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Die Erfindung bezieht sich auf eine Aufgabevorrichtung zur gleichmäßigen
Verteilung eines span-, flocken- oder faserförinigen Aufgabegutes über die Breite
seitlicher, rechteckiger, horizontal nebeneinanderliegender Aufgabeöffnungen der
Sichtrohre eines Steiarohrsichters mit mehreren parallelen Sichtrohren, z. B. eines
Parallelrohr-Zickzacksichters, und betrifft eine Ausbildung, die eine ausreichende
gleichmäßige Verteilung der genannten Güter auf die einzelnen Sichtrohre ermöglicht.
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Bei den genannten Sichtern ist die gleichmäßige Verteilung des Aufgabegutes
auf die einzelnen Sichtrohre Voraussetzung für die volle Ausnutzung der Leistun-sfähi-keit
der Sichter und für die Erzielung scharfer Trennungen. Während bei rieselfähigem
Gut, z. B. Getreide, eine gleichmäßige Gutverteilung auf die einzelnen Sichtrohre
leicht durch Benützung bekannter Mittel, z. B. einer breiten Speisewalze, erreichbar
ist, fehlte es bisher an einer brauchbaren Aufgabevorrichtung für span-, flocken-
oder faserförmige Güter.
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Zu anderen Zwecken ist zur gleichmäßigen Verteilung span-, flocken-
oder faserförmiger Güter über eine größere Breite (Bezeichnung: Breite, Höhe, Tiefe
s. F i g. 2) die Verteilerschnecke bekannt, die aus einer normalen Förderschnecke
besteht, deren eine Trogwand als eine in Förderrichtung niedriger werdende überlaufkante
ausgebildet ist. Bei richtiger Linienführung dieser überlaufkante wird eine für
viele Zwecke ausreichende gleichmäßige Verteilung der genannten Güter län-s der
überlaufkante der Tro-Wand erreicht.
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Die Verwenduno, dieser Verteilerschnecke zur Speisung eines Steigrohrsichters
mit mehreren parallelen Sichtrohren mit einem span-, flocken- oder faserförmi 'gen
Aufgabegut scheiterte bisher daran, daß beim Zusammenwirken dieser beiden Vorrichtungen
trotz feinster Einstellung einfach keine gleichmäßige Gutverteilung auf die einzelnen
Sicht rohre zu erreichen war, sondern immer einige der Sichtrohre überlastet waren.
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Ziel der Erfindung ist es, die Verbindung von Steigrohrsichter und
Verteilerschnecke mit möglichst wenig Aufwand so auszubilden, daß eine zufriedenstellende
Verteilung eines span-, flocken- oder faserförmigen Aufgabegutes über die Breite
der Aufgabeöffnun-en der einzelnen Sichtrohre dieses Sichters erreicht wird.
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Grundlage der Erfindung ist die Erkenntnis des Erfinders, daß Druckunterschiede
in den einzelnen Sichtrohren die Ursache der genannten Störungen sind,
die einen übertritt von Luft, die Gut mittragen kann, von einem in ein benachbartes
Sichtrohr bewirken. Es hat sich gezeigt, daß schon eine kleine Mehraufgabe an einer
Stelle längs der Breite des Steigrohrsichters in dem hier liegenden Sichtrohr einen
erhöhten Druckabfall zur Folge hat, durch den an dieser Stelle eine Fallströmun,(,r
erzeugt wird, so daß durch die von oben her nachgesaugte Luft noch mehr Aufgabegut
über die Überlaufkante an der Tro-wand gezogen wird, was eine weitere Erliöhun!z
des Druckabfalls im Sichtrohr bewirkt und schließlich züi einer Verstopfung des
Sichtrohres und einem völli-en Zusammenbruch seiner Sichtwirkunführt.
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Die Erfindung sieht zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten bei einer
AufgabevorrichtunEr zur gleichmäßigen Verteilung eines span-, flocken- oder faserförmigen
Aufgabegutes über die Breite seitlicher, rechteckiger, horizontal nebeneinanderliegender
Aufgabeöffnungen der Sichtrohre eines Steigrohrsichters mit mehreren parallelen
Sichtrohren z. B. eines Parallelrohr-Zickzacksichters eine oberhalb der Aufgabeöffnungen
der einzelnen Sichtrohre angeordnete Verteilerschnecke vor, deren Trogwand an der
Sichterseite eine in Förderrichtung der Verteilerschnecke niedriger werdende überlaufkante
aufweist, und eine im wesentlichen vor den Aufgabeöffnungen angeordnete, die einzelnen
Sichtrohre strömungsmäßig weitgehend voneinander trennende Guteinwurfwalze, deren
in die Aufgabeöffnungen mündender Trog durch Fallschächte mit dem Trog der Verteilerschnecke
verbunden ist.
