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Schiebedacheinrichtung für Fahrzeuge zur Personen-oder Lastenbeförderung,
insbesondere für Fahrerhäuser von Lastkraftwagen od. dgl. Die Erfindung betrifft
eine Schiebedacheinrichtung für Fahrzeuge zur Personen- oder Lastenbeförderung,
insbesondere für Fahrerhäuser von Lastkraftwagen od. dgl., nach Art einer oder mehrerer
Ventilationsdachluken bzw. plattenartiger Dachlukeneinsätze sowie seitlicher Führungen
für diese.
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Die Entlüftung von Kraftfahrzeugen wird bisher unter anderem durch
herunterbewegbare oder nach außen schräg abklappbare Seitenfensterteile durchgeführt,
die aber unangenehme Zuglufterscheinungen verursachen, welche sich namentlich bei
kalter Witterung und Fahrzeuginnenraumheizung besonders unangenehm bemerkbar machen.
Auch bei bekannten Schiebedacheinrichtungen sind diese störenden Zuglufterscheinungen
noch nicht beseitigt. Bei Fahrerhäusern von Lastkraftwagen, Omnibussen od. dgl.
ist eine zugfreie Ent- und Belüftung bzw. eine richtige Klimatisierung, namentlich
im Zusammenhang mit Innenraumheizung bei kalter Witterung besonders wichtig und
notwendig, zumal auf Fernfahrten nicht selten Io bis. 15 Stunden ununterbrochen
die höchsten Anforderungen an das Fahr- und Begleitpersonal gestellt werden. Man
hat deshalb bereits versucht, beispielsweise an Dächern von Aussichtswagen, die
mit einem normalen Faltverdeck versehen sind, in seitlichen Führungen verschiebbare
und im Vorderteil des feststehenden
Dachteils untergebrachte windschutzscheibenartige
Platten anzubringen, die bei offenem Verdeck in eine den Fahrwind ablenkende Stellung
gebracht werden können. Abgesehen von ihrem großen Raumbedarf in Ruhestellung eignen
sich derartige Einsätze aber nicht für die Entlüftung von Lastkraftwagenfahrerhäusern,
da sie an das. Vorhandensein eines zurückschiebbaren Faltverdeckes gebunden sind.
Es ist auch bekannt, in festen Dächern von Omnibussen u. dgl. über einen Hebelmechanismus
eine Seite eines Dachlukeneinsatzes anzuheben, und zwar derart, daß die Öffnung
entweder in Fahrtrichtung oder entgegengesetzt zu dieser zeigt. Nachteilig ist bei
dieser Ausführung in einem Fall eine unangenehme Zuglufterscheinung, während im
anderen Fall die Entlüftung durch den Sog des Fahrwindes vielfach nicht ausreicht.
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Schließlich sind auch bereits Dachlukeneinsätze für Kraftfahrzeuge
bekanntgeworden, deren Führungen am vorderen Dachöffnungsrand so angelenkt sind,
daß diese Führungsschienen nur am hinteren Ende der Dachöffnung angehoben werden
können, woraufhin der Dachlukeneinsatz unter Zurückschieben geöffnet und auf dem
festen Dachteil aufliegen kann. Bei derartigen Ausführungsformen kann der Einsatz
jedoch nicht in jeder beliebigen Öffnungszwischenstellung gehalten werden, wie es
zur Anpassung an die jeweiligen Erfordernisse einer ausreichenden Belüftung wünschenswert
ist. Darüber hinaus ist auch die Vielzahl der beweglichen Teile durch ihre Störanfälligkeit
nachteilig.
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Zweck der Erfindung ist die Beseitigung dieser Übelstände und die
Schaffung einer verbesserten Schiebedacheinrichtung nach Art von Ventilationsdachluken,
welche bei möglichst einfacher Bauart und geringster Raumbeanspruchung in gewissem
Sinne eine verbesserte Luftströmungsführung erreicht und insbesondere für Fahrerhausdächer
von Lastkraftwagen geeignet und auch an Stelle jeder Seitenfensterlüftung anwendbar
ist.
