DE48758C - Sichtemaschine mit rotirender Trommel - Google Patents

Description

PATENTAMT.

Bei den bisherigen bekannten Sichtemaschinen wird das Sichtegut mittelst sich schnell drehender Flügel werke, Vertheilungsscheiben oder dergleichen gegen kreisende oder feststehende Siebe geworfen. Namentlich erfordern Maschinen mit kreisenden Sichtecylindern nach den bisherigen Ausführungen stets besondere Lager und Antriebsräder für jeden Cylinder. Eine wesentliche Vereinfachung diesen Constructionen gegenüber stellt die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Sichtemaschine dar. Dieselbe ist dadurch gekennzeichnet, dafs zwei oder mehr Sichtekammern um eine gemeinschaftliche Achse, angeordnet sind, um welche bezw. mit welcher sie sich drehen. Um möglichst wenig Betriebskraft zu erfordern, ist die Anordnung dieser Kammern am besten eine solche, dafs sie sich mit ihrem Gewichte und demjenigen des in ihnen enthaltenen Sichtegutes möglichst ausgleichen. Aufser diesen Sichtekammern enthält die Maschine eine sich mitdrehende Vorkammer, welcher das Mahlgut durch einen Trichter zugeführt wird, und aus welcher es sich gleichmäfsig in die einzelnen Sichtekammern vertheilt. Die Wirkung der Maschine beruht, aufser auf Centrifugalkraft, im wesentlichen auf der Fallkraft, insofern als das Sichtegut von einer der Kammerseiten gehoben, bald darauf auf eine untere Seite herabschlägt und dabei seine feineren Bestandteile durch die Sieböffnung absiebt, während die gröberen Bestandtheile von den Siebflächen einem Abfallrohr zugeführt werden.

Auf beiliegender Zeichnung ist eine solche Sichtemaschine in mehreren Abarten dargestellt.

Fig. ι zeigt in der linken Hälfte die Kopfansicht der einen Abart, in der rechten Hälfte einen Querschnitt durch dieselbe, Fig. 2 einen Längsschnitt, Fig. 3 eine Kopfansicht bezw. einen Querschnitt und Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine andere Abart, während Fig. 5 eine andere Art der Lagerung der Maschine darstellt.

Die Sichtekammern E¹ E² E³ E^ mit gemeinsamer Vorderwand C und Einführlöchern D¹ D"² D^B D⁴ sind um die Achse A angeordnet und können einen eckigen, ovalen, runden oder beliebigen Querschnitt haben. Das Gewebe oder Sieb F kann rings um die Kammern herumführen, wie in Fig. 1, oder es kann, wie in Fig. 3, an einer oder mehreren Seiten der Kammern angebracht sein, je nachdem der Querschnitt der Kammern dies erfordert und je nachdem Durchlafswege zwischen diesen Kammern sich befinden sollen oder nicht. Die Kammern können an dem Einführende C höher liegen als an dem Abführende G, um das Sichtegut durch die Maschine zu befördern, doch können in den Kammern auch besondere Einrichtungen zu diesem Zweck vorgesehen sein. In der Hinterwand G sind Abführlöcher Κ^Λ iC² K³ Kⁱ enthalten, durch welche die Siebgröbe über den Leitring L hinweg dem Abfallrohr M zugeführt wird. Das durch die Gewebe oder Siebe F hindurchfallende feinere Sichtegut wird mittelst des Trichters N abgeführt.

Wie in Fig. 3 dargestellt, können an den einzelnen Sichtekammern E¹ E² E³ E^ auch mehrere Gewebe oder Siebe FF¹ um einander angeordnet sein, um das grobe Sichtegut

von vornherein von dem feineren zu trennen und die feineren Gewebe oder Siebe zu entlasten. Die Einführung des Sichtegutes aus dem feststehenden Trichter H erfolgt dann durch die sich mitdrehende Vorkammer B und die Einführlöcher D¹ D'² D^s D⁴ über die inneren gröberen Gewebe oder Siebe F. In den hier zwischen den einzelnen Kammern gebildeten Durchlafswegen können Vertheilungsbretter angeordnet werden, um zu verhindern, dafs das feine Sichtegut, welches von den jeweilig oben befindlichen Kammern kommt, auf die Gewebe oder Siebe der jeweilig unten befindlichen Kammern fällt.

Rings um die einzelnen Kammern könnten auch noch ein oder mehrere Gewebe oder Siebe angeordnet werden. Auch könnten die zu einer Trommel zusammengruppirten Sichtekammern, wie in Fig. 5, auf Rollen gelagert werden und sich um eine ideelle Achse drehen, statt dafs sie sich um eine bezw. mit einer wirklichen Achse drehen.

Bei der Drehung der Maschine wird das Mahlgut von einer der Kammerseiten gehoben, um bald darauf von dieser wieder herabzuschlagen und seine feineren Bestandtheile durch die Gewebe- oder Sieböffnungen abzugeben, während die gröberen Bestandtheile, von den Gewebe- oder Siebflächen zurückgehalten, gesondert aus der Maschine abgeführt werden. Nicht nur für Mehl, sondern auch für Getreide und sonstige Stoffe kann diese Sichtemaschine mit Vortheil verwendet werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Sichtemaschine mit rotirender Trommel, in welcher —■ unter stetiger Zuführung des Sichtegutes am einen Trommelende und stetiger Abführung des Rückhaltes am anderen Trommelende — die auf eine Trommeldrehung entfallende Zahl von Wendungen des Sichtegutes dadurch erhöht ist, dafs der Innenraum der Trommel mittelst ebener Scheidewände in mehrere Siebkammern getheilt ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.