DE49119C

DE49119C - Herstellung von antiseptischen Seifen

Info

Publication number: DE49119C
Application number: DENDAT49119D
Authority: DE
Original assignee: J. THOMSON in London
Anticipated expiration: 1908-03-22

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Nach Angabe des Erfinders besitzen die bisher angewendeten sogenannten antiseptischen Quecksilberseifen keine oder nur sehr geringe fäulnifswidrige bezw. antibacteride Eigenschaften, und es haben ihm Analysen und nachherige entsprechende Versuche ergeben, dafs beim einfachen Vermischen der Quecksilbersalze und speciell des als stärksten antiseptischen Mittels bevorzugten Quecksilberbichlorids mit der Seife das Metalloxyd mit den an das Alkali gebundenen Fettsäuren sich zu Quecksilber-Oleat bezw. -Palmitat oder -Stearat verband, während das an das Quecksilber gebundene Metalloid an das Alkali überging.

Im Gegensatz hierzu hat. der Erfinder beobachtet, dafs einzelne Quecksilbersalze, speciell das Quecksilberjodid (Hydrargyrum bijodatiim rubrum), Quecksilbercarbolat und Quecksilbercyanid, in stark alkalischer Lösung in die fertige Seife eingetragen, sich nicht umsetzen, sondern unverändert ihre antiseptischen Eigenschaften behalten, und es gründet sich hierauf das vorliegende Verfahren.

Die alkalische Quecksilberbijodidlösung stellt man sich am besten in der Weise her, dafs man eine Sublimatlösung mit Jodkalium in stoechiometrischem Verhältmfs zusammenbringt, dann den sich ausscheidenden Niederschlag, da derselbe in Alkalien nicht oder nur wenig löslich ist, in Jodkalium löst, und diese Lösung der Seife entweder direct bei der Herstellung oder unter nachherigem Schmelzen derselben im Wasserbade zusetzt.

Das Quecksilbercarbolat wird hergestellt, indem man Quecksilberoxyd in geeignetem Verhältnifs mit Carbolsäure vermischt und dann das Gemenge so lange erhitzt, bis beide Stoffe eine innige Verbindung eingegangen sind; doch ist dabei zu beachten, dafs die Temperatur nie so hoch steige, dafs eine Verflüchtigung, d. h. ein Materialverlust eintritt. Dann wird dieser Verbindung Kalium- oder Natriumhydrat zugesetzt, innig mit derselben vermengt und diese alkalische, lösliche Verbindung von Carbolsäure , Quecksilberoxyd und Kalium - oder Natriumhydrat der Seifenmasse zugesetzt.

Ferner erfüllen Verbindungen mit Cyanwasserstoffsäure, wie Quecksilberbicyanid, aber stets nur in alkalischer Lösung, den gleichen Zweck wie vorbenannte Salze.

Diese erwähnten alkalischen Salzlösungen werden, den jeweiligen Zwecken entsprechend, in verschiedenen Verhältnissen irgend einer Seife zugesetzt, und zwar, ähnlich wie die Wohlgerüche, hei der niedrigsten Temperatur, bei welcher dieselbe noch flüssig ist, oder die Seife wird im Wasserbad geschmolzen und dann das betreffende Salz in alkalischer Lösung zugesetzt, wobei indessen ebenfalls die Temperatur so niedrig wie möglich gehalten werden mufs, um eine Zersetzung oder Verflüchtigung der Quecksilberverbindung zu verhindern.

Claims

Patent-Anspruch:

Die Herstellung von antiseptischen Seifen durch Zusatz von Quecksilberjodid, in Jodkalium im Ueberschufs gelöst, oder von Quecksilbercarbolat oder Quecksilbercyanid, in Kaliumoder Natriumhydrat im Ueberschufs gelöst, zu der noch nicht erstarrten oder im Wasserbad erweichten Seifenmasse.