DE55181C - Selbsttätige Feuermelde-Vorrichtung - Google Patents
Selbsttätige Feuermelde-VorrichtungInfo
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- G—PHYSICS
- G08—SIGNALLING
- G08B—SIGNALLING OR CALLING SYSTEMS; ORDER TELEGRAPHS; ALARM SYSTEMS
- G08B25/00—Alarm systems in which the location of the alarm condition is signalled to a central station, e.g. fire or police telegraphic systems
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 74: Signalwesen.
Selbsttätige Feuermelde-Vorrichtung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. Februar 1890 ab.
Diese Erfindung bildet eine Neuerung an selbstthätigen Feueralarmsystemen, die zum Schutz
von Magazinen, Häusern und Gebäuden im allgemeinen bestimmt sind, und deren Hauptzweck
darin besteht, einem gegebenen Amt oder einer Station beim Ausbruch eines Feuers
in irgend einem Theil des durch das System geschützten Gebäudes ein oder mehrere Signale
zu geben, welche den Brandort genau angeben.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist der, ein System der angegebenen Art, bestehend
aus Leitungen und damit verbundenen Vorrichtungen, anzugeben, das mit allen praktisch
möglichen Mitteln ausgestattet ist, um Sicherheit und Genauigkeit der Wirkung zu
erzielen, und das genau und ohne Verzögerung das Vorhandensein und den Ort eines
Feuers in dem geschützten Gebäude angiebt und gleichzeitig jede Störung öder Verletzung
des Systems verräth. Das System als Ganzes umfafst ein Centralamt oder eine Station mit den
gewöhnlichen Empfängern oder Signalvorrichtungen und eine Leitung von der Station zu
irgend einem Gebäude oder dergleichen, das geschützt werden soll. In diesem Gebäude
wird die Hauptleitung durch alle Räumlichkeiten geführt, in denen Feuer zum Ausbruch
kommen kann. In der Nähe der Hauptleitung ist eine Ortsleitung verlegt, welche aus einer
Anzahl mit einander verbundener Theilstrecken besteht. Zwischen der Haupt- und der Ortsschliefsung
· sind sogenannte thermostatische Stromschliefser eingeschaltet, und ein selbstthätiger
Umschalter wird benutzt, welcher für gewöhnlich die einzelnen Theilstrecken der Ortsleitung hinter einander schaltet. Der Umschalter
wird durch einen Magneten in Thätigkeit gesetzt, welcher erregt wird, wenn eine der Verbindungen
zwischen der Hauptlinie und der Ortslinie durch die Wirkung eines Thermostaten
hergestellt wird, und wenn dies geschieht, werden die Theilstrecken der Ortslinie von einander
isolirt. Eine selbstthätige Signalvorrichtung wird durch diesen Umschalter gleichfalls
in Thätigkeit gesetzt und übermittelt Signale an das Centralamt, und zwar durch die Hauptlinie
und jene Theilstrecke der Ortslinie, mit welcher die Verbindung durch den Thermostaten
hergestellt wird; durch dieses Signal wird die Theilstrecke der Ortslinie angegeben,
in deren Nähe das Feuer ausgebrochen ist.
Die bei diesem System angewendeten Vorrichtungen und die Schaltung, welche das
Wesen der vorliegenden Erfindung bilden, sind in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt; in
diesen ist:
Fig. ι ein Schema, die Schaltung und Theile der Apparate zeigend,
Fig. 2 eine Draufsicht des Signalgebers,
Fig. 3 eine Seitenansicht desselben.
Fig. 4 und 5 sind Draufsichten, zum Theil Schnitte eines thermostatischen Gebers.
Fig. 6 ist ein Schnitt des Gehäuses mit einer Seitenansicht des darin enthaltenen Apparates,
Fig. 7 ein Aufrifs eines thermostatischen Stromschliefsers,
Fig. 8 ein Längsschnitt desselben,
Fig. 9 ein Querschnitt nach der Linie x-x, Fig. 8.
Die Hauptlinie L, Fig. 1, geht von der Centralstation
A, in welcher die Hauptbatterie B sich befindet, in das Gebäude C, dessen Umrifs in
punktirten Linien angedeutet ist, und geht durch die einzelnen Gelasse des Gebäudes.
