DE491730C - Gewinnung von Edelmetallen, insbesondere Platinmetallen - Google Patents

Gewinnung von Edelmetallen, insbesondere Platinmetallen

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DE491730C
DE491730C DESCH80965D DESC080965D DE491730C DE 491730 C DE491730 C DE 491730C DE SCH80965 D DESCH80965 D DE SCH80965D DE SC080965 D DESC080965 D DE SC080965D DE 491730 C DE491730 C DE 491730C
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chlorine
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precious metals
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HELENE SCHUCHARD GEB HEINZE
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HELENE SCHUCHARD GEB HEINZE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B11/00Obtaining noble metals
    • C22B11/06Chloridising

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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

  • Gewinnung von Edelmetallen, insbesondere Platinmetallen Zur Gewinnung von Edelmetallen aus solche enthaltendem Gut, Erzen, Konzentraten, Anodenschlämmen u. dgl., sind zahlreiche Verfahren vorgeschlagen und teilweise ausgeübt worden. Auch die Verwendung von Chlor oder Chlorwasser ist versucht worden, jedoch in Hinsicht auf die Verarbeitung von Platinerzen ohne Erfolg.
  • Haber und P a t t e r s o n (Zeitschrift für anorganische Chemie igo6, 13d. 51, Seite 356) haben nachzuweisen versucht, daß Platin von Chlorgas nicht angegriffen wird, daß es vielmehr in Chlor passiv sei. Nach dem vorliegenden Verfahren gelingt es jedoch, das Platin selbst in schwer aufschließbaren Erzen durch Chlorgas in eine leicht lösliche Form überzuführen und so aus ihnen zu gewinnen.
  • Dies wird dadurch erreicht, daß man das fein gepulverte Gut mit Chlorgas bei einer verhältnismäßig niedrigen Temperatur, beispielsweise etwa 3oo°, behandelt in Gegenwart von Stoffen, die als Chlorüberträger dienen, wie z. B. Stickoxyde, Alkalinitrat-oder--nitrit u. a. Dabei hat sich ein Zusatz von niedrig schmelzenden Salzen, wie z. B. Chlornatrium u. dgl., als zweckmäßig erwiesen; diese wirken wahrscheinlich als Fluß- oder Kontaktmittel, vielleicht auch, indem sie das entstandene Platinchlorid durch Komplexsalzbildung aufsaugen und so die Platinoberfläche für weitere Chlorierung freilegen. So bewirkt z. B. ein Zusatz von a bis 5 % Salpeter zu südafrikanischem Platinerz oder platinhaltigem Sand beim Erhitzen in Chlorgas auf etwa 3oo° einen Aufschluß zu löslichen Platinchloridverbindungen, während solche durch Chlor oder Salpeter-Salz-Gemische ohne freies Chlor kaum angegriffen werden. Ein Gemisch von Salpeter, und Chlornatrium wirkt auf Platin weder oberhalb noch unterhalb 33o° ein. Beim Erhitzen eines Gemisches von Natriumchlorid und Magnesitimchlorid auf 33o° nach der .Patentschrift 293 10q. werden wohl nitrose Gase frei, die auf Platin einwirken können, aber der Erfolg ist praktisch äußerst gering, wohl infolge davon, daß das entstehende Chlor nur kleine Konzentrationen annimmt und das durch Hydrolyse basisch gewordene Ma: gnesiumchlorid die Reaktion hemmt.
  • Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist folgendes: Edelmetallhaltiges Gut wird in zerkleinerter Form mit etwa 5 % Salpeter und etwa 25 bis 3o o!o Natriumchlorid gut vermischt und mit Chlorgas unter Erhitzen auf etwa 27o° in Berührung gebracht, was in verschiedener, an sich bekannter Weise ausgeführt werden kann. Die hierdurch in lösliche Form übergeführten Edelmetalle (Platinmetalle sowie etwa vorhandenes Gold, Silber usw.) werden herausgelaugt und aus der Lösung in bekannter Weise durch Ausfällen gewonnen. Aus der Endlauge können etwa vorhandene sonstige verwertbare Metalle abgeschieden werden, während die gelösten Alkalisalze durch Verdunsten (z. B. auf Gradierwerken) leicht gewonnen und von neuem beim Aufschließen weiterer Mengen des Gutes benutzt werden können.
