DE1260923B - Verfahren zum UEberwachen und Regeln des Beizens von Blechen, Metallbaendern oder Metallfolien - Google Patents
Verfahren zum UEberwachen und Regeln des Beizens von Blechen, Metallbaendern oder MetallfolienInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C23g
Deutsche Kl.: 48 d2-5/00
Nummer: 1260 923
Aktenzeichen: C 31700 VI b/48 d2
Anmeldetag: 18. Dezember 1963
Auslegetag: 8. Februar 1968
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Überwachen und Regeln des Beizens, das namentlich
auf Bleche anwendbar ist. Die folgende Beschreibung ist im besonderen auf Stahlblech abgestellt, jedoch
wird ausdrücklich bemerkt, daß der Bereich der Erfindung sich auf das Beizen aller elektrisch leitenden
Materialien erstreckt, die in Form von Tafeln, Folien oder mehr oder weniger breiten Bändern vorliegen.
Es ist an sich bekannt, daß im Gefolge der verschiedenen Walzvorgänge an Stahlblechen auf deren
Oberfläche eine Zunder genannte Oxydschicht auftritt.
Diese das gesunde Metall bedeckende Oxydschicht muß beseitigt werden, um der Blechoberfläche einen
den Forderungen der Benutzer entsprechenden oder durch eine an dem Blech vorzunehmende weitere
Verfahrensmaßnahme erforderten Reinheitszustand zu verleihen.
Hat man es mit einer Anlage für fortlaufendes Beizen zu tun, so besteht dieses Beseitigen darin, daß
man das Blech oder Band nacheinander eine gewisse Anzahl von Beizmittel enthaltenden und einer hinter
dem anderen angeordneten Trögen so durchlaufen läßt, daß am Austritt aus dem Bad des letzten Trogs
das Blech völlig von seiner Zunderschicht befreit ist.
Dieses gegenwärtig angewendete Verfahren scheint auf den ersten Blick keine Nachteile zu haben. Indessen
muß man bedenken, daß die Zeit, während welcher ein Blech in einem bestimmten Beizbad verweilen
muß, namentlich von der Art dieses Blechs, seinem Oberflächenzustand und der größeren oder kleineren
Dicke der diese Oberfläche bedeckenden Zunderschicht abhängt. In dieser Hinsicht konnten die
Voraussetzungen der Bildung der Zunderschicht sowie deren chemische und mechanische Wechselwirkung
mit dem darunterliegenden Blech bisher vom Walzfachmann nicht dahin beeinflußt werden, daß
Bleche entstehen, bei denen eine Vereinheitlichung der Walzbedingungen möglich war.
Mit anderen Worten, der das Beizen Überwachende weiß, daß bei Blechen von gleichen Eigenschaften
die Beizdauer Schwankungen in weiten Grenzen unterliegt, ohne daß er sie vorausbestimmen
kann. Er ist daher gezwungen, dauernd den nacheinander alle Beiztröge durchlaufenden Blechbändern
die kleinste Vorschubgeschwindigkeit entsprechend demjenigen Blech zu erteilen, das am schwierigsten
zu beizen ist und demgemäß das längste Verweilen in den Beiztrögen erfordert.
Die Nachteile des Verfahrens ergeben sich von selbst, nämlich einerseits ein Zeitverlust beim Beizen
Verfahren zum Überwachen und Regeln des
Beizens von Blechen, Metallbändern oder
Metallfolien
Beizens von Blechen, Metallbändern oder
Metallfolien
Anmelder:
Centre National de Recherches Metallurgiques,
Brüssel
Vertreter:
Dipl.-Ing. H. Stehmann, Patentanwalt,
8500 Nürnberg, Essenweinstr. 4-6
Als Erfinder benannt:
Christian van den Hove, Bressoux (Belgien)
Beanspruchte Priorität:
Belgien vom 20. Dezember 1962 (626 376)
von schwach verzunderten Blechen und andererseits die Gefahr des Überbeizens der gleichen Bleche infolge
ihres zu langen Verweilens in den Trögen.
