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Vorrichtung zur Herstellung von Schläuchen Derzeit werden Kautschukschläuche
meistens derart erzeugt, daß man die Kautschukmasse in knetbarem Zustande durch
eine ringförmige Mündung einer Strangpresse drückt, oder daß Kautschukplatten auf
einen Dorn gewickelt werden. Es ist auch vorgeschlagen worden, Kautschukmilch durch
eine ringförmige Düse in eine koagulierende Flüssigkeit zu spritzen, wobei ein Rohr
aus koaguliertem Kautschuk um einen Kern aus unkoägulierter Kautschukmilch entsteht,
die aus der koagulierten Hülle entfernt wird. Diese Herstellungsweise eignet sich
jedoch nur für Schläuche von geringem äußerem Durchmesser, da es bei zunehmendem
Durchmesser schwer ist, die Wandstärke der hergestellten Schläuche genau einzuhalten
und eine gleichmäßige, außen und innen glatte Wandung zu erreichen.
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Bei dünnwandigen, sehr weiten Schläuchen wird aber die Menge der aus
dem Inneren des gespritzten Schlauches abzuführenden unkoagulierten Kautschukmilch
im Verhältnis zu der auf die Schlauchwandung verarbeiteten Kautschukmenge so groß,
daß die Rückführung und abermalige Verwendung dieser Kautschukmilch in der Schlauchspritzmaschine
Schwierigkeiten bietet.
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Die ErAndung betrifft nun eine Vorrichtung, mit der aus flüssigen
Massen, insbesondere aus Kautschukmilch oder anderen wässerigen Dispersionen von
Kautschuk, oder kautschukartigen Stoffen, wie Guttapercha, Balata oder andere ,ähnliche
Stoffe, - insbesondere dünnwandige und sehr weite - Schläuche mit glatten Wänden
in genau v oraus bestimmten Wandstärken in Formen hergestellt werden können.
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Gemäß der Erfindung wird die zur Herstellung der Schläuche dienende
Flüssigkeit in das Innere eines aus einem Band an seinem einen Ende fortlaufend
gewickelten, am anderen Ende aber fortlaufend abgebauten umlaufenden Zylinders ausgebreitet
und an dessen innerer Oberfläche so weit zum Erhärten gebracht, daß eine zusammenhängende-
Haut entsteht.
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Die Erfindung besteht darin, daß der aus dem schraubenförmig verlaufenden
Bande gewickelte Zylinder innerhalb eines aus angetriebenen Reibungsrollen gebildeten
Käfigs derart gelagert ist, daß die Enden des Bandes außerhalb dieses Käfigs zu
einem endlos geschlossenen Bande vereinigt sind, welches an dem einen Ende des Bandzylinders
durch eine Zuführungsvorrichtung dem Käfig zugeführt und am anderen Ende des Zylinders
durch eine Leitvorrichtung wieder aus dem Käfig herausgeführt wird, wobei an dem
einen Ende des Bandzylinders eine Gießvorr
ichtung vorgesehen ist,
die die zu verarbeitende Flüssigkeit an der inneren Oberfläche der Wandung des Bandzylinders
verteilt.
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Abb. ia und ib der Zeichnung veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel
der neuen Vorrichtung im Schaubilde.
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Abb.2 und 3 zeigen die Gießvorrichtung zur Einführung der zu verarbeitenden
Flüssigkeit in den Bandzylinder in Seitenansicht und Draufsicht bei geschnittenem
Zylinder.
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Die zylindrische Form, in deren Inneres die zu verarbeitende Flüssigkeit
eingeführt wird, besteht aus einem biegsamen Bande, zweckmäßig aus dünnem, etwa
0,2, bis 0,5 mm starkem Stahlblech von einer Breite von 38 bis5omm. DiesesBandwirdineinemKäfigaus
parallelen Leitstäben 3 zu einer Schraube gewickelt, deren Gänge sich so dicht aneinanderreihen,
däß ein fortlaufender Zylinder i entsteht. Die Stäbe 3 sind in Ringen 4 gelagert.
Die Bohrungen zur Lagerung der Stäbe 3 liegen so nahe an der inneren Mantelfläche
der Ringe 4, daß hier Längsschlitze entstehen, aus denen die Stäbe 3 etwas nach
innen herausragen. Die Enden der Stäbe 3 sind in ortsfesten Böcken gelagert und
tragen Zahnräder 7, die mit der inneren Verzahnung eines Rades 6 in Eingriff stehen,
dessen äußerer Zahnkranz 8 durch Triebe g einer Welle io in Drehung versetzt wird,
so daß sämtliche Stäbe 3 in gleichem Sinne gedreht werden und durch Reibung den
Bandzylinder i in Drehung- versetzen. Das Band 2 wird an dem einen Ende des Zylinders
i durch Leitwalzen ii in daa Innere des durch die Stäbe 3 gebildeten Käfigs eingeführt,
während am anderen Ende des Zylinders i das Band 2 mit Hilfe des Walzenpaares i2
aus dem Inneren des durch die Stäbe 3 gebildeten Käfigs herausgeführt wird, so daß
durch diese Zusammenwirkung der Bandzylinder i an seinem einen Ende, bei i i, fortlaufend
gewickelt und am anderen Ende, bei 12, fortlaufend abgebaut wird, was an sich bekannt
ist. Dabei wandert das Band neben der durch die Stäbe 3 bewirkten Drehung des Zylinders
in der Längsrichtung des Zylinders. Die Stäbe 3 sollen im wesentlichen unter einem
rechten Winkel zu den Gängen des Bandes stehen. Um den richtigen Winkel einstellen
zu können - damit kein Gleiten zwischen den Stäben und dem Bande auftritt -, sind
die Ringe 4 in ihren Trägern mit Hilfe segmentförmiger Schlitze 5 um ihre Achse
verstellbar befestigt. Die Stäbe 3 werden zweckmäßig an beiden Enden angetrieben.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel wird das Band 2 -nur
durch die Stäbe 3 mitgenommen, doch kann auch mit Hilfe der Walzenpaare i i und
12 oder in anderer Weise das Band 2 außerdem noch unmittelbar angetrieben werden.