  • Welchen Anteil die oben als Chlorüberträger bezeichneten Stoffe an der Reaktion haben, ob oder wie sie die Passivität des Platins in Chlor beeinflussen, kann dahingestellt bleiben, jedenfalls sind sie für das Ergebnis der Chlorierung wesentlich. Wahrscheinlich bewirken sie, daß das Chlor nicht in molekularem, sondern in atomarmem Zustande in Reaktion tritt. Hierfür spricht die weiter gemachte Beobachtung, daß man auch bei Verwendung mit Luft gemischten Chlorwasserstoffs in Gegenwart solcher Stoffe (Chlorüberträger) gute Ausbeuten an löslichem Platin erzielen kann, während ohne sie Platin nicht oder nur in sehr geringer Menge löslich gemacht werden konnte.
  • Anstatt die als Chlorüberträger bezeichneten Stoffe, wie oben beschrieben, in fester Form dem zu behandelnden Gut beizumischen, kann man auch gasförmige Stoffe, z. B. Stickstoff-Sauerstoff-Verbindungen, als Reaktionsbeschleuniger verwenden; in diesem Falle muß selbstverständlich in einem geschlossenen Gefäß gearbeitet werden, dabei ist Anwendung von erhöhtem Druck vorteilhaft.
  • Beim Erhitzen von südafrikanischem Platinerz von etwa 6 g Platin/t wurden durch Erhitzen in Chlorgas unter Zusatz von 20 0/0 Stickoxyd bei 3oo° 8o o/% des Platins in salzsäurelösliche Form übergeführt, während ohne Stickoxydzugabe nur 15 bis 20 % des Platingehalts aufgeschlossen wurden.
  • Wie aus Vorstehendem ersichtlich ist, läßt sich das -neue Verfahren, bei dem Platin und sonstige Edelmetalle praktisch fast vollständig in Lösung gebracht und gewonnen werden können, auch mit erheblich geringeren Kosten ausführen im Vergleich mit den bislang angewandten Verfahren. Der Verbrauch an den bei der Chlorierung zugesetzten Salzen ist sehr gering, da sie leicht wieder zu gewinnen sind. Endlich ist es auch für die meisten Gegenden mit edelmetallhaltigen Rohstoffen von Belang, daß nicht nur die Zusatzsalze, sondern aucl: das Lösungswasser immer wieder im Kreislauf verwendet werden kann.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Edelmetallen, im besonderen der Platingruppe, aus schwer aufschließbarem Gut, dadurch gekennzeichnet, daß man letzteres in zerkleinerter Form bei einer verhältnismäßig niedrigen Temperatur (z. B. 3oo° C) mit Chlor behandelt in Gegenwart von Stoffen, die als Chlorüberträger dienen, zweckmäßig unter Zusatz von niedrig schmelzenden Salzen, wie z. B. Alkalihaloiden, die dabei nicht zersetzt werden, als F1uß- oder Kontaktmittel, die entstandenen Edelmetallverbindungen durch Auslaugen entfernt und die Edelmetalle aus der Lösung in bekannter Weise abscheidet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung von gasförmigen Beschleunigern, wie z. B. Stickoxyden mit und ohne Anwendung von Druck, wobei die Chlorierung im geschlossenen Gefäß ausgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Chlorüberträger Alkalinitrat oder -nitrit verwendet wird. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Chlor in statu nascendi, z. B. durch Verwendung eines Chlorwasserstoff-Sauerstoff-Gemisches, einwirken läßt.
  5. 5. Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß man aus der Endlauge nach Abscheidung etwa noch vorhandener verwertbarer Metalle die gelösten Alkalisalze durch Verdunsten oder in sonstiger Weise gewinnt und sie, gegebenenfalls auch die wäßrige Lauge, von neuem zur Aufschließung bzw. zum Auslaugen in den Arbeitsgang einführt.
DESCH80965D 1926-11-28 1926-11-28 Gewinnung von Edelmetallen, insbesondere Platinmetallen Expired DE491730C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3901361A1 (de) * 1988-01-22 1989-08-03 Agency Ind Science Techn Verfahren zur rueckgewinnung einer katalytischen substanz und eines traegermaterials aus einem verbrauchten katalysator
DE4305647A1 (de) * 1993-02-24 1994-08-25 Horst Dr Grosmann Verfahren zur Rückgewinnung von Wertmetallen aus gebrauchten Abgaskatalysatoren

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3901361A1 (de) * 1988-01-22 1989-08-03 Agency Ind Science Techn Verfahren zur rueckgewinnung einer katalytischen substanz und eines traegermaterials aus einem verbrauchten katalysator
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