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1Viit gespanntem Faden arbeitende Alarmsicherung Um Räume vor Einbrüchen
zu schützen, ist es üblich, sie mit Fäden zu durchspannen, ,lie beim Berühren oder
Abreißen irgendeine Alarmeinrichtung zum Ansprechen bringen. Bei den bisher bekannt
gewordenen Einrichtungen ist der Faden auf eine Trommel aufgewickelt, so daß beirr
Abrollen des Fadens eine Feder angespannt wird. Die Federspannung wird hierbei so
groß gewählt, daß der Faden gerade gespannt gehalten wird. Mit der Fadentrommel
selbst stehen irgendwelche Hebelarme, Kontaktstifte o. dgl. in Verbindung, die einen
Arbeitsstromkreis schließen oder einen Ruhestromkreis öffnen, sobald die Trommel,
nachdem der Faden angespannt wurde, um einen gewissen Betrag gedreht wird. Der -Nachteil
dieser Anordnung ist, claß die Alarmeinrichtung aus konstruktiven Gründen schon
bei den geringsten Längenänderungen der Fäden zum Ansprechen gebracht wird. Die
ausgelegten Fäden sind jedoch häufig sehr lang und unterliegen infolgedessen starken
Längenänderungen durch Temperatur- und Feuchtigkeitseinflüsse. Häufige utierwün,;caite
Falschalarme mit ihren unangenehmen Folgen werden hierdurch äußerst leicht ausgelöst.
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Nach der Erfindung ist die Einrichtung so getroffen, daß dasjenige
Glied, welches die eigentliche Alarmeinrichtung betätigt, sich als Stützklinke auf
ein mit der Fadentrommel in Verbindung stehendes gekordeltes Rädchen stützt und
bei einer Abweichung aus seiner Normallage über ein bestimmtes Maß hinaus eine Kontakteinrichtung
zum Ansprechen bringt. Um Falschmeldungen -auszuschalten, ist riun das Glied so
ausgebildet, daß es leicht in seine Normallage zurückgebracht werden kann, bevor
die durch langsame Längenänderung des Fadens bedingte Bewegung zur Auslösung des
Alarms führt.
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Der Erfindungsgedanke sei an Hand einer in den Abbildungen dargestellten
beispielsweisen Ausführungsform ausführlich erläutert.
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Der eigentliche Kontaktapparat ist in den Abb. i bis 3 in üblicher
Weise in verschiedenen Ansichten dargestellt. Auf einer Achse i sitzt eine Fadentrommel
a und ein Kordelrädchen 3, während bei dein auf derselben Achse befindlichen Zahnrad
:4 eine Federaufzugsvorrichtung, die dem Faden @iie nötige Gegenspannung erteilt,
angreift. Damit auf der Trommel möglichst viel vom Faden aufgewickelt werden kann
und das Aufwickeln gleichmäßig .geschieht, wird der Faden durch eine Führungsgabel
5 geleitet, welche durch einen Exzenter 6 gleichmäßig hin und her bewegt wird. Außerdem
wird der Faden zwischen zwei Rollen hindurchgeführt, von denen die untere, 8, fest,
die obere, 7, in einem Schlitz (Abb. 2) beweglich gelagert ist. Diese An-
Ordnung
hat den Zweck, den Fallen beim Aufspulen geringfügig zu bremsen, ohne ihn jedoch
zu verletzen. Der Faden selbst endet in seinem freien Ende in einem Ring 21, welcher
bei aufgewickeltem Faden in einem Rohrstück g verschwindet, nm ihn Unbefugten unzugänglich
zu machen. Vor dem Rohrstück befindet sich noch eine Deckscheibe io, welche dem
gleichen Zweck dient.
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Der oben beschriebene Apparat, ,dessen Kontakteinrichtung jedoch später
noch näher zu erläutern ist, wird etwa, wie in Abb.6 dargestellt, an der Wand eines
Raumes befestigt. Um die Öffnung -der Zugangstür zu diesem Raum anzuzeigen, wird
in geringem Abstand vor der Tür der Faden F ausgespannt und mit Hilfe des Ringes
2i an einem Haken an der ZVand befestigt. Beim Abwickeln des Fadens wird unter Zwischenschaltung
von "Zahnrädern entsprechend der abgewickelten Länge des Fadens die in der Abb.