Die Hauptlinie ist am besten durchaus doppelt; ein Grund hierfür ist der, dafs, wenn
einer der Drähte reifst, die Leitung nicht zerstört wird, sondern das System mittelst des
übrig bleibenden Drahtes weiter arbeitet. In allen Gelassen des durch das System zu
schützenden Gebäudes oder in einer gewünschten Anzahl derselben ist die Schaltung
dieselbe, und zwar im wesentlichen, wie es in den drei Gelassen des gezeichneten Gebäudes
dargestellt ist.
An einem Theil der Leitung im Gebäude, wo dies zweckmäfsig sein kann (in diesem Fall
vom zweiten Stockwerk), wird die Haupttinie L zum Geber bei D geführt.
An einer anderen Stelle (am besten im untersten Geschofs) wird die Hauptlinie mit
einem anderen Theil des Gebers, wie etwa bei d, verbunden. Die Hauptleitung ist für
gewöhnlich offen und geht von der Erde bei E in der Centralstation durch die Linie L und
die einzelnen Gelasse des Gebäudes, und endigt in den zwei Streifen D' und D'' an einem
Theil des Gebers und in den Contacten d in einem anderen Theil. Die Streifen D' und D"
liegen auf dem isolirten Stück H, wodurch die Leitung an der genannten Stelle offen bleibt.
Die Hauptleitung ist indessen auf drei Wegen durch den Geber an Erde gelegt worden, und
zwar bei E1E" und F.
Durch das ganze Gebäude und neben der Hauptleitung geht in jedem Gelafs die Ortsleitung / / etc., und die Ortsleitung aus jedem
Gelafs geht durch den mit F' bezeichneten Theil des Gebers, derart, dafs die Ortsdrähte
in allen Gelassen eine einzige Leitung bilden, welche die Batterie O und den Magneten W enthält.
Diese einzige Ortsleitung, welche durch die verschiedenen Gelasse des Gebäudes führt,
ist mittelst der Streifen //' bis h' und der Platten iV i"j, aufweichen die Streifen//' etc.
ruhen, aufgebaut. Die Ortsleitung geht also folgendermafsen durch das Gebäude: von der
Batterie O durch den Streifen /, die Platte i, den Streifen /' in das oberste Stockwerk des
Gebäudes, zum Streifen /" der Platte i', dem Streifen g und' in das nächste Stockwerk des
Gebäudes, dann zum Streifen g' der Platte i", dem Streifen g" zum unteren Geschofs des
Gebäudes zum Streifen h der Platte j, dem Streifen h' und Magneten Wzur Batterie zurück. Die
Ortsleitung ist sonach geschlossen und daher wird der Anker ν vom Magneten W angezogen
und an den Anschlag n>' gedrückt. Die beschriebenen Haupt- und Ortsleitungen sind an
beliebig vielen Stellen in den einzelnen Gelassen des Gebäudes durch Thermostaten oder
andere geeignete Vorrichtungen t mit einander verbunden, und aufser durch ,diese Vorrichtungen,
besteht keine leitende Verbindung zwischen den Leitungen. Wie in den Zeichnungen
dargestellt, befinden sich die Leitungen und Apparate in normalem Zustand und sind
bereit, den Ausbruch eines Feuers oder eine
andere Ursache anzugeben, welche eine Verbindung der beiden Leitungen veranlassen kann.
Aus Fig. 2 und 3 ersieht man, in welcher Weise die einzelnen Theile in ihrer Stellung
erhalten werden. Der Theil der Vorrichtung bei. D wird durch das Uhrwerk K bethätigt,
das mittelst des Schlüssels K' aufgezogen wird.
Das Uhrwerk K wird durch den Hebel k in Ruhe erhalten, welcher selbst wieder durch
einen Stift am Cylinder M festgehalten wird. Der Cylinder M trägt die Platten i i" etc.,
welche zur Verbindung der verschiedenen Theile der Ortsleitung dienen, welche, wie beschrieben,
durch das Gebäude führt.
