AT145497B - Verfahren zum Scheiden hochgoldhaltigen, platinfreien oder platinarmen Scheidgutes. - Google Patents

Verfahren zum Scheiden hochgoldhaltigen, platinfreien oder platinarmen Scheidgutes.

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AT145497B
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Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zum Scheiden   hochgoldhaltigen,   platinfreien oder platinarmen Seheidgutes. 



   Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Scheiden eines Scheidgutes, welches wesentliche
Gehalte an Gold besitzt, platinfrei oder platinarm ist und neben Gold noch Kupfer und/oder Silber, gegebenenfalls noch weitere Unedelmetalle enthält. Hauptsächlich kommen z. B. Goldmünzen, ferner Minengolde und Altgolde, z. B. Schmuckgold, in Betracht. 



   Die Goldscheidung gemäss Erfindung wird derart durchgeführt, dass das zu scheidende Gut als Anode in einem   edelmetallehloridfreien,   aus Salzsäure und gegebenenfalls Unedelmetallehloriden bestehenden Elektrolyten, bei Stromdichten von etwa 1200   Amp./70 und   darüber der Elektrolyse unterworfen wird und der anfallende Elektrolysenschlamm zwecks Abtrennung von Begleitmetallen, wie Kupfer, Silber, gegebenenfalls nach vorheriger Reduktion vorhandenen Chlorsilbers, in an sich bekannter Weise aufgearbeitet wird. 



   Zum Raffinieren von Platin hat man vorgeschlagen, das noch Gold und andere Metalle in geringen Mengen enthaltende Rohplatin als Anode in einer mehr als 20% freie Salzsäure enthaltenden Platinchloridlösung mit Stromdichten zwischen 1 und 10 Amp./dm2 und bei einer Spannung von 1-3 Volt unter erhöhten Temperaturen zu elektrolysieren. Bei diesem Verfahren wird das zu gewinnende Platin jedoch als ein festhaftender Niederschlag an der Kathode ausgeschieden, der neben Platin noch geringe Beimengungen von Palladium und Gold enthält. 



   Bei Verwendung   edelmetallchloridfreier   Bäder gemäss Erfindung und Beachtung der genannten Bedingungen fallen dagegen an der Kathode Gold und Kupfer als Metalle und Silber als Silberchlorid in der Gestalt eines äusserst feinen Schlammes an, der sich zur Abtrennung von Kupfer bzw. Silber nach bekannten Trennungsverfahren leicht verarbeiten lässt, während etwa noch vorhandene andere Metalle im Elektrolyten gelöst zurückbleiben. 



   Bei bekannten Verfahren der Goldscheidung, beispielsweise nach dem Miller-Prozess, bei welchem das Scheidgut in mit Boraxglasur versehenen Tontiegeln unter einer Boraxdecke eingeschmolzen und auf den Boden des Tiegels zur Chlorierung von Silber und unedlen Metallen Chlor eingeleitet wird, werden in dem von der Boraxdecke zurückgehaltenen Silberchlorid nicht unerhebliche Mengen von Gold mit aufgenommen und die Goldverluste, sofern man die Feingehalte des Goldes über 997/1000 treibt, nicht unempfindlich gesteigert. Damit bleibt man also praktisch auf diesen Feinheitsgrad als obere Grenze angewiesen. 



   Bei dem Verfahren gemäss der Erfindung dagegen erreicht man ohne die Notwendigkeit einer besonderen Rückgewinnung mitgenommener Goldanteile und die bei jenem Prozess unvermeidlichen Goldverluste einen Feinheitsgrad bis 999/1000 und höher. Hiedurch wird die bei den bisherigen Goldscheideverfahren erforderliche   Feinseheidung,   z. B. nach Wohlwill, entbehrlich. 



   Bei der Goldscheidung nach Wohlwill wird in goldchloridhaltigen salzsauren Bädern unter Stromdichten, welche in der Regel niedriger sind als die gemäss Erfindung in Frage kommenden, im übrigen auch das Gold in Form festhaftender kompakter Niederschläge an der Kathode niedergeschlagen, welche nur schwer angreifbar sind. 



   Als Verfahren zur Abtrennung von Kupfer bzw. Silber aus dem an der Kathode anfallenden Schlamm kommen z. B. die Behandlung mit Salpetersäure, Schwefelsäure od. dgl. in Betracht. 

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   Die feine Beschaffenheit des gemäss Erfindung erhaltenen Elektrolysenschlammes bringt vor allem eine besonders leichte   Angreifbarkeit   desselben durch Reagenzien, wie Salpetersäure u. dgl. mit sich, so dass die genannten Begleitmetalle ohne jede Schwierigkeit gelöst werden können und Gold in reiner Form zurückbleibt und wie erwähnt   Feingehalte   bis 999/1000 und höher erreicht werden. 



   Es hat sich weiterhin herausgestellt, dass eine Lösung, welche neben Salzsäure noch Halogenkupfer, z. B. Chlorkupfer, enthält, besondere Vorzüge aufweist. Diese bestehen darin, dass der bei der Elektrolyse anfallende voluminöse Schlamm sich besonders leicht weiterverarbeiten lässt, da die ausgeschiedenen Metalle nicht in legierter Form, sondern frei nebeneinander in diesem Schlamm vorhanden sind. 



