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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schalldämpfer für eine Handfeuerwaffe, der eine Adaptereinheit aufweist, mittels der der Schalldämpfer mit der Mündung eines Laufes einer Handfeuerwaffe oder einem auf ihr montierten Zwischenstück, insbesondere einem Mündungsfeuerdämpfer, lösbar verbindbar ist, wobei der Schalldämpfer ferner einen Dämpfungskern zur Schallreduzierung und eine vorgeschaltete erste Expansionskammer zur Gasentspannung aufweist, die von einem Gehäuse umschlossen sind.
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Eine Handfeuerwaffe weist einen Lauf, ein Patronenlager in dem die Patrone gezündet wird, einen Verschluss, der das Patronenlager nach hinten verschließt, einen Zündmechanismus zum Zünden der Patrone und eine Abstützeinrichtung (Schaft) zur Handhabung durch den Schützen auf. Mehrladewaffen weisen zudem eine Mehrladeeinrichtung und ein Magazin für die Patronen auf.
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Relative räumliche Angaben in der vorliegenden Schrift beziehen sich stets auf eine Ausrichtung der Handfeuerwaffe, wie sie üblicherweise vorliegt, wenn ein Schütze die Handfeuerwaffe in Anschlag nimmt. Der Lauf weist dann zum Ziel hin. Diese Richtung wird als nach vorne weisende Richtung bezeichnet.
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Unter dem Begriff „lösbar verbindbar” soll erfasst sein, dass ein Schütze den Schalldämpfer mit einem oder wenigen Handgriffen, vorzugsweise ohne den Einsatz von Werkzeug, von dem Lauf der Handfeuerwaffe oder einem an dem Lauf montierten Zwischenstück entnehmen oder wieder aufbringen kann.
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Von einem Patronenkaliber wird dann gesprochen, wenn deutlich gemacht werden soll, dass es nicht nur auf den reinen Durchmesser des Laufinneren bzw. des Geschosses ankommt, sondern insbesondere Auswirkungen der Geschoss- und Gasgeschwindigkeiten, der Masseverhältnisse des Geschosses und der ihn antreibenden Pulvermenge und dem mittleren und maximal anliegenden Gasdruck ankommt.
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Bei heute im Gebrauch befindlichen Handfeuerwaffen ist das Patronenlager in der Regel Teil des Laufes, und das Magazin als rasch wechselbare Einheit ausgebildet. Das Magazin ist dabei zur temporären Lagerung einer Vielzahl von Patronen geeignet, die sich linienartig an ihren Umfangsflächen berühren.
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Zudem weisen diese Handfeuerwaffen häufig in ihrer Wirkungsweise variable Zündmechanismen auf. Gebräuchlicherweise kann der Schütze zwischen einem Einzelfeuer-Modus, einem Feuerstoß-Modus und einem Dauerfeuermodus wählen.
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In der Regel ist eine Handfeuerwaffe mit einer geeigneten mechanischen, elektromechanischen und/oder optischen Zieleinrichtung ausgestattet.
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Um ein Nachladen einer vollen Patrone in das Patronenlager der Handfeuerwaffe ohne manuellen Eingriff zu ermöglichen, sind eine Vielzahl von Mehrlademechanismen bekannt, die der Fachmann im Sprachgebrauch in gedanklicher Verbindung mit einem entsprechenden Zündmechanismus in teil- oder vollautomatische Systeme unterteilt.
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Bei heute verwendeten Langwaffen, das heißt bei Handfeuerwaffen deren Gesamtlänge zumindest 0,60 Meter beträgt, haben sich gasdruckbetriebene Mehrladesysteme besonders bewährt. Diese Systeme nutzen einen Teil des bei der Zündung einer Patrone entstehenden und das Geschoss der jeweiligen Patrone durch den Lauf treibenden heißen Gases zur Betätigung des Mehrladesystems.
