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Vorrichtung zur Erzeugung einer frei schwebenden Projektionsfläche
für Reklamezwecke In der Technik sind Bestrebungen bekannt, Projektionsschriften
und Bilder für Reklame oder sonstige Zwecke in der Luft zu erhalten, ohne daß die
Projektionsfläche sichtbar sein soll. So wurden z. B. Versuche, die Wolken als Projektionsfläche
zu benutzen, gemacht.
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Bei Projektionsflächen, die über Gebäude, zwischen Gebäuden oder sonst
auf erhöhten Punkten angebracht sind, ist die Störung bei Nichtgebrauch insbesondere
tagsüber sehr groß, und die Anbringung solcher Projektionsflächen ist deshalb nur
in seltenen Fällen und an wenigen Orten möglich und öfter auch polizeilich nicht
erlaubt. Vorliegende Erfindung gibt aber eine technische Lösung der obenerwähnten
Aufgabe und schafft eine sonst in der Luft unsichtbare Projektionsfläche, die für
das Publikum rätselhaft erscheint.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von Projektionsflächen,
durch welche im unbenutzten Zustande keinerlei Störung eintritt und zum Anbringen
die einfachsten Hilfsmittel und äußerst geringe Gewichte genügen, so daß die Befestigung
keiner besonderen Bauwerke bedarf. Gleichzeitig wird eine Projektionsfläche erhalten,
die mit Erfolg denselben Dienst leistet wie jede sonst übliche Leinwand, jeder Projektionsschirm
u. dgl.
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Die Vorrichtung besteht darin, daß flexible schnur- oder kettenartige
Gegenstände beliebiger Länge und aus beliebigem Material an Trägern befestigt in
Umdrehung versetzt werden, wodurch für das Auge geschlossene Flächen entstehen,
auf die mit geeigneten Lichtprojektionsapparaten, Scheinwerfern u. dgl. Bilder,
Buchstaben u. dgl. geworfen werden können. Diese flexiblen Stücke sind entweder
in Gelenken gelagert oder einfach an Scheiben u. dgl. durch Knoten, Klemmen oder
Löten u. dgl. befestigt. Im unbenutzten Zustande hängen sie lose nach unten und
stören infolge ihrer Feinheit den Ausblick nicht. Sie können auch leicht zusammengelegt
und an irgendeinen mehr abgelegenen Ort bewegt werden, so daß sie dann im unbenutzten
Zustande in keiner Weise das Gesichtsfeld verdecken. Um die Einrichtung geheimzuhalten,
kann man sie in ein rohrartiges Gehäuse hineinziehen. In rasche Drehung versetzt
breiten sich diese schnurartigen Stücke radial aus und bilden zusammen eine für
das Auge geschlossen wirkende Fläche, die zur Aufnahme von. Projektionsbildern dient,
genau wie sich Leinwand, Projektionsschirm oder sonstige Projektionsflächen für
Kino oder sonstige Aufnahmen verwenden lassen.
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Die Belastung der Welle ist erheblich verringert und die Anwendbarkeit
im allgemeinen unabhängig von der Witterung. Diese beweglichen Gebilde machen eine
Ausführung beispielsweise als Schnüre sehr geringen Querschnittes möglich, ohne
daß die Länge hierdurch wesentlich beeinflußt würde. Durch diesen &eringen
Querschnitt
ist auch die Möglichkeit gegeben, die projizierten Lichtbilder auf der Rückseite
der Projektionsfläche sichtbar zu machen.
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Je nach der Zahl der in Rotation versetzten Körper und deren Anstrich
lassen sich außer der üblichen Projektion noch Bewegungserscheinungen hervorrufen,
die in Gemeinschaft mit der üblichen Bildwirkung besondere Reflexe und Bewegungsbilder
zeigen, wodurch die Proj ektioilsfläche eine reliefartige, lebhafte Wirkung erlangen
kann.