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Erreicht wird dies erfindungsgemäß dadurch, daß als Führungsorgane
zwei oder mehrere Gleit- oder Rollglieder an jeder Seite an oder nahe der Vorderkante
des plattenartigen Dachlukeneinsatzes vorgesehen sind und die seitlichen Führungen
kurvenförmigen Verlauf aufweisen. Dabei ist der plattenförmige Dachlukeneinsatz
mit an oder nahe seiner Vorderkante angreifenden Antriebsmitteln für die Verschiebebewegung
ausgerüstet. Die seitlichen Führungen für die Gleit- und Rollglieder des plattenartigen
Dachlukeneinsatzes weisen vorn stark abfallenden und hinten ansteigenden Verlauf
tauf, und der rückwärtige Teil ist etwas höher liegend angeordnet als ihr vorderer
Teil.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind in der Beschreibung ihn Zusammenhang
mit der Zeichnung näher erläutert.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. I eine Ausführungsform einer Schiebedacheinrichtung
für ein Fahrzeugdach in geschlossener Lage in seitlicher perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 die gleiche Einrichtung in geöffneter Lage in perspektivischer Ansicht von
oben.
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In Fig. I und 2 ist I das Dach eines Kraftfahrzeuges, in welchem nahe
der Windschutzscheibe 2 eine Ventilationsluke 3 vorgesehen ist, die durch einen
der Dachform angepaßten plattenartigen Dachlukeneinsatz 4 verschließbar ist. An
den parallel zur Fahrzeugrichtung verlaufenden Seitenrändern der Dachlukenöffnung
3 sind Führungsnuten 5 angeordnet, mit denen nahe dem vorderen Rand des Dachlukeneinsatzes
4 im Abstand voneinander und nebeneinander an diesem angebrachte Gleitzapfen, Rollen
od. dgl. im Eingriff stehen. Die nutenartigen Führungen 5 für die Gleitzapfen- oder
Rollenpaare des Dachlukeneinsatzes 4 verlaufen an ihrem vorderen Ende schräg abfallend
und steigen nach ihrem rückwärtigen Ende mit einer oder mehreren kurvenförmigen
Übergangsstellen allmählich an, so daß der Dachlukeneinsatz 4 durch die Kurvenführungen
bei seiner Öffnungsbewegung nach hinten mit seinen seitlichen Gleitzapfen- oder
Rollenpaaren stets in der Dachlukenebene gehalten wird, während sein rückwärtiges
Ende mit der hinteren Querwand über die Dachhaut angehoben und allmählich in eine
nach hinten mehr und mehr ansteigende Schräglage gebracht wird, wie dies aus Fig.
2 ersichtlich ist. Der rückwärtige Teil der Nutenführungen 5 liegt höher als deren
vorderer Teil. An oder nahe seiner Vorderkante ist der plattenartige Dachlukeneinsatz
4 mit einem Antriebsmittel in Form einer unterhalb der Luken-Öffnung 3 in deren
Mitte parallel zur Längsrichtung des Fahrzeuges verlaufenden an sich bekannten Gewindespindel
6 versehen, die drehbar, aber axial uriverstellbar angeordnet ist und auf welcher
bei ihrer Drehung überbiegsame Wellen, od. dgl. mittels Handkurbel oder Motor eine
Spindelmutter 7 hin-und herbewegt werden kann, wie dies an sich bekannt ist. Diese
Spindelmutter 7 ist an ihrem vorderen und hinteren Ende über zwei Verbindungsglieder
beweglich und elastisch mit dem vorderen Rund des Dachlukeneinsatzes 4 verbunden.
Das rückwärtige Verbindungsglied besteht aus einem bogenförmigen, Bandfederschenkel
und ist ebenso wie das vordere Verbindungsglied in einer senkrechten, parallel zur
Bewegungsrichtung des Dachlukeneinsatzes 4 verlaufenden Ebene nachgiebig gestaltet.