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Neben diesen beiden zum Betreiben der Handfeuerwaffe genutzten Energieanteilen, dissipiert ein anderer Teil der Antriebsenergie in Wärme, namentlich in Verbrennungswärme und in Reibarbeit im Lauf. Nur der Vollständigkeit halber sei hier erwähnt, dass ein weiterer Teil der durch das Pulver theoretisch zur Verfügung stehenden Energie auch in Formänderungsarbeit fließt.
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Wesentlicher für den Inhalt der vorliegenden Erfindung sind jedoch die Wirkungen derjenigen Energieanteile, die für den Schützen direkt spürbare Auswirkungen haben.
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Neben dem Rückstoß werden der Schussknall, das beim Schuss auftretende grelle Mündungsfeuer, präzisionshemmende Schwingungen und Turbulenzen als negative Nebenwirkungen empfunden. Alle hier aufgeführten Nebenwirkungen der Schussabgabe sind zumindest teilweise durch unterschiedliche Gestaltungsmaßnahmen an der Mündung eines Laufes beeinflussbar.
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Hier entspannen sich die hochgeladenen, das Geschoss antreibenden Gase schlagartig in einem adiabatischen Prozess. Dabei überholen die Gase sogar kurzfristig das aus dem Lauf ausgetretene Geschoss und beeinflussen dessen Flugbahn und nehmen in Form von asymmetrischen Querkräften auf das Geschoss Einfluss. Ein großer Teil der im Ziel beobachteten Geschossstreuung entsteht also in der Zone unmittelbar vor der Mündung.
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Im Weiteren treten Feuerphänomene in dieser Zone auf. Zum einen können diese aus noch brennenden Pulverresten entstehen, zum anderen kann es auf Grund einer Verbindung der dem Geschoss nachströmenden Gase mit dem Sauerstoff der Umgebungsluft zu einer Gasexplosion kommen. Unabhängig von ihrer Entstehung behindern die damit einhergehenden Lichtreflexe den Schützen bei seiner Zielerfassung und Umfeldbeobachtung. Bei einem Schuss im Dunkeln kann der Schütze in extremen Fällen sogar für einige Sekunden geblendet sein und im Falle einer Gefahr seinem Umfeld schutzlos ausgeliefert sein.
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Zudem ergibt ein deutliches Mündungsfeuer, insbesondere in dämmrigen oder dunklen Umgebungen, einen ziemlich klaren Aufschluss über den Standort des Schützen, so dass der Schütze auch über weite Entfernungen erkennbar und angreifbar wird.
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Ebenso brisant können die Auswirkungen des Schussknalls sein. Mit Blick auf die Anforderungen von Behördeneinsetzen kann das Risiko eines einzigen Schussknalls beispielsweise das taktische Vorgehen gegen eine Gruppe von Terroristen gefährden oder sogar einen Erfolg verhindern.
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Aus dem letzten Grund, aber auch aus dem Gebiet jagdlich gebrauchter Handfeuerwaffen, sind aus dem Stand der Technik eine Vielzahl von Schalldämpfern bekannt. So ist z. B. aus
DE 20 2011 003 732 U1 ein Schalldämpfer mit Rückstoßbremse vorbekannt. Bei diesem liegt jedoch der innere Dämpfungskern lediglich im Gehäuse des Schalldämpfers ein, wobei die in Schussrichtung auf den Dämpfungskern wirkenden Kräfte vom äußeren Hüllrohr des Gehäuses aufgenommen werden müssen. Dasselbe Prinzip mit jedoch anderem Dämpfungskern ist aus
US 6,575,074 vorbekannt.
