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Verfahren zum Befestigen von Beschlägeteilen an Isolierkörpern Vorliegende
Erfindung bezieht sich auf eine Befestigungsart von Isolierkörpern, bei denen der
aus bildsamem Werkstoff bestehende Beschlag oder ein Teil davon durch Formänderung
und Anpressen mit dem Körper verbunden wird.
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Als ein sehr einfacher Weg, eine Kappe beispielsweise auf einem Isolator
zu befestigen, erscheint der, die aus bildsamem Werkstoff bestehende Kappe auf den
Isolator aufzusetzen und die Kappenwandung an den Isolator anzuwalzen, wobei die
Walzen eine dem Isolator entsprechende Form haben. Eine brauchbare Befestigung der
Kappe ist auf diese Weise jedoch nicht möglich, da hierbei der mit Rücksicht auf
die mechanischen Kräfte verwendbare, verhältnismäßig dünne Werkstoff der Kappenwandung
an den Stellen, wo die Walzen nicht drücken, radial nach außen ausweicht. Außerdem
federt der Werkstoff nach Aufhören des Walzendruckes wieder um das Maß seiner Elastizität
zurück.
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Nach der Erfindung werden die beim Aufwalzen sich ergebenden Nachteile
dadurch beseitigt, daß zum Aufwalzen schmale, an den Arbeitsflächen kegelförmige
Walzen v erwenflet «-erden, die während des Aufwalzens eine axiale Verschiebung
erfahren, so daß die Beschlägewandung gewindeartig mit einer dem Vorschub entsprechenden
Steigung aufgewalzt wird. Durch die keilförmig ansteigende Arbeitsfläche der Walzen
entsteht beim Aufwalzen in der Beschlägewandung ein wulstartiger Ring, der für die
Ausführung des Walzverfahrens von besonderer Wichtigkeit ist. Bei dem fortlaufenden
Herunterwalzen dieses Ringes entstehen in dem Werkstoff des Beschlages außer den
Druckkräften noch Biegungskräfte in axialer Richtung, die auf den Werkstoff des
Ringelementes, welches durch das unmittelbar vorangegangene Arbeitsspiel heruntergewalzt
wunde, zusätzlich im Sinne der Anpressung wirken. Hierdurch wind dem Zurückfedern
des Werkstoffs für den Beschlag wirksam begegnet, und er wird fest an den Körper
gepreßt, wodurch eine form- und kraftschlüssige Verbindung erreicht wird.
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Dem Ausweichen des Werkstoffs beim Aufwalzen wind dadurch begegnet,
daß über den Beschlag ein dem Durchmesser bzw. der Form des Beschlages entsprechender
Ring als Hilfswerkzeug geschoben wird, der das Ausweichen des Werkstoffs nach außen
unmöglich macht. Durch das axiale Vorrücken der Walzen wird der Ring weitergeschoben;
er befindet sich infolgedessen stets unmittelbar an der Walzstelle. Der Ring kann
auch einen Teil der Walzvorrichtung bilden.
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Weiter wird auch die Beschlägewandung während des -Walzvorganges durch
den während des Aufwalzens entstehenden wuistartigen Ring versteift, so daß auch
hierdurch dem :Ausweichen des Werkstoffs begegnet wird.
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Um den Ungenauigkeiten der Isolierkörper zu begegnen, stehen die -Walzen
unter äußeren nachgiebigen Drücken, beispielsweise Feder-, Gewichts- oder hydraulischem
Druck. Infolge der Verwendung von schmalen, nachgiebigen
Walzen
kann jede im Betrieb vorkommende Form von Zylinder-, Kegel- oder Rillenkörpern herbestellt
werden.
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Fei Körpern, die an den Befestigungsstellen mit Rillen versehen sind,
wird .dadurch eine besonders gute Anpressung des Beschlages erzielt, daß der Beschlag
zuerst an den beiden Enden nach der eben beschriebenen Weise aufgewalzt wird und
darauf erst der mittlere Teil. Hierbei wird durch das Ein-,valzen in die Rillen
noch eine Längszusammenziehung des Werkstoffs erreicht, wodurch der Beschlag noch
fester angepreßt wird.
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Die Verwendung eines Versteifungsringes beim Aufwalzen des Beschlages
und die schraubenartige Fortbewegung der Walzen ermöglichen die Verwendung von nur
zwei gegenüberliegenden, im Verhältnis zur Breite des Beschlages nur schmalen Walzen,
wodurch mit geringen Kräften ein verhältnismäßig hoher Flächendruck erreicht wird.
Der Isolierkörper wird dadurch außerordentlich geschont, da der nur an zwei Stellen
wirkende Walzendruck vom gesamten Körper aufgenommen wird.
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In ähnlicher Weise wie die Außenbefestigun- wird auch die Innenbefestigung
vorgenommen. Dem Ausweichen des Werkstoffs nach innen wird in gleicher Weise durch
Einschieben eines Ringes von der dem Inneren des Beschlages entsprechenden Form
begegnet und das Anwal.zen, wie bereits beschrieben, ausgeführt. Das Verfahren wird
hierbei in der Weise vorgenommen, daß zuerst ein mit einem Bördelrand oder Bund
versehener Beschlägering in den Isolierkörper eingewalzt wird und darauf in den
Bördelrand der zum Befestigen des Isolators erforderliche Bolzen oder Boden mit
den angebrachten Befestigungseinrichtungen, wie Löchern, Nippeln u. dgl., verbunden
wird. Beim Einwalzen des Beschlägeringeswird der Isolator zweckmäßig von außen versteift.
