DE493101C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Acetylcellulose - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Acetylcellulose

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DE493101C
DE493101C DES77423D DES0077423D DE493101C DE 493101 C DE493101 C DE 493101C DE S77423 D DES77423 D DE S77423D DE S0077423 D DES0077423 D DE S0077423D DE 493101 C DE493101 C DE 493101C
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column
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DES77423D
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Chimique des Usines du Rhone
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B17/00Apparatus for esterification or etherification of cellulose
    • C08B17/02Apparatus for esterification or etherification of cellulose for making organic esters of cellulose

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Acetylcellulose Zur Herstellung von Acetylcellulose läßt man bekanntlich Essigsäureanhydrid auf Cellulose in Form von Baumwolle, Holzfaser, Stroh usw. einwirken. Die Ceilulose kann gegebenenfalls zuvor, z. B. durch eine Behandlung mit Alkali oder Säure, gereinigt, gebleicht oder hydrolysiert werden. Als Katalysator verwendet man am besten Mineralsäuren, gewisse organische Säuren, Metallhalogenide usw. Man arbeitet gewöhnlich in Gegenwart von einem die Acetylcellulose lösenden Verdünnungsmittel, am besten Eisessig.
  • Diese acetylierenden Mischungen können auf einmal oder nach und nach zugesetzt werden; man kann auch erst das Verdünnungsmittel und darauf die eigentlichen Acetylierungsstoffe zusetzen. Die Temperatur kann sehr verschieden gewählt werden; gewöhnlich fängt man bei niedriger Temperatur an und endigt in der Wärme. Während der Behandlung müß auf alle Fälle kräftig gerührt werden.
  • Bei allen diesen Verfahren, gleichgültig, welche Arbeitsweise man wählt, ändern sich Konsistenz und Struktur der Reaktionsmasse im Laufe des Vorganges beständig in tief eingreifender Weise. Im Anfang werden die Fasern nur oberflächlich benetzt, nach und nach schwellen sie und bilden eine äußerst zähe Masse; noch später lösen sich die Fasern nach und nach, und die Masse fließt etwas leichter; zum. Schlusse hat man eine durchscheinende, mehr oder weniger dickflüssige Lösung.
  • Die Schwierigkeit bei der Ausführung dieser Verfahren liegt nun darin, eine Rührvorrichtung ausfindig zu machen, die im gewerblichen Maßstabe sowohl die unveränderten, nur benetzten Fasern als auch die zähe Masse und schließlich die flüssigere Lösung zu bemeistern vermag.
  • Gewöhnlich verwendet man sehr kräftige Knetvorrichtungen, die die Masse geradezu zerdrücken. Diese Vorrichtungen müssen überaus widerstandsfähig gebaut sein, da zu Anfang die unveränderte, nur benetzte Faser stark dazu neigt, die Arme des Rührwerkes zu sperren. Während der zweiten Phase, wenn die Masse steif geworden ist, ist ein großer Kraftaufwand zum gehörigen Durchrühren nötig, während gegen das Ende der Reaktion, wenn die Masse flüssig wird, die Knetvorrichtung als Rührvorrichtung geradezu angebracht ist.
  • Erfinderin hat gefunden, daß es zweckmäßiger ist, die Acetylierung in einer Vorrichtung mit verschiedenartigen, der Konsistenz der verschiedenen Phasen angepaßten Rührern auszuführen. Gemäß vorliegender Erfindung läßt man die Reaktionsmasse eine Vorrichtung durchlaufen, in der sie nach und nach die verschiedenen für die jeweilige Konsistenz geeigneten Rührer antrifft. Man erzielt so gleichzeitig einen fortlaufenden Acetylierungsbetrieb; die Faser und die Acetylierungsflüssigkeiten werden am einen Ende eingebracht, und die fertige Lösung fließt <3m anderen Ende heraus. Die faserige Masse der ersten Phase wird mit Nadeln, Haken oder Gabeln von geringer Oberfläche bearbeitet, die di.e Fasern mitreißen, ohne sie zu kneten oder zu quetschen. Der Rührvorgang geschieht hier ohne großen Kraftaufwand, ein Sperren des Rührwerkes ist nicht zu befürchten. Für die Pliase der steifen Masse wählt man kräftig gebaute Rührer, die das Kneten besorgen.