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Die
US 2007/0107590 zeigt in
31 einen Schalldämpfer, der einen inneren Dämpfungskern aufweist, der mit einem Verbindungselement verschraubt ist, wobei das äußere Hüllrohr über den Dämpfungskern geschoben wird und Dichtungsringe dazu dienen, den Dämpfungskern nach außen hin abzudichten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schalldämpfer der eingangs genannten Art bereit zu stellen, der über einen langen Zeitraum, also eine hohe Schussbelastung, den Mündungsknall einer Handfeuerwaffe zuverlässig reduziert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass sowohl der Dämpfungskern sowie das Hüllrohr des Gehäuses an der Adaptereinheit lösbar befestigt sind. Hierdurch wird vorteilhaft erreicht, dass zum einen die Kräfte von dem massiven Dämpfungskern aufgenommen und direkt an die Adaptereinheit abgegeben werden und zum anderen eine gute Dichtung zwischen Hüllrohr und Adaptereinheit erzielt wird. Somit bleibt das den Dämpfungskern umgebende Gehäuse weitgehend spannungsfrei und begrenzt lediglich das radiale Ausdehnungsvermögen der Gasströme. Es sind also keine Dichtheitsprobleme zu erwarten, die die Funktionsfähigkeit eines Schalldämpfers nach Stand der Technik üblicherweise bereits nach wenigen hundert Schuss bis zur Unbrauchbarkeit herabsetzen.
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Der Dämpfungskern stützt sich somit an der Adaptereinheit ab, wodurch diese die auf den Dämpfungskern in Schussrichtung wirkenden Kräfte aufnimmt.
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Auch ist der erfindungsgemäße Schalldämpfer für hohe Feuerkadenzen geeignet, da die damit verbundenen thermischen Belastungen problemlos verarbeitet werden können.
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Der Schalldämpfer weist vorteilhaft ein Verbindungselement auf, welches direkt an dem Lauf einer Waffe, z. B. mittels Schraubverbindung, befestigbar ist, oder welches Teil einer Adaptereinheit ist, mit der der Schalldämpfer an einem Lauf oder einem Zwischenstück, insbesondere in Form eines Mündungsfeuerdämpfers, befestigbar ist.
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Wie bereits beschrieben, wird das Gehäuse des Schalldämpfers durch ein Hüllrohr, welches den Dämpfungskern ummantelt, und eine Abschlusskappe gebildet. Das Verbindungselement kann auch zum Gehäuse gezählt werden, da sich das Hüllrohr und der Dämpfungskern auf ihm abstützt bzw. an ihm, insbesondere lösbar, befestigt ist.
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Es ist von Vorteil, wenn das Hüllrohr des Gehäuses eine Wandstärke zwischen 0,5 mm und 4,25 mm, bevorzugt zwischen 0,5 und 2 mm, aufweist. Die Wandstärke des Gehäuses setzt bei gegebenen Außendimensionen den für die Schallabsorption zur Verfügung stehenden Nutzraum herunter und erhöht gleichzeitig das für den Schützen zu handhabende Gesamtgewicht der Waffe. Dadurch, dass wenigstens die auf den Dämpfungskern in Schussrichtung wirksam werdenden Druckkräfte direkt in die Adaptereinheit eingeleitet werden, ohne dass das Gehäuse daraus resultierenden Zugspannungen ausgesetzt wird, kann die Wandstärke im Verhältnis zu dem aus dem Kaliber der Handfeuerwaffe abzuleitenden zu erwartenden Gasdruck und der zu erwartenden Schusszahl, insbesondere der zu erwartenden Schusskadenzen, vorteilhaft sehr gering ausgelegt werden und kommt auch bei teil- oder vollautomatischen Handfeuerwaffen mit potenten Patronenkalibern mit dem genannten Wandstärkenbereich aus.
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Der Dämpfungskern weist eine erste Expansionskammer auf, die durch einen hohlzylindrischen Abschnitt gebildet ist und welcher direkt oder über ein Zwischenteil mit dem Verbindungselement, z. B. mittels Bajonett- oder Schraubverschluss, z. B. mittels Schraubverbindung, verbindbar ist.
