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Schalldämpfer für Schusswaffen
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Die Erfindung betrifft einen Schalldämpfer fUr Schußwaffen, bestehend
aus einer Hohikörpervorrichtung, durch deren hintere Endscheibe der Waffenlauf in
den Hohikörper-Innenraum mündet und deren vordere Endscheibe eine Geschoß- und Treibgasöffnung
aufweist.
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Schalldämpfer für Schußwaffen sind in den verschiedensten Ausführungsarten
bereits bekanntgeworden. Diese bestehen vorwiegend aus einem Mantelrohr, deren Hohlraum
durch sog. Zwischen- oder Ablenkbleche bzw. -wonde oder Trichterkqmmern unterteilt
ist und oder evtl. mit zusätzlichen möglichst porösen FUllmateriolien ausgerüstet
ist, wobei die Zwischenwände mit Durchtrittsöffnungen fUr das Geschoß und den hinterhereilenden
Pulvergasen versehen sind, um dadurch gewisse Knalldämpfungswirkungen während des
Schießvorgonges zu erreichen, wie beispielsweise in der DT-PS 164 768 sowie der
DT-OS 1 916 457, 2 127 877, der US-PS 3 114 289 und DBGM 1 959 839 bereits beschrieben.
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Diese bekannten Schalldämpfer haben vorwiegend den Nachteil, daß mit
diesen Ausführungsarten schwerlich die Möglichkeit gegeben ist, die Energie der
direkt hinter dem Geschoß nachströmenden Gase befriedigend zu dämpfen. Meßergebnisse
mit Versuchsmodellen dieser Art ergaben lediglich Dämpfungswerte bis -14 dBA.
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Weiterhin sind Schalldämpfer bekannt, in denen die Pulvergase durch
Verwirbelungskammern geleitet und mit Rückströmöffnungen versehen sind, wobei sich
der Querschnitt der Rückströmöffnung nach der Verwirbelungskammer hin verjüngt,
wie beispielsweise der DT-PS 1 279 508 zu entnehmen ist. Hierbei hat die Praxis
ergeben, daß bei dieser Anordnung der Knall wohl gedämpft wird, aber noch keine
optimalen Dämpfungsergebnisse erzielt werden, wie sie heute, den modernen Technologieerkenntnissen
angepaßt, verlangt werden. Meßergebnisse ergaben Dämpfungswerte bis -15 dBA.
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Schließlich ist durch die DT-PS 2 229 o71 ein Schalldämpfer bekonnt,
der mit einem konzentrisch zu einem Mantelrohr angeordneten Innenrohr ausgerüstet
ist, das an seinen Enden mit dem Mantelrohr dicht verbunden und zwischen seinen
Enden mit öffnungen versehen ist, die durch Ausstanzen und Nach-innen-Abbiegen von
entgegengesetzt zur Schußrichtung gerichteten Abschnitten der Rohrwandung gebildet
sind und somit Verwirbelungskammern darstellen und dadurch gekennzeichnet ist,
daß
das Innenrohr einen quadratischen Querschnitt aufweist und die die Uffnungen bildenden
Abschnitte paarweise voneinander gegenüberliegenden Seiten abgebogen sind, sich
über die ganze Breite des Innenrohres erstrecken und bis zur Mittelebene des Innenrohres
reichen, wo ihre Querränder aneinanderstoßen, und endlich an ihren Querrändern Ausschnitte
aufweisen, die sich, in Längsrichtung des Innenrohres gesehen, durch im wesentlichen
kreisrunden öffnungen für den Geschoßquerschnitt ergänzen.
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Auch dieser Schalldämpfer konnte in praxisnaher Anlehnung in der Dömpfungsleistung
nicht voll befriedigen und zeigt darUberhinaus offensichtlich die Nachteile einer
konstruktiv aufwendigen Bauweise, deren Herstellkosten relativ hoch anzusetzen sind.
Auch bei diesem Versuchsmodell kamen die Dämpfungswerte nicht über -18 dBA hinaus.
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Die Aufgabe und der Zweck der Erfindung wird nun darin gesehen, vorgenannte
Nachteile weitgehend zu vermeiden und den Schalldämpfer in der Dömpfungsleistung
aufgrund durchgeführter umfangreicher Versuche so zu verbessern, daß neben geringstem
Bauteileaufwand durch einfache Automatenteilefertigung,unbegrenzte Lebensdauer auch
für Dauerfeuer geeignet, und fUr die Reinigung leicht zerlegbar, in
praxisnaher
Anlehnung optimalste Dämpfungseigenschaften erzielt werden konnten, in dem beim
Versuchsmodell gem. Erfindung Dämpfungswerte bis weit Uber -25 dBA erreicht wurden,
unter besonderem Hinweis darauf, daß die Versuche auch mit den Modellen zum vorgenannten
Stand der Technik unter genau den gleichen Bedingungen stattgefunden haben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Schalldämpfer der beschriebenen
Art dadurch gelöst, daß die Hohlkörpervorrichtung aus zwei koachsial zueinander
verlaufenden, einen Zwischenhohiraum zur PulvergosfUllung bildenden Rohrhülsen besteht,
die auf starkwandige Endscheiben aufgesetzt und zu einer geschlossenen Baueinheit
miteinander verbunden sind, wobei die laufseitig angeordnete Endscheibe eine Bohrung
mit Innenansenkung aufweist, die der Aufnahme und Führung des Waffenlaufs dient
und gleichzeitig den Vorddmpfungsraum waffenlaufseitig abdichtet.