Der Magnet Y und sein Ankery regeln die
Bewegung des Cylinders M, die Feder S hält den Anker y von den Polen des Magneten Y
ab, und die Feder S', welche mit der Welle des Cylinders M verbunden ist, hat das Bestreben,
denselben nach rechts zu drehen. Dies wird durch den Hebel Y1 verhindert, welcher
auf dem oberen Theil des Ankerhebelsyl aufruht.
Nehmen wir nun an, dafs in irgend einem Theil des Gebäudes Feuer ausgebrochen und
durch eine der Thermovorrichtungen t eine Verbindung zwischen dem Hauptdraht. L und
der Ortsleitung / hergestellt worden sei.
Die Wirkung ist die, dafs die starke Batterie B der Centralstation mit der Ortsleitung durch
die durch den Thermostaten hergestellte Verbindung verbunden wird, und die Hauptleitung
durch diese Ortsleitung, den Magneten W, den Draht 4, den Magneten Z, den Draht 5 und den
Magneten Y bei E" mit der Erde verbunden wird. Der Strom der Hauptbatterie geht dabei
durch die zwei Batterien O und O1; aber da
diese sehr klein sind, so beeinflussen sie den Strom der Hauptbatterie B nicht merklich. Die
erste Wirkung des in der angegebenen Leitung fliefsenden Hauptstromes ist die, dafs der Anker %
des Magneten Z angezogen und eine Ortss.chliefsung durch die Drähte 6 und 7 hergestellt
wird, welche die Batterie O" und den Magneten X enthält. Die Wirkung hiervon wäre,
wenn dieser Zustand andauert, dafs durch die Vermittelung des mit dem Magneten X verbundenen
Stromunterbrechers R die Glocke in A geläutet wird, indem der Hauptstrom durch die
Spitze d bei F abwechselnd zur Erde geleitet wird. Derselbe Strom erregt aber auch den
Magneten Y, wodurch dieser seinen Anker kräftig anzieht. Der Arm Y' wird auf diese Weise
freigemacht, die Feder S' dreht den Cylinder M sofort um ein Stück, welches hinreicht,,
die Platten i V etc. unter den Enden der Federn //' etc. wegzuschieben, und die Wirkung
ist die, dafs die. einzelnen durch, die ver-
schiedenen Gelasse des Gebäudes führenden Ortsleitungen isolirt werden. Diese Isolation
bleibt für alle Gelasse bestehen, mit Ausnahme desjenigen, in welchem die Verbindung zwischen
den zwei Leitungen in der beschriebenen Weise hergestellt worden, ist. Aber da die
Leitung in dem Gelafs des Gebäudes, in welchem das Feuer ausgebrochen ist, mit der
Hauptleitung in Verbindung steht, so ist sie auch gleichzeitig bei E' durch die Vorrichtung
D mit der Erde verbunden, denn wie im Schema Fig. ι angedeutet, sind die Streifen ff
u. s. w., welche die Enden der Ortsleitung in jedem Stockwerk bilden, mit den Federn oder
Streifen e e'e" verbunden. Diese Verbindung wird hergestellt, sobald der Cylinder -M gedreht
worden ist und die Platten ii' etc.
unter den Enden der Streifen ff etc. weggeschoben wurden.
Aus Fig. 3 ersieht man, dafs diese Streifennach aufwärts gebogen sind, während sie auf
den Platten i ruhen. Wenn aber die letzteren entfernt werden, so fallen die Streifen f auf
die Stromscbliefser a, welche mit den Streifen e e'e" verbunden sind. Man sieht hiernach,
dafs, sobald der Cylinder Min der beschriebenen Weise bewegt worden ist, so dafs die
Streifen/ von den Platten i abgleiten, die einzelnen Stockwerke mit ihren Streifen e e' e"
getrennt verbunden sind. Da nun angenommen wurde, dafs das Feuer in blos einem Raum
ausgebrochen ist, so bleiben die Ortsleitungen in den anderen Räumen des Gebäudes offen,
während die Ortsleitung in dem Raum, in welchem das Feuer ausgebrochen ist, da sie mit
der Hauptlinie und ihrer Batterie in Verbindung steht, durch die Vorrichtung D mittelst
der Streifen e e' e" geht. Man sieht somit, dafs, wenn der Cylinder M, wie beschrieben, gedreht
wird, der Haken des Hebels k, welcher die Bewegung des Uhrwerks K hindert, ausgelöst
wird, und der Cylinder D sich zu drehen beginnt und so lange fortläuft, als das Uhrwerk
durch seine Feder angetrieben wird. Der Cylinder D wird in der Richtung des Pfeiles
gedreht, wie in Fig. ι angedeutet.