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An den ersten hohlzylindrischen Abschnitt grenzt in Schussrichtung unmittelbar oder über einen dazwischen angeordneten weiteren Abschnitt ein zweiter Abschnitt an, der die eigentliche Dämpfungsfunktion übernimmt. Der zweite Abschnitt weist hierzu vorteilhaft mehrere weitere Expansionskammern auf, die mit dem axialen Durchtrittskanal, durch welchen das Geschoss fliegt, über insbesondere radial verlaufende Kanäle verbunden sind. Zudem können die Expansionskammern auch durch radial verlaufende Kanäle, welche insbesondere durch Bohrungen gebildet sind, und gleiche oder verschiedene Durchmesser aufweisen können, gebildet sein.
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Vorteilhaft kann dieser zweite Abschnitt aus einem zylindrischen Vollmaterial hergestellt werden, bei dem der axiale Durchtrittskanal mittels einer axialen Bohrung hergestellt wird. Die weiteren Expansionskammern können z. B. durch tangentiales Fräsen quer zur Schussrichtung hergestellt werden. Dabei sind die Expansionskammern durch Trennwände in axialer Richtung voneinander abgetrennt. Da zwischen der äußeren Wandung des Dämpfungskerns und der Innenwandung des Hüllrohres ein kleiner Spalt existieren kann, sind die Expansionskammern nicht hermetisch voneinander getrennt. Weitere Expansionskammern können wie vorbeschrieben durch radiale Bohrung gebildet sein, die sich durch den Durchtrittskanal erstrecken.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der zweite Abschnitt durch im Querschnitt rechteckige oder quadratische Quader gebildet, die in Schussrichtung aneinandergrenzen und im Winkel zueinander versetzt angeordnet sind, so dass sie mit ihren Wandungen teilweise die Trennwände bilden. Die Quader sind mittig zueinander angeordnet, so dass sie mittels einer gemeinsamen axialen Bohrung den Durchtrittskanal für das Geschoss bilden. An beiden radialen Seiten jedes Quaders grenzen Expansionskammern auf, die durch Kanäle, welche insbesondere durch Bohrungen hergestellt sind, mit dem Durchtrittskanal verbunden sind. Zusätzlich können einige oder alle Quader in ihrer Längserstreckung durchbohrt sein, so dass das innere jeden Quaders eine weitere Expansionskammer bildet. Selbstverständlich ist es möglich, dass die einzelnen Quader unterschiedlich große Querschnittsflächen aufweisen können, wodurch die durch die Quader gebildeten Segmente des zweiten Abschnitts unterschiedliche axiale Längserstreckungen aufweisen können. Hierdurch ändert sich auch das Volumen der zu beiden Seiten der Quader angeordneten Expansionskammern.
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Damit sich in den Expansionskammern zudem keine Flüssigkeit ansammeln kann, können die Trennwände Durchgangsöffnungen aufweisen, welche z. B. durch partielles Abtragen der Trennwände herstellbar sind. Über die Durchgangsöffnungen sind die benachbarten Expansionskammern miteinander in axialer Richtung verbunden, so dass das die im Schalldämpfer befindlichen Flüssigkeiten durch nach unten halten der Waffe nach vorne aus dem Schalldämpfer durch Austrittsöffnungen in der Abschlusskappe herausfließen können. Sofern sich eine Flüssigkeit, insbesondere Wasser im Schalldämpfer befindet, wird der Schalldämpfer bei einer Schussabgabe nicht beschädigt oder zerstört, da durch die axialen Verbindungen zwischen den Expansionskammern die Flüssigkeit durch die Expansionsgase nach vorne durch die Abschlusskappe herausgedrückt wird.
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Der erste Abschnitt des Dämpfungskerns kann mit dem zweiten Abschnitt fest verbunden, insbesondere verschraubt oder verstiftet, sein. Es ist jedoch auch möglich, dass beide Abschnitte aus einem Vollmaterial herausgearbeitet sind. Auch ist es möglich, dass verschiedene erste Abschnitte vorgesehen sind, die jeweils an eine Waffe angepasst sind. Beim Wechseln der Waffe kann dann der jeweils zur Waffe passende erste, die erste Expansionskammer bildende Abschnitt des Dämpfungskerns, ausgewählt und eingesetzt werden.