Die Erfindung hat ein Verfahren zum Ziel, das diesen Nachteilen abzuhelfen gestattet.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Überwachung und Regulierung des Beizens
von Blechen, Metallbändern oder Metallfolien, die in einer aus einer Reihe von Flüssigkeitsbehältern
bestehenden Druchlaufbeizanlage kontinuierlich behandelt werden, und dadurch gekennzeichnet, daß
zur Feststellung des Beizzustandes des bandförmigen Gutes dessen gegebenenfalls von etwa störendem
Flüssigkeitsfilm befreite Oberfläche nach Verlassen des letzten Flüssigkeitsbehälters mit zwei unter Spannung
stehenden Elektroden in Berührung gebracht, bei durchlaufendem Gut die an den Elektroden auftretende
Impedanz gemessen, dieses Meßergebnis mit der an einem ideal gebeizten Blech ermittelten Impedanz
in Vergleich gesetzt und aus den Vergleichsdaten die für die Erzielung richtig gebeizter Oberflächen
erforderliche Durchlaufgeschwindigkeit ermittelt wird.
Die Elektroden bestreichen bei ruhender Anordnung auf dem durchlaufenden Band zwei parallele
Spuren; der zwischen ihnen liegende Oberflächenstreifen ist wegen der statistisch unregelmäßigen Verteilung
der etwaigen Beizfehler bezeichnend für den
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Beizzustand der gesamten Oberfläche, aus der er somit
einen für die Vergleichsmessung genügenden stellvertretenden Ausschnitt bildet. Die Elektroden
können daher beliebigen Abstand haben. Durch Hin- und Herbewegen mindestens einer der Elektroden
kann das Verfahren verfeinert werden. Die Hin- und Herbewegung kann über die ganze Bandbreite oder
über einen stellvertretenden Ausschnitt davon reichen.
Der Vergleichsvorgang erfolgt vorteilhaft fortlaufend und gegegebenenfalls selbsttätig, ebenso die
Korrektur der Vorschubgeschwindigkeit des Blechs in den Trögen. Die Zeitverluste infolge fehlender
Übereinstimmung zwischen der zu einem guten Beizen erforderlichen Geschwindigkeit und der wirkliehen
Geschwindigkeit in einem gegebenen Zeitpunkt werden so stark vermindert, die Vollständigkeit der
Beizung wird besser gesichert, ein Überbeizen außerdem vermieden und die Beständigkeit des Oberflächenzustandes
des Blechs nach dem Beizen wesent- zo
lieh erhöht.
Praktisch kann man in folgender Weise vorgehen: Das Blech wird in die Beiztröge eingeführt; auf
das aus dem letzten Trog austretende Blech werden zwei Fühler oder Elektroden aufgesetzt, und es wer- a5
den die Kennwerte der zwischen den Fühlern bestehenden Impedanz aufgezeichnet. Sind diese Kennwerte
verschieden von den Sollwerten, so wird die Durchlaufgeschwindigkeit des Blechs in den Trögen
Die vorstehende Ausführungsform hat den wichtigen Vorteil, daß man durch sie Angaben über den
Beizfortschritt des Blechs, sobald dieses aus dem ersten Trog austritt, und ebenso bei seinem Austritt
aus den weiteren Trögen erhalten kann. Man kann dann unverzüglich jede nützliche Maßnahme zur Korrektur
der Beizbedingungen des Blechs — z. B. durch Verändern der Blechgeschwindigkeit — treffen, sobald
sein Vorderende in den zweiten Trog eintritt.
Auf diese Weise kann in kürzester Zeit die Durchlaufgeschwindigkeit
bestimmt werden, die einem bestimmten Blech zu erteilen ist, damit es, auch in seinem
Anfangsteil, vollständig gebeizt wird.
Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, wenn die Kontaktstellen zwischen den Meßfühlern und dem
Blech innerhalb der Tröge und im Beizmittel angeordnet werden. In diesem Fall werden die Fühler mit
einer isolierenden Umhüllung versehen, die den elektrischen Strom nur an ihrem Ende austreten läßt.
