DE214518C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K5/00—Use of organic ingredients
- C08K5/01—Hydrocarbons
Landscapes
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- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
"7
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Jig 214518.-KLASSE
396. GRUPPE
RÜTGERSWERKE AKT-GES. in BERLIN.
und von Naphthalinpräparationen.
Das vorliegende Verfahren bezweckt die Anwendung von Naphthalin an Stelle der bisher
gebrauchten Wachse, pflanzlichen oder mineralischen Ursprungs, ferner gewisser Fette und
Öle, einmal zur Erleichterung des Einmischens großer Mengen voluminöser Füllmaterialien,
dann aber auch zur Austreibung der vielen feinen Luftbläschen, welche beim Einmischen
feinpulvriger Füllmaterialien in die Gummimischungen zu gelangen pflegen und welche
bei nicht genügender Beseitigung vor Beginn der Vulkanisation zu Waren führen, welche
man als mikroporös bezeichnet. Die Erzielung luftfreier Mischungen ist darum besonders
wichtig, weil aus solchen Mischungen gefertigte Gummiwaren besonders wertvolle Eigenschaften
besitzen, indem sie beispielsweise trotz ziemlich hoher Prozentgehalte an Magnesiumcarbonat
oder Kreide gegenüber verdünnten Säuren sich als hochgradig säurebeständig erweisen.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Verwendung von Naphthalin in ähnlicher Weise
wie bei den bisher üblichen Wachsen, Paraffinen usw.' in bezug auf die Glättungen der Oberfläche
und auf die Hervorrufung des sogenannten »Spiegels« bei gespritzten Gummiwaren. Es hat sich ergeben, daß der Ersatz der bisher
zu gleichen Zwecken verwendeten Wachse, Paraffine usw. durch Naphthalin wahrscheinlich
infolge der bei den üblichen Vulkanisationstemperaturen auf Naphthalin noch ausbleibenden
substituierenden Einwirkungen des Schwefels unter Schwefelwasserstoffentwicklung Vorteile
bietet, indem beispielsweise bei Anwendung gleicher Mengenverhältnisse paraffinhaltige
Gummimischungen in der Vulkanisation blasig werden, während naphthalinhaltige Gummimischungen glatt und blasenfrei ausfallen.
Es ist bereits bekannt gewesen, Naphthalin bei der Herstellung von Gummimischungen
.zu verwenden, indem beispiels-· weise Gummi in geschmolzenem Naphthalin
gelöst und erst dann mit den üblichen Mischungsingredienzien, Füllmaterial u. dgl. versetzt
wurde. Die hierzu erforderliche Menge von Naphthalin war aber derartig groß, daß
sie während der Vulkanisation nicht in der Gummimischung verbleiben durfte, sondern
vor Beginn der Vulkanisation entfernt werden mußte, was infolge der großen Flüchtigkeit
des Naphthalins unschwer gelingt. Abweichend hiervon wird beim vorliegenden Verfahren
das Naphthalin nur in Mengenverhältnissen bis höchstens 10 Prozent der Gummisubstanz
bzw. der sonsigen in der Gummimischung enthaltenen Gummiarten angewendet und auch nicht in geschmolzenem Zustande
mit dem Kautschuk in Verbindung gebracht, sondern in »Form eines feinen Pulvers ebenso
dem Gummi auf der Mischwalze einverleibt, wie es beispielsweise bei Schwefel, Kreide und
anderen Mischungsingredienzien üblich ist. Vor dem bekannten Verfahren, Kautschuk in
geschmolzenem Naphthalin zu lösen und in diese Lösung die weiteren Gummimischungs-Ingredienzien
einzutragen, bietet das vorliegende Verfahren auch darum Vorteile, weil Naphthalin den Kautschuk erst bei Tempera-
türen löst, die dessen Schmelzpunkt übersteigen, wodurch chemische Veränderungen des
Kautschuks hervorgerufen werden. (Marzahn, Materialienkunde für den Kautschuk-Techniker,
Dresden 1906, Seite 212, Zeile 7 ff.)· Die
günstigen Wirkungen des Naphthalins in vorstehend geschilderter Weise lassen sich ebenfalls,
sogar oftmals noch besser erreichen, wenn man das Naphthalin nicht als solches verwendet, sondern in Form der lockeren Verbindungen
wie diejenigen des Kohl er sehen Naphthalinschwefels (D. R. P. 192815), unter
Verwendung von mit Naphthalin hergestellten Faktis oder sonstiger Füllmaterialien, welchen
einen gewissen Naphthalingehalt aufnehmen. Hierher gehört auch mit Naphthalin wieder
plastisch gemachter Altgummi.
Was den Ersatz der Wachse, Ceresine, Paraffine oder öle betrifft, so erfolgt die Einmischung
des Naphthalins in pulverisierter Form oder in Form der Naphthalinpräparate sowohl
in der gleichen Reihenfolge, wie anch in ungefähr den gleichen Mengenverhältnissen, wie
bei den Wachsen, Ceresinen usw. Es handelt sich in diesem Falle meist nur um kleine
Prozentsätze, etwa von 5 pro Mille bis zu 5 Prozent. Man kann die Naphthalinmenge
statt nach der Menge von ölen und Wachsen auch nach der Menge des zugesetzten Schwefels,
soweit Weichgummimischungen in Frage kommen, bemessen. Nur ganz ausnahmsweise wird man auch zu solch größen Zusätzen
greifen, wie sie seinerzeit in der klassischen Abhandlung von Heinzerling und Pahl —
Verhandl. d. Ver. z. Beförder. des Gewerbefleißes 1901/2 — gewissermaßen als Extreme
beschrieben sind. Man wird daher etwa! 10 Prozent Naphthalinzusatz an Stelle von!
Wachsen usw. als diejenige Menge annehmen! dürfen, die maximal in Frage käme. Die'
beim Bearbeiten des Gummis auf der Misch-; walze entstehende Reibungswärme genügt voll-1
kommen, um eine homogene Verbindung desj Naphthalins mit dem Kautschuk zu erzielen,!
derart, daß die Mischung unter dem Mikroskopj im durchfallenden Licht kein kristallinisches.
Naphthalin mehr wahrnehmen läßt. j
Trotzdem durch den Zusatz des Naphthalins eine Herabsetzung des Erweichungspunktes der
Gummimischung herbeigeführt wird, eignerj sich doch mit Naphthalinzusatz hergestellte'
Gummimischungen auch zu Waren, die der Einwirkung von Dampf direkt ausgesetzt wer
den.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von Gummi fabrikaten unter Zuhilfenahme von Naphtha! Hn und naphthalinhaltigen Präparationen dadurch gekennzeichnet, daß Naphthalii1 bzw. naphthalinhaltige Präparationen ij gleicher Weise wie sonst Wachse, Paraffine Ceresine, Fette und Öle als Homogenisie rungsmittel und zur Austreibung von Luft' Wäschen bei der Herstellung von Gummi mischungen bzw. Mischungen der Gummi arten, wie Gutta, Balata, Besk u. dgl., un zwar in Mengenverhältnissen bis zu 10 Prc zent des Gehalts an Gummi bzw. Gumm arten in der Mischung verwendet wird un während der Vulkanisation in der Mischung verbleibt. '
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