-
Verfahren zur Herstellung von Bleistaub Es ist bekannt, sogenannten
Bleistaub durch Behandeln von Bleistücken in Mahltrommeln in Gegenwart
von Luft herzustellen. Das Verfahren wurde bisher in üblichen, in einem Gehäuse
umlaufenden Mahltrommeln ausgeführt, wobei das Gehäuse mit den Zutritt von Luft
gestattenden Öffnungen und einem schornsteinartigen Abzug versehen war. Durch die
z. B. in die untere Austrageöffnung des Gehäuses eintretende, am Oberteil des Gehäuses,
z. B. durch Schornsteinabzug, abgesaugte Luft, welche auf ihrem Gang durch das Gehäuse
im wesentlichen die Mahltrommel nur von außen umspült, wird zwar eine gewisse Außenkühlung
der Mahltrommel erzielt, wogegen nur verhältnismäßig geringe Mengen von Luft in
das Innere der Trommel eingeführt werden. Diese Arbeitsweise ist mit beträchtlichen
Nachteilen verbunden. Einerseits geht der Oxydationsvorgang im Innern der Mahltrommel
infolge ungenügender Luftzufuhr zu langsam vor sich, wodurch nur verhältnismäßig
niedrige Ausbeuten an Bleistaub erzielbar sind. Andererseits ist die Außenkühlung
der Trommel durch die das Gehäuse mit natürlichem Zug durchziehende Luft nicht ausreichend,
um gelegentliche L'berhitzung (Verbrennung) des Bleistaubes zu verhindern. Infolgedessen
muß bei Benutzung der bekannten, mit offenen, in einem Gehäuse umlaufenden Mahltrommeln
arbeitenden Verfahren der Betrieb insbesondere an heißen Sommertagen mitunter stillgelegt
werden. Nach vorliegender Erfindung erfolgt die Herstellung von Bleistaub so, daß
gleichzeitig mit der Durchführung des Mahlvorganges Luft derart in die Mahltrommel
eingeblasen wird, daß der durch Oxydaeons- und Mahlwirkung von den Bleistücken.
sich abreibende Bleistaub durch den Luftstrom erfaßt und aus der Trommel abtransportiert
wird. Bei dieser Arbeitsweise wird die als Oxydationsmittel dienende Luft in großem
überschuß zugeführt, wodurch ein sehr rasch .verlaufender Oxydationsvorgang unter
Erzielung sehr großer Ausbeuten an Bleistaub gewährleistet wird. Andererseits übt
die in großem Überschuß in die Mahltrommel eingeblasene Luft eine beträchtliche
Kühlwirkung aus, so daß schädliche Überhitzungen, wie sie bei den bekannten Verfahren
mitunter nicht zu vermeiden waren, nicht mehr vorkommen. Durch den sofortigen Abtransport
des gebildeten Bleistaubs aus der Oxydationszone durch den Luftstrom wird der Bleistaub
einer unerwünschten, zu weit gehenden Einwirkung des Oxydationsmittels in Verbindung
mit Reibungs- und Oxydationswärme entzogen.
-
In Ausübung der Erfindung kann man z. B. derart verfahren, daß man
die Bleistücke in einer geschlossenen Mahltrommel behandeat, welche an einem Ende
Eingänge für die Zufuhr der Frischluft und am anderen Ende Austrittsöffnungen für
die mit Bleistaub beladene Luft besitzt. Das Einblasen der Frischluft kann z. B.
mit Hilfe eines Gebläses erfolgen, welches mit kleinen, im Innern der
Mahltrommel
vorgesehenen Austrittsöffnungen versehen ist.
-
.., Beispiel Eine zylindrische, z. B. aus Eisen bestehende, um eine
horizontale Achse drehbare Trommel von z. B. i 5 o cm Länge und 15 o cm Durchmesser,
welche eine Einfüllöffnung für die Bleistücke sowie Austrittsöffnungen für die Frischluft
und Austrittsöffnungen für den Abtransport des gebildeten Bleistaubs enthält, wird
mit ioookg Blei .in Form von Stücken, welche z. B. einen Durchmesser von etwa 2,4
bis q. cm besitzen können, beschickt und in Umdrehung versetzt, z. B. derart, daß
die Trommel etwa 2 5 Umdrehungen in der Minute (entsprechend einer Umfangsgeschivindigkeit
von etwa ioo bis 120m pro Minute) macht. Gleichzeitig wird ein kräftiger Luftstrom
derart in die Trommel eingeblasen, daß der durch Oxydationswirkung und Mahlwirkung
gebildete Bleistaub erfaßt und mit fortgerissen wird. Die Spannung der eingeblasenen
Luft kann z. B. 2,5 Pfund pro Quadratzoll (dies entspricht einem Druck von 2 m Wassersäule)
betragen. Der durch die Luft aus der Mahltrommel abtransportierte Bleistaub kann
in einer an den Zylinder angeschlossenen, gegebenenfalls gekühlten I#,ammer gesammelt
werden. Durch das direkte Einblasen des Oxydationsmittels in den Oxydations= -und
Mahlraum-und die dadurch bewirkte innige Bespülung des Gutes mit den sauerstoffhaltigen
Gasen wird einerseits eine sehr lebhafte Oxydation der Oberfläche der Bleistücke
und damit eine sehr rasche Überführung derselben in den gewünschten Bleistaub bewirkt,
während andererseits durch die Kühlwirkung der großen Gasmengen und die sofortige
Entfernung des Bleistaubs aus -der Reaktionszone schädliche Überhitzung und damit
verbundene unerwünschte Weiteroxydation des Bleistaubs mit Sicherheit vermieden
wird. Das neue Verfahren ermöglicht infolgedessen die Gewinnung von Bleistaub in
störungsfreiem Dauerbetrieb bei sehr hohen Ausbeuten unter Erzielung besonders hochwertiger
Erzeugnisse von gleichmäßig guter Beschaffenheit. Der erhaltene Bleistaub, welcher
ein Schüttgewicht von z. B. '/i0 des Gewichts der gleichen Raumeinheit kompakten
metallischen Bleis besitzen kann, zeichnet sich durch außerordentliche Reaktionsfähigkeit
aus. Man kann ihn z. B. mit Hilfe eines Streichholzes oder durch Aufbringen eines
Tropfens Wasser zur Entzündung bringen, worauf ohne weitere Wärmezufuhr sofortige
Oxydation durch die .ganze Masse hindurch unter Bildung höherer Oxydationsstufen
des Bleis, insbesondere von Bleiglätte, stattfindet. Die Erfindung gestattet die
Herstellung von Bleistaub unter - Erzielung von Ausbeuten, welche die nach den eingangs
erwähnten bekannten Verfahren in gleichen Zeiträumen erzielbaren Ausbeuten um ein
Mehrfaches übertreffen. Was die Qualität des Bleistaubs anbelangt, so mag es zwar
möglich sein, mit Hilfe der bekannten Verfahren Produkte von gleicher oder ähnlicher
Beschaffenheit gelegentlich zu erzielen. Das vorliegende Verfahren ermöglicht aber
die Herstellung von Produkten besonders hochwertiger Beschaffenheit in störungsfreiem
Dauerbetrieb.