Der Cylinder D besteht aus einer Welle s
und den Scheiben HH' H11II'. Die Scheibe H
ist mit dem Theil h" verbunden. Die Scheibe H und der Theil h" sind von der Welle s isolirt.
Die anderen Scheiben Η'Ή" 11' sind leitend mit der Welle s verbunden. Die Wirkung
dieses Theiles des Gebers ist folgende:
Man sieht, dafs von der Erde E' der Draht 8 zu den zwei Streifen R' R" führt;
dabei ist R' mit der Welle 5 verbunden und R" ruht über dem Theil h" der Scheibe H.
Sobald der Cylinder D sich in der Richtung des Pfeiles zu drehen beginnt, wie dies gezeichnet
wurde, wird die Scheibe H durch den Streifen R" und den Ansatz n, der über einen
Theil des Umfanges von h" reicht,. zunächst mit der Erde verbunden. Da die Hauptlinie
mit H durch die zwei Streifen D' und D" verbunden ist, so ist klar, dafs die Hauptlinie
auf diese Weise durch den Draht 8 mit der Erde verbunden ist. Man bemerkt, dafs Theile
der Scheibe H, welche eben im Begriff sind, mit den Streifen D' D" in Contact zu treten,
ausgeschnitten . sind. In diesem Falle sind vier derartige Platten aus dem Rand der Scheibe
ausgeschnitten, und die Wirkung ist die, dafs, wenn der Cylinder gedreht wird und der Umfang
von H unter den Streifen D' D" hinweggeht, die Leitung durch die ausgeschnittenen
Stellen am Umfang von H viermal geöffnet und geschlossen wird; hierauf tritt der Streifen
jR" aufser Berührung mit h", indem er über den hervorragenden Theil des Umfanges
des letzteren Theiles hinauskommt.
Dies hat zur Folge, dafs die Glocke in der Hauptstation A viermal angeschlagen wird,
und dies bezweckt, die Nummer des Gebäudes anzugeben, in welchem das Feuer ausgebrochen
ist. Wenn der Cylinder D sich in der Richtung des Pfeiles weiter dreht, wie in Fig. ι
gezeigt, so gelangen die einzelnen Scheiben H'H" I unter die Streifen ee'e". Die
Scheibe H' hat einen Ansatz an ihrem Um-. fang, H" hat zwei Ansätze und / hat drei
Ansätze. Wenn nun die Hauptleitung durch die Ortsleitung eines der Stockwerke geschlossen
wird, so erfolgt dies durch die Scheibe, welche mit dem Streifen ee'e" in Contact tritt,, der
mit dem betreffenden Stockwerk in Berührung steht, und das Ergebnifs ist, dafs die Glocke
in A ein-, zwei- oder dreimal angeschlagen wird, je nachdem die Ortsleitung im ersten,
zweiten oder dritten Geschofs durch die Wirkung der Thermostaten in der beschriebenen
Weise mit der Hauptleitung verbunden worden ist. Dieser Vorgang wiederholt sich, so lange
der Cylinder D sich dreht, und die Glocke giebt -durch die Schläge zuerst die Nummer
des Gebäudes an, die durch die Unterbrechungen im Umfang von H bestimmt wird, und dann
die Nummer des Geschosses, in welchem das Feuer ausgebrochen ist, und welche davon abhängt,
welcher Streifen ee'e" auf diese Weise in die Hauptleitung eingeschaltet wird.