  • Die Schlußphase wird mit Schaufeln oder ruderförmigen Armen bearbeitet. Die Reaktionsmasse ändert den Zustand ihrer Konsistenz im übrigen nicht plötzlich, sondern allmählich; das Rührwerk wird aus diesem Grunde Üb rgangsformen der Rührorgane aufweisen.
  • In der Zeichnung ist die Vorrichtung in einer Ausführungsform dargestellt. Man kann der Acetylierungsvorrichtung beispielsweise die Form einer senkrechten Röhre oder einer Kolonne i geben, die mit einer zentralen drehbaren Achse 2 versehen ist. Diese Achse 2 trägt die Rührvorrichtungen 3, 4, 5, 6, 8, 9, i o, i i, 12, 13" deren Umdrehungen in diesem Falle in horizontaler Ebene erfolgen. Die Cellulosefaser und die Acetylierungsfiüssigkeit werden oben in die Kolonne durch das Rohr 14 eingeführt, und die fertige Lösung wird unten durch das Rohr 15 fortlaufend abgezogen.
  • Die sich drehende Achse trägt oben spitzige Arme und Haken 3, 4, 5, 6 zum Umrühren der benetzten Fasern; im. mittleren Teil der Kolonne ist die Achse mit sehr kräftigen Armen T, 8, 9 versehen, und unten sind die Rührarme 10, 11, 12, 13 mehr oder weniger lang und haben Schaufel- oder Ruderformen.
  • Die von oben nach unten fortschreitende Reaktionsmasse wird also nach Maßgabe ihrer Konsistenzänderung von entsprechenden Rührwerken erfaßt und bearbeitet. An denjenigen Stellen, wo die Masse Neigung haben könnte, sich einfach mit dem Rührwerk zu drehen, anstatt durchgeführt zu werden, bringt man an der Rohrwand festsitzende Arme oder Widerstände 16, 17,18,19,20,21, 22, 23, 24, 25, 26 an.
  • Die Temperatur der die Kolonne durchschreitenden Masse ist leicht zu regeln. Man kann z. B. heißes oder kaltes Wasser oder auch abgekühlte Salzlösung über den Mantel der Kolonne rieseln lassen. Dieses Wasser fließt durch Berieselungsleitungen 27, 28, 29 zu und wird aufgefangen durch Rinnen 3o, 3 i, 32, aus denen es durch Rohre 33, 34 35 abgeführt wird. Man kann die Erwärmung oder Abkühlung der Vorrichtung auch in der Weise ausführen, daß man Flüssigkeiten von geeigneter Temperatur 'zwischen doppelten Wänden, die die Kolonne umgeben, oder in Rohren bzw. Leitungen, die in die Wandung eingebaut sind, umgehen läßt.
  • Man kann so einen bestimmten Teil der Kolonne beliebig erwärmen oder abkühlen und für jede Phase der Reaktion die gewünschte konstante Tempexatur einhalten.
  • Der Durchmesser der Kolonne braucht im übrigen nicht überall der gleiche zu sein. Da, wo die Masse langsam fortschreiten soll, kann der Durchmesser erweitert werden, während er dort verengt werden kann, wo die Masse rasch weitergehen soll und wo man rasch oder auf kurze Zeit erwärmen oder abkühlen will.
  • Die Kolonne kann auch, anstatt aus einem Stück zu bestehen, aus mehreren Teilen gebaut sein, die Masse fließt dann aus einem Teil in den anderen über.
  • Für gewisse Zwecke kann es nützlich erscheinen, nicht das ganze Acetylierungsgemisch auf einmal oben einzugeben, sondern gewisse Teile des Gemisches in einer beliebigen Höhe der Kolonne einfließen zu lassen. Um eine gute Verteilung zu erhalten, läßt man das Gemisch durch mehrere in gleicher Höhe, gegebenenfalls in einem kreisförmig gebogenen Rohr angebrachte öffnungen einfließen. Man kann so Acetylierungsverfahren benutzen, bei denen erst der Eisessig und erst später das Anhydrid auf einmal oder nach und nach in Teilmengen zugegeben wird.
  • Die Vorrichtung besitzt vor allen bis jetzt bekannten große Vorteile; sie gestattet, die Reaktion unter genau bestimmten Bedingungen, was Temperatur und Rühren. anbetrifft, für jede besondere Phase durchzuführen.
  • Man erhält so sicher und nach Wunsch Acetate von ganz bestimmten Eigenschaften (Viskosität und Klarheit der Lösungen, Löslichkeit usw.).
