DE665187C - Verfahren zum Scheiden hochgoldhaltigen, platinfreien oder platinarmen Scheidgutes - Google Patents

Verfahren zum Scheiden hochgoldhaltigen, platinfreien oder platinarmen Scheidgutes

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DE665187C
DE665187C DED67476D DED0067476D DE665187C DE 665187 C DE665187 C DE 665187C DE D67476 D DED67476 D DE D67476D DE D0067476 D DED0067476 D DE D0067476D DE 665187 C DE665187 C DE 665187C
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DE
Germany
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gold
platinum
electrolysis
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Expired
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DED67476D
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English (en)
Inventor
Dr Wilhelm Truthe
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Evonik Operations GmbH
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Degussa GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25CPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25C1/00Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions
    • C25C1/20Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of solutions of noble metals

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  • Electrochemistry (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zum Scheiden hochgoldhaltigen, platinfreien oder platinarmen Scheidgutes Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Scheiden eines Scheidgutes von hohem Goldgehalt, welches platinfrei oder platinarm ist und neben Gold noch Kupfer und/oder Silber, gegebenenfalls noch weitere Unedelmetalle enthält, wobei das Gut als Anode in einem salzsauren Elektrolyten der Elektrolyse unterworfen wird. Hauptsächlich kommen z. B. Goldmünzen, ferner Minengolde und Altgolde, z. B. Schmuckgold, in Betracht.
  • Die Goldscheidung gemäß der Erfindung wird derart durchgeführt, daß die Elektrolyse bei Stromdichten von etwa izooAmp./m2 und darüber in einem edelmetall-; insbesondere goldfreien, aus Salzsäure und gegebenenfalls Unedelmetallchloriden bestehenden Elektrolyten aufgenommen, ohne Zusatz von Edelmetallen zum Elektrolyten durchgeführt und der anfallende Elektrolysenschlamm, der die gesamte Goldmenge enthält, zwecks Abtrennung von Begleitmetallen, wie Kupfer oder Silber, ggegebenenfalls nach vorheriger Reduktion vorhandenen Chlorsilbers, in an sich bekannter Weise auf reines Gold verarbeitet wird.
  • Zum Raffinieren von Platin hat man vorgeschlagen, das noch Gold und andere Metalle in geringen Mengen enthaltende Rohplatin als Anode in einer mehr als 2o °/o freie Salzsäure enthaltenden Platinchloridlösung mit Stromdichten zwischen i und io Amp./cm2 und bei einer Spannung von 1,3 V unter erhöhten Temperaturen zu elektrolysieren. Bei diesem Verfahren wird das zu gewinnende Platin jedoch als ein festhaftender Niederschlag an der Kathode ausgeschieden, der neben Platin noch geringe Beimengen von Palladium und Gold enthält.
  • Bei Verwendung edelmetallchloridfreier Bäder gemäß der Erfindung und Beachtung der genannten Bedingungen fallen dagegen an der Kathode Gold und Kupfer als Metalle und Silber als Silberchlorid in der Gestalt eines äußerst feinen Schlammes an, der sich zur Abtrennung von Kupfer bzw. Silber nach bekannten Trennungsverfahren leicht verarbeiten läßt, während etwa noch vorhandene andere Metalle im Elektrolyten gelöst zurückbleiben. Es ergibt sich ferner, daß sich bei dem Verfahren gemäß der Erfindung nur Spuren von Gold im Elektrolyten vorfinden, wenn im Lauf des Verfahrens die Elektrolyse unterbrochen wird.
  • Bei bekannten Verfahren der Goldscheidung, beispielsweise nach dem Miller-Prozeß, bei welchem das Scheidgut in mit Boraxglasur versehenen Tontiegeln unter einer Boraxdecke eingeschmolzen und auf den Boden des Tiegels zur Chlorierung von Silber und unedlen Metallen Chlor eingeleitet wird, werden in dem von der Boraxdecke zurückgehaltenen Silberchlorid nicht unerhebliche Mengen von Gold mit aufgenommen und die Goldverluste, sofern man den Feingehalt des- Goldes über 997/100o treibt, nicht un-. empfindlich gesteigert. Damit bleibt rn also praktisch auf diesen Feinheitsgrad all; obere Grenze angewiesen.
  • Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung dagegen erreicht man ohne die Notwendigkeit einer besonderen Rückgewinnung mitgenommener Goldanteile und die bei jenem Prozeß unvermeidlichen Goldverluste einen Feinheitsgrad bis 999/sooo und höher. Hierdurch wird die bei den bisherigen Goldscheidverfahren erforderliche Feinscheidung, z: B. nach Wohlwill, entbehrlich.
  • Bei der Goldscheidung nach Wohl-will wird in goldchloridhaltigen salzsauren Bädern unter Stromdichten, welche niedriger sind als die gemäß Erfindung in Frage kommenden, im übrigen auch das Gold in Form festhaftender kompakter Niederschläge an der Kathode niedergeschlagen, welche nur schwer angreifbar sind.
  • Als Verfahren zur Abtrennung von Kupfer bzw. Silber aus dem an der Kathode anfallenden Schlamm kommen z. B. die Behandlung mit Salpetersäure, Schwefelsäure o. dgl. in Betracht.