3 mit dargestellte Federaufzugsvorrichtung i i mehr oder weniger gespannt. Die Federachse
12 selbst wird als Vierkant ausgebildet, um gegebenenfalls eine Nachspannung des
Fadens von Hand aus vornehmen zu können. Außerdem sitzt auf derselben Achse 12 der
Exzenter 6, der zum Antrieb der Führungsgabel 5 dient. An Stelle des Federaufzuges
läßt sich naturgemäß jede beliebige Anordnung, .die etwa mit Gewichten arbeitet,
zur Konstanthaltung der Fadenspannung verwenden. Vor einem Elektromagneten 13 (Abb.
3) befindet sich ein Anker 1d., der durch eine Stellschraube i 5 in seinem Hube
begrenzt «-erden kann. Auf der rechten Seite des Ankers ist eine keilförmige Spitze
16, welche sich :auf das auf der Achse i befestigte Kord elrädchen 3 stützt, drehbar
und schwach gefedert angeordnet. Durch die Kor delung des Rädchens 3 wird bei der
Drehung des Rädchens die Stützklinke 16 mitgenommen. Außerdem wirkt der Anker durch
einen Hebel 17 auf eine Kontaktfeder 18 eines Federnsatzes ig (4bb. i), welcher
bei aufgestützter Klinke Strömschluß hat. Um ein unbefugtes Außerbetriebsetzen der
Anlage zu verhindern, wird die bei 'derartigen Anlagen übliche Ruhestromschaltung
angewandt. Aus schaltungstechnischen Gründen wird der Stromschluß ,des Ruhestromkreises
durch zwei Federn, wie in der Abbildung dargestellt, bewirkt, so daß sowohl bei
angezogenem als auch bei abgefallenem Anker (d. h. wenn die Stützklinke 16 seitlich
abgeglitten ist) eine Stromunterbrechung bei 1g erfolgt. Es besteht aber auch die
Möglichkeit, bei entsprechender Wahl der Schaltung nur einen Federnkontakt zu verwenden.
Die Kontaktfedern selbst werden in an sich bekannter Weise gemäß der Abb. 5 mit
einem Ruhestromrelais, das einen Alarmwcclzer einschaltet, verbunden. Sind mehrere
Einbruchsicherungen .erforderlich, so werden dieselben mit einer gemeinsamen Alarmeinrichtung
in Hintereinanderschaltung in einer gemeinsamen Ruhestromschleife verbunden. Dieser
Fall ist in der Abb. 5 dargestellt.
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Gleiche Bezugszeichen in dieser Abbildung stellen gleiche Gegenstände
der entsprechenden Abb. i bis 3 dar. Die Kontaktfedernsätze ig liegen in Hintereinanderschaltung
in der Leitung L4, in die zur Abgleichung ein Widerstand bi,' eingefügt ist. Die
Leiterschleife wird durch die Rückleitung L,, Tdie zu einer Sicherung führt, geschlossen.
Die Speisung der Schleife erfolgt durch clie Batterie B1, während außerdem in der
Schleife noch die eine Wicklung des Differentialrelais DR liegt. Der Anker des Differentialr
el.ais schließt einen aus einem Alarmwecker und einer Batterie B, bestehenden Stromkreis,
der außerdem noch durch einen Relaisanker Rb unterbrochen werden kann. Um die Wirkungsweise
der Einrichtung zu verstehen, ist es zunächst nötig, noch einmal die Abb.3 zu betrachten.
