AT200116B - Imprägniermittel aus Kontaktparaffinen - Google Patents

Imprägniermittel aus Kontaktparaffinen

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AT200116B
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Austria
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contact
paraffins
paraffin
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melting
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Kurt Dr Breitbach
Siegfried Karle
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Kurt Dr Breitbach
Siegfried Karle
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Imprägniermittel aus Kontaktparaffinen 
Feste, technische Kohlenwasserstoffe, wie Par- affin und Ceresin, werden seit langem zum
Imprägnieren, insbesondere zur Erzielung wasser- abstossender Wirkungen, benutzt. Für diesen
Zweck hat man bisher allgemein Kohlenwasser- stoffe verwendet, deren Schmelzpunkt zwischen etwa   50-75  C   liegt, vorzugsweise sogenanntes
Tafelparaffin mit Schmelzpunkten von etwa 50 bis   62  C.   Diese niedrigschmelzenden Kohlen- wasserstoffe wurden in wässrige Emulsionen übergeführt, die insbesondere zur Imprägnierung von Fasern und faserhaltigen Stoffen verwendet wurden. Die mit niedrigschmelzenden Paraffinen durchgeführten Imprägnierungen haben aber nicht voll befriedigt. Derart imprägnierte Pro- dukte, z. B. Textilien, haben u. a. eine zu geringe
Wärmebeständigkeit und Waschbeständigkeit. 



   Beim Waschen derselben wird das Paraffin unter der Einwirkung waschaktiver Stoffe und Netzmittel wieder emulgiert und abgeführt. 



  Bei chemischen Reinigungen wird das niedrigschmelzende Paraffin in den hiebei angewendeten organischen Lösungsmitteln zum Fliessen gebracht, in unerwünschter Weise verlagert und gegebenenfalls ausgepresst. 



   Versuche der Erfinder, synthetische Paraffine (Kontaktparaffine) zur Herstellung von Imprägniermitteln zu verwenden, haben ergeben, dass Rohkontaktparaffine bei Anwendung als Imprägniermittel die gleichen Nachteile zeigen wie die gebräuchlichen Tafelparaffine. 



   Durch die US-Patentschrift Nr.   2, 594, 547 sind   paraffinhaltige Imprägniermittel bekanntgeworden, die aus einer Mischung von synthetischem Paraffin mit einem Glied aus der Gruppe Polyvinyläther und Polyvinylester bestehen, welch letztere als Weichmacher wirken. Hiebei soll das in der Mischung vorhandene Paraffin aus der Fischer-Tropsch-Synthese stammen und einen Schmelzpunkt zwischen 100 und   1500 C   aufweisen. 



   Wie gefunden wurde, bietet die Verwendung von aus Kontaktparaffinen scharf herausgeschnittenen Fraktionen, deren Schmelzpunkt über   1000 C liegt,   aber   110  C   nicht überschreitet und vorteilhaft zwischen 105 und 110 C liegt, und die eine feine kristalline Struktur aufweisen, als Imprägniermittel besondere Vorteile. Ein wesentlicher Vorzug besteht u. a. darin, dass das beanspruchte Imprägniermittel, dessen Schmelz- punkt zwischen etwa 100-110  C, vorzugs- weise zwischen   105-110  C   liegt, besonders gute und stabile Emulsionen liefert, die sich durch stets gleichmässige Wirkungsweise auszeich- nen.

   Paraffinfraktionen, deren Schmelzpunkt über   1100 C liegt,   besitzen gegenüber den bean- spruchten in engem Schmelzbereich (100 bis   110 C)   liegenden Fraktionen den Nachteil, dass sie bereits bei gewöhnlichen Temperaturen zur
Versprödung neigen. Dies dürfte ein wesentlicher
Grund dafür sein, dass nach der oben erwähnten
US-Patentschrift Mischungen von synthetischem
Paraffin, dessen Schmelzpunkt zwischen 100 und
150   C liegt, mit als Weichmacher wirkenden
Polyvinyläthern oder Polyvinylestern vorgeschrie- ben sind. Demgegenüber erfordert die Ver- wendung der beanspruchten Fraktionen mit
Schmelzpunkten zwischen 100 und 110  C keine
Weichmacherzusätze. 