Gemäß einer wichtigen Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung werden die Impedanzmeßeinrichtungen
so ausgerichtet oder geführt, daß jeder Fühler das Blech vorzugsweise entlang einer im
wesentlichen quer zur Blechlängsachse verlaufenden Bahn abtastet, und es wird dauernd jede gemessene
Impedanz aufgezeichnet.
Statt das Blech durch einen Fühler in Querrichtung abtasten zu lassen, kann man auch auf diesem Blech
an den Stellen, wo es die Tröge verläßt, eine Folge
vermindert, bis die aufgezeichneten Kennwerte prak- 30 von z. B. in Querreihen angeordneten festen Meß
tisch den Sollwerten gleichkommen.
Sind die ursprünglich festgestellten Kennwerte schon praktisch identisch mit den Sollwerten, so muß
der Bedienungsmann sich überzeugen, daß das Blech nicht überbeizt ist. Es genügt, die Blechgeschwindigkeit
in den Trögen bis zu dem Augenblick zu beschleunigen, in welchem die Kennwerte der am Blech
auftretenden Impedanz sich von den Sollwerten zu unterscheiden beginnen.
Nach einer wichtigen Abwandlung des obigen Verfahrens wird die zwischen zwei Fühlern bestehende
Impedanz an verschiedenen Stellen des zu beizenden Blechs gemessen, z. B. an den Stellen, wo es einen
Beiztrog verläßt, um in einen anderen einzutreten; es werden die Kennwerte der verschiedenen gemessenen
Impedanzen aufgezeichnet und wird die Durchlaufgeschwindigkeit des Blechs in den Trögen derart verändert,
daß die am Blech an einer bestimmten Stelle gemessenen Impedanzkennwerte praktisch identisch
werden mit der vorherbekannten und als ideale Sollwerte für den Beizfortschritt des Blechs an der betrachteten
Stelle angesehenen Werten.
In der Praxis wird je eine Meßeinrichtung zwischen je zwei Trögen und am Ausgang des letzten Troges
angebracht. Das richtige Einstellen der Durchgangsgeschwindigkeit des Blechs geschieht dann durch
Korrekturgrößen, die gleichzeitig von allen diesen Einrichtungen geliefert werden, gemäß einer statistischen
Beziehung zwischen den Werten der verschiedenen von ihnen aufgezeichneten Impedanzen und
der Bandgeschwindigkeit.
Diese Beziehung berücksichtigt z. B. den Umstand, daß sich zwei Bleche verschiedener Sorte gleichzeitig
auf der Beizstrecke befinden. Da das Verfahren kontinuierlich ist, werden diese Bleche beim Eintritt in
die Beizstrecke hintereinanderliegend verschweißt, um die fortlaufende Wirkung beim Beizen zu erhalten.
fühlern anordnen, die jeder den Potentialunterschied an einer betrachteten Stelle messen.
Man erhält so fortlaufende Angaben über den Beizzustand des Blechs in vollständigem Querschnitt
und schaltet jede Gefahr einer unrichtigen Korrektur aus, die auf der Kenntnis des Beizzustands eines zu
kleinen Teils der Blechoberfläche beruht, als daß er den mittleren Stand des Beizfortschritts des gesamten
betrachteten Abschnitts getreu wiedergeben könnte.
Man muß nämlich bedenken, daß im Lauf des Beizvorgangs die Dickenabnahme der Oxydschicht
nicht fortschreitend vor sich geht. Die Wirkung des Beizmittels äußert sich in der Tiefe der Oxydschicht,
hauptsächlich an der Berührungsstelle zwischen Oxyd und Blech; diese Schicht löst sich durch Abblättern,
und der Stand des Beizfortschritts auf einer gegebenen Blechfläche wird an Hand der Kenntnis des auf
dieser Fläche bestehenden Verhältnisses zwischen den völlig abgebeizten und den nur teilweise gebeizten
Oberflächenteilen beurteilt.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird diese Kenntnis auf Grund der Tatsache gewonnen, daß die
zwischen zwei Meßfühlern oder mit dem Blech in Berührung stehenden Elektroden vorhandene Impedanz
sich merklich mit dem Oberflächenzustand des Blechs am Meßort ändert.
