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Verfahren zur Erzeugung von wässerigen Dispersionen ans unvulkanisiertem oder vulkanisiertem Kautschuke Regeneraten, Faktis od. dgl.
Es wurde bereits vorgeschlagen, wässerige Dispersionen aus vulkanisiertem Kautschuk u. dgl. dadurch zu erzeugen, dass die feste Phase mit Schutzkolloiden, insbesondere mit alkalischen Kaseinlösungen verarbeitet wird. Die bekannten Verfahren geben trotz des ausserordentlich grossen mechanischen Arbeitsaufwandes nur sehr unvollkommene Ergebnisse. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, eine wässerige Kautschukdispersion dadurch zu erzeugen, dass zunächst ein Organosol des Kautschuks mittels flüchtiger Lösungsmittel erzeugt, dieses in Wasser emulgiert und aus der wässerigen Emulsion das flüchtige Lösungsmittel ausgetrieben werden sollte.
Dieses Verfahren zum Dispergieren des Kautschuks krankt nun an der Notwendigkeit der Verwendung eines flüchtigen, meistens feuergefährlichen Lösungsmittels und daran, dass statt einer unmittelbaren Herstellung der wässerigen Kautschukdispersion. der Umweg der Herstellung eines Organosole und einer wässerigen Emulsion gewählt werden musste. um nach diesen zwei Zwischenstufen des Organosols und der Emulsion zur wässerigen Kautschukdispersion gelangen zu können.
Die Erfindung bezweckt die Erzeugung von feinen. verhältnismässig haltbaren Dispersionen von mvulkanisiertem oder vulkanisiertem Kautschuk. Faktis und anderen ähnlichen, knetbaren, wasserunlöslichen festen organisehen Stoffen unmittelbar in Wasser mit wesentlich ermässigtem Arbeitsaufwand unter vollständiger Vermeidung von flüchtigen Lösungsmitteln.
Dem neuen Verfahren gemäss wird dem zu dispergierenden Stoffe während oder nach einer mechanischen Bearbeitung eine mit Alkalien ein Schutzkolloid oder ein Dispersionsmittel liefernde Verbindung einverleibt und dann die knetbare Masse mit der wässerigen Lösung eines Alkalis verarbeitet.
Gemäss der Erfindung wird beispielsweise Faktis im Mastikator so lange bearbeitet, bis die Masse ihre Elastizität praktisch verliert und plastisch wird. Nunmehr werden in die Masse je nach der Zusammensetzung z. B. 5 bis 10% Ölsäure oder die unter dem Namen Olein oder Elain bekannte Fettmischung einverleibt. Da die Ölsäure vom bereits plastischen Rohmaterial gierig aufgenommen wird, bedingt dieser Teil des Prozesses eine verhältnismässig geringe mechanische Arbeitsleistung. Zur Disjergierung wird nun die Masse mit z. B. 6% igem Ammoniakwasser verarbeitet. Das Ammoniakwasser wird in kleinen Teilmengen zugesetzt, wobei beobachtet werden kann, dass anfangs das Ammoniakwasser von der festen Phase aufgenommen und das Wasser in der festen Phase dispergiert wird.
Die unter nor-
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tuf die Seifenbildung zurückzuführen ist, welche drrch Wechselwirkung des Ammoniaks und des in ler festen Phase verteilten Elains erfolgt. Es scheint somit, als ob ein ausgesprochenes"Einziehen" les Wassers durch das darin enthaltene Ammoniak bzw. durch die Seifenbildung erfolgen würde. Dieses , Einziehen" dürfte einerseits auf die Hydrationshülle der in Betracht kommenden Ionen und anderseits tuf eine Erleichterung der Dispergierung des Wassers zufolge der gebildeten Seife als Schutzkolloid mrückzuführen sein.
Die obige Theorie soll bloss als wahrscheinliche Erklärung für die Tatsache betrachtet werden, dass durch das obige Verfahren das Wasser in die feste Phase leicht einverleibt werden kann, trotzdem diese das Wasser unter sonstigen Verhältnissen nur äusserst schwer aufnimmt.
Bei fortlaufender Dispergierung von Wasser auf dem besagten Wege in der festen Phase tritt ein gewisser Zeitpunkt (Umsehlagspunkt) ein, in dem die dispergierte Phase und das Dispersionsmittel ihre
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Rolle wechseln, was sich praktisch im Fliissigwerden des Produktes bemerkbar macht. Die erhaltene Dispersion enthält nunmehr Wasser als kohärente Phase und den Faktis als disperse Phase. Sie kann. am besten mit schwach alkalischem Wasser in beliebiger Weise weiter verdünnt werden.
Die zur Ausführung des Prozesses dienenden mechanischen Vorrichtungen sowie die Zusätze werden dem jeweiligen Charakter der in Verarbeitung befindliefen Masse entsprechend gewählt. Zweckmässig erfolgt das Einverleiben der Fettsäuren auf dem Mastikator. das Einarbeiten der ersten Teilmengen des Ammoniakwassers in Knetmaschinen und die Homogenisierung und Verdünnung der erhaltenen Dispersion in der Knetmaschine oder in anderen Vorrichtungen.
Die durch Mastizieren vorbereitete feste Phase kann vor der weiteren Verengung mit Hilfsstoffen mit einer zur Dispersionsbildung ungenügenden Menge eines Schutzkolloids zusammengeknetet werden.
Als weitere Beispiele mögen die folgenden Angaben über Dispergierung von Regeneraten dienen :
Erstes Beispiel : Regenerierter Gummi, welcher aus verbrauchten Autoreifen gewonnen worden ist, wurde auf den üblichen Walzmischmasehinen gründlieh vorbearbeitet. Zu je 100 g dieses bis zum plastischen Zustand gekneteten Gummis werden 10 g Elain und sodann 8 ; H : s 2C% ige Natronlauge eingemischt. Hierauf wird so lange 6% Ammoniak beinhaltendes Wasser auf der Walze der Masse zugeführt. bis der Umsehlagspunkt eintritt. Die so erhaltene Regeneratdispersion kann sodann am besten mit schwach alkalischem Wasser in beliebiger Weise verdünnt werden.
Zweites Beispiel : Regenerierter Gummi, welcher aus verbrauchten Autoreifen gewonnen worden ist, wurde auf den üblichen Walzmischmaschinen gründlich bearbeitet. Zu je 100 g dieses bis
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kann sodann am besten mit schwach alkalischem Wasser in beliebiger Weise verdünnt werden.