DE495994C - Vorrichtung zur Anzeige des Feuchtigkeitsgehalts der Stoffbahn in Papiermaschinen - Google Patents
Vorrichtung zur Anzeige des Feuchtigkeitsgehalts der Stoffbahn in PapiermaschinenInfo
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Description
Beim Betriebe von Papiermaschinen ist es wichtig, zu jeder Zeit über den Feuchtigkeitsgehalt
der Stoffbahn unterrichtet zu sein, da sich aus dieser Größe Schlüsse auf die Arbeitsbedingungen
der Pressen, des Filzes, der Ansaugevorrichtung usw. ziehen lassen. Die Kontrolle ergibt, ob die Pressen ungleich oder
sonstwie unzweckmäßig belastet sind, ob der Filz noch genügend aufnahmefähig für
Wasser ist und wieviel Feuchtigkeit in die Trockenvorrichtung gelangt. Die Kenntnis
dieser Bedingungen ist die Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit des Arbeitsganges und
die Höchstleistung der Anlage.
Um diese Kontrolle durchzuführen, ist bereits vorgeschlagen worden, den Feuchtigkeitsgehalt
der Stoffbahn mit Hilfe von Kontakten zu messen, über deren Oberfläche die J3ahn gleitet und die den Durchgang eines
elektrischen Stromes durch die Bahn vermitteln. Die Stärke des Stromes bzw. der
Widerstand der Bahn ist ein Maß der jeweils vorhandenen Feuchtigkeit.
Gegenstand der Erfindung ist eine zum Anzeigen der Feuchtigkeit der Stoffbahn durch
Messung des elektrischen Widerstandes dienende Vorrichtung, bei welcher ein schwenkbares
und sich selbsttätig zur Stoffbahn einstellendes Gleitstück mit Kontakten verwendet
wird, an welchem die Stoffbahn ohne Gegenlager vorbeigleitet. Auf diese Weise wird
eine wirksame Berührung des Gleitstücks mit der Stoffbahn ohne Beschädigung der Bahn ermöglicht, und gleichzeitig werden die
Kontaktflächen durch die an ihnen vorbeigleitende Bahn in reinem Zustande erhalten.
Die Gleitfläche des Kontaktkörpers ist in ihrem mittleren Teil flach und an ihren Enden
umgebogen. In diesem Kontaktkörper sind Elektroden voneinander isoliert soi angeordnet,
daß ihre unteren Flächen nur in dem mittleren flachen Teil des Körpers liegen. Die Elektroden
sind ferner gruppenweise parallel geschaltet, derart, daß die nebeneinanderliegenden
Platten abwechselnd der einen und der anderen Gruppe angehören.
Die Anordnung gemäß der Erfindung sei an Hand der Zeichnungen näher erläutert:
Abb. ι ist eine schematische Seitenansicht einer Fourdrinier-Papiermaschine, g0
Abb. 2 eine in vergrößertem Maßstabe gehaltene perspektivische Ansicht der dritten
Presse, des kleinen Trockenzylinders und der ersten beiden Trockenzylinder. In dieser Abbildung
sind die Kontakte zu erkennen, welche an der Übergangsstelle der Stoffbahn von den
Pressen zu dem kleinen Trockenzylinder angebracht sind.
Abb. 3 ist ein Schnitt durch den Kontakt und ein Stück der Stoffbahn, welcher schema-
tisch den Durchgang des elektrischen Stromes von der einen Kontaktfläche zur anderen erkennen
läßt.
Abb. 4 ist eine vergrößerte und teilweise gebrochene Vorderansicht des Kontaktes und
seines Trägers,
Abb. 5 ein senkrechter Schnitt nach Linie 5-5 der Abb. 4,
Abb. 6 eine Draufsicht des Kontaktes. ίο Abb. 7 bis 9 stellen schematische Darstellungen
einer Anordnung zur Kompensation der Schwankungen des Säuregehaltes in der Stoffbahn
dar.
