DE49614C - Mitnehmer für Streckenförderung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE S: Bergbau.

Mitnehmer für Streckenförderung.

Bei der Streckenförderung von grofsen Kohlenstücken, die sehr hoch über die Oberkante des Wagens herausragen, mufs die Förderkette sehr hochgelegt und der Mitnehmer sehr lang gemacht werden, was bei der Benutzung der bisher bekannten Mitnehmer ein Aufkippen der Wagen verursacht, da die Räder bekanntlich wegen der Curven möglichst eng an einander stehen müssen und die Gefahr des Aufkippens ohnehin sehr nahe liegt.

Einestheils um diesen Uebelstand zu beseitigen, anderentheils aber auch um in den Curven Leitrollen zu sparen, haben wir die auf beiliegender Zeichnung dargestellte Einrichtung erfunden.

An den Förderwagen w ist eine Stange oder Kette α angehängt, die an ihrem vorderen freien Ende eine Klemmvorrichtung trägt, vermittels welcher sie mit der Förderkette k verkuppelt werden kann.

Eine Klemmvorrichtung, welche diesem Zweck dient und bei Ankunft an der Ausladestelle sich selbstthätig auslöst, ist in Fig. 1 bis 4 dargestellt.

Fig. ι und 2 zeigen dieselben mit der Kette k verbunden im Auf- und Grundrifs,

Fig. 3 und 4 dieselben im Moment des Auslösens in Auf- und Grundrifs.

Eine aus den beiden, um den Bolzen b drehbaren Theilen ^¹ ^² bestehende Zange ist durch die Kettenglieder g¹ g² g^& g^s so mit der Stange α verbunden, dafs ein Zug an der letzteren die oberen Schenkel der Theile ^¹ ^² gegen einander zieht (Fig. 2).

Die oberen Zangentheile sind der Form und Gröfse der Förderkette entsprechend geformt und' haben Nasen n¹ w², mit welchen sie im geschlossenen Zustande in die Kette eingreifen.

An den Stellen der Strecke, wo die Wagen von der Kette losgelöst werden sollen, ist eine keilförmige Zunge c angebracht (Fig. 5), welche die Zangenschenkel oben so weit aus einander drängt, dafs> die Zange von der Kette k abfällt (Fig. 3 und 4).

Soll die Stange α mit der Kette k verkuppelt werden, so nimmt man die Zangen ^¹ ^² derart in die Hand, dafs man die Schenkel unten zusammendrückt, stöfst damit von unten.gegen die Kette und läfst dann mit dem Druck auf die Schenkel nach, wodurch die Zange in die Kette eingreift.

Wo die Zange ^ ¹^² eine verticale Rolle zu passiren hat, ist eine Gleitschiene angebracht, welche die Zange um einen solchen Winkel dreht, dafs einer der Ansätze m in die Rollenspur zu liegen kommt und das Abfallen der Förderkette verhindert.

Bei der in den Fig. 7 bis 10 dargestellten Kuppelzange ist ein ungeteiltes Kettenlager mit dem einen Zangenschenkel ^¹ fest verbunden, während der andere Schenkel^² die Nasen η trägt, welche vor und hinter dem Kettenlager über die Kette k greifen und das Abfallen der Kette verhindern, bis sie in gleicher Weise, wie dies Fig. 3 veranschaulicht, ausgelöst wird.

Die Fig. 11 bis 14 stellen eine Klemmvorrichtung dar, welche aus einem Gufsstück m

besteht, welches oben ähnlich dem Kettenlager gabelförmige Rippen T¹T² besitzt, welche, sobald der Zug der, in die Oeffnung ο eingehängten Wagenkette α in Richtung des Pfeiles x, Fig. ia, stattfindet, sich zwischen den Gliedern der Förderkette festklemmen und das Herunterfallen der Kuppelvorrichtung verhindern'.

Vor der Haltestelle erhält das Geleise so viel Fall, dafs die Wagen w der Kette vorlaufen und die Kuppelvorrichtungen nahezu um 90 ° in eine Lage herumdrehen (Fig. 11), in welcher sie von der über der Kette angebrachten Kettenrolle s herausgedrängt werden können.

Beim Ueberschf eiten der Kettentragrollen werden beide Kuppelvorrichtungen von einer Gleitschiene um 90° gewendet, so dafs eine der Erhöhungen e¹ e² in die Spur der Kettenrolle zu liegen kommt und das Abfallen der Kette verhütet.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Mitnehmer für Streckenförderung, bestehend aus dem am Wagen befestigten Glied α und einer mit diesem verbundenen federnden Zange, deren obere mit in ein Kettenglied eingreifenden oder ein Kettenglied übergreifenden Nasen (n¹ w² bezw. n, Fig. 7 und 10) versehenen Schenkel durch Zug bezw. durch Federkraft geschlossen und behufs Ablösung von der Kette von einer feststehenden Zunge (c) oder von Hand geöffnet werden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.