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Weitere Einzelheiten, insbesondere konstruktiver Art, ergeben sich
aus nachfolgender Funktionsbeschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels des
Gegenstandes der Erfindung, welches in der Zeichnung dargestellt ist.
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Die einzige Figur zeigt einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße
Schalldämpfervorrichtung in schematischer Darstellung.
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Hiernach besteht die Schallddmpfervorrichtung aus einer äußeren Rohrhülse
1 und einer einen geringeren Durchmesser aufweisenden inneren RohrhUlse 2, die beidseitig
zusammen mittels starkwandigen Endscheiben 3 und 4 auf darauf angeordneten Drehansätzen
3', 3'', 4' und 4" aufgeschoben und so miteinander verbunden sind, daß koachsial
zueinander auf der ganzen Länge der inneren Rohrhülse ein Zwischenhohlraum 5 entsteht.
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Durch je eine beidseitig übergreifende Abdeckhulse 6, 7 wird die Schalldampfervorrichtung
zu einer festen in sich geschbssenen Baueinheit zusammengehalten. Gleichzeitig weist
die Endscheibe 3 eine Bohrung 8 mit Innenansenkung 8' auf, in die abschließend der
Waffenlauf 9 eingeschoben und gehalten wird. Eine starkwandige Zwischenscheibe 11,
die etwa zur Hälfte den Vordämpfungsraum ib waffenlaufseitig bildet und abtrennt,
weist eine Bohrung 12 zur Aufnahme einer Hülse 13 im Geschoß-Durchmesser auf, die
von in Reihen in der Rohrhülse 2 angeordneten Gasdurchtrittsöffnungen 14 umgeben
ist. Schließlich ist der vordere Teil der inneren Rohrhülse 2 mit formgleichen Zwischenwänden
15 versehen, die noch innen gerichtete Ablenkkammern 16 aufweisen, wobei die Zwischenwdnde
15 wiederum durch longenseitig unterschiedlichen Distanzhulsen 17 getrennt sind
und somit diesen vorderen RohrhUlsenteil ausfüllen. Sämtliche Zwischenwände 15 sowie
auch die Endscheibe 4 weisen Geschoßdurchtrittsöffnungen 18 auf, so daß das Geschoß,
aus dem Waffenlauf 9 austretend, berUhrungsfrei die Schalldämpfervorrichtung durchfliegen
kann.
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Die Funktionsweise der erfindungsgemdBen Schalldompfervorrichtung
ist hierbei folgende. Nach der Schußauslösung und Verlossen des Geschosses aus dem
Lauf in den Vordämpfungsroum lo füllt sich dieser mit Pulvergase und diese werden
durch die Gasdurchtrittsöffnungen 14 zunächst in den Zwischenhohlraum 5 gespeichert,
hierdurch werden die RohrhUlsen 1 und 2 zwangslofig in Schallschwingungen versetzt.
Die dem Geschoß nacheilenden Treibgase, welche sich jetzt an den im vorderen Teil
der inneren Rohrhülse 2 eingesetzten Zwischenwände 15 mit ihren nach innen gerichteten
Ablenickammern 16 stauen und explosionsartig brechen, setzen nun ihrerseits die
innere RohrhUlse 2 in Schwingungen, wodurch in Uberraschender Weise in Anlehnung
umfangreicher Versuche gefunden wurde, daß sich die durch die explosionsartige Verbrennung
des Pulvers bildenden Schallwellen nicht nur durch die Geschoßdurchtrittsöffnungen
18 ins Freie gelangen, sondern daß auch eine erhebliche Menge an Shallwellen als
Körperschall von dem der Schalldämpfervorrichtung umgebenden äußeren Rohrhulse 1
nach Außen weitergegeben wird. Nach der Konstruktionsanordnung gern. Erfindung wird
nun auf diese vorteilhafte Weise der Körperschall weitgehend vermieden bzw. ganz
ausgeschaltet, so daß die anzustrebende Dämpfungsleistung in optimalster Weise erreicht
wird.
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- PatentansprUche -