Wie in den Abb. 1 bis 6 zu erkennen ist, besitzt die Maschine wie üblich einen Vorratsbehälter
i, eine Bahn 2, auf welcher der Brei ausgebreitet wird, drei Pressen 3, 4, 5,
einen kleinen Trockenzylinder 6 und die Haupttrockenzylinder 7. 8 ist ein Kontakt,
welcher auf dem Teil 9 der Papierbahn an derjenigen Stelle ruht, wo diese von der dritten
Presse zum kleinen Trockenzylinder 6 gelangt. Diese Stelle ist für die Messung besonders
geeignet; es ist aber möglich, den Feuchtigkeitsgehalt auch an anderen Stellen zu ermitteln.
Der Kontakt besteht aus je zwei Metallelektroden S" und 86, welche voneinander isoliert
sind und sich an der unteren Fläche des Schuhes befinden, so daß sie mit der Stoff-.
bahn in Berührung stehen. An den Elektroden sind Leitungen io, 11 befestigt, durch welche
elektrischer Strom aus einer geeigneten Quelle A zugeführt wird. In den Stromkreis
ist ein Meßinstrument B eingeschaltet, z. B. ein Galvanometer, Amperemeter, Milliamperemeter
u. dgl. In der dargestellten Ausführungsform ist das Meßgerät mit einem Zeiger b1 verbunden, der den durch die Spule b
fließenden Strom anzeigt.
Der Elektrodenträger 12 besteht aus Isoliermaterial,
wie z. B. Bakelit. Der Körper ist längsgestreckt in der Richtung, in welcher sich die Papierbahn bewegt und besitzt unten
eine gebogene Fläche mit einem flachen mittleren Teil 13 und aufgebogenen Enden 14. Die
Platten 8e und 8* liegen in dem flachen Teil des
Körpers und sind nebeneinander parallel mit Zwischenräumen 15 angeordnet. Sie bestehen
aus gutleitendem Metall, wie z. B. Kupfer, und ihre unteren Flächen liegen so zu der unteren
Oberfläche des Körpers, daß sie mit der Papierfläche in elektrischer Verbindung stehen.
Die Platten sind, an ihren Enden mit Hilfe von
Schrauben 16 befestigt und gleichzeitig untereinander
so \-erbunden,'daß sie in zwei Gruppen
parallel geschaltet sind und die nebeneinanderliegenden Platten abwechselnd der einen und
der anderen Gruppe angehören. Die Platten 8a sind durch einen metallisch leitenden Streifen
17 elektrisch verbunden, der mit den Bolzen 16 an dem einen Ende der Platten befestigt
ist, wie am besten Abb. 6 erkennen läßt. Die Platten 8* sind in entsprechender Weise durch
einen Streifen 18 verbunden, und dieser ist ebenfalls an den Bolzen 16 befestigt. Ferner
ist die elektrische Leitung 10 mit dem Streifen 18 und die Leitung 11 mit dem anderen
Streifen verbunden, so daß also zwei Reihen von Kontaktplatten zu dem elektrischen
Stromkreis gehören.
Der Körper 12 wird so von der Maschine getragen, daß er auf der wandernden Stoffbahn
gleitet und diese mit seiner gebogenen unteren Fläche leicht abwärts drückt.' Hierbei
wird sich die Berührungsfläche mit den Elektroden nicht ändern, da diese in dem mittleren
Teil des Körpers liegen.
Zur Sicherung der gleitenden Bewegung des Kontaktes zu der Stoffbahn dient die Befestigung
des Kontaktes mit einem Träger 19 durch einen quer liegenden Bolzen 20, der
durch Ösen 22 des Trägers und einen Arm 21 des Kontaktkörpers hindurchgeht. Infolge
dieser Anordnung kann der Körper eine senkrechte Bewegung zu dem Träger um eine Querachse ausführen, die in der Mitte des
Körpers liegt. Die Bewegung verläuft in einer Ebene, welche mit der Richtung der Bewegung
der Stoffbahn zusammenfällt. Der go Träger 19 ist ferner mit seitlichen Armen 23
versehen, von denen zwei feste, senkrechte Führungsstangen 24 ausgehen, die locker in
Öffnungen der Platte 25 sitzen. Die Platte 25 ist an den oberen Seiten von zwei parallelen
Trägern 26 befestigt, die quer über der Maschine zwischen der Presse 5 und dem kleinen
Trockner liegen. Die Träger sitzen mit ihren Enden an Armen 27, welche ihrerseits an dem
Querbrett 28 befestigt sind, das sich auf Träger 29 stützt, die an den beiden Seiten der
Maschine angeordnet sind.