Es sei, um ein genaueres Beispiel zu geben, ein Feuer an der Stelle 15 im ersten Stockwerk
des Gebäudes ausgebrochen, und durch den Thermostaten an dieser Stelle ist die Hauptlinie
L mit der Ortsschliefsung I verbunden worden. Dies bewirkt, dafs der Strom der
Hauptbatterie B von der Hauptlinie L auf die Ortslinie / an der Stelle 1 5 übergeht und für
einen Augenblick die ganze Ortslinie durchfliefst, und durch den Streifen f die Platten i
und die Magnete WZ und F bei E" zur Erde geht. Die Magnete Z und Y werden, wie beschrieben,
erregt, der Cylinder M wird nach rechts gedreht, so dafs die Streifen f und die
Platten ζ getrennt werden. Die Ortsleitung im ersten Geschofs wird auf diese Weise von der
Ortsleitung der anderen Geschosse isolirt, und die Leitung geht nunmehr vom Punkt 15
durch den Draht / im ersten Geschofs zu dem Contact unter den Streifen g" und h, welche
in der Leitung dieses Geschosses liegen, und durch den Draht 9 zum Streifen e. Nachdem
der Cylinder D, wie beschrieben, in Gang gesetzt worden ist, schlägt die Glocke in A zunächst
viermal, und zwar vermöge der Wirkung der Scheibe H. Wie dann der Ansatz der
Scheibe H' unter den Streifen e gelangt, bewirkt er, dafs die Glocke einmal schlägt, weil
die Verbindung zwischen dem Streifen e der Scheibe H' mittelst ihres Ansatzes, der Welle a
des Streifens R' und des Drahtes 8 zur Erde bei E' hergestellt wird. Dies wiederholt sich
so lange, als der Cylinder D durch das Uhrwerk K gedreht wird. Es wird beabsichtigt,
dafs diese Signale nur etwa fünf- bis sechsmal wiederholt werden, so dafs die Aufmerksamkeit
des Beamten der Hauptstation A sicher erregt wird.
Es geschieht manchesmal, dafs man die Aufmerksamkeit der Hauptstation auf ein Gebäude
lenken will, bevor einer der Thermostaten gewirkt hat, und zu dem Zweck wird eine Vorrichtung
zum Geben eines Alarmsignals von Hand aus angeordnet; diese ist bei P, Fig. 1
und 2, dargestellt. Sie besteht aus dem Griff und der Stange P, die, wie gezeichnet, in Führungen
vor- und rückwärts bewegt werden kann, und die in Fig. 1 den Geber durch die
keilförmigen Stücke am Ende der Stange P und des Ankers in Thätigkeit setzt, wie ·beij^"
gezeigt. Wie man sieht, wird, wenn die Stange P nach aufsen gezogen wird, der
Anker y gegen die Pole des Magneten gedrückt, gerade so, als ob der letztere erregt
würde, und zwar mit derselben Wirkung; der Cylinder M wird nämlich in Drehung versetzt
und der Cylinder D wird auch ausgelöst. In diesem Falle indessen wird, da eine Verbindung
zwischen der Hauptleitung und der Ortsleitung nicht hergestellt worden ist, der Strom
der Batterie B nicht durch eine der Geschofsleitungen zur Erde gehen, sondern es wird
beim Anziehen des Knopfes P der Stromschliefser ρ geschlossen und somit die Hauptbatterie
durch die Linie 10 Stromschlufs ρ und Streifen S" und Scheibe Γ geschlossen. Diese
letztere Scheibe ist mit mehreren Paaren. von Ansätzen versehen, so dafs, wenn sie unter
dem Streifen S" weggeht, die Hauptleitung mehrere Male je zweimal geschlossen wird, so
dafs die Glocke A in der Centralstation mehrere Male je zweimal schlägt. Man sieht indessen,
dafs, nachdem der Cylinder D in derselben Weise in Thätigkeit gesetzt wird, wie dies
vorhin beschrieben wurde, ein Signal mittelst der Scheibe H gegeben wird, wodurch die
Nummer des Gebäudes angegeben wird; hierauf werden statt der Nummer des Stockwerkes
mehrere Doppelschläge gegeben, wodurch angedeutet wird, dafs vom Gebäude ein Handsignal
gegeben wurde, ohne dafs ein Feuer ausgebrochen wäre, oder weil es entdeckt wurde,
bevor einer der Thermostaten bethätigt wurde. Eine Prüfung des Kastens zeigt, dafs ein Handsignal gegeben wurde, weil der Griff P herausgezogen
ist.