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Weiter ist es von Vorteil, wenn die erste Expansionskammer in ihrem Volumen den Anforderungen der Handfeuerwaffe, insbesondere dem Patronenkaliber der Handfeuerwaffe anpassbar ist. In einer weiteren Ausgestaltung der vorbeschriebenen möglichen Ausführungsformen ist in der ersten Expansionskammer deshalb mindestens eine Blende, insbesondere eine oder zwei Kegelblende(n), angeordnet. So ist es einerseits möglich, mehrere gleiche oder mit unterschiedlichen Blendengeometrien versehene Blenden vorzusehen, welche auch gegeneinander austauschbar sein können, wodurch eine Anpassung an die Waffe oder die verwendete Munition möglich ist. Die Blenden können dabei an stets der gleichen Stelle oder an verschiedenen Stellen innerhalb der ersten Expansionskammer angeordnet werden. Die in der Expansionskammer angeordneten Kegelblenden können unterschiedliche Öffnungsquerschnitte und/oder Kegelwinkel aufweisen.
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In einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann die in der ersten Expansionskammer befindliche Blende in axialer Richtung in mindestens zwei Positionen angeordnet, d. h. arretiert oder festgesetzt werden. Hierdurch ist es vorteilhaft möglich, die Größe der ersten Expansionskammer auf die jeweils verwendete Waffe einzustellen. Damit die Blende in axialer Richtung verstellbar ist, kann der Dämpfungskern z. B. einen insbesondere zylindrischen Steg aufweisen, auf dem die Blende oder austauschbare Blenden in axialer Richtung verstellbar und/oder in verschiedenen Positionen arretierbar ist. So kann der Steg mit einem Gewinde versehen werden, auf das die Blende auf- oder einschraubbar ist und hierdurch in axialer Richtung verstellt werden kann.
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Der vorbeschriebene erfindungsgemäße Schalldämpfer kann mit einem halbautomatischen und/oder vollautomatischem Selbstladegewehr, insbesondere nach einem bekannten Baumuster M-16, AR-15, G36 oder AK74 verwendet werden.
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Nachfolgend wird der erfindungsgemäße Schalldämpfer anhand einer möglichen Ausführungsform näher erläutert.
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Es zeigen:
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1: Explosionsdarstellung einer möglichen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schalldämpfers mit Adaptereinheit;
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2: eine Seitenansicht des Dämpfungskerns;
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3: erster Abschnitt des Dämpfungskerns, welcher die erste Expansionskammer bildet und in dem optional eine Blende fest, austauschbar und/oder in verschiedenen axialen Positionen anordbar ist;
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4: Schnitte A-A bis I-I gemäß 2;
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5: erste Expansionskammer mit darin angeordneter Blende;
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5a: zusammengebauter Dämpfungskern mit darin angeordneten Blenden.
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Die 1 zeigt eine Explosionsdarstellung einer möglichen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schalldämpfers mit Adaptereinheit. Die Adaptereinheit besteht aus der Hülse 2, dem Andruckelement 3 und der Feder 4. Das Verbindungselement 5 kann wahlweise der Adaptereinheit oder dem Schalldämpfer zugeordnet werden, welcher das Hüllrohr 6, den Dämpfungskern 7 sowie die Abschlusskappe 8 umfasst.
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Mittels der Adaptereinheit 2, 3, 4 und dem Verbindungselement 5 kann der Schalldämpfer verliersicher an dem Mündungsfeuerdämpfer 1 befestigt werden. Hierzu weist der Mündungsdämpfer 1 um den Umfang verteilt und zueinander beabstandete radiale Vorsprünge 1c die zwischen sich freie Bereiche 1d bilden. Der Mündungsfeuerdämpfer 1 weist an seinem vorderen Bereich seitliche Öffnungen 1e zur Gasumleitung auf. Mittels des Abschnittes 1a kann der Mündungsfeuerdämpfer 1 an dem Lauf einer Waffe befestigt werden.
