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Doppeltarifzähler Bei Zählern zur Messung.- des elektrischen Stroms
nach dem Doppeltarif mit Hilfezweier Zählwerke bedient man sich häufig eines in
das Verbrauchsnetz eingeschalteten elektromagnetischen Stromrelais, das die Tarifumschaltung
auf das andere Zählwerk direkt oder indirekt bewirkt, wenn die dem Leitungsnetz
entnommene Leistung einen bestimmten Betrag überschreitet.
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Es sind ferner Anordnungen bekannt, bei denen das Zählwerk durch ein
von der Netzbelastung beeinflußtes thermisches Relais umgeschaltet wird. Die Erfindung
betrifft eine besonders einfache und betriebssichere Anordnung und besteht darin,
daß der Ausdehnungskörper des Relais aus einer von der Heizspule beheizten Hülse
aus einem Metall mit hohem Ausdehnungskoeffizienten (Aluminium) besteht und daß
innerhalb der Metallhülse ein mit dieser durch ein Metallrohr o. dgl. verbundener
Stab aus einem Metall mit niedrigemAusdehnungskoeffizienten (Eisen oder Stahl) angeordnet
ist, der den Umschaltvorgang mittelbar oder unmittelbar steuert. Zweckmäßig wird
das thermische Relais mit geeignet ausgebildeten Kontaktstiften versehen, die ein
direktes Anschließen des thermischen Relais an die entsprechenden Klemmen des Zählers
ermöglichen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die Abb. i zeigt ein Schaltschema eines Doppeltarifzählers mit thermischem Relais
und Abb. 2 den Anschluß des thermischen Relais an den Klemmkasten des Zählers.
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Der Doppeltarifzähler besitzt die zwei Zählwerke a und b, von denen
das eine den Stromverbrauch bei niedriger und das andere den Stromverbrauch bei
hoher Belastung registriert. c ist das Umschaltrelais, dessen Relaisspule an die
Klemmen der Spannungsspule über den Schalthebele@und die Kontakte g, h des thermischen
Relais angeschlossen ist. Die Heizwicklung! des Relais f liegt in Reihe mit der
Stromwicklung j; sie wird also vom gesamten Verbrauchsstrom durchflossen. Der wesentlichste
Teil des Relais f ist der Ausdehnungskörper; dieser besteht aus einer Metallhülse
k mit hohem Ausdehnungskoeffizienten, beispielsweise aus Aluminium, Blei o. dgl.,
und einem mit dieser durch eine Messinghülse L verbundenen Metallstab
m
mit niedrigem Temperaturkoeffizienten, z. B. aus Eisen oder Stahl. Die Aluminiumhülse
k ist an - --einem Kontaktblock n befestigt. In einem Schlitz des Kontaktblockes
n und der Aluminiumhülse k ist ein unter dem Druck der Feder o ,stehender Kontakthebel
p schwenkbar gelagert; er steht daher mit dem Kontaktblock n in stromleitender Verbindung.
Damit eine sichere und gute Kontaktverbindung gewährleistet wird, kann man auch
den Kontakthebel p mit dem Kontaktblock n noch durch eine besondere Leitung verbinden.
Der Kontakthebel p besitzt eine Nase r, die sich !gegen das- freie Ende des Eisenstabes
m legt.
Der Kontakt h des Kontakthebels p wirkt mit dem Kontakt
g, an den die zur Relaisspule des Umschaltrelais c führende Leitung angeschlossen
ist, zusammen. Der Kontaktg ist als eine exzentrisch gelagerte, drehbare Scheibe
ausgebildet. Durch Verdrehung der Kontaktscheibe g kann in geringen Grenzen der
Ansprechwert des "thermischen Relais verändert werden. Um den Ausdehnungskörper
des thermischen Relais ist die Heizwicklungi gewickelt. Das eine Ende derHeizwicklung
i führt zum Kontaktblock n und das andere Ende zu einer für den Anschluß der Netzleitung
dienenden Klemme s.
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Übersteigt der Verbrauchsstrom eine gewisse Grenze, dann wird die
Stromwärme der Wicklung! den Ausdehnungskörper des Strom, relais f erwärmen, so
daß sich die Aluminiumhülse h in der eingezeichneten Pfeilrichtung der Abb. a ausdehnt.
Hierbei wird der Eisenstab m, welcher infolge seines niedrigen Ausdehnungskoeffizienten
eine geringe Ausdehnung aufweist, von der Aluminiumhülse mitgenommen. Demzufolge
verschiebt sich auch das freie Ende des Metallstabes tn mehr nach rechts, wobei
aber die Naser des Kontakthebels p durch den Zug der Feder o immer auf dem Metallstab
m zum Aufliegen kommt. Der Köntakthebelp wird aui diese Weise um seinen Drehpunkt
gedreht, so daß schließlich der Kontakih des Kontakthebelsp mit dem Kontakt g zum
Eingriff gelangt. Der Relaisstromkreis des Umschaltrelais c wird dann geschlossen,
so daß dann auf das andere Zählwerk, welches zu einem höheren Tarif registriert,
umgeschaltet wird. Sobald die übermäßige Strombelastung z. B. durch Ausschaltung
von Licht- oder Kraftstromkreisenwieder nachläßt, wird sich die Aluminiumhülse h
des Ausdehnungskörpers wieder zusammenziehen. Der Kontakthebelp wird dann nach kurzer
Zeit eine Unterbrechung des Relaisstromkreises bewirken. Durch das Abfallen des
Ankers des Umschaltrelais wird wieder eine Umschaltung der Zählwerke eintreten.
Der Stromverbrauch wird :dann von dem Zählwerk für den niedrigen Tarif registriert.
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Damit der Anschluß des thermischen Stromrelais an die gebräuchlichen
Doppeltarifzähler ohne besondere Änderungen ermöglicht werden kann, ist das Relais
mit zwei Anschlußstiften t, t' versehen. Der mit dem Kontaktblock n in Verbindung
stehende Steckerstift t wird in die linke Stromklemme at und der mit dem Kontakt
g verbundene Stekkerstift i' in die untere Relaisklemme v eingeführt. Die
ankommende Netzleitung wird dann an der Klemmbuchse s des thermischen Stromrelais
angeschlossen. Auf diese Weise wird ein besonders einfacher und bequemer Anschlüß
des thermischen Relais an die gewöhnlichen Doppeltarifzähler erreicht.