In Fig. 2 wird diese Handsignalvorrichtung in bequemerer Weise dadurch bethätigt, dafs
man den Knopf P nach einwärts schiebt, wodurch der Stromschlufs bei ρ hergestellt und
der Anker y gegen die Pole des Magneten Y in derselben Weise geschoben wird, wie es mit
Bezug auf Fig. 1 beschrieben wurde, und es wird hierdurch auch dieselbe Wirkung erzielt.
Sollte die Ortsleitung an irgend einer Stelle des Gebäudes unterbrochen werden, so wird
die Leitung, welche die Batterie O und der Magnet W enthält, und welche durch das Gebäude
führt, geöffnet, und die Folge hiervon ist die, dafs der Anker w durch seine Feder
von den Polen des Magneten abgezogen wird, und die Schliefsung der Batterie O" wird durch
den Draht 11 und den mit dem Magneten X verbundene Stromunterbrecher hergestellt. Hierdurch
wird die Hauptleitung durch den Stromschliefser d an Erde gelegt und bewirkt ein
beständiges Läuten der Glocke bei A7 wodurch
angedeutet wird, dafs die Ortsleitung im Gebäude unterbrochen ist und der Untersuchung
bedarf.
Wenn die Ortsleitung an irgend einer Stelle an Erde liegen sollte, so wird eine Schliefsung
durch die Batterie O, den Magneten W, den
Draht 4, den Magneten Z, den Draht 5, den Magneten Y und die Batterie O' zur Erde bei E"
hergestellt, wobei die Batterie O und O' zusammenwirken.
Der Strom erregt den Magneten Z, aber nicht den Magneten Y, weil der
letztere derart geregelt ist, dafs er blos von der Hauptbatterie bethätigt wird. Aber die
Unterbrecherschliefsung durch die Drähte 6 und. 7, den Magneten X und die Batterie O"
wird hergestellt und die Glocke in der Centralstation A geläutet, weil die Hauptleitung unterbrochen
bei d und F an Erde gelegt wird.
In der Centralstation A ist bei A' eine Vorrichtung
dargestellt, welche für die Angabe des Zustandes der Leitung von Wichtigkeit ist. In
die Schleife, welche den Hauptleiter bildet, ist die Batterie B' und der Magnet B" eingeschaltet.
Da die Schleife in sich geschlossen ist, so ist der Magnet B" erregt, und der Anker
desselben liegt an den Polen. Wenn der Draht reifsen sollte, so fällt der Anker ab, und dies
zeigt die Unterbrechung an. Sollte die Linie zwischen der Centralstalion und dem Gebäude C
an Erde liegen, so wird der Magnet A erregt, es wird aber kein beständiges Alarmsignal ge-
geben, sondern in diesem Falle wird, wenn ein Feuer ausbricht, die Wirkung des Gebers
sich im Magneten B" äufseren, weil die Schleifenleitung an der Scheibe H unterbrochen ist,
wenn die Streifen D' und D" auf die Unterbrechungsstellen an deren Umfang gelangen.
Wenn aber die Leitungen und Vorrichtungen sich alle im normalen Zustand befinden und
ein Alarm gegeben wird, so wirken der Hauptmagnet A und der Schleifenmagnet B" zusammen
und deuten hierdurch an, dafs die Linie in Ordnung ist.
Auf diese Weise ist jede Vorkehrung für eine verläfsliche Uebermittelung der Signale getroffen,
und jede Störung des Systems vorgesehen, so dafs deren Ursache erkannt und behoben
werden kann.
Bei dem in Fig. ι angegebenen selbstthätigen System werden gewöhnliche thermostatische
Stromschliefser benutzt, und die vorzugsweise angewendete Ausführung derselben ist in Fig. 7,
8 und 9 gezeigt.
Die Vorrichtung besteht aus zwei ähnlichen Endstücken u u, welche auf den mittleren
Theil u' aufgeschraubt sind. Die Endstücke uu sind Cylinder aus Metall oder leitendem Material,
während der mittlere Theil u' am besten aus Kautschuk hergestellt ist und zur Isolirung
der beiden Theile u u dient. Die Schrauben V V gehen durch die Enden der Cylinder,
und am erweiterten Kopf t" jeder dieser Schrauben ist im Innern des Cylinders ein flaches
Metallstück m' befestigt; an diesem Stück m' ist ein anderes Stück o' ' durch ein Loth
befestigt, welches bei niedriger Temperatur schmilzt.
