DE1279508B - Schalldaempfer fuer Schusswaffen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES lOffTT^ PATENTAMT Int. α.:

F41c

AUSLEGESCHRIFT

Deutsche Kl.: 72 a - 28

Nummer: 1279 508

Aktenzeichen: P 12 79 508.3-15 (W 39154)

Anmeldetag: 14. Mai 1965

Auslegetag: 3. Oktober 1968

Die Erfindung betrifft einen Schalldämpfer für Schußwaffen, bestehend aus einer Hülse, durch deren hintere Stirnwand der Lauf in den Hülseninnenraum ragt und deren vordere Stirnwand eine Öffnung für den Austritt des Geschosses sowie der Treibgase umfaßt und deren Innenraum durch Geschoßdurchtrittsöffnungen aufweisende Zwischenwände in einzelne Kammern unterteilt ist, so daß die Gase durch eine erste Geschoßdurchtrittsöffnung in jede Kammer ein- und durch eine zweite gegenüberliegende Geschoßdurchtrittsöffnung ausströmen, wobei außerdem wenigstens eine weitere als Rückströmkammer wirkende Kammer von einem Geschoßdurchtrittsrohr durchsetzt ist und mindestens eine Gaseinlaß-, Gasauslaß- bzw. Rückströmöffnung in ihrer laufseitigen Zwischenwand vorgesehen und so angeordnet ist, daß die Gase sowohl durch die Rückströmöffnung ein- als auch anschließend in umgekehrter Richtung durch diese Öffnung aus der Rückströmkammer ausströmen.

Schalldämpfer für Schußwaffen sind in den verschiedensten Ausführungsformen bereits bekanntgeworden. Bei einer dieser bekannten Vorrichtungen hat die auf die Laufmündung aufgesetzte Hülse eine größere, dieser zugekehrte Kammer, an die sich gegen das vordere Ende der Hülse eine Anzahl kleinerer Kammern anschließen, die durch Zwischenwände in der Hülse gebildet sind. Es hat sich gezeigt, daß ein derart ausgebildeter Schalldämpfer nicht die gewünschte Schalldämpfung bei Abgabe eines Schusses erreichen läßt. Es tritt zwar eine bemerkenswerte Schalldämpfung des Mündungsknalls ein, doch ist dieser noch so laut, daß sich ein derartiger bekannter Schalldämpfer in der Praxis nicht durchzusetzen vermochte. Es ist weiterhin ein Schalldämpfer für Schußwaffen bekanntgeworden, bei dem der Innenraum der Hülse durch kegelförmige Trennwände in einzelne kleine Kammern unterteilt ist, die jedoch sämtlich mit einer größeren, sie ringförmig umgebenden Kammer verbunden sind. Zwar tritt auch bei diesem Schalldämpfer eine gewisse Dämpfung des Mündungsknalls ein, doch befriedigt die Leistung auch eines solchen Zusatzgerätes nicht.

Schließlich sind Schalldämpfer mit einer Kammer bekannt, die als Druckspeicherkammer wirkt und die eingangs erwähnten Merkmale aufweist. Bei diesen Schalldämpfern werden die aus der Laufmündung expandierenden Gase durch zylindrische Rückströmöffnungen in die Druckspeicherkammer eingeleitet, und es tritt zunächst ein hoher Gasdruck in der Kammer auf, der durch ein Rückströmen der Gase Schalldämpfer für Schußwaffen

Anmelder:

Fa. Carl Walther, 7900 Ulm, Karlstr.

Als Erfinder benannt:

Siegfried Hübner, 7000 Stuttgart-Heumaden;

Karl-Heinz Walther, 7900 Ulm

aus dieser Kammer wieder abgebaut wird. Dabei sind bei derartigen Kammern nach außen führende

!5 Öffnungen vorgesehen. Die den Knall erzeugenden hochgespannten Gase werden bei dieser bekannten Ausführung noch unzureichend zurückgehalten.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, einen Schalldämpfer für Schußwaffen

ao der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, der bei praktisch gleichem konstruktivem Aufwand eine wesentlich bessere Schalldämpfung als bei vergleichbaren bekannten Schalldämpfern für Schußwaffen ergibt.

as Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß sich der Querschnitt der Rückströmöffnung nach der Rückströmkammer hin verjüngt.

Es wurde gefunden, daß sich durch die nach der Rückströmkammer hin verjüngenden Rückström-Öffnungen wesentlich bessere schalldämpfende Eigenschaften ergeben als bei den bekannten Kammern, da die Gase aus der Rückströmkammer nach verhältnismäßig leichtem Einströmen auf diese Weise nur stark gedrosselt zurückströmen können.

Deshalb baut sich in der Rückströmkammer des erfindungsgemäßen Schalldämpfers ein höherer Druck auf als in der Rückströmkammer der bekannten Schalldämpfer. Dieser wird nicht wie bei den bekannten Schalldämpfern unmittelbar durch nach außen führende Öffnungen schallerzeugend, sondern mittelbar über die erste Kammer und gegebenenfalls über weitere Kammern und damit schalldämpfend ausgeglichen.

Mit dem erfindungsgemäßen Schalldämpfer ist demnach bei gleichem technischem Aufwand eine wesentlich bessere Schalldämpfung erzielbar als bei den bekannten Schalldämpfern.

Bei einer besonderen Ausführung ist die Rückströmöffnung schlitzartig radial auswärts in der die Rückströmkammer laufseitig abschließenden Zwischenwand angeordnet und zu einer benachbarten Kammer geführt.