  • Die feine Beschaffenheit des gemäß Erfindung erhaltenen Elektrolysenschlammes bringt vor allem eine besonders leichte Angreifbarkeit desselben durch Reagenzien, wie Salpetersäure u. dgl., mit sich, so daß die genannten Begleitmetalle ohne jede Schwierigkeit gelöst werden können und Gold in reiner Form zurückbleibt und, wie erwähnt, Feingenalte bis 999/loöo und höher erreicht werden.
  • Es hat sich weiterhin herausgestellt, daß eine Lösung, welche neben Salzsäure noch Halogenkupfer, z. B. Chlorkupfer, enthält, besondere Vorzüge aufweist. Diese bestehen darin, daß .der bei der Elektrolyse anfallende voluminöse Schlamm sich besonders leicht weiterverarbeiten läßt, da die ausgeschiedenen Metalle nicht in legierter Form, sondern frei nebeneinander in diesem Schlamm vorhanden sind.
  • Bei Verwendung von Salzsäure für den Elektrolyten kann man, wie sich herausgestellt hat, auch eine rohe Salzsäure verwenden, wobei zweckmäßig die Konzentration auf etwa z oo g/1 (spez. Gewicht r, z g) gehalten wird.
  • Die Elektrolyse kann man in einem Elektrolyseur mit und ohne Diaphragma durchführen; Anodenreste, welche bei der erfindungsgemäßen Nachbehandlung gar nicht oder schwer angegriffen werden, werden vorteilhaft z. B. durch Sieben von dem bei der Elektrolyse erhaltenen Elektrolysenschlamm abgetrennt. Die Elektrolyse wird vorteilhaft bei erhöhter Temperatur des Bades, z. B. bei _. ungefähr 7o° C; durchgeführt.
  • Die -Weiterverarbeitung des Elektrolysen-Schlammes zwecks Abtrennung der Begleitmetalle von Gold wird in bekannter Weise, z. B. durch Behandlung mit Säuren; durchgeführt. Ist, wie bei der Scheidung von Altgold, Silber zugegen, _ das in Gestalt von Chlorsilber im Elektrolysenschlamm anfällt, so unterwirft man den Elektrolysensehlamm vor der Weiterverarbeitung zweckmäßig einer Behandlung, durch welche das Silber bzw. das Chlorsilber vor der Weiterbehandlung z. B. mit Säuren.äbgetrenntwird. In diesem Falle unterwirft man den Elektrolysenschlamm einer Vorbehandlung, die die Überführung des Chlorsilbers in eine Form zum Ziele hat, in welcher es durch die Nachbehandlung, z: B. mit Säuren, angreifbar wird. Dies kann z. B. durch Reduktion des Schlammes, z: B. mit Zink und Säure, geschehen, wobei das Chlorsilber in metallisches, durch Salpetersäure bzw. Schwefelsäure lösbares Silber übergeführt wird. Man kann aber auch den Schlamm zwecks unmittelbarer Entfernung des Chlorsilbers einer Behandlung mit geeigneten Lösungsmitteln, z. B. mit einer Lösung von Thiosülfat oder Ammoniak, unterwerfen: Der Elektrolysenschlamrn wird vorteilhaft nach Überführung des darin enthaltenen Chlorsilbers in metallisches Silber z. B. mit einer konzentrierten Schwefelsäure ausgekocht.
  • An Stelle einer Behandlung mit Säuren kann man den Elektrölysenschlamm auch mit Chlor behandeln, und zwar derart, daß man entweder Chlor in den in Wasser suspendierten Schlamm einleitet oder daß man den feuchten oder trockenen Schlamm mit Chlorgas in der Kälte oder Hitze sättigt. Schließlich kann man auch das zur Verwendung gelangende Chlor aus geeigneten Mischungen, die man dem Schlamme selbst beimischt, in der Kälte oder Hitze entwickeln. Als solche Gemische kommen z. B. Kaliumchlorat und Salzsäure in Betracht.
  • Nach Behandlung des Schlammes in der beschriebenen Weise wird der Schlamm z. B. mit Wasser, verdünnter Säure o. dgl. ausgelaugt, wobei die Chöride der unedlen Metalle in Lösung gehen. Etwa noch vorhandenes Chlorsilber wird durch Auslaugen mit Lösungsmitteln, wie Thiosulfatlösung, Ammoniak o. dgl., oder durch eine der bekannten Trennungsmethoden des Chlorsilbers vom metallischen Gold getrennt.
  • Nach dem Verfahren der Erfindung kann man ein Handelsgold mit hohen Feingehalten in sehr vereinfachter Arbeitsweise erhalten, wobei gegenüber den bisher bekannten Scheideverfahren eine Festlegung von wertvollen Edelmetallen in der Lösung oder sonstigen Zwischenprodukten, wie z. B. bei dem Miller-Prozeß; in unwirtschaftlicher Weise nicht erfolgt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Scheiden hochgoldhaltigen, platinfreien oder platinarmen Schedgutes, wobei das Gut als Anode in einem salzsauren Elektrolyten der Elektrolyse unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolyse bei Stromdichten von etwa 12oo Amp./m2 und darüber in einem edehnetall-, insbesondere goldfreien, aus Salzsäure und gegebenenfalls Unedelmetallchloriden bestehenden Elektrolyten aufgenommen, ohne Zusatz an Edelmetallen zum Elektrolyten durchgeführt und der anfallende Elektrolysenschlamm, der die gesamte Goldmenge enthält, zwecks Abtrennung von Begleitmetallen, wie Kupfer oder Silber; -gegebenenfalls nach vorheriger Reduktion vorhandenen Chlorsilbers, in an sich bekannter Weise auf reines Gold verarbeitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den Elektrolysenschlamm einer Behandlung mit Chlor unterzieht und die sich bildenden Chloride unedler Metalle z. B. durch Ausziehen mit Wasser, verdünnter Salzsäure von dem Gold und Chlorsilber enthaltenden Gemisch entfernt.
DED67476D 1934-02-07 1934-02-07 Verfahren zum Scheiden hochgoldhaltigen, platinfreien oder platinarmen Scheidgutes Expired DE665187C (de)

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