Die Platte 25 ist in der Weise an den Trägern 26 befestigt, daß es möglich ist, den
Kontakt längs dieser Träger über die ganze Breite der Papierbahn zu schieben, so daß der
Feuchtigkeitsinhalt an jeder Stelle der Bahn bestimmt und ein Mittelwert festgestellt werden
kann. Die Befestigung der Platte geschieht jeweils mit Hilfe eines Rahmens 30,
der an der unteren Seite der Träger angebracht ist. An den Enden dieses Rahmens sitzen Bolzen 31, die an ihrem oberen Ende
Muttern 32 tragen, die an die Oberseite der Befestigungsplatte geschraubt werden können.
Eine horizontale Einstellschraube 33 bewegt sich in Haltern an den hinteren Enden
der Arme 27. Die Art der Betätigung der Schraube ist besonders aus der Abb. 2 ersichtlich.
Um den Kontakt seitlich zu verschieben, muß die Platte 25 zunächst durch Aufschrauben
der Muttern 32 gelockert werden. Nach-
dem die Verschiebung beendet ist, werden die Muttern von neuem angezogen. Der Träger
19 ist so mit der Platte verbunden, daß er, und mit ihm der Kontaktkörper, in vertikaler
Richtung einstellbar ist, um den Druck des Kontaktkörpers auf das Papier ändern zu
können. Die Einstellung geschieht im vorliegenden Falle mit Hilfe einer Justierschraube
36, die durch ein in der Mitte der Platte angebrachtes Loch hindurchtritt und sich an ihrem unteren Ende, bei 36°, in dem
Träger 19 dreht. An der Schraube befindet sich oben ein Handrad 37. Ferner ist eine
Befestigungsmutter 38 an der Schraube an-
i'5 gebracht, um diese auf der Platte 25 in ihrer Stellung festzuhalten.
Die Leitung 10 ist an dem einen Ende des Streifens 18 durch eine Mutter 39 befestigt,
während die Leitung 11 mit dem Streifen 18 durch eine Mutter 40 in Verbindung steht.
Auf diese Weise sind die Platten 8a und 86
in den Stromkreis geschaltet. Der Strom fließt durch die nebeneinanderliegenden Platten
und diejenigen Teile der Stoffbahn, welche die Zwischenräume zwischen den Platten überbrücken.
Die gemessene Strommenge gibt ein Maß für den Feuchtigkeitsgehalt der Stoffbahn. Die Ablesung geschieht an dem
Meßgerät B, das in den Stromkreis eingeschaltet ist.
Das Meßgerät, ein Galvanometer, Amperemeter, Milliamperemeter oder sonstiges geeignetes
Instrument, wird zweckmäßig so geteilt, daß es direkt die Feuchtigkeit in Prozenten
angibt.
Da der Kontakt quer über die Maschine bewegt werden kann, so zeigt die Vorrichtung
einen Mittelwert des Feuchtigkeitsgehalts an. Dieser kann aber auch durch eine Reihe
von Kontakten ermittelt werden, welche sich an verschiedenen Punkten über die Breite der
Stoffbahn verteilt befinden. Ebenso können Gruppen von Kontakten verwendet werden,
die sich teilweise oder ganz quer über die Maschine erstrecken.
Die Oberflächen der Elektroden werden durch das Vorbeigleiten der Stoffbahn von
Verunreinigungen freigehalten.
Häufig treten während des Arbeitens Anderungen
in der Azidität des Materials ein. LTm eine Fälschung der Werte durch derartige
Änderungen zu verhindern, werden verschiedene Kompensationseinrichtungen verwendet,
welche schematisch in den Abb. 1, 7, 8 und 9 dargestellt sind.
Abb. ι läßt ein kleines Gefäß 42 erkennen, durch welches sich der in dem Behälter r befindliche
Papierstoff vermittels der Röhren 43 und 44 hindurchbewegt. In den Behälter sind zwei Elektroden 45 und 46 eingetaucht.