In jedem Ende des Apparates ist eine Spiralfeder u" angebracht; ein Ende der Feder ruht
am inneren Ende des Cylinders, und das andere Ende v", das, wie gezeichnet, nach aufsen gebogen
ist, ist in das Stück 0' eingehakt. Bei Herstellung dieser Verbindung wird die Feder u"
zusammengeprefst und hat das Bestreben, die Theile m' und 0' zu trennen. Die auf t' aufgeschraubten
Muttern x' halten die Stücke m' und o' und die Feder u" in ihrer Stellung
und dienen zur Herstellung einer festen Verbindung der Drähte x" mit jedem Ende der
Vorrichtung.
An jedem Ende des mittleren isolirenden Stückes u' sind die hohlen Metallstücke q befestigt,
und von jedem dieser Endstücke q führen schmale Streifen q' zur Aufsenseite des
Cylinders und sind derart angeordnet, dafs sie mit den Endstücken uu in Contact stehen,
wenn diese auf das Mittelstück u' aufgeschraubt sind; dabei geht die Verbindung von u an
einem Ende von m' zum Endstück u, das sich an dem entgegengesetzten Ende von u' befindet.
Die Vorrichtung wird durch Drähte x" eingeschaltet. Wenn ein Feuer in der' Nähe
der Vorrichtung ausbricht, welches hinreichend viel Wärme entwickelt, um das Loth zu
schmelzen, welches die Stücke m' und o' verbindet, so werden eine oder beide Federn freigemacht
und bewirken, dafs die Enden 0" gegen die hohlen Stücke q stofsen und die
Verbindung zwischen den beiden Enden des Stromschliefsers ;sofort hergestellt wird. ·
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Eine elektrische Feueralarmanlage, bei welcher neben der von einer Centralstation ausgehenden und die Hauptbatterie (B) enthaltenden Hauptlinie (L), aber für gewöhnlich von dieser Hauptlinie isolirt, eine Locallinie (I) durch die einzelnen Theile des zu schützenden Gebäudes führt, wobei diese Locallinie aus einzelnen, für gewöhnlich durch Contactplatten (i V i" J) hinter einander geschalteten Theilstrecken besteht, die jedoch, sobald an irgend einer Stelle des Gebäudes (durch Ausbruch eines Feuers) eine Verbindung zwischen der Hauptlinie (L) und der Locallinie (I) hergestellt wird, von einander isolirt werden, indem der bei Herstellung der genannten Verbindung auftretende Strom der Hauptbatterie durch einen Magneten (Y) geleitet wird, der die Auslösung und Ausschaltung der Contactplatten (H' i" j) veranlafst, wodurch die mit" der Hauptlinie in Verbindung gebrachte Theilstrecke der Locallinie mittelst eines bei Verstellung der Contactplatten (ii'i"j) gebildeten Contactes (a) mit einem Signalgeber (D) verbunden wird.
- 2. Bei der durch Patent-Anspruch 1. gekennzeichneten Feueralarm-Anlage die zum selbstthätigen Anzeigen eines an der Centralstation eingetretenen Fehlers dienende Einrichtung, gekennzeichnet durch die Anordnung des Magneten (W) in der die Batterie (O) einschliefsenden Localleitung (I), wodurch bei eintretender Unterbrechung der letzteren im Gebäude der Magnet (W) durch Fallenlassen seines Ankers eine Batterie (O") durch das Rheotom eines Magneten (X) schliefst, welches Rheotom durch einen Magneten (Z) und Batterie (O1) bei Ableitung der Localleitung (I) ζην Erde eingeschaltet wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE55181C true DE55181C (de) |
Family
ID=329723
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT55181D Expired - Lifetime DE55181C (de) | Selbsttätige Feuermelde-Vorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE55181C (de) |
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0
- DE DENDAT55181D patent/DE55181C/de not_active Expired - Lifetime
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