  • Der Umfang der Vorrichtung ist auf ein Minimum reduziert, da die Vorrichtung während des Ganges immer gefüllt bleibt und keinerlei leere unbenutzte Räume aufweist. Der fortlaufende Betrieb läßt jeden Zeitverlust für Fülleu und Leeren wegfallen.
  • Vom rein mechanischen Gesichtspunkt aus hat die neue Anordnung den unschätzbaren Vorteil., daß sie während des ganzen Vorganges immer genau den gleichen Kraftaufwand beansprucht, da ja alle Phasen dieser Reaktion, die so verschiedene Konsistenzen mit sich bringt, immer gleichzeitig vorhanden sind. Es ist bereits ein sogenanntes kontinuierliches Verfahren zur Darstellung organischer Celluloseester bekannt geworden, bei dem die Esterifizierung unter Zirkulation der organischen Esterifizierungsflüssigkeiten in geeigneten Batterien von Gefäßen vorgenommen wird. Das flüssige Esterifizierungsgemisch wird hierbei durch die zu esterifizierende Cellulose hindurch bewegt. Das Acetylierungsprodukt darf sich also in der Flüssigkeit nicht auflösen.
  • Demgegenüber geht das neue Verfahren von der allgemein üblichen Acetylierung in einer das Endprodukt lösenden Flüssigkeit aus, die demgemäß, je weiter die Acetylierung fortschreitet, an Viskosität zunimmt. Anderseits muß anfangs die ganze ungelöste Cellulosemasse durchgerührt werden, um eine gleichmäßige Einwirkung zu erhalten. Hieraus geht hervor, daß die verschiedenen Stadien der Reaktion gänzlich verschiedene mechanische Behandlung erfordern. Diesem Umstand wird - bei dem neuen Verfahren Rechnung getragen, indem verschieden gestaltete Rührorgane die verschiedenen, an allen Stellen der Vorrichtung vorhandenen Widerstände bewältigen.
  • Bei dem älteren Verfahren wird dagegen jede Cellulosemasse von Anfang bis zu Ende in demselben Behälter, also mit demselben Rührwerk, bearbeitet; es wird also keinerlei Rücksicht auf die je nach dem Reaktionsstadium sehr verschiedenartige Konsistenz genommen. Ferner ist auch die Kontinuität bei dem älteren Verfahren nur eine sehr relative. -Sobald in einem der Reaktionsbehälter der organische Celluloseester fertig gebildet ist, muß dieser Behälter ausgeschaltet, entleert und neu beschickt werden; auch die Temperatur jedes Gefäßes muß je nach dem Fortgang der Reaktion anders geregelt werden.
  • Dagegen wird bei dem neuen Verfahren kontinuierlich beschickt und kontinuierlich entleert. jede Abteilung der Vorrichtung kann durchgehend auf der gleichen Temperatur gehalten werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Acetylierungsverfahren für gegebenenfalls vorbehandelte Cellulnsefasern, darin bestehend, daß die Reaktionsmasse fortlaufend die Acetylierungsvorrichtung durchwandert und dabei nach und nach mit Rührwerken von verschiedener Art behandelt wird, deren Form und Größe der Konsistenz und der Struktur der Masse in ihrem jeweiligen Zustand entsprechen. z. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, bestehend aus einer aufrechten Kolonne, die mit einer senkrechten drehbaren Achse versehen ist, die ihrerseits horizontal sich drehende Rührorgane trägt, die je nach der Höhe, in der sie angebracht sind, verschieden sind.
DES77423D 1926-05-10 1926-12-11 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Acetylcellulose Expired DE493101C (de)

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DE (1) DE493101C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE765441C (de) * 1939-09-30 1952-11-17 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur kontinuierlichen Veresterung bzw. Veraetherung von Cellulose
DE954693C (de) * 1952-10-15 1956-12-20 Rhodiaceta Verfahren zur kontinuierlichen Veresterung von Cellulose mit organischen Saeuren

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE765441C (de) * 1939-09-30 1952-11-17 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur kontinuierlichen Veresterung bzw. Veraetherung von Cellulose
DE954693C (de) * 1952-10-15 1956-12-20 Rhodiaceta Verfahren zur kontinuierlichen Veresterung von Cellulose mit organischen Saeuren

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