Eine elektrische Leitung 47 ist an ihrem einen Ende mit der Platte 45 und an ihrem anderen
Ende mit der Leitung 11 hinter dem Meßgerät B verbunden. Eine Leitung 48 ist an
einem Ende mit der Platte 46 und an dem anderen Ende mit der Leitung 11 an der
anderen Seite des Meßgerätes B verbunden, und zwar zwischen diesem und dem Kontakt
8. Durch diese Leitung wird also ein Nebenschluß gebildet. Bei dieser Anordnung kann die Vermehrung der Strommenge,
welche auf den Säuregehalt des Rohmaterials zurückzuführen ist, einen Einfluß auf den
Ausschlag des Gerätes B nicht ausüben, da der Stromüberschuß über die Leiter 48 und
' 47 und durch das Gefäß 42 abgeleitet bzw. kompensiert wird, also nicht durch das Meßinstrument
hindurchgelangt. Dieses wird daher nur den wirklichen Feuchtigkeitsgehalt unabhängig von der Azidität anzeigen.
In Abb. 7 ist eine andere Kompensationsvorrichtung erläutert. Bei dieser ist die Leitung
47° nicht um das Meßgerät herumgeführt,
sondern mit einer Spule 49 verbunden, die sich innerhalb des Geräts befindet und der wirksamen Spule b gegenüberliegt,
also der Einwirkung dieser Spule auf den Zeiger b1 entgegenwirkt. Bei dieser Anord- ·
nung wird also die Wirkung des Stromüberschusses durch unmittelbare Einwirkung auf
das Instrument kompensiert.
In einer weiteren abgeänderten Kompens.ationseinrichtung, welche in Abb. 8 dargestellt
ist, fehlt der Behälter 42 und an seine Stelle tritt ein Widerstand 51, der an einem
Ende mit der Leitung 47* verbunden ist.
Ein Hebel 52 steht mit der Leitung 48* in
Verbindung, so daß der Widerstand des Stromkreises entsprechend dem Anwachsen der Azidität der Papiermasse erhöht werden
kann. Das Arbeiten mit dieser Anordnung setzt also die Kenntnis der Säuremenge voraus.
Eine weitere Ausführungsform ist in Abb. 9 dargestellt. Diese beruht auf demselben
Prinzip wie die Anordnung gemäß Abb. 8. Hier liegt aber der Widerstand in Serienschaltung mit dem Stromkreise. Die
Leitung 53 führt unmittelbar von dem Kontakt 8 zu dem Hebel 52«, während eine Leitung
47C unmittelbar von dem Widerstand 5ia
zu der Spule des Meßgeräts Bs führt.
Claims (2)
- Patentansprüche:r. Vorrichtung zur Anzeige des Feuchtigkeitsgehalts der Stoffbahn in Papiermaschinen, bei welcher ein elektrischer Strom mit Hilfe von Kontakten durch die Stoffbahn geleitet und mit einem geeigneten Instrument gemessen wird, gekennzeichnet durch ein schwenkbares und sich selbsttätig zur Stoffbahn einstellendesGleitstück mit Kontakten, an welchem die Stoffbahn ohne Gegenlager vorbeigeführt wird, derart, daß eine wirksame Berührung des Gleitstücks mit der Stoffbahn ohne Beschädigung der letzteren ermöglicht wird und gleichzeitig die Kontaktflächen durch die an ihnen vorbeigleitende Bahn in reinem Zustande erhalten werden.
- 2. -Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß' die Gleitfläche des Kontaktkörpers in ihrem mittleren Teil flach und an ihren Enden umgebogen verläuft und die voneinander isolierten Elektrodenplatten nur in dem mittleren flachen Teil des Körpers liegen und in zwei Gruppen parallel geschaltet sind, derart, daß die nebeneinanderliegenden Platten abwechselnd der einen und der anderen Gruppe angehören.Hierzu τ Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|
DE495994C true DE495994C (de) | 1930-04-17 |
Family
ID=22374124
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DEP53459D Expired DE495994C (de) | 1926-06-22 | 1926-08-25 | Vorrichtung zur Anzeige des Feuchtigkeitsgehalts der Stoffbahn in Papiermaschinen |
Country Status (3)
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---|---|
US (1) | US1623436A (de) |
DE (1) | DE495994C (de) |
GB (1) | GB273230A (de) |
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