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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen Es sind bereits Anordnungen
für Selbstanschluß-Fernsprechanlagen bekannt, in denen die Teilnehmeranschlußleitungen
mit einem einzigen Stufenrelais ausgestattet sind, das alle erforderlichen Schaltmaßnahmen
zur Einstellung des Such- oder Verteilerwählers der Vorwahlstufe einleitet.
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Im folgenden wird eine Schaltung für ein an sich bekanntes Stufenrelais
mit einer Anrufwicklung für die Erregung in erster Stufe und einer zweiten Wicklung
für die volle Erregung angegeben. Eine wesentliche Vereinfachung gegenüber den bekannten
Ausführungen wird durch die Art und Weise erreicht, in der die zweite Wicklung beim
Freiprüfen oder Auffinden der rufenden Leitung für die Vollerregung des Relais nutzbar
gemacht wird.
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Die neue Schaltungsanordnung ist dadurch gekennzeichnet, daß bei der
Einschaltung der ersten der beiden auf dem Magnetkern angeordneten