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Zur Montage des Schalldämpfers wird die Hülse 2 über das freie Ende 1b des Mündungsfeuerdämpfers 1 derart geschoben, dass die im Kragen 2c befindlichen Aussparungen 2d mit den Vorsprüngen 1c fluchten. Hierdurch ist es möglich, dass die Hülse 2 mit ihrem Kragen 2c soweit über die Vorsprünge 1c geschoben und anschließend verdreht werden kann, dass die Vorsprünge zur Einlage in die Ausnehmungen 2e gebracht werden könne und hierdurch verhindert wird, dass die Hülse 2 nicht wieder von dem Mündungsfeuerschutz 1 heruntergezogen werden kann. Die Feder 4 stützt sich mit ihrem einen Ende gegen das Verbindungselement 5 ab und drückt mit ihrem anderen Ende gegen den Kragen 3c des Andruckelementes 3. Die Feder 4 wird zentriert durch den zylindrischen Abschnitt 3a des Andruckelementes 3. Sofern die Hülse 2 mit ihrem Innengewinde 2a auf das Verbindungselement 5 zumindest teilweise auf den Abschnitt 5a aufgeschraubt ist, stützt sich die Feder 4 hinreichend ab und drückt die Vorsprünge 1c in die Ausnehmungen 2e, so dass sich die Hülse 2 nicht gegenüber dem Mündungsfeuerschutz 1 verdrehen kann. Durch das vollständige Aufschrauben der Hülse 2 auf das Verbindungselement werden die Vorsprünge 1c fest in die Ausnehmungen 2e gepresst und die Adaptereinheit ist sicher an dem Mündungsfeuerschutz 1 befestigt.
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Das Hüllrohr 6 weist an seinem Ende 6a ein Innengewinde 6d auf, mit dem das Hüllrohr 6 auf den mit Außengewinde versehenen Abschnitt 5d des Verbindungselementes 5 aufschraubbar ist. Nachdem das Hüllrohr 6 vollständig auf das Verbindungselement 5 aufgeschraubt ist, kann der Dämpfungskern 7 mit seinem zylindrischen Abschnitt 7a, welcher an seinem Ende ein Innengewinde 7c aufweist, ebenfalls auf das Gewinde 5d des Verbindungselementes 5 aufgeschraubt werden.
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Der erste hohlzylindrische Abschnitt 7a bildet die erste Expansionskammer des Dämpfungskerns 7. In dieser können eine oder mehrere optionale Blenden angeordnet werden, wie sie in den 5 und 5a dargestellt sind. Dabei kann das die Expansionskammer bildende Teil 7a als gesondertes Teil ausgebildet sein, welches mit dem Bereich 7b verbindbar ist. Es ist jedoch auch möglich, dass die Bereiche 7a und 7b einstückig, insbesondere aus einem Vollmaterial hergestellt werden.
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Sofern die Bereiche 7a und 7b durch zwei Teile gebildet sind, können diese z. B. mittels einer Schraubverbindung miteinander verbunden werden. Optional kann ein Lösen der Schraubverbindung durch einen Sicherungsstift oder Bolzen verhindert werden, der nach dem Zusammenschrauben ein Verdrehen der Teile 7a und 7b gegeneinander verhindert.
