömungsenergie und damit deren Zugwirkung.
Ein Beispiel für eine hydraulische Betäti gung der Belüftungseinrichtung ist auf der Zeichnung in Fig. 1 angedeutet. Danach wird in der Nähe des Führersitzes eine ölpiunpe 10 bekannter Bauart angebracht, deren Kolben 11 durch Fuss- oder, wie dargestellt, Hand betrieb (Handknopf H) betätigt wird.
An der Lüftungsplatte 4 greift der Hydraulik kolben 12 bzw. dessen Stange gelenkig an, des sen Zylinder 13 gelenkig auf dem Fahrzeug dach 1 gelagert ist. In die Pumpe oder, wie dargestellt, in die Ölleitung 14 ist ein Rück schlagventil 15 eingebaut, so däss die Leitung hinter diesem Ventil unter Druck und damit die Lüftungsplatte 4 in der jeweils einge stellten Lüftstellung verbleibt.
Soll sie ge schlossen werden, so wird das Öl aus der hinter dem. Rüeksehlagventil 15 befindliehen Ölleitung durch Öffnen eines Steuerventils 16 in eine zum Ölbehälter 17 der Ölpumpe 10 füh rende Abzweigleitung 18 abgelassen.
Bei Anwendung von mehreren Einzelbelüf- tungseinrichtungen an einem Fahrzeugdach 1 braucht nur die in der Fahrtrichtung vorn liegende durch die Öldruckpumpe unmittelbar betätigt zu werden, während die andern Be lüftungseinrichtungen an diese vordere Belüf tungseinrichtung mittels Gestänges, Ketten- oder Seilzuges angekuppelt werden können.
Man kann aber auch jede einzelne von mehreren Einzelbelüftungseinrichtungen für sich durch ein und dieselbe Ölpumpe betätigen, indem für jede ein besonderes Umschaltorgan hinter der Ölpumpe vorgesehen wird.
In dem Falle, wo von zwei anhebbaren Dachteilen jeder für sich durch ein Antriebs organ 12, 13 angetrieben wird, kann dies in. der Weise geschehen, dass im geöffneten Zu stand der jeweils in Fahrtrichtung vorn lie gende Dachteil in Fahrtrichtung schräg an steigt und der hinten liegende entgegen der Fahrtrichtung schräg ansteigt.
Damit beim Auftreffen auf Hindernisse, z. B. dien, Asst eines Baumes oder dergleichen, die aufgerichteten Lenker 5, 6 nicht brechen, sondern in die Schliesslage gedrückt werden, verlaufen sie bei in Verschliessstellung abge senktem Dachteil 4 schräg und liegen mit den an diesen angelenkten Enden hinten, so dass sie sich beim Anheben des Dachteils 4 in Fahrt richtung aufrichten.