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Bei einer so ausgebildeten Aufgabevorrichtung wird durch die unten
im Trog im wesentlichen vor den Aufgabeöffnungen der Sichtrohre angeordnete Guteinwurfwalze
und durch die den Trog unterteilenden Fallschächte weitgehend verhindert, daß Luft
und damit Gut von einem in ein benachbartes Sichtrohr übertreten kann.
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Um die niedriger werdende überlaufkante an der sichterseitigen Wand
des Troges der Verteilerschnecke leicht so einstellen zu können, daß über die ganze
Breite gleichmäßig Gut überläuft, können gemäß weiterer Ausbildung der Erfindung
an dieser Trogwand nebeneinanderliegende, einzeln einstellbare überlaufschieber
angeordnet sein. Diese einstellbaren überlaufschieber sind insbesondere zur späteren
Anpassung an Änderungen des Fließverhaltens oder derMengedesAufgabeguteswichtig.
überraschenderweise hat sich in der Praxis gezeigt, daß sich selbst bei größeren
Durchsatzänderungen nur kleine Abweichungen bei einer einmal eingestellten gleichmäßigen
Verteilung ergeben.
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Die bei der Erfindung vorgesehene Guteinwurfwalze kann an sich jede
die gestellte Aufgabe lösende Form haben und z. B. eine Zellenradschleuse, Stachelwalze
oder Bürstenwalze sein. Als Zellenradschleuse kann z. B. eine breite Schleuse mit
nicht unterteilten Taschen oder eine solche mit im Bereich der Sichtrohrtrennwände
auf der Welle angeordneten, die Taschenlänge unterteilenden Scheiben verwendet werden.
Von Vorteil ist bei der letztgenannten Schleuse der praktisch vollkommene Luftabschluß,
von Nachteil die infolge der erforderlichen Genauigkeit hohen Kosten und die Notwendigkeit
der Verwendung federnder Blätter zur Vermeidung von Verklemmungen durch das Aufgabegut.
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Überraschenderweise genügt aber in vielen Fällen auch die Ausbildung
der Guteinwurfwalze als Stachelwalze mit Zackenscheiben, um den übertritt von Luft
und Gut von einem in ein benachbartes Sichtrohr in tragbaren Grenzen zu halten.
Die Stachelwalze erfordert keine besondere Präzision von Walze und Trog und ist
deshalb wesentlich billiger als eine Zellenradschleuse. Sie bewirkt außerdem eine
besonders gute Auflösung und Verteilung des Aufgabegutes. Wegen dieser besonderen
Vorteile stellt sie die bevorzuce Ausführungsform der Guteinwurfwalze dar.
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Die Guteinwurfwalze kann je nach Bedarf lansamer oder schneller
laufen. Bei einer schneller umlaufenden Guteinwurfwalze wird die Sichtung durch
bessere Auflösung des Gutes und bessere Verteilung desselben über die Tiefe der
Sichtrohre verbessert.
Hohe Drehzahl hat den weiteren Vorteil, daß
für einen bestimmten Durchsatz eine kleinere Guteinwurfwalze genügt, womit die Luftdurchtrittsquerschnitte
in Richtung der Breite des Sichters klein werden.
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Der Widerstand gegen das Durchtreten der Luft von einem Sichtrohr
zu einem benachbarten kann durch in das Profil der Guteinwurfwalze hineinragende
feste Trennwände unten im Trog der Guteinwurfwalze weiter erhöht werden. Zweckmäßig
bleibt die Stelle, an der das Gut in die Guteinwurfwalze hineinfällt, von diesen
Trennwänden frei, damit sich dort kein Gut ansetzen kann. Statt der ,genannten festen
Trennwände oder zusätzlich zu diesen können auch zur Erhöhung des Widerstandes gegen
das Durchtreten von Luft von einem Sichtrohr zu einem benachbarten im Bereich der
senkrechten Seitenwände der einzelnen Sichtrohre auf der Guteinwurfwalze festsitzende
Kreisscheiben vorgesehen sein.