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Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigen: Abb. z eine perspektivische Ansicht der Aufhängung
eines solchen Projektionsapparates im unbenutzten Zustande, Abb.2 die Einrichtung
größerer Flächen durch Aneinanderreihung solcher Projektionsflächen im benutzten
Zustande von vorn gesehen und Abb. 3 dieselbe Einrichtung von oben gesehen. Ein
Seil a ist an zwei passenden hohen Punkten aufgehängt und trägt zweckmäßig auf Rollen
verschiebbar ein aus Seilen, starren Leisten o. dgl. bestehendes Rahmengestell b,
an welchem eine durch Motor c drehbare Welle d -gelagert ist. Die Welle d kann auch
durch eine biegsame Welle o. dgl. aus größerer Entfernung angetrieben werden.
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Die Zuleitung der stromführenden Drähte zum Motor c kann an bzw. durch
das Drahtseil a und das Gestell bin bekannter Weise erfolgen. An die Welle d ist
-eine Scheibe e gekuppelt, welche an ihrem Umfang eine Anzahl flexibler schnur-
und kettenartiger, dünner Streifen f trägt, die in dem in der Zeichnung gezeigten
unbenutzten Zustande lose herabhängen. Wird die Scheibe e gedreht, so breiten sich
die Streifen f radial aus, und je größer die Geschwindigkeit ist, mit welcher die
Welle d gedreht wird, um so mehr erscheint für das Projektionslicht die von dem
Streifen f durchlaufene Fläche als dichte Wand.
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Inwiefern durch Belastung der Enden dieser Streifen Streckungen nötig
sind, hängt von den jeweils verwandten Stoffen ab, ebenso ist man in der Wahl der
Stoffe selbst unbeschränkt und kann auch durch geeignete Formgebung der Streifen,
Drähte, Seile, Schnüre aus Gewebe oder aus Gummi, gummiartigem Material usw, für
passende Durchbildungen der zu erzeugenden Fläche. sorgen.
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Um die Reflexionswirkung zu erhöhen, werden die Streifen zweckmäßig
mit einer lichtreflektierenden Farbe, wie Aluminium, Bronze oder Silberfarbe, gefärbt
oder mit einer gummiartigen oder anderen Masse bezogen bzw. bestehen sie aus solcher
Masse, die mit Silber, Aluminium oder beliebiger Farbe, Bronzepulver getränkt ist.
Um die Reflexionsfläche zu vergrößern, können an den rotierenden Streifen Flächen
aus Gewebe, Gummistoff oder anderem passenden Stoff in Form eines Sektors oder Dreiecks
angebracht werden, so daß sie fahnenähnlich aussehen.
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Wie aus Abb. 2 und 3 zu ersehen, läßt sich eine größere Anzahl von
Vorrichtungen gemäß der Erfindung nebeneinander verwenden, um eine größere Projektionsfläche
zu erzeugen. Hierbei sind die einzelnen Apparate z, 2, 3 und q. abwechselnd hintereinandergeschaltet,
so daß die kreisrunden Projektionsflächen einander überschneiden, um auf diese Weise
eine geschlossene Projektionsfläche des mittleren Streifenteiles zu erhalten.
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Eine auffällige Farbenwirkung kann dadurch erzielt werden, daß die
rotierenden Streifen jeder einzelne besonders öder in seinen Teilen, in verschiedenen
Farben eingefärbt werden.
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Es kann auch vorteilhaft sein, da.ß die einzelnen Streifenoder Streifenbündel
verschiedene Drehungen mit verschiedenen Geschwindigkeiten erhalten.
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Außer den schon obengenannten Vorteilen hat die rotierende Projektionsfläche
noch die besondere Eigenschaft, auch im benutzten Zustande durchsichtig zu sein.
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Außer für Reklamezwecke und Kinovorführungen kann die Erfindung auch
für verschiedene andere Zwecke Verwendung finden, z. B. auf der Theaterbühne zur
Erzeugung von Gespensterbildern oder für Signal- bzw. Kommandogebung, insbesondere
auf Schiffen, wo die-Vorrichtung hoch am Mast angeordnet sein kann.
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Im Ruhezustande können die Schnüre, Kettchen o. dgl. in ein Rohr bzw.
ein Gehäuse eingezogen werden, so daß sie in keiner Weise stören.