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Verfahren zur Trocknung von Braunkohlen in Röhrentrocknern In Röhrentrocknern
werden vorzerkleinerte Rohbraunkohlen, die sich aus verschiedenen Korngrößen, beispielsweise
von o bis > 8 mm zusammensetzen, getrocknet. Es ist bekannt, daß das die Röhrentrockner
verlassende Trockengut wiederum aus Anteilen verschiedener Korngrößen, z. B. von
o bis 6 mm # besteht. Es ist ferner bekannt, daß das Trockengut in den einzelnen
Korngrößen verschiedene Wassergehalte aufweist. So kann das Trockengut am Ausfall
des Röhrentrockners z. B. folgende Zusammensetzung haben:
Korngröße mm 0-1-z-2 2-q.4-6 --6 |
Korngrößenanteil |
in Gewichtsprozent |
am Gesamtgemisch 28 30 18 16 8 |
Wassergehalt der |
Kornfraktionen 13 15 17 21 33 |
Durchschnittswasser- |
gehalt des Gesamt- |
gemisches - 17,2 |
In dem hier angeführten Beispiel besteht zwischen dem Korn von -- 6 mm und dem Korn
von o bis i mm eine Wassergehaltsspanne von 3 3 -
13 = 2 o
0/0 . Im Betriebe sind derartige Wassergehaltsunterschiede zwischen Grob-
und Feinkorn häufig zu beobachten.
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Die Güte der Braunkohlenbrikette hängt in erster Linie von der Beschaffenheit
des Trockengutes ab. Es ist bekannt, daß die Brikette besser werden, sobald der
erwähnte Unterschied im Wassergehalt beim Grob-und Feinkorn verringert oder ganz
beseitigt wird.
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Bisher wird diesem Gesichtspunkt nur Rechnung getragen bei den bdkanmten
Tellertrocknern, in die sich in praktisch einfacher Weise Siebvorrichtungen einbauen
lassen. Die Siebvorrichtungen haben dort den Zweck, das fertig getrocknete ieinkorn
der weiteren Trocknung zu entziehen bzw. eine übertrocknung des Feinkornes zu verhüten,
wodurch die erwähnte Wassergehaltsspanne wesentlich verringert wird in der Absicht,
die Güte der Brikette zu verbessern.
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Für Röhrentrockner sind verschiedentlich Vorrichtungen vorgeschlagen
worden, die den Zweck hatten, das Feinkorn durch Absiebung der- weiteren Trocknung
zu entziehen. Von diesen Verfahren hat sich bisher keines in der Praxis als brauchbar
erwiesen.
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Im Röhrentrockner wandert das Grobkorn meist schneller durch die Trockenrohre
als das Feinkorn. Durch Färbungsversuche wurden z. B. an einem normalen Röhrentrockner
von 8 m Rohrlänge folgende Durchlaufsgeschwindigkeiten bei einer konstanten. Drehzahl
von 4,7 Umdr./min gemessen: Das Grobkorn von --- 6 mm durchstrich die mittleren
Rohrreihen in 28 Minuten, während das Feinkorn dazu 40 Minuten: bienötigte. Es liegt
auf der Hand, d'aß das Grobkorn, das an sich schon schwerer zu erwärmen und
zu
trocknen ist, in solchen Fällen den Röhrentrockner n2ät-.@veit"höherem Wassergehalt
verläßt als das Feinkorn.
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In einem - Röhrentrockner von z. B. 8 m Länge weist das Trockengut,
etwa 4 m von der Eintragseite entfernt, beispielsweise folgende Wassergehalte auf:
Korngröße mm o-z i-2 2-4 4-6 --6 |
Wassergehalt °f1, 22 28 34 39 44 |
wenn eine Rohkohle von etwa 55% Anfangswassergehalt in den Trockner eingetragen
wird.
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Nach der Erfindung wird etwa an dieser Stelle in den Trockenrohren
in den Trockenvorgang eingegriffen. Durch geeignete Umgestaltung der Wendeleisten
wird die Wanderungsgeschwindigkeit des Feinkorns vergrößert und diejenige des Grobkornes
verringert und dadurch erreicht, daß, die eingangs erw,ähnteWassergehaltsspanne
verringert bzw. ganz beseitigt wird.
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Als Wendeleisten können z. B. nach Abb, i a parallel zur Rohrachse
h' angeordnete Siebleisten verwendet werden. Die Siebleisten bestehen aus Querstabsieben
Q (Abt. i a), die einen freien Siebabstand von z. B. 2 bis 3 mm haben. Die Ausfallschlitze
A (Ab:b. ib) der Querstabsiebe sind gegen die oberen Siebschlitze S in der Durchsatzrichtung
um den Betrag x versetzt, wobei die plattenförmigen Siebstäbe die Neigung a gegen
die Längsache der Siebe haben. Abb. 2 zeigt die Siebwendeleiste noch einmal an Hand
einer perspektivischen Skizze.