Die Gewindespindel 6 kann entweder in an sich bekannter Weise unmittelbar oder über
Verlängerungswellen, biegsame Wellen 8 od. dgl. mittels Handkurbel 9 oder eines
Motors, beispielsweise eines Elektromotors, angetrieben werden, wenn der Dachlukeneinsatz
4 in die Öffnungslage oder in die Schließlage bewegt werden soll. Der Schalter zum
Ein- und Ausschalten des Antriebsmotors kann am Armaturenbrett oder an einer anderen,
leicht zugänglichen Stelle angeordnet werden. Bei Anwendung biegsamer Wellen zwischen
Gewindespindel 6 und einer Handkurbel 9 kann diese auch an einer leicht erreichbaren
Stelle des Armaturenbrettes oder der Fahrzeugwandungen angeordnet werden. Der Antriebsmotor
kann auch über ein Untersetzungsgetriebe oder ein Bewegungsumkehrgetriebe
mit
der Gewindespindel 6 in Antriebsverbindung stehen. Am rückwärtigen Rand und an den
Seitenrändern der Dachluke 3 kann das Eindringen von Wasser in das Fahrzeuginnere
durch Wasserablaufeinrichtungen oder entsprechende Abdichtungen verhindert werden.
Am vorderen Querrand der Dachluke 3 wird die Abdichtung durch Stirnflächenabdichtungsleisten,
Labyrinthabdichtungen od. dgl. vorgenommen.
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In Fällen, in denen die Anpassung der Oberfläche des Dachlukeneinsatzes
an die übrige Dachoberflächenform wegen der unterschiedlichen Dachgestaltung Schwierigkeiten
bereitet, weil nicht für zahlreiche verschiedene Dachflächenformen die erforderlichen
Preßwerkzeuge bereitgehalten werden können, kann erfindungsgemäß der Dachlukeneinsatz
durch Asphaltierung der dem Fahrzeuginnern abgewandten Oberfläche und anschließendes
Schleifen der übrigen Dachflächenform angepaßt werden.
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Soll der Dachlukeneinsatz 4 gleichzeitig als durchsichtiger Dachteil
benutzt werden, so kann er als Rahmen ausgeführt und mit einer eingelegten, abgedichteten
Platte aus Glas oder einem durchsichtigen Stoff versehen werden.
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Durch die Schrägstellung des. Dachlukeneinsatzes 4 unter Belassung
seiner Vorderkante in der Lukeneberne wird die Ablenkung des Fahrwindes zur Vermeidung
oder Verringerung der Zuglufterscheinungen bei geöffnetem Dachlukeneinsatz 4 wesentlich
gefördert. Je nach dem Grad der Öffnung der Dachluke können die Zuglufterscheinungen
ganz beseitigt oder auf ein erträgliches Maß herabgesetzt werden. Durch völlige
oder teilweise Öffnung des Dachlukeneinsatzes 4 kann die Be- und Entlüftung allen
Bedürfnissen leicht angepaßt werden. Das Öffnen, Schließen und jede Veränderung
der Lage des Dachlukeneinsatzes 4 in der Lukenöffnung 3 zur Vermehrung oder Verringerung
der Be- und Entlüftung kann durch die günstigen Antriebsmöglichkeiten des Dachlukeneinsatzes
jederzeit während der Fahrt, selbst bei hoher Geschwindigkeit, vom Fahrer vorgenommen
werden, ohne daß die sichere Führung des Fahrzeuges beeinträchtigt wird.
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Das beschriebene und dargestellte Ausführungsbeispiel kann in den
Einzelheiten in Anpassung an die jeweiligen Fälle der Praxis zahlreiche Abänderungen
erfahren, ohne daß der Bereich der Erfindung verlassen wird. An Stelle einer mittleren
Gewindespindel können auch zwei seitliche oder mehrere über die Querausdehnung der
Dachluke verteilte Spindeln oder andere Antriebsmittel für den Dachlukeneinsatz
4 verwendet werden. Die Rückbewegung des Dachlukeneinsatzes 4 in die Verschlußlage
kann auch durch eine Feder erfolgen, die bei der Öffnungsbewegung gespannt wird.
An Stelle von seitlichen Führungsnuten können auch kurvenförmig verlaufende Führungsschienen
und entsprechende Gleit- und Rollglieder verwendet werden.
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Für die Unteransprüche wird nur im Zusammenhang mit Anspruch I Schutz
begehrt.