Diese Impedanz ist nämlich an einer abgebeizten Stelle kleiner als an einer nicht gebeizten. Wird also
ein Querstreifen des Blechs einem Potentialunterschied ausgesetzt, z. B. mit Hilfe zweier Fühler, wovon
mindestens der eine quer zum Blech wandert, so wird das Aufzeichnungsgerät graphisch in gewissem
Maßstab die Aufeinanderfolge der gebeizten und nicht gebeizten Stellen des betrachteten Blechbands
wiedergeben.
In dem Maß, wie die Beizung fortschreitet, wächst der Umfang der gebeizten Stellen, und am Ausgang
des letzten Trogs wird sich die vollständige Beizung
durch ein über die ganze Blechbreite gleichförmiges Diagramm äußern.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren findet auch eine sehr wichtige Anwendung in
dem Fall, daß die Beizanlage einen Teil eines kontinuierlichen Walzwerks bildet.
Bekanntlich stellt bei einem solchen Walzwerk der Beizvorgang einen Engpaß vom Standpunkt der
Schnelligkeit des Blechvorschubs dar, und jede Erhöhung der möglichen Beizgeschwindigkeit des
Blechs gestattet schon an sich eine Steigerung der Walzwerksleistung. In gewissen Fällen kann sogar
vermieden werden, die Beizanlagen eines Walzwerks zur Wahrung einer Mindestkapazität desselben verdoppeln
zu müssen.
Die im folgenden als Beispiele ohne einschränkende Bedeutung besprochenen schematischen Darstellungen
dienen zum besseren Verständnis des erfindungsgemäßen Verfahrens.
F i g. 1 stellt eine Reihe von mit Beizmittel gefüllten Wannen oder Trögen 1, 2, 3, 4 dar, die das fortlaufende
Blech 5 nacheinander im Sinne des Pfeils 6 ohne Unterbrechung durchläuft. Zwischen den Trögen
3 und 4 und hinter dem vierten Trog ist eine Meßvorrichtung für den Beizzustand des Blechs 5 angebracht.
Diese Vorrichtungen sind durch die Pfeile 7 und 8 in F i g. 1 angedeutet. Sie sind im einzelnen in
den folgenden F i g. 2 und 3 wiedergegeben.
Jede Vorrichtung enthält eine gegenüber den Behältern feststehende Konsole 9. Diese trägt mittels
Führungen 11 einen um eine senkrechte Achse schwenkbaren Arm 10. Die Drehbewegung des Arms
wird durch einen Elektromotor und ein (nicht dargestelltes) Untersetzungsgetriebe mit Schnecke gesteuert,
das ein auf den Arm 10 aufgekeiltes Zahnrad 12 betätigt. Der Arm 10 ist an seinem unteren
Teil in einem waagerechten Abschnitt 13 abgebogen, an dessen Ende ein Elektrodenträger 14 mit zwei vertikal
ausgerichteten Löchern 15 befestigt ist. F i g. 4 stellt in vergrößertem Maßstab einen Grundriß des
Teils 14 von F i g. 2 dar.
Eine Druckluftleitung 25 ist am Arm 13 befestigt und endet in einem biegsamen Schlauch 26, an dessen
Ende sich eine Düse 27 mit im wesentlichen vertikaler Achse befindet, die ihrerseits in einem Loch 28
des Elektrodenträgers 14 befestigt ist. Die aus dieser Düse austretende Druckluft ist dazu bestimmt, durch
Auftrocknen den dünnen Beizmittelfilm zu beseitigen, der auf dem Blech in dem Augenblick verblieben ist,
in welchem es unter der Beizmeßvorrichtung durchgeht. Diese Trocknung hat die Aufgabe und die
Wirkung, jeden Einfluß dieses Films auf die Meßwerte der durchgeführten Messungen auszuschalten.