   Das Ausschneiden der beanspruchten Kontaktparaffinfraktionen kann nach an sich bekannten Verfahren zur Zerlegung von Kontaktparaffin in
Fraktionen, z. B. durch Hochvakuumdestillation, stufenweises Lösen mittels organischer Lösungsmittel, fraktionierte Kristallisation, erfolgen. 



  Zwecks Anwendung der beanspruchten Kontaktparaffinfraktionen als Imprägniermittel können sie mit organischen Lösungsmitteln bei erhöhten Temperaturen, z. B. etwa   50-60   C,   in Lösungen übergeführt werden, welche Imprägnierungen liefern, welche die bekannten Imprägnierungen mit Paraffinlösungen erheblich übertreffen. 



   Die beanspruchten hochschmelzenden feinkristallinen Kontaktparaffinfraktionen können auch in Form wässeriger Emulsionen, die durch Vermischen des Paraffins mit Wasser in Gegenwart von Emulgatoren bei höheren Temperaturen hergestellt werden können, zu Imprägnierzwecken verwendet werden. 



   Nach einem bevorzugten Verfahren gelingt es, die Emulsion bei niedrigeren Temperaturen im offenen Gefäss herzustellen, was den Vorteil bietet, dass der Vorgang ständig überwacht werden kann und die Anwendung komplizierter Apparaturen, wie grosser Druckgefässe mit Rührwerk, in Wegfall kommt.

   Nach diesem Verfahren werden dem hochschmelzenden Paraffin Stoffe einverleibt, welche eine erhebliche Schmelzpunktserniedri-   gung bewirken, und nach erfolgter Emulgierung wieder beseitigt, so dass das Paraffin wieder seinen   

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 hohen Schmelzpunkt   (100-110  C) erlangt.  
Als schmelzpunktserniedrigende Zusätze kommen
Stoffe in Betracht, die mit dem hochmulekularen
Paraffin in jedem Verhältnis mischbar sind und in verseiftem Zustand Emulsionsträger für die hochmolekularen Fadenmoleküle des hochschmel- zenden Paraffins sind. Geeignet sind u. a. organi- sche Verbindungen, die eine Carbonylgruppe besitzen und eine Kettenlänge von mindestens
24 Kohlenstoffatomen aufweisen, wie Montan- säure, Wachssäuren u. dgl.

   Bei Anwendung von schmelzpunktserniedrigenden Stoffen, welche zu- gleich die Emulgierung begünstigen, kann auf den Zusatz von Emulgatoren verzichtet werden. 



   Als schmelzpunktserniedrigende und die Emul- gierung begünstigende Stoffe kommen anoxydierte
Kontaktparaffine in Betracht, die. den erfindung- gemäss anzuwendenden scharf ausgeschnittenen zwischen 100 und   1100 C   schmelzenden Kontakt- paraffinen entsprechen. Die anoxydierten Kon-   taktparaffine   können durch Oxydation der er- findungsgemäss anzuwendendenhochschmelzenden
Fraktionen von Kontaktparaffinen bei so hohen
Temperaturen gewonnen werden, dass vorwiegend anhydridähnliche Körper oder Körper mit Ring- schluss, die eine Sauerstoffbrücke enthalten, ge- bildet werden. Derartige anoxydierte Stoffe vermögen den Schmelzpunkt eines Kontaktparaffins von etwa 105 bis 110  C auf etwa 80 bis 90  C zu erniedrigen. Im allgemeinen haben sich Zusätze von etwa 10 bis   30%   an anoxydierten Stoffen als gut geeignet erwiesen.

