-
Elektromotor, insbesondere für Sprechmaschinen Für den elektrischen
Antrieb von Sprechmaschinen werden meist kleine, schnelllaufende Spezialmotore verwendet,
die ihre Bewegung mittels Schnecke oder Riemens auf die Tellerachse übertragen,
oder auch langsam laufende Motore, die unmittelbar auf der Tellerachse sitzen. Es
sind auch Elektromotore für Sprechmaschinen bekannt, bei denen Stator und Rotor
aus maschinell gewickelten Einzelspulen !bestehen, die mittels einer Umschaltvorrichtung
verschiedenen Spannungen und Stromarten angepaßt werden können. Jedoch auch diese
Elektromotoren «eisen Mängel auf, die ihrer allgemeinen Einführung im Wege stehen.
Die Erfindung betrifft einen derartigen raus Einzelspulen aufgebauten Elektromotor.
Insbesondere soll der neue Elektromotor als vollkommen geräuschloser Langsamläufer
ausgebildet werden, der gegen jede Strom-und Spannungsschwankungen unempfindlich
ist und ohne Vorschaltwiderstand bei jeder gebräuchlichen Netzspannung und Stromart
arbeiten kann. Auch ein längeres Stillstehen unter Spannung etwa infolge festgestellter
Bremse soll der Wicklung nicht schaden. Zu diesem Zwecke ist gemäß der Erfindung
die Wicklung des Motors der höchsten vorkommenden Spannurig angepaßt, und man kann
durch Verändern der Schaltung vom Hauptstrom in Nebenschluß, von zweipoliger in
vierpolige Schaltung den Querschnitt der Wicklung beliebig vergrößern und gleichzeitig
die Länge der Wicklung beliebig verkürzen, Dadurch ist d.ie Möglichkeit geschaffen,
sich niedrigen Spannungen anzupassen. Ferner ist durch die besondere Ausgestaltung
und Anordnung der Eisenteile des Motors ein geräuschloser Gang erreicht.
-
Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt.
-
A.bb. i zeigt den Elektromotor links in Ansicht, rechts im Schnitt.
-
Abb. 2 ist ein Grundriß des Stators und Abb. 3 ein Grunrd,iß des Läufers.
-
Abb.4 zeigt eine etwas abweichende Ausführung im senkrechten Schnitt.
-
Der Elektromotor besteht aus einem Stator (Abb. 2) und einem Läufer
(Abb. 3). Beide Teile haben keine axialen Windungen, sondern sie sind in bekannter
Weise aus bewickelten Spulen 2, 17 zusammengesetzt. Auf ,der eisernen Grundplatte
des Stators sind beispielsweise acht Erregerspulen 2 eingebaut, die je paarweise
zum Nord- und Südpol in Parallel- oder Reihenschaltung geschaltet sein können und
zwei- oder vierpolig arbeiten. Die Schaltung kann, wie es beispielsweise in Abb.2
angedeutet ist, durch Steckerbuchsen 3 beliebig geändert werden. Diese maschinell
bewickelten Spulen 2 tragen eingelassene Eisenkerne und liegen auf der einen Seite
an einer Eisenplatte i und auf der anderen Seite an einem geschlossenen Eisenring
5 an. Durch diese Anordnung kommt ein hufeisenförmiger Querschnitt zustande, wodurch
die Kraftlinien nach dem Polring 5 gedrängt
werden. Der Ring 5 hat
nun seinerseits eine ganz bestimmte Form, und zwar ist er im Querschnitt annähernd
dreieckig, so daß die Außenfläche7,desRinges eine senkrechteWandung bildet und seine
Stärke nach der Innenseite 8 zu abnimmt (s. Abb-. i). Auf der Grundplatte
i sitzen weiterhin die Kohlebürsten 9, io zum Übertragen des Stromes auf den Läufer,
und zwar sind die Kohlebürsten hier aus vier ausgehöhlten Stäben g gebildet, die
.isoliert in der Grundplatte i sitzen und die Kohlestifte io federnd aufnehmen.
Außerdem befindet sich auf der Grundplatte i noch ein Spurlager ii für die Plattentellerachse
1q.. Von vier Abstandbolzen 12 getragen, ist gegen die Grundplatte i eine Werkplatte
13 abgestützt, die in der Mitte die Führungsbohrung für die Achse 14 des Plattentellers
15 hat. Auf der Tellerachse 14 sitzt fest aufgekeilt eine eiserne Scheibe
16 mit einer Anzahl gleichartig bewickelter Spulen 17. Die Befestigung dieser .Spulen
17 ist genau ,dieselbe wie bei der Grundplatte i, und auch diese Spulen 17 sind
auf der einen Seite ,durch einen eisernen Polring 18 miteinander verbunden. Der
Polring 18 hat dieselbie Form wie der Polring 5. Die senkrechten Flächen 7 der Ringe
sind einander zugekehrt und laufen mit dichtem Zwischenraum nebeneinander. Die Zahl
der Spulen 17 richtet sich nach der unterzubringenden Anzahl Windungen, also nachdem
Kraftbedarf und der Umdrehungszahl des Motors. Die Spulen i7 des Läufers sind in
bekannter Weise in Serienschaltung mit einem Kollektor ig verbunden. Die Stromabnahme
b:zw. Zufuhr am Kollektor ig geschieht durch die obenerwähnten Bürsten io. Die Stromzufuhr
zu den Spulen 17 geschieht durch Verbindungsdrähte 2o, (Abb.3).
-
Der beschriebene Elektromotor kann bei Gleichstrom in Hauptstrom-,
Nebenschluß-oder Compoundschaltung zweipolig oder vierpolig laufen. Als Hauptstrommotor
geschaltet, hat er eine bestimmte Drehzahl, ohne bei Leerlauf durchzugehen. Bei
Wechselstrom bestehen die gleichen Schaltmöglichkeiten. Bei dieser Stromart kann
der Antrieb außerdem als Repulsionsmotor geschaltet werden. Durch diese vielen Umschaltmöglichkeiten
ist man in der Lage, den Motor den verschiedenen Stromarten und Spannungen der Stromnetze
genau anzupassen, ohne hierfür einen besonderen Regelwiderstand zu benötigen.
-
Die Anordnung gemäß der Erfindung hat außerdem den Vorteil, daß die
sonst bei Wechselstrommotoren erforderliche Lamellierung des Eisens fortfallen kann,
da das wirksame Eisen schon genügend unterteilt ist, wodurch sich die Herstellungskosten
noch . weiter verringern.
-
Die bei der Erfindung angewendeten geschlossenen Polringe 5 und 18
gleichen den Magnetismus der einzelnen Spulen vollkommen aus, so daß ein gleichmäßiger,
stoßfreier Lauf erreicht wird. Zufolge des Ineinandergreifens der Polringe 5 und
18 ist der Lauf auch bei Wechselstrom beliebiger Periodenzahl geräuschlos, während
sonst das sogenannte Brummen hörbar ist.