-
Kühlvorrichtung für Schußwaffenläufe, insbesondere von Maschinengewehren
Die Erfindung betrifft eine Kühlvorrichtung für Schußwaffenläufe, insbesondere von
Maschinengewehren, mit einer Saugdüse vor der Laufmündung zur Erzeugung eines Luftkühlstromes
zwischen dem Lauf und einem Mantelrohr durch die Treibgase und bezweckt, durch geeignete
Formgebung und Anordnung der Saugdüse unter Berücksichtigung der Ausdehnungsverhältnisse
des Gasstrahls vor der Rohrmündung eine Steigerung der Sangwirkung der Treibgase
und damit einen wirksamen Kühlstrom zu erzeugen.
-
Bei den bekannten Kühlvorrichtungen sind die Saugdüsen derart geformt
und angeordnet, daß ihr engster Durchlaßquerschnitt vor der Mündungsebene des Laufs
liegt oder so weit nach hinten zurückverlegt ist, daß er zwar bei ganz vorgelaufenem
Rohr in dessen Mündungsebene hineinfällt, beim Rohrrücklauf während des Schusses
jedoch ebenfalls wieder davor zu liegen kommt. Dadurch staut sich der infolge seiner
hohen Spannung vor der Rohrmündung glockenförmig expandierende Gasstrahl durch Aufprallen
auf die Düsenwandung, strömt sogar nach rückwärts am- Lauf entlang ab und bringt
entweder keine Saugwirkung, sondern eine weitere Erhitzung des Laufs hervor, oder
es wird die beabsichtigte Saugwirkung des Gasstroms durch die unrichtige Form und
Lage der Düse stark beeinträchtigt. Nach der Erfindung ist der engste Durchlaßquerschnitt
der Saugdüse wenigstens so weit zurückverlegt, daß er auch bei etwa vorhandenem
Rohrrücklauf höchstens nur bis in die Mündungsebene des Laufs und nicht darüber
hinaus nach vorn vorrückt, und außerdem ist die Saugdüse in ihrem vor der Laufmündung
gelegenen Teil in Anpassung an die Form des ausströmenden und expandierenden Gasstrahls
glockenförmig gestaltet, so daß sich der Gasstrahl mit kräftiger Saugwirkung auf
den Druck der Außenluft entspannt, ohne nach hinten teilweise umgelenkt zu werden
oder zurückschlagen zu können.
-
Der Lauf kann bei dieser Einrichtung ohne Änderung des Seelendurchmessers
endigen. Die Saugwirkung der Treibgase wird jedoch verstärkt, wenn zwischen das
Laufende und der Saugdüse eine Expansionsdüse bekannter -Art, z. B. ein nach vorn
sich erweiternder Trichter, eingeschaltet wird, in dem der Überdruck der austretenden
Treibgase in Geschwindigkeit umgesetzt wird.
-
Die Zeichnung veranschaulicht -zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
in schematischer Darstellung. Es zeigt Abb. r die gesamte Kühlvorrichtung im Längsschnitt,
Abb. a eine Teilansicht im Schnitt in vergrößertem Maßstabe und Abb. 3 eine zweite
Ausführungsform.
-
Den Lauf a umschließt ein mit Lufteintrittsöffnungen
b
am hinteren Ende versehenes Mantelrohr c, das dicht hinter der Laufmündung eingeschnürt
ist und sich nach vorn, den Lauf überragend, zu einer becherförmigen Saugdüse d
erweitert. Der beim Schuß hinter dem Geschoß aus dem Lauf austretende Gasstrahl
ist in Abb. a durch die strichpunktierten Mantellinien e angedeutet. Der hintere,
unmittelbar an die Einschnürung des Mantelrohres c anschließende Teil der Saugdüse
d besitzt einen derart erweiterten Innendurchmesser, daß zwischen ihr und dem Gasstrahl
e ein haubenförmiger Luftmantel f verbleibt, der, nach vorn sich zuschärfend, durch
Anschmiegen des Düsenmantels d an den Gasstrahl e von der Außenluft abgeschlossen
ist. In diesem Mischraum f kommt der Gasstrahl auf breiter Fläche in Berührung mit
der darin befindlichen Luft und saugt sie nach vorn ab, so daß im Mantelrohr c ein
kräftiger Luftstrom entsteht, der, durch Nachströmen von kalter Außenluft in die
Eintrittsöffnungen b erneuert, den Lauf a entlang nach vorn streicht
und diesen kühlt.
-
Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 ist auf den Lauf a eine Expansionsdüse
g mit nach vorn sich konisch erweiternder Bohrungaufgeschraubt, deren Mündung nunmehr
als Laufmündung dicht vor der Einschnürung des Mantelrohres c und damit dem engsten
Querschnitt der Saugdüse d liegt. In der Expansionskammer g wird ein Teil des Gasdrucks
in Geschwindigkeit umgesetzt, so daß der in die Saugdüse d einströmende Gasstrahl,
dargestellt durch die strichpunktierten Linien e, in diesem Falle eine schlankere
Form einnimmt. Die Saugdüse d ist in ihrer Innenform diesen veränderten Verhältnissen
durch Verringerung ihrer Querschnittsabmessungen angepaßt.
-
Die Maße des engsten Durchlaßquerschnittes der Saugdüse d, ihre Formung
zur Erzeugung eines günstigen Mischraumes f und ihre Länge sind von der Form des
Gasstrahls und der Ausbildung des Mantelrohrs c abhängige Größen, die durch Versuche
zur Erzielung eines günstigen Wirkungsgrades feststellbar sind. Der Kühlmantel c
kann natürlich in bekannter Weise mit Kühlrippen versehen sein, z. B. mit die Verbindung
mit dem Lauf herstellenden Innenlängsrippen, wie auch die hier beispielsweise als
reine Luftkühlung beschriebene Kühlvorrichtung zusätzlich in Verbindung mit einer
Wasserkühlung ausgeführt sein kann.