   Durch anschliessende Verseifung der schmelzpunktserniedrigenden Stoffe kann der Schmelzpunkt der Mischung wieder auf gewünschte Höhe von über 100   C gebracht werden. Als Verseifungsmittel kommen Oxyde, Hydroxyde oder Karbonate des Lithiums, Natriums oder Kaliums in Betracht. Zur grosstechnischen Herstellung der Emulsionen wird die hochschmelzende Kontaktparaffinfraktion mit schmelzpunktserniedrigenden und vorteilhaft noch emulgierend wirkenden Stoffen, vorzugsweise anoxydierten Produkten, zusammengeschmolzen und die so erhaltene Mischung im offenen Rührkessel auf   80-90   C   erhitzt. Alsdann wird die aus   Säure- und   Verseifungszahl berechnete Menge an Alkali, z.

   B. kalzinierte Soda oder Pottasche, vorteilhaft in geringem Überschuss, unter gleichzeitiger Zugabe geringer Mengen von Wasser, dessen Temperatur etwa   80-900 C beträgt,   in die geschmolzene Masse eingetragen, wobei eine klare Schmelze entsteht. Nach Durchführung der Verseifung wird unter Zufügung von warmem, auf etwa   80-900 C   erhitztem Wasser weitergerührt, bis eine glatte Emulsion entstanden ist. 
Nach Abkühlen kann man gegebenenfalls noch
Zusatzstoffe, z. B. eine Aufschlämmung von Me- tallsalzen in Alkohol, zufügen, wodurch das Haft- vermögen und die wasserabweisende Wirkung der aus der Emulsion entstandenen Filme noch weiter verbessert wird. 



   Eine andere Methode zur Überführung der beanspruchten hochschmelzenden Kontaktpar-   affinkraktion   besteht darin, dass sie zunächst in organischen Lösungsmitteln gelöst und die Lösung unter Zuhilfenahme geeigneter Emulgatoren mit warmem Wasser emulgiert wird. 



   Die Imprägnierung mit Emulsionen der vor- stehend erwähnten Art kann nach üblichen Metho- den, z. B. durch Tauchen, Besprühen od. dgl., Ab- quetschen oder Abschleudern des überschüssigen
Imprägniermittels und anschliessende Trocknung erfolgen, die vorteilhaft bei Temperaturen von etwa   60-90   C   durchgeführt wird. Die mit erfindung- gemässen Paraffinpräparaten imprägnierten Stoffe, z. B. Textilien, besitzen nach dem Trocknen eine ausserordentlich hohe Wärmebeständigkeit und Druckfestigkeit ; sie sind wasserfest, wasser- dampffest, wasserabstossend und weisen hohe
Widerstandsfähigkeit gegen Chemikalien, wie
Säuren und Laugen, auf.

   Die imprägnierten
Produkte sind oberflächenstabil, können mit heissen oder kochenden, auch alkalibeständigen, Waschwassern gewaschen werden, ohne Schäden zu erleiden und halten eine Vielzahl von chemischen Reinigungen aus. Die   aufgetrockneten   Filme besitzen Selbstglanz-Charakter. 



   Als Anwendungsgebiete für die erfindunggemässen Imprägniermittel kommen in Betracht die Textilindustrie, die Papierindustrie, die Lederindustrie, die holzverarbeitende Industrie, das Bauwesen sowie auch die Verwendung als Fixiermittel, u. a. bei der Schädlingsbekämpfung. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verwendung von aus Kontaktparaffinen scharf herausgeschnittenen Fraktionen, deren Schmelzpunkt über   1000 C liegt,   aber   110 C   nicht überschreitet, vorteilhaft bei   105-110 C   liegt, und eine feinkristalline Struktur aufweisen, zur Herstellung von   Imprägniermitteln.  

Claims (1)

  1. 2. Verwendung von aus Kontaktparaffinen scharf herausgeschnittenen Fraktionen gemäss Anspruch 1, wobei diesen Fraktionen etwa 10 bis 30% schmelzpunktserniedrigende und emulgierend wirkende Zusatzstoffe, vorzugsweise anoxydiertes Kontaktparaffin, das durch Oxydation J einer Fraktion, deren Schmelzpunkt zwischen 100 und 1100 C liegt, gewonnen wurde, zugesetzt sind.
AT200116D 1954-09-07 1954-09-07 Imprägniermittel aus Kontaktparaffinen AT200116B (de)

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