Beim Ausziehen des Fadens schleift die Stützklinke 16 auf dem Kordelrädchen 3, während
der Anker auf der Anschagschraube 15 aufliegt. Sobald :der Faden ausgespannt ist
und die Ein.schaltting der Alarmeinrichtung erfolgen soll, wird von der Zentrale
aus durch die Taste T (s. Abb. 5) ein Stromstoß aus der Batterie B, in die Leitung
Ll, L. .geschickt, und dadurch werden die Magnete 13 jeder der in der Schleife liegenden
Einzeleinbruchsicherungen erregt. Die Anker 1d., -die wiederum die Stützklinke 16
tragen, bleiben so lange angezogen, wie die Taste T geschlossen ist. Wird die Taste
losgelassen, was nach einigen Sekunden erfolgen kann, so stützt sich der Anker durch
die Stützklinke 16 auf das in Ruhe befindliche Kordelrädchen 3. In dieser Stellung
sind die Kontakte des Federnsatzes ig sämtlich geschlossen, so daß der Ruhestromkreis,
der durch die Leitungsschleife L, L,4 gebildet wird, -furch die Einschaltung des
Differentialrelais (Schalter A) unter Ruhestrom gesetzt werden kann. Durch den Widerstand
ff,, ist das Differentialrelais DR so ausgeglichen, daß es urimagnetisch
.bleibt.
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Wird nun gegen den Faden gestoßen oder dieser abgeschnitten oder abgerissen,
so hat das Federwerk die Tendenz, die Trommel derart zu drehen, daß der Rest d.es
Fadens aufgewickelt wird. Beim Drehen der Fadentrommel wird jedoch gleichzeitig
das auf derselben Achse sitzende Kordelrädchen 3 gedreht und die sich aufstützende
Stützklinke 16 aus ihrer Mittellage ,der Abb. i herausgebracht. Nach einer gewissen
Drehung <des Kor delr ädchens wird die Stützklinke 16 so
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aus ihrer Mittellage herausgebracht, daß dieselbe in die Kordelung des Kordelrädehens
nicht mehr eingreifen kann; :der Anker 14 fällt in seine untere Lage und legt sich
auf die Anschlagschraube i 5. Hierdurch wird der Kontaktferlernsatz ich geöffnet
und der Ruhestromkreis L.,, I_, unterbrochen. Die rechte Wicklung des Differentialrelais
DR wird somit stromlos, und das Relais schließt ,den Kontakt DRa, welcher wiederum
den Alarmstromkreis B.; Wecker-Rb-DRa schließt.
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Bei langen- Fäden ändert sich deren Länge, wie schon erwähnt, infolge
Ternperaturän@derungen (Zu,gluft, Feuchtigkeit usw.), so daß bei der bisherigen
Betriebseinrichtung ein Fehlalarm ausgelöst werden konnte. Dies wird aber durch
den in der Abb. 5 gestrichelt eingezeichneten Signaluhrstromkreis verhindert, indem
dieser in angegebenen Zwischenräumen den Alarmstromkreis abschaltet, einen kurzen
Stromstoß in die Leitung L1, L_ sendet und hierdurch periodisch eine Einstellung
der Stützklinke 16 in die Normalstellung wie beim Inbetriebsetzen der Sicherungsanlage
bewirkt. Der Stromverlauf ist folgender: Der Signaluhrkreis wird gebildet durch
die Signaluhr, die Batterie B; und ein Relais R. Das Relais R betätigt zwei Kontakte
Ra und Rb. Durch den Kontakt Rb kann der Weckerstromkreis unterbrochen werden,
während der Kontakt Ra genau so wirkt wie ein Druck auf die Taste T. Zieht das Relais
R seinen Anker an, so wird zunächst der Alarmstromkreis Rb, DRa, B., Wecker unterbrochen
und somit die Alarmeinrichtung abgeschaltet. Hiernach wird der Kontakt Ra geschlossen,
der die Batterie B, an die Leitungen L, L:, in welchen die Magnetspulen
13 liegen, legt. Hierdurch wird, wie beim ursprünglichen Einstellen nach
.dem Auslegen der Fäden, die Stützklinke 16 angehoben und so lange angehoben gehalten,
wie die Kontaktdauer des Kontaktes Ra beträgt. Nach etwa einer Sek unde schaltet
die Signaluhr das Relais R wieder ab. Sein Kontakt Ra wird geöffnet, und damit werden
.die Anker 13 strornlos, d.li. die Stützklinken stützen sich auf die Kordelrädchen.
Ferner wird durch die Schließung des Kontaktes Rb der Alarmstromkreis wieder geschlossen.