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Besonders vorteilhaft werden die Dämpfungseigenschaften verbessert, wenn alle oder ein Teil der sich verjüngenden Rückströmöffnungen derart gegenüber der Kammerachse geneigt angeordnet sind, daß die durch sie hindurchtretenden Gase in an sich bekannter Weise einen Drall erhalten.

Weitere Einzelheiten, insbesondere konstruktiver Art, ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines besonders bevorzugten Ausführungsbeispiels des Gegenstandes der Erfindung, welches in den F i g. 1 und 2 der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt durch den erfindungsgemäßen Schalldämpfer in schematischer Darstellung und

F i g. 2 eine Ansicht der Trennwand zwischen der ersten und der zweiten Kammer.

Der Schalldämpfer besteht aus einer Hülse 11 mit einer hinteren Stirnwand 12 mit einer öffnung 13, in die das vordere Ende des Laufes 14 einer Schußwaffe eingesetzt ist. In der Hülse befindet sich eine Trennwand 15 zwischen der der Laufmündung des Laufes 14 zugekehrten ersten Kammer 16 und der gegen das vordere Ende zu liegenden Rückströmkammer 17, die auf der anderen Seite durch die Trennwand 18 gegen die dritte Kammer 19 abgeschlossen ist. In der Trennwand 15 befinden sich Rückströmöffnungen 20, die sich gegen die Rückströmkammer 17 hin verjüngen. Diese Rückströmkammer 17 ist von einem Geschoßdurchtrittsrohr 21 in ihrer ganzen Länge durchsetzt. Die vordere oder dritte Kammer 19 ist durch mehrere, vorzugsweise kegelförmige Trennwände 22 in eine entsprechende Anzahl kleinerer Kammern 19 a, 19 b, 19 c, die als Durchgangskammern wirken, unterteilt. Die Zwischenwände22 sind mit einem kurzen, gegen die Laufmündung gerichteten Rohrstück 23 für den Durchtritt des Geschosses und der Gase versehen. Die dritte Kammer 19 ist durch die vordere Stirnwand 24 verschlossen, in der sich die Austrittsöffnung 25 für das Geschoß und die Gase befindet. In diese Öffnung ist ein düsenförmiges Rohrstück 26 eingesetzt.

Die Wirkungsweise ist folgende: Nach Austritt des Geschosses aus dem Lauf 14 wird zuerst die erste Kammer 16 von den Gasen gefüllt, die das Geschoß aus dem Lauf getrieben haben. Die Gase expandieren in dieser ersten Kammer soweit wie möglich. Während das Geschoß durch das Geschoßdurchtrittsrohr 21 hindurchtritt, expandieren die in der ersten Kammer 16 befindlichen Gase durch die Rückströmöffnungen 20 in die Rückströmkammer 17. Erst wenn das Geschoß die dritte oder die folgenden Durchtrittskammern 19 α, 19 & und 19 c durcheilt, können die Gase aus der ersten Kammer in die dritte und die folgenden Kammern gelangen und dabei expandieren. Infolge der sich gegen die Rückströmkammer 17 hin verjüngenden Rückströmöffnungen 20 zur ersten Kammer 16 können die Gase aus der Rückströmkammer in die erste Kammer nur stark gedrosselt zurückströmen und dann den Weg der übrigen Gase nehmen. Die Rückströmkammer wirkt somit als Speicherkammer für einen Teil der Gase. Ihre Größe hängt im wesentlichen von der Gasmenge bzw. den Gasdrücken ab, die sich im Schalldämpfer einstellen.

Wenn die Rückströmöffnungen geneigt angeordnet sind oder aus geneigten Schlitzen 31 in der Trennwand 15 bestehen, erhalten die in die Rückströmkammer eingeleiteten Gase einen Drall und erzielen dadurch eine Verwirbelung und somit eine Vernichtung von Energie. - - ...

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Schalldämpfer für Schußwaffen, bestehend aus einer Hülse, durch deren hintere Stirnwand der Lauf in den Hülseninnenraum ragt und deren vordere Stirnwand eine öffnung für den Austritt des Geschosses sowie der Treibgase umfaßt und deren Innenraum durch Geschoßdurchtrittsöffnungen aufweisende Zwischenwände in einzelne Kammern unterteilt ist, so daß die Gase durch eine erste Geschoßdurchtrittsöffnung in jede Kammer ein- und durch eine zweite gegenüberliegende Geschoßdurchtrittsöffnung ausströmen, wobei außerdem wenigstens eine weitere als Rückströmkammer wirkende Kammer von einem Geschoßdurchtrittsrohr durchsetzt ist und mindestens eine Gaseinlaß-, Gasauslaß- bzw. Rückströmöffnung in ihrer laufseitigen Zwischenwand vorgesehen und so angeordnet ist, daß die Gase sowohl durch die Rückströmöffnung ein- als auch anschließend in umgekehrter Richtung durch diese Öffnung aus der Rückströmkammer ausströmen, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Querschnitt der Rückströmöffnung (20, 31) nach der Rückströmkammer (17) hin verjüngt.

2. Schalldämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückströmöffnung (31) schlitzartig radial auswärts in der die Rückströmkammer (17) laufseitig abschließenden Zwischenwand (15) angeordnet und zu einer benachbarten Kammer geführt ist.

3. Schalldämpfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß alle oder ein Teil der sich verjüngenden Rückströmöffnungen derart gegenüber der Kammerachse geneigt angeordnet sind, daß die durch sie hindurchtretenden Gase in an sich bekannter Weise einen Drall erhalten.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 562 475,108 352; österreichische Patentschriften Nr. 63 617, 53 440; französische Patentschriften Nr. 864 735, 918 658.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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