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Ein weiteres Anwendungsgebiet dieses Walzverfahrens ist die Verbindung
zweier Isolierkörper, wobei über die Verbindungsstelle eine aus bildsametn Werkstoff
bestehende Hülse geschoben wird, die in der angegebenen Weise an die zu verbindenden
Isolierkörper angewalzt wird.
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Die Erfindung ist in den Abb. i bis 8 erläutert und dargestellt.
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Abb. i zeigt das Ausweichen des Werkstoffs ohne Anwendung der Hilfsmittel,
wie sie in der vorliegenden Erfindung angegeben sind, bei einem versuchsweisen Aufwalzen
der Kappenwandung 2 auf den Körper i mittels der Walzen o; der Werkstoff weicht
hierbei beispielsweise um das Maß a nach außen aus.
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Abb.2 gibt eine schematische Darstellung der Erfindung. Der Werkstoff
der Kappe 2 wird mittels der keilförmigen Walzen die sich in Pfeilrichtung bewegen,
an den Körper i angewalzt, Wobei das Ausweichen des Werkstoffs nach außen durch
den Hilfsring 3 unmöglich gemacht wird. Während des Aufwalzens entsteht in dem Beschlägemantel
durch die Walzenform ein wulstartiger Ring c, der den Werkstoff, der bereits an
den Körper angewalzt ist, durch das fortlaufende Herunterwalzen noch weiter in der
Druckrichtung der Walzen an den Körper drückt, so daß der Werkstoff beispielsweise
bis an die Linie b nach innen gedrückt würde, wenn der Körper i nicht vorhanden
wäre. Durch diesen erzwungenen Vorgang wird der Körper i von dem Beschlägemantel
2 kraftschlüssig umfaßt.
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Abb. 3 ist zugehörig zu Abb. 2 und stellt eine Draufsicht dar; die
angebrachten Zahlen haben die gleiche Bedeutung.
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Die beispielweise Ausführung des Walzverfahrens ist in Abb.4 dargestellt.
In die Kappe 2 ist der Isolierkörper i hineingesetzt und wird durch die kegelförmigen
Walzen 4 an den Körper angewalzt. Das Ausweichen des Kappenwerkstoffs nach außen
wird durch den übergeschobenen Ring 3 verhindert. Die Federn 5 drücken- über die
Verbindungsstange 6 die Walzen 4, die in den Schlitzen 12 geführt sind, an die Kappenwandung
2. Der Verschub der Walzen wird durch die Gewindespindel 7 und die Aufnahmeplatte
13 bewerkstelligt. 8 sind Antriebsvorrichtungen, die in der Lagerplatte i i gelagert
sind.- Der beim Aufwalzen entstehende axiale, nach oben gerichtete, Schub wird durch
das Widerlager io mittels des Druckkugellagers 9 aufgenommen. Mit dem Vorrücken
der Walzen wird auch der Versteifungsring 3 weitergeschoben; er befindet sich somit
unmittelbar an der Walzstelle.
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Abb. 5 zeigt die beispielsweise Ausführung der Innenbefestigung. Die
Ausführung wird entsprechend der in Abb.4 dargestellten Weise vorgenommen. In den
Isolierkörper i wird der Beschlägering 14. mittels der Walzen 4, die unter dem Druck
der Federn 5 stehen, eingewalzt. 6 ist ein Verbindungsglied, das den Federdruck
überträgt, und eine Übertragungsspindel, die den Vorschub der Walzen über die Verbindungsplatte
13 vermittelt. In den Schlitzen 12 haben die Walzen Spiel, damit sie den Formen
des Isolierkörpers folgen können; der Antrieb er- _. folgt durch die Wellen B. Das
Ausweichen des Werkstoffs wird durch die eingefügte Scheibe 3 verhindert. Der Beschlägering
14 ist mit dem Bördelrand 15 versehen, in dem nach Einwalzen des Ringes der der
Befestigung des Isolators dienende Boden oder Bolzen befestigt wird.
In
A.bb. 6 ist eine Ausführungsart eines innen mit Beschlag versehenen Stützisolators
dargestellt. Im unteren Teil des Isolators i ist der Beschlägering 14 mit dem Bördelrand
I S eingeschoben; nach dem Einwalzen des Beschlägeringes wird die Bodenplatte 16
in den Bördelrand 15 eingesetzt und eingerollt. Im oberen Teil der Abts. 6 ist gezeigt,
wie der Gewindenippel ig mit dem Beschlägering 17 mittels des Bördelrandes 18 verbunden
ist. U m das Verdrehen des Nippels bz-#v. des Bodendeckels im Beschlägering unmöglich
zu machen, ist der Rand mit Einkerbungen bzw. mit einer groben Kordelung 2o versehen.
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Dem Verdrehen der Beschläge auf glatten Isolierkörpern wird nach Abb.
7 dadurch vorgebeugt, daß der Isolierköper i an den Befestigungsstellen der Beschläge
mit Aussparungen : 1 entgegen der Verdrehungsrichtung versehen ist, in die das Beschlägematerial
22 eingewalzt wird.
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In Abb.8 ist dargestellt, wie zwei Körper, beispielsweise zwei Knüppelisolatoren,
miteinander verbunden werden. Über die Verbindungsstellen der Körper i wird die
Beschlägehülse 3 geschoben und mittels der Walzen 4 angewalzt. Der das Ausweichen
der Hülse verhindernde Versteifungsring 3 bestellt hierbei aus zwei Teilen, damit
er nach erfolgter Verbindung abgenommen werden kann.
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Im vorstehenden sind nur einige Ausführungs- und Anwenflungsbeispiele
angegeben. Eine große Anwendungsmöglichkeit liegt auf dem Gebiete der Installation,
wo beispielsweise zwei Rohre, zwei elektrische Leitungen o. dgl. verbunden werden
sollen.