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Können eventuell bei einer Anordnung eine oder mehrere Einbruchsicherungen,
die in der Schleife liegen, nicht ausgelegt werden, so wird das Arbeiten der anderen
dadurch in keiner ``eise behindert, denn die Einstellung der Stützklinke in ihre
Normallage kann ganz unabhängig von der aufgewickelten Fadenlänge erfolgen. Selbst
wenn sich her Faden innerhalb des Rohres g, wie in Abb. z dargestellt, befindet,
kann die Stützklinke ihre Normallage entsprechend Abb. i einnehmen. Für Jude Fadenlänge
von Null bis zur maximalen Länge des Fadens kann eine Einstellung der Stützklinke
in ihre Normallage in .gleich guter ``eise erfolgen.
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Die Schaltung ist außerdem so getroffen, rlaß beim Durchschneiden
oder Kurzschließen der Hauptleitungen Alarm, beim Durchschneiden oder Verbindungen
der Nebendrähte keine Außer:betriebsetzung der Anlage erfolgt. Es kann an folgende
Möglichkeiten gedacht werden: Wird Leitung L, oder L, durchschnitten, so können
lediglich die Magnete 13 keinen Strom erhalten. Der Ruhestromkreis wird jedoch
hierdurch nicht berührt.
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Beim Durchschneiden der Leitung L, oder L4 erfolgt der Alarm, da die
eine Hälfte des Differentialrelais stromlos wird und somit der Alarmstromkreis durch
öffni.mg des Kontaktes DRa zum Ansprechen kommt.
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Beim Kurzschließen der Leitungen L1 und L, erhalten lediglich die
Magnete 13
keinen Strom. Der Ruhestromkreis bleibt aber hierdurch unberührt,
und es kann ein Alarm ausgelöst werden. Werden dagegen die Leitungen L, und L "
kurzgeschlossen, so erhalten die Magnete 13 über Leitung L1, Magnete 13,
Leitung L, Batterie B" Sicherung und Leitung L? Strom und öffnen die Kontakte i9.
In diesem Falle wird jedoch eine Auslösung des Alarms bewirkt, da nicht gleichzeitig,
wie bei dem Einschalten durch die Signaluhr, der Alarmstromkreis unterbrochen wird.
Beim Kurzschließen .der Leitungen L, und L4 wird die rechte Hälfte des Differentialrelais
DR kurzgeschlossen und der Alarm ausgelöst. Beim Kurzschließen der Leitungen L2
mit L" erfolgt ebenfalls Alarm, da durch das Durchbrennen der Sicherungen die eine
Hälfte des Differentialrelais stromlos wird. Durch ein Kurzschließen der Leitungen
I_@ und L, wird ebenfalls die Alarmauslösung hervorgerufen, da die eine Hälfte des
Diffenrentialrelais DR kurzgeschlossen wird.
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Beim Kurzschließen der Leitungen L.-und L., wird der Widerstand W
überbrückt und dadurch das Gleichgewicht der Differentialschaltung gestört. -Die
Stützklinke kann auch als - Doppelklinke 2o, wie beispielsweise in der Abb. 4 dargestellt
ist, ähnlich einem Uhr-Echappement ausgeführt werden. Das Kordelrädchen muß aber
in diesem Falle mit etwas größeren Zähnen versehen werden. Beim Anziehen oder Durchschneiden
des Fadens wird bei einer derartigen Einrichtung jedoch der Anker durch einen der
Zähne des Kordelrädchens gehoben, da sowohl bei einer Rechts- wie bei einer Linksdrehung
die eine Klinke auf .dem Kreisumfang nach oben genommen wird.
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Eine einfachere Ausführung einer Einbruchssicherung
kann
in der Weise gemacht werden, daß an Stelle der magnetischen Einschaltung ein mechanisches
Anheben des Ankers 1a, etwa mit Hilfe eines Schlüssels, Hakens o. dgl. .erfolgt,
-während gleichzeitig die Alarmeinrichtung in bekannter Weise nur mit Arbeitsstrom
und einem einfachen Wecker arbeitet.