Das oben beschriebene Aggregat wird fest auf eine Beizwanne gesetzt, und zwar derart, daß der Arm 13
unter dem Antrieb des Elektromotors zwischen zwei aufeinanderfolgenden Trögen einen Kreisbogen 16
beschreibt, dessen Ebene waagerecht liegt und dessen senkrecht zur Längsmittelebene der Beizanlage
stehende und durch diese Ebene in zwei Hälften geteilte Sehne 17 mindestens gleich der Breite des
Blechs 5 ist. Der Drehsinn des Arms 13 wird durch elektrische Kontakte 18 jedesmal umgekehrt, wenn
seine Auslenkung aus der Mittelstellung eine bestimmte Amplitude gegenüber dieser erreicht.
In den Löchern 15 des Elektrodenträgers 14 sind zwei ständig auf dem Blech 5 ruhende Elektroden 19
befestigt (F i g. 5). Diese ungefähr 10 cm voneinander entfernten Elektroden 19 werden bei 20 und 21
durch einen Gleichstromerzeuger 22 mit niedriger Spannung (1,5 Volt) gespeist. Ein an einen Verstärker
23 angekoppelter Spannungsabgriff mit hoher Impedanz gestattet bei 24 die fortlaufende Aufzeichnung
der an den Klemmen 20 und 21 herrschenden Spannung.
Theoretisch können an den Kontaktstellen zwischen den Elektroden 19 und dem Blech 5 mehrere
verschiedene Fälle auftreten.
a) Die Elektroden 19 berühren beide das Blech 5 an Stellen, wo das Abbeizen vollständig erfolgt
ist (s. F i g. 6). Der im Blech fließende Strom ist am höchsten und die Spannung zwischen den
Klemmen 20 und 21 am kleinsten. Solange dieser Fall besteht, ist die aufgezeichnete Kurve ein
Stück einer waagerechten Geraden mit kleinster Ordinate.
Diesem Fall a) entsprechende Diagramme sind in Fig. 7 dargestellt. Diese liefern als Ordinate den
Spannungswert an den Klemmen 20 und 21 als Funktion der als Abszisse aufgetragenen Stellung des
Arms 13. Die Kurve 29 entspricht der Apparatur 7 in Fig. 1 und die Kurve 30, auf einem anderen
Niveau, der Apparatur 8. Die waagerechten Teile mit größten Ordinaten (31 und 32) stellen den Betrag der
Spannungen an den Klemmen 20 und 21 während der Totgänge des Arms 13 dar, d. h., wenn die Elektroden
19 nicht auf dem Blech aufliegen, was deshalb möglich ist, weil das Blech, dessen Breite kleiner als
die der Tröge ist, eine Querbewegung erfahren kann. In diesem Fall hat der Spannungsabfall einen Mindestwert
und die für diese Spannungen aufgezeichneten Werte sind am höchsten. Die waagerechten Kurventeile
33 und 34 stellen die zwischen 20 und 21 (an den Vorrichtungen 7 und 8) gemessenen Spannungswerte in dem Fall dar, daß beide Elektroden das
Blech an vollkommen abgebeizten Stellen berühren. An diesen Stellen sind die Kontaktwiderstände am
kleinsten, der Strom am größten und die Spannung am kleinsten. Die Diagramme dieser Figuren zeigen
also an, daß die Beizung zwischen den Trögen 3 und 4 bereits genügt und daß sie am Ausgang des
Trogs 4 übermäßig sein könnte. Liegt dem die Beizung Überwachenden ein Kurvenbild dieser Art vor,
so ist er also veranlaßt, die Vorschubgeschwindigkeit des Blechs 5 etwas zu erhöhen, um jedes Uberbeizen
im Trog 4 zu vermeiden.
b) Eine oder beide Elektroden 19 sind vom Blech 5 durch eine Zunderschicht 43 getrennt (F i g. 8
und 9). Der Kontaktwiderstand zwischen Elektrode und Blech ist größer als im vorangegangenen
Fall, der Elektrodenstrom ist schwächer und die Spannung 20 und 21 höher. Diese Erscheinung
verstärkt sich, wenn beide Elektroden auf einer Zunderschicht 43 ruhen.