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Der zweite Abschnitt 7b weist eine Vielzahl von Expansionskammern 7e, 7g auf, die mit dem Durchgangskanal 7d in Verbindung sind, so dass sich das expandierende Gas in diese Kammern ausdehnen kann. In der in 1 dargestellten Ausführungsform sind die Kammer 7e, 7g axial hintereinander angeordnet und durch Trennwände 7t voneinander getrennt. Die Kammern 7e, 7g sind durch quaderförmige Segmentabschnitte gebildet, die in axialer Richtung in Reihe nebeneinander angeordnet sind. Dies ist in den 2 und 4 detailliert dargestellt. Die Quader 7q können durch Fräsen aus einem zylindrischen Vollmaterial hergestellt werden, wobei durch tangentiale Einfräsungen die Quader 7q entstehen. Dabei ist darauf zu achten, dass die durch das Fräsen entstehenden Kammern 7g in axialer Richtung voneinander durch stehenbleibende Trennwände 7t voneinander getrennt sind. Die Quader 7q sind dabei in einem Winkel zueinander versetzt angeordnet, so dass sich das expandierende Gas in alle Richtungen gleichmäßig verteilt und dadurch keine Querkräfte auftreten. Die Quader 7q sind in ihrer Längserstreckung mittels Bohrungen 7e durchbohrt, wobei die Bohrungen 7e Expansionskammern bilden. Die Bohrungen 7e in den einzelnen Quadern 7q können unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Die Kammern 7g sind über die Kanäle 7k mit der Durchgangsbohrung verbunden. Die Kanäle 7k sind ebenfalls durch Bohrungen gebildet, wobei auch diese unterschiedliche Durchmesser aufweisen können.
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Damit sich in den Kammern 7g angesammelte Flüssigkeit aus diesen heraus gelangen kann, können die Trennwände mit Ausnehmungen 7u versehen werden, so dass beim Herunterhalten der Waffe die Flüssigkeit in Richtung Abschlusskappe 8 fließen kann. Bei einer Schussabgabe wird im Schalldämpfer befindliches Wasser durch die Expansionsgase nach vorne aus dem Schalldämpfer über die Abschlusskappe 8 herausgedrückt. Diese weist neben dem Mündungsloch 8a weitere Durchgangsbohrungen bzw. -kanäle 8c auf, durch die die Flüssigkeit aus dem Schalldämpfer herausfließen kann. Die Abschlusskappe 8 wird mit ihrem Gewinde 8d in das Hüllrohr 6 und dessen Innengewinde 6c eingeschraubt.
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Die 2 zeigt eine Seitenansicht durch den Dämpfungskern 7, welcher die Bereiche 7a und 7b aufweist. Der erste Bereich 7a bildet die Expansionskammer, in der optional Blenden angeordnet werden können, wie es in den 5 und 5a dargestellt ist. Der Bereich 7b bildet mit seinen versetzt zueinander angeordneten Quadern 7q weitere Expansionskammern 7e und 7g. Die radial neben den Quadern 7q sind die Expansionskammern 7g durch Aussparungen bzw. Materialabtragungen gebildet, wobei diese Expansionskammern 7g mittels Kanälen 7k mit der den Dämpfungskern 7 axial durchgreifenden Durchgangsbohrung 7d verbunden sind. Die Quader 7q sind vollständig in ihrer Längserstreckung durchbohrt und bilden somit mit ihrem Innenraum die Expansionskammern 7e. Da die Bohrungen 7e die Quader 7q vollständig durchgreifen, sind die Innenräume 7e auch mit dem Durchgangskanal 7d in Verbindung. Durch das versetzte Anordnen der Quader 7q entstehen Trennwände 7t, welche die Kammern 7g voneinander abtrennen. Die Trennwände 7t weisen Ausnehmungen 7u auf, über die Flüssigkeit von einer Kammer 7g zu andern fließen kann.
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Die 3 zeigt eine Querschnittsdarstellung durch die erste Expansionskammer 7ex, welche durch das topförmige Teil 7a gebildet ist, das eine Bodenwandung 7bw und eine zylindrische Wandung 7zw aufweist. Die Bodenwandung 7bw weist ein Durchgangsloch 71 auf, durch die das Geschoss hindurch treten kann. Das Teil 7a kann an dem Bereich 7b befestigt werden. Hierbei kann eine Verschraubung vorgesehen werden, die durch nicht dargestellte Sicherungsstifte gesichert werden kann.