   Bei Verwendung von Salzsäure für den Elektrolyten kann man, wie sich herausgestellt hat, auch eine rohe Salzsäure verwenden, wobei zweckmässig die Konzentration auf etwa 100   g/l   (spezifisches
Gewicht 1'19) gehalten wird. 



   Die Elektrolyse kann man in einem Elektrolyseur mit und ohne Diaphragma durchführen. Anodenreste, welche bei der erfindungsgemässen Nachbehandlung gar nicht oder schwer angegriffen werden, werden vorteilhaft z. B. durch Sieben von dem bei der Elektrolyse erhaltenen Elektrolysenschlamm abgetrennt. Die Elektrolyse wird vorteilhaft bei erhöhter Temperatur des Bades, z. B. bei ungefähr   700 C, durchgeführt.   



   Die Weiterverarbeitung des Elektrolysenschlammes zwecks Abtrennung der Begleitmetalle von Gold wird in bekannter Weise, z. B. durch Behandlung mit Säuren, durchgeführt. Ist, wie bei der Scheidung von Altgold, Silber zugegen, das in Gestalt von Chlorsilber im Elektrolysensehlamm anfällt, so unterwirft man den Elektrolysenschlamm vor   der Weiterverarbeitung zweckmässig   einer Behandlung. durch welche das Silber bzw. das Chlorsilber vor der Weiterbehandlung z. B. mit Säuren abgetrennt wird. In diesem Falle unterwirft man den   Elektrolysenschlamm   einer Vorbehandlung, die die Überführung des Chlorsilbers in eine Form zum Ziele hat, in welcher es durch die Nachbehandlung, z. B. mit Säuren, angreifbar wird. Dies kann z. B. durch Reduktion des Schlammes, z.

   B. mit Zink und Säure, geschehen, wobei das Chlorsilber in metallisches, durch Salpetersäure bzw. Schwefelsäure lösbares Silber   übergeführt   wird. Man kann aber auch den Schlamm zwecks unmittelbarer Entfernung des Chlorsilbers einer Behandlung mit geeigneten Lösungsmitteln, z. B. mit einer Lösung von Thiosulfat oder Ammoniak, unterwerfen. 



   Der Elektrolysenschlamm wird vorteilhaft nach Überführung des darin enthaltenen Chlorsilbers in metallisches Silber, z. B. mit einer konzentrierten Schwefelsäure ausgekocht. 



   An Stelle einer Behandlung mit Säuren kann man den Elektrolysenschlamm auch mit Chlor behandeln, u. zw. derart, dass man entweder Chlor in den in Wasser suspendierten Schlamm einleitet oder dass man den feuchten oder trockenen Schlamm mit Chlorgas in der Kälte oder Hitze sättigt. 



  Schliesslich kann man auch das zur Verwendung gelangende Chlor aus geeigneten Mischungen, die man dem Schlamme selbst beimischt, in der Kälte oder Hitze entwickeln. Als solche Gemische kommen z. B. Kaliumchlorat und Salzsäure in Betracht. 



   Nach Behandlung des Schlammes in der beschriebenen Weise wird der Schlamm z. B. mit Wasser, verdünnter Säure od. dgl. ausgelaugt, wobei die Chloride der unedlen Metalle in Lösung gehen. Etwa noch vorhandenes Chlorsilber wird durch Auslaugen mit Lösungsmitteln, wie Thiosulfatlösung, Ammoniak od. dgl., oder durch eine der bekannten Trennungsmethoden des Chlorsilbers vom metallischen Gold getrennt. 



   Nach dem Verfahren der Erfindung kann man ein Handelsgold mit hohen Feingehalten in sehr vereinfachter Arbeitsweise erhalten, wobei gegenüber den bisher bekannten Scheideverfahren eine Festlegung von wertvollen Edelmetallen in der Lösung oder sonstigen Zwischenprodukten, wie z. B. bei dem   Miller-Prozess,   in unwirtschaftlicher Weise nicht erfolgt. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Scheiden   hochgoldhaltigen,   platinfreien oder platinarmen Scheidgutes, dadurch gekennzeichnet, dass man das Gut als Anode in einem edelmetallchloridfreien, aus Salzsäure und gegebenenfalls Unedelmetallchloriden bestehenden Elektrolyten bei Stromdichten von etwa 1200   Amp./m2   und darüber der Elektrolyse unterwirft und den anfallenden Elektrolysenschlamm zwecks Abtrennung von Begleitmetallen, wie Kupfer oder Silber, gegebenenfalls nach vorheriger Reduktion vorhandenen Chlorsilbers in an sich bekannter Weise z. B. durch Behandeln mit Salpetersäure oder Schwefelsäure aufarbeitet.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, i dadurch gekennzeichnet, dass man den Elektrolysenschlamm einer Behandlung mit Chlor unterzieht und die sich bildenden Chloride unedler Metalle z. B. durch Ausziehen mit Wasser, verdünnter Salzsäure von dem Goldund-Chlprsilbei enthaltenden Gemisch entfernt.
AT145497D 1934-02-06 1935-01-26 Verfahren zum Scheiden hochgoldhaltigen, platinfreien oder platinarmen Scheidgutes. AT145497B (de)

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