Jede unter diesen Umständen ausgeführte Messung führt im Diagramm zu einer Spannungsspitze von
mehr oder weniger hoher Ordinate, je nach dem Zunderzustand am betrachteten Ort. Die Skizze Fig. 10
stellt zwei typische Kurven dieses Falles dar. Die obere Kurve 35 entspricht der Vorrichtung 7 und die
Kurve 36 der Vorrichtung 8. In diesem Fall entsprechen ebenfalls die waagerechten Kurventeile 37 und
38 den Totgängen der Arme 13 und die Teile 39 und 40 den tatsächlichen Messungen der Spannungen am
Blech. Man sieht, daß die Teile 39 das Vorhandensein einer ausgedehnten und starken Zunderschicht
darstellen, während die Teile 40 schon einen ausgeprägteren, wenngleich unvollständigen Beizzustand
ausdrücken. Der das Beizen Überwachende ist also veranlaßt, die Blechgeschwindigkeit zu verlangsamen,
wenn er ein Kurvenbild dieser Art vor sich hat, weil das Blech im Trog 4 noch nicht genug gebeizt ist. Die
ideale Beizgeschwindigkeit wird erreicht, wenn die aufgezeichneten Diagramme von der in Fig. 11 dargestellten
Art sind, in der die Kurventeile 14 eine genügende Beizung am Ort der Meßvorrichtung 8,
und die Teile 42 eine ungenügende Beizung am Ort der Vorrichtung 7 anzeigen.
15
Claims (6)
1. Verfahren zur Überwachung und Regulierung des Beizens von Blechen, Metallbändern
oder Metallfolien, die in einer aus einer Reihe von Flüssigkeitsbehältern bestehenden Durchlaufbeizanlage
kontinuierlich behandelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Feststellung des Beizzustandes des bandförmigen
Gutes dessen gegebenenfalls von etwa störendem Flüssigkeitsfihn befreite Oberfläche nach Verlassen
des letzten Flüssigkeitsbehälters mit zwei unter Spannung stehenden Elektroden in Berührung
gebracht, bei durchlaufendem Gut die an den Elektroden auftretende Impedanz gemessen,
dieses Meßergebnis mit der an einem ideal gebeizten Blech ermittelten Impedanz in Vergleich
gesetzt und aus den Vergleichsdaten die für die Erzielung richtig gebeizter Oberflächen erforderliche
Durchlaufgeschwindigkeit ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Elektrode
quer zur Durchlaufrichtung des Beizguts, zweckmäßig über seine gesamte Breite, hin- und herbewegt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Beizgut an der Meßstelle
durch Beblasen mit Druckluft getrocknet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vergleichsvorgang fortlaufend
und gegebenenfalls selbsttätig erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem zu beizenden Blech
die zwischen zwei Fühlern bestehende Impedanz an den Stellen, wo das Blech einen Beiztrog verläßt,
um in einen anderen einzutreten, gemessen wird, die Kennwerte der gemessenen Impedanzen
aufgezeichnet werden und die Durchlaufgeschwindigkeit des Blechs in den Trögen derart verändert
wird, daß die am Blech an einer bestimmten Stelle gemessenen Impedanzkennwerte praktisch
identisch werden mit vorher bekannten und als ideale Sollwerte für den Beizfortschritt des Blechs
an der betrachteten Stelle angesehenen Werten.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Impedanzmeßvorrichtungen
derart angeordnet und geführt werden, daß bei jeder von ihnen mindestens ein Fühler
das Blech entlang einer vorzugsweise im wesentlichen quer zur Blechlängsachse verlaufenden
Bahn abtastet und jede gemessene Impedanz dauernd aufgezeichnet wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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