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Die 4 zeigt die Querschnitte A-A bis I-I gemäß 2. Die Quader 7q sind jeweils um 45° versetzt zueinander angeordnet und bilden zu ihren beiden axialen Seiten die Expansionskammern 7g, welche in axialer Richtung durch die Quaderwandungen 7qw und die Trennwände 7t voneinander getrennt sind. In den Trennwänden befinden sich die Aussparungen 7u. Zentrisch durch alle Quader 7q verläuft in axialer Richtung der Durchgangskanal 7d, welcher auch die Kanäle 7k schneidet.
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Die 5 und 5a zeigen den Dämpfungskern, welcher aus den Teilen 7a und 7b besteht, welche mittels der Gewinde 7r und 7p1 zusammenschraubbar sind. Die 5 zeigt eine Explosionsdarstellung des Dämpfungskerns 7. Das Teil 7a weist die zylindrische Wandung 7zw auf, die an ihrem einen Ende das Innengewinde 7r und an ihrem anderen Ende das Innengewinde 7c aufweist, welches zur Verbindung mit dem Verbindungselement 5 dient. Mit seinem Innenraum bildet das Teil 7a die erste Expansionskammer 7ex, in der die kegelförmig ausgebildeten Blenden 9 und 10 angeordnet sind. Diese weisen jeweils eine erste kleine Öffnung 9a, 10a auf, die durch die ersten zylindrischen Wandungen 9b, 10b gebildet sind, an die sich die kegelförmige Wandungen 9e, 10e anschließen. An die kegelförmigen Wandungen 9e, 10e schließen sich erneut zylindrische Wandungen 9c, 10c an, die Außengewinde tragen, mit denen die Kegel 9, 10 in die Innengewinde 7p2, 7p3 der Abschnitte 7b1, 7b2 des Teils 7b einschraubbar sind.
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Die 5a zeigt den zusammengebauten Dämpfungskern 7 im Längsquerschnitt. Die Kegelblende 10 liegt teilweise im Innenraum 9f der ersten Kegelblende 9 ein. Das nicht dargestellte Geschoss tritt von links durch die Öffnung 7ö in die erste Expansionskammer 7ex ein und durchfliegt die Öffnungen 9a, 10a und gelangt dann in den Durchgangskanal 7d des Bereichs 7b. Das Explosionsgas kann sich in der ersten Expansionskammer 7ex, sowie in den Kegelinnenräumen 9f und 10f entspannen, wobei durch die Kegelblenden 9, 10 der Schallaustritt nach vorne durch die Mündungsöffnung des Schalldämpfers gemindert wird. Eine weitere Schallreduzierung wird durch die zusätzlichen Expansionskammern 7e, 7g erreicht.
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Die axiale Position der Blenden kann durch nicht dargestellte Zwischenringe variiert werden. Auch ist es möglich, radiale Bohrungen vorzusehen durch die mittels eines oder mehrere Stifts(e) eine oder beide Blenden in einer bestimmten axialen Position arretierbar ist. Auch können verschiedene Dämpfungskerne bereitgestellt werden, die unterschiedlich lange Bereiche 7b1 und 7b2 und/oder Gewinde 7p2, 7p3 aufweisen. Es können auch in den Bereichen 7b1 und 7b2 Langlöcher vorgesehen werden, durch die Stifte in Bohrungen in den Zylinderabschnitten 9c, 10c einschiebbar sind, so dass sich die Kegel 9, 10 nicht mehr um ihre Achse herum verdrehen lassen.
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Durch den erfindungsgemäßen Schalldämpfer wird somit vorteilhaft die durch die explosionsartig expandierenden Gase hervorgerufene Schallemission reduziert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011003732 U1 [0018]
- US 6575074 [0018]
- US 2007/0107590 [0019]