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Zigarrenmaschine Zusatz zum Patent 443 055
Die Erfindung betrifft
eine Vervollkommnung der Zigarrenmaschine nach Patent 443 055.
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Bei der Maschine nach dem Hauptpatent drückt die Preßvorrichtung,
welche die Tabakladung auf dem Wickelband festhält, auf die ganze Oberfläche der
Ladung, so daß die Tabakblätter in der vom Wickelband gebildeten Tasche flach liegen.
Wird alsdann der Rollvorgang des Bandes eingeleitet, so muß dieses zuerst die Tabakblätter
aus der flachen Lage in eine gekrümmte Lage zusamtnenbiegen, ehe der Wickel weitergerollt
werden kann. Dabei können die Blätter beschädigt werden.
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Durch die Erfindung wird die Preßvorrichtung so ausgebildet, daß sie
lediglich auf einem Teil der Oberfläche der Tabakladung drückt. Geht also die Preßvorrichtung
mit der Ladung und dem Wickelband abwärts, so werden die Tabakblätter schon durch
die Taschenbildung des Wickelbandes zusammengebogen. Barlurch wird der weitere Rollvorgang
wesentlich erleichtert, und es wird ein besserer Tabakwickel erzielt.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführungder Preßvorrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, daß sie auf die Tabakladung hinter deren Mitte im Sinne der Durchzugsrichtung
des Wickelbandes drückt und so die oberen Blätter der Ladung festhält, während die
unteren Blätter nach der anderen Seite von der Mitte aus durch die Wirkung des Wickelbandes
bewegt werden. Es verschieben sich also alle Tabakblätter ein wenig gegenüber den
benachbarten Blättern. Die Blätter liegen infolgedessen etwas ausgebreitet Übereinander,
was dem Wickel einen sicheren inneren Zusammenhalt gibt nach Art der sogenannten
»spanischen Wickel«.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht;
es sind.: Abb. i Vorderansicht der Preßvorrichtung mit den Antriebsteilen, Abb.
2 und 3 Teilansichten von der Seite in verschiedenen Stellungen.
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Als Teile der Wickelvorrichtung sind zu nennen: das Wickelband 4,
die schlaufenbildende Rolle 5, der Bandspanner 6 und der Wickelrolltisch 7. Über
dem Bandspanner 6 ist ein Zufuhrtisch 8 angebracht, über welchem hinweg die Tabakeinlagen
durch einen hin und her gehenden Stößel g zugeführt werden. Diese Vorrichtung ist
bekannt.
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Das Wickelband 4 ist über einer Platte io angeordnet. Diese Platte
hat die Aufgabe, das Band bis auf die Höhe des Zufuhrtisches 8 zu heben, um daselbst
eine flach
liegende Fülltabakeinlage aufzunehmen, und es dann wieder
zu senken in eine Stellung, in der die Einlage zu einem Wickel gerollt wird. Die
Platte io erhält von einem Nocken eine auf und ab steigende Bewegung. Zu diesem
Zweck sitzt diese Platte am oberen Ende der in am Halter 14 angeordneten Führungen
122, 13 verschiebbaren Stange ii. Auf dieser StangefestgeklemmtePratzenz6
sindaufeiner amHalter i4 angebrachten Gleitbahn i7 geführt und verhindern eine Verdrehung
dieser Stange i i. Das untere Stangenende ist an das obere Ende einer Lenkstange
18 angeschlossen und das untere Ende dieser Lenkstange an das Ende eines an einem
Gestenbalken 2o drehbar gelagerten Nockenhebels i9. Dieser Nockenhebel trägt eine
Laufrolle 2 i, welche in einer entsprechenden Nut einer auf einer Welle 23 festsitzenden
Nutenscheibe 22 geführt ist. Die Nut in der Nutenscheibe ist so gestaltet, daß jeweils
die hin und her gehende Bewegung der Platte io in den richtigen Zeitpunkten gesichert
ist.
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Die Preßvorrichtung 24 soll die Tabakeinlage in Bogenform umlegen,
bevor sie zu einem Wickel gerollt wird. Die Preßvorrichtung ist eine Klemmschiene
24 von winkelförmigem Querschnitt, welche nach Abb. z die mit C bezeichnete Tabakeinlage
etwas neben ihrer Mitte faßt. Die Klemmschiene 24 vollführt eine von. einer Nutenscheibe
veranlaßte auf und ab steigende Bewegung. Dazu ist sie am oberen Ende einer Stange
25 befestigt, welche in Führungen 26, 27 gleiten kann. Sie wird gegen eine Verdrehung
durch ein Paar auf ihr festgeklemmter Pratzen 29 gesichert, welche auf Gleitbahnen
3o des Tragarms 28 geführt sind. Das untere Ende der Stange 25 ist an das obere
Ende einer Lenkstange 31 angeschlossen und das untere Ende dieser Lenkstange an
das Ende eines. Nockenhebels 32, der am Gestellbalken 2o schwingbar gelagert ist.
Der Nockenhebel 32 trägt eine Laufrolle 33, welche in einer Nut der Nutscheibe 34
geführt ist, welche ebenfalls auf der Welle 23 sitzt. Diese Nutscheibe 34 bestimmt
nun die Bewegungen der Klemmschiene 24 in der Weise, @ daß sie mit den Bewegungen
der die Tabakeinlage C tragenden Platte im richtigen Zeitverhältnis stehen.
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Abb. 2 zeigt die Platte io und die Klemmschiene 24 in den Stellungen,
welche sie einnehmen, wenn die Tabakeinlage soeben vom Zufuhrtisch 8 auf das Wickelband
4, welches auf der Platte io aufliegt, geschoben worden ist. Platte und Klemmschiene
bewegen sich alsdann abwärts, wobei die Klemmschiene rascher sinkt als die Platte
und die gleichfalls sinkende Tabakeinlage einholt, bevor die Platte ihre tiefste
Lage erreicht hat. Während sich die Platte dem Ende ihres Hubes nähert, bildet sich
eine Schlaufe im Wickelband, und der untere Schenkel der Schiene faßt die Tabakeinlage
etwas seitwärts ihrer Mitte. Eine weitere Abwärtsbewegung aller Teile bewirkt sodann
ein seitliches Ausbreiten der Blätter der Einlage infolge der Durchzugsbewegung
des Wickelbandes 4 unter der Klemmschiene 24 und gleichzeitig damit ein Umbiegen
dieser Einlage aus ihrer ursprünglichen flachen Form in Bogenform, wie dies Abb.3
deutlich macht. Sobald dies geschehen, erhält die Klemmschiene eine rasche Aufwärtsbewegung,
so daß die Rolle 5, welche die Schlaufenbildung veranlaßt hat, in Tätigkeit treten
kann und, die Einlage zu einem Wickel rollt. Infolge: der Lage, die die einzelnen
Blätter der Tabakladung bei Beginn des Wickelvorganges einnehmen, werden die Blätter
spiralförmig zusammengerollt. Auf diese Weise wird ein Wickel hergestellt, welcher
dem sogenannten »spanischen Wickel« gleicht, ohne daß es notwendig ist, die Blätter
auf den Rolltisch von Hand auszubreiten und zu entfalten.