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Das Band 2 wird vorteilhaft zu einem endlosen Bande geschlossen, und
zwar zweckmäßig in der aus Abb. i ersichtlichen Weise derart, daß zwei Schlauchgießvorrichtungen
zu einer Maschine mit gemeinsamem Antrieb derart vereinigt werden, daß das aus der
einen Vorrichtung austretende Band in die andere eintritt.
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Die zu verarbeitende Flüssigkeit wird an dem einen Ende in den innerhalb
des Käfigs 3 liegenden Bandzylinder eingeführt.
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Zur Einführung dient die aus Abb. 2 und 3 ersichtliche Gießvorrichtung.
Sie besteht aus einem Trog 13, mit schrägem Boden 14, der um Zapfen 17 schwingbar
gelagert und durch einen Bügel 18 unterstützt ist, der mit Hilfe eines Handrades
ig und einer Schraubenspindel in Längsrichtung verstellt werden kann. Die Flüssigkeit
fließt an der Bodenöffnung 15 aus und wird durch einen segmentförmigen Abstreifer
16 verteilt, wobei ein Spalt 16a zwischen dem Abstreifer und der Wandung des Bandzylinders
die Dicke der Flüssigkeitsschicht bestimmt. Infolge der Drehung des Bandzylinders
wird die zu verarbeitende Flüssigkeit am Umfang des Zylinders gleichmäßig verteilt.
Das Erhärten der zu verarbeitenden Flüssigkeit im Zylinder kann durch verschiedene
Mittel bewirkt werden, z. B. durchs koagulierende Gase, durch Erhitzung, durch Besprengen
mit koagulierenden Flüssigkeiten usw. Hierdurch bildet sich an der inneren Oberfläche
des Bandzylinders eine zusammenhängende Haut, die an dem Ende i i des Zylinders
durch Abbatten,dieses letzteren freigesetzt wird und in Gestalt eines Schlauches
aus der Vorrichtung herausgeschoben wird.
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In dieser Weise läßt sich ein kontinuierlicher Schlauch erzeugen,
der je nach dem verarbeiteten Stoff in verschiedener Weise fertiggearbeitet werden
kann.
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Wird z. B. vulkanisierte Kautschukmilch verarbeitet, so wird durch
den Schlauch einfach Luft hindurchgeblasen, um den Wassergehalt zu entfernen.
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Wird unvulkanisierte, aber mit Vulkanisationsmittel versetzte Kautschukmilch
verarbeitet, so kann die hindurchgeblasene Luft eine zur Vulkanisation erforderliche
Temperatur haben.
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Enthält die verarbeitete Kautschukmilch nicht genügende Vulkanisationsmittel,
so kann das zur Vollendung der Vulkanisation erforderliche Vulkanisationsmittel
im gasförmigen oder dampfförmigen Zustande fortlaufend durch den Schlauch geführt
werden. Enthält die verarbeitete Kautschukmilch überhaupt keine Vulkanisationsstoffe,
so kann die ganze
Vulkanisation mit Hilfe eines durch den Schlauch
hindurchgeleiteten V ulkanisationsmittels ausgeführt werden.
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Die zu verarbeitende Flüssigkeit kann entweder in leichtflüssigem
oder in schwerflüssigemZustande, gegebenenfaIls-bis zurstreichbaren Konsistenz benutzt
werden. Leichtflüssigere Stoffe können z. B. durch Spritzen oder Zerstäuben an der
inneren Oberfläche des Bandzylinders verteilt werden.
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Statt des aus Längsstäben 3 gebildeten Drehkäfigs kann man den Käfig
aus einzelnen Rollen bilden.
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Selbstverständlich kann man mit Hilfe der beschriebenen Vorrichtung
nicht nur kautschukartige Stoffe, sondern auch andere Stoffe verarbeiten, die in
flüssigem Zustande eingeführt werden können und in den festen Zustand übergehend
eine zusammenhängende Haut bilden. So z. B. können geschmolzene Stoffe, die durch
Abkühlung in den festen Zustand übergehen, oder faserige Stoffe, die eine zusammenhängende
Schicht bilden können, wie z. B. papierpülpenartige Massen, gleichfalls verarbeitet
werden.