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Der Widerstand gegen das Durchtreten von Luft kann bei Verwendung
einer Stachelwalze weiter durch vertikale, parallel oben vor den Aufgabeöffnungen
der einzelnen Sichtrohre angeordnete und zwischen den Zackenscheiben in das Profil
der Guteinwurfwalze hineinragende feste Zungen erhöht werden. Diese Zungen verhindern
auch, daß das in die Sichtrohre eingebrachte Gut wieder zurück in den Trog kommen
kann.
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Damit die über einen bestimmten überlaufschieber tretende Gutmenge
auch mit Sicherheit einem bestimmten Sichtrohr zugeführt wird, können gemäß weiterer
Ausbildung der Erfindung zwischen den einzelnen überlaufschiebern lotrechte, im
unteren Bereich entgegen der Förderrichtung der Verteilerschnecke schräg nach unten
abgewinkelte Leitbleche an 'geordnet sein. Diese unten bis dicht über die Guteinwurfwalze
reichenden Leitbleche werden vorteilhaft unten so abgewinkelt, daß jeweils das über
die Kante eines überlaufschiebers tretende Gut in die Mitte des unter diesem Schieber
lieuenden Bereichs der Guteinwurfwalze fällt. Vorteilhaft kann es sein, die Leitbleche
oben bis über die überlaufschieber weiterzuführen und dort einen Querschnitt freizuhalten,
damit die geringen, eventuell noch an der Breitseite des Sichters auftretenden Luftbewegungen
kein Gut über die überlaufschieber mitreißen können. Beim Fehlen der genannten Leitbleche
würde das über die Überlaufschieber kommende-Gut der natürlichen Wurfparabel in
Richtung der Förderung folgen, so daß zumindest die ersten Sichtrohre kein oder
nur sehr weni- Gut erhalten.
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Wenn an der Aufgabestelle des Sichters ein vom Raum verschiedener
Luftdruck herrschen soll, muß die Aufgabevorrichtung luftdicht ausgeführt sein.
Diese luftdichte Ausführuni# kann entweder durch die Verwendung einer als Zellenradschleuse
ausgebildeten Guteinwurfwalze oder, bei der Verwendung der Stachelwalze, durch eine
gegen den freien Raum ab- gedichtete Verteilerschnecke erreicht werden.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
eine mit einer Verteilerschnecke und einer Stachelwalze versehene Aufgabevorrichtun
' - für einen Parallelrohr-Zickzacksichter, wie er insbesondere zum Sichten
von Holzspänen geeignet ist, dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen Schnitt
durch die Aufgabevorrichtun- die Verteilerschnecke ist zur deutlicheren
C
Darstellung zum Teil weggelassen - gemäß Linie I-1 der F ig. 2, F
i g. 2 einen senkrecht zur Achse von Verteilerschnecke und Stachelwalze gelegten
Schnitt durch die Aufgabevorrichtung und den Sichter gemäß Linie II-11 der F i
g. 1,
F i g. 3 einen überlaufschieber in zwei Ansichten und
F i g. 4 die Ansicht einer in das Profil der Stachelwalze hineinragenden
und unten im Trog derselben an-eordneten Trennwand.
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Der Zickzacksichter, dessen Funktion hier als bekannt vorausgesetzt
ist, besteht aus den einzelnen zickzackförinigen Sichtrohren 1, die aus den
zickzackförmigen Blechwänden 2 und den beiden glatten Blechwänden 3 und 4
- Vorder- bzw. Rückseite -
gebildet sind. Die nebeneinanderliegenden
Aufgabeöffnungen 5 der Sichtrohre sind durch die senk" rechten Seitenwände
6 voneinander getrennt. Die einzelnen Sichtrohre werden von unten nach oben
von Luft 7 durchströmt. Zur Erzielung höherer Durchsätze sind viele Sichtrohre
1 - die Zeichnung zeigt nur vier davon - nebeneinander angeordnet,
so daß auch von einem Mehrrohr-Zickzacksichter gesprochen werden kann.
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Das zu sichtende Gut 8 - hier schematisch durch verschnörkelte
Linien dargestellt - wird dem Parallelrohr-Zickzacksichter in seiner mittleren
Höhe zugeführt; in der Zeichnung ist deshalb nur das Mittelstück des Sichters gezeigt.
Der oberhalb der Aufgabeöffnungen 5 angeordnete Verteiler 9 besteht
aus der normalen Förderschnecke 10 und dem Trog 11. An der sichterseitigen
Wand dieses Troges sind mehrere nebeneinanderliegende Überlaufschieber 12 (s. auch
F i g. 3) vorgesehen. Jedem Sichtrohr ist immer nur ein Schieber 12 zugeordnet.
Durch Verschieben der überlaufschieber können die Höhen ihrer überlaufkanten
13 eingestellt werden. Die Überlaufschieber sind hier so eingestellt, daß
die Höhen der überlaufkanten in Förderrichtung 14 der Förderschnecke treppenförmig
abnehmen. Durch geeignete Einstellung der einzelnen überlaufschieber kann erreicht
werden, daß über die ganze Breite (Breite, Höhe, Tiefe: s. F i g. 2) gleichmäßig
Gut überläuft. Die im wesentlichen vor den Aufgabeöffnungen 5 angeordnete
Stachelwalze besteht aus der Welle 15 und den daran befestigten Stachelscheiben
16. Der in die Aufgabeöffnungen 5 mündende Trog 17 ist durch
die Fallschächte 18 mit dem Trog 11 verbunden. Wie zu erkennen ist,
ragen die Stachelscheiben zum Teil in die Sichtrohre. -
Die seitlich unten
an den senkrechten Seitenwänden 6 der Sichtrohre 1 und unten im Trog
17
angebrachten Trennwände 19 (s. F i g. 4) _dienen zur Erschwerung
des Durchtritts von Luft von einem Sichtrohr 1 zu einem benachbarten.
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Die oberhalb der Aufgabeöffnungen an der Wand 3 befestigten
Zungen 20 erschweren weiter einen solchen Luftdurchtritt. Zur genauen Zuordnung
jedes überlaufschiebers 12 zu einem Sichtrohr 1 dienen die zwischen den einzelnen
überlaufschiebern angeordneten, lotrechten, im unteren Bereich entgegen der Förderrichtung
14 der Verteilerschnecke lW schräg um die Linien 22 nach unten abgewinkelten Leitbleche
21.
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Ließe man das Gut 8 über die überlaufkanten 13
direkt
in die Sichtrohre 1 hineinfallen, so wäre die Gutverteitung auf die einzelnen
Sichtrohre, wie oben
bereits dargelegt, durch das Auftreten von
Querströmun-en unoleichmäßi-. Diese Querströmunnen sind bei der erfindungsgemäßen
Aufgabevorrichtung auf ein unschädliches Maß herabcesetzt. Dabei wirken der Widerstand
der Stacheln der Stachelscheiben 16, der verhältnismäßig kleine radiale Spalt
zwischen Welle 15 und Trog 17 der Stachelwalze 15,
16,
der noch teilweise von Sichtgut8 erfüllt ist, die Trennwände 19, die Zungen
20 und die Leitbleche 21 zusammen. Die oberhalb und unterhalb der Leitbleche 21
und außerhalb der überlaufkanten 13
lie-enden offenen Querverbindungen
23 und 24 bewirken, daß die restlichen kleinen Querströmungen kein Gut
8 über die Überlaufkanten 13 ziehen, was bei Fehlen dieser Querverbindungen
durch Luftwirbel in den Schnecken-ängen geschehen könnte.
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Meist genügen schon einige dieser Maßnahmen, die nach praktischen
Gesichtspunkten ausgewählt werden.
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Die Stachelwalze 15, 16 löst gleichzeitig das »wollige« Gut8
auf. Beim gezeigten Beispiel wird die Stachelwalze schnell betrieben, so daß das
Gut, wie die unverschnörkelten Linien 25 veranschaulichen sollen, so stark
in die Sichtkanäle hineingeschleudert wird, daß es sich auch über deren Tiefe verteilt.
Die Wirbelströmun g im Zickzacksichter bewirkt dann die genaue Gutverteilung.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Aufgabevorrichtung mit Verteilerschnecke
und Guteinwurfwalze - hier Stachelwalze 15, 16 - in Verbindung mit
einer oder mehreren der weiteren Ausbildungen der Erfindung ist es gelungen, das
schwierige Problem der Verteilung eines späne-, flocken- oder faserförmigen Aufgabegutes
auf die einzelnen Sichtrohre 1 praktisch, insbesondere im Hinblick auf Kosten
und auf Wirksamkeit, in befriedigender Weise zu lösen.