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Bei der Drehung des Trockenrohres wird das Trockengut in bekannter
Weise von der Wendeleiste erfaßt, bis zu der in Abb. 2 dargestellten Stellung "mit
hochgenommen und fällt dann frei in das Rohr ab. Durch die Neigung, die das Trockenrohr
eines Röhrentrockners hat, findet während des »Wendens« eine Rieselbewegung auf
der Wendeleiste statt. Bei der Rieselbewegung fällt nach Maßgabe der Erfindung der
Staub durch die Öffnungen der Querstabsiebe ab und wird dadurch um das Wegstück
x (Abt. ib) in der Durchsatzrichtung zwangsläufig fortbewegt, während das Grobkorn
auf der Siebleiste ohne Vorschubbewegung seitlich abrutscht, bis es bei genügender
Drehung wieder auf die Rohrwand fällt. Das Abfallen von der Siebleiste kann durch
seitlich überstehende Längsleisten L (Abt. 3a) oder durch Muldenform der Siebleisten
(Abb.3b) noch etwas verzögert werden.
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Um ferner eine übertrocknung des Mittelkornes zu verhüten, erhalten
die Siebleisten an geeigneter Stelle, also im vorliegenden Beispiel etwa zwischen
5 bis 6 m vom Eintrag entfernt, eine Spaltweite von 3 bis 4 mm und in einer Entfernung
von 6 bis 7 m an eine Spaltweibe von 4 bis 5 mm. Gleichzeitig läßt sich die Fördergeschwindigkeit
dies Trockengutes dadurch regeln, daß, die Neigung a der Siebstäbe geändert wird,
wodurch der Vorschub des durchfallenden Feinkornes beeinflußt wird und dadurch,
daß die Querstäbe mit ihrer Oberkante je nach Bedarf entweder rechtwinklig oder
schräg gegenüber der Längsachse des Rohres angeordnet werden. Wenn z. B. die Oberkante
der Siebstäbe von der Rohrwandung zur Rohrachse rückwärts zum Einlauf hin gestellt
ist, so wird die Vorwärtsbewegung dies Grobkornes weiterhin verlangsamt, besonders
wenn die Stäbe eine Form nach Abb. i c erhalten. Gibt man hierbei den Siebstabplatten
im Rohrinnern eine entsprechend stärkere Neigung a als an der Rohrwandung, so kann
die Förderung des Grobkornes verzögert werden, ohne daß die Fördergeschwindigkeit
des Feinkornes darunter leidet.
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In einem Trockenrohr können je nach Bedarf ein oder mehrere Siebwendeleisten
angeordnet werden. Es können auch je zwei Siebwendeleisten, etwa gemäß Abb. 4a,
nach Art einer Scheidewand in das Rohr eingeschoben werden, wobei die Siebscheidewand
zur Erhöhung der Siebwirkung auch eine beispielsweisse nach Abb. 4b gewundene Querschnittsform
haben kann.
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Im oberen Teil der Trockenrohre, d. h. im vorliegenden Beispiel. von
o bis zu etwa 4 m von der Eintragseite entfernt, können zum Wenden des nassen Gutes
Wendeleisten in schon bekannter Ausführung (z. B. Spiralwendeleisten) vermendet
werden. Die nach Maßgabe der Erfindung ausgeführten Siebwendeleisten können beispielsweise
.etwa 4 bis 8 m von der Eintragseite ientfernt in den Trockenrohren angebracht werden,
da sich in diesem Rohrabschnitt siebfähiges Gut befindet. Die Ausführung der Siebwendeleisten
kann auch derart sein, daß, sie nicht vollständig dicht an denn Trockenrohr anliegen,
wie es z. B. in Abb. ia und in Abb. 3b dargestellt ist, sondern, daß, ihnen je nach
Bedarf ein gewisser Abstand von der Rohrwandung gegeben wird, wie es beispielsweise
in Abb. 3a durch einfache Führungsstege F erreicht wird.
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An Stelle der plattenfärmigen Querspaltsiebe können auch sonstige
Siebe aller Art (z. B. Drahtsiebe, Rundlochsiebe, Längsspaltsiebe usw.) verwendet
werden mit aufgelegten Staurippen zur Regelung der Grobkornbewegung und unter dien
Sieb angebrachten plattenförmigen Leitschaufeln, deren Form und Anordnung den plattenförmigen
Siebstäben entsprechen würde. Durch dieseAnordnung sind die Abstände der Leitschaufeln
und
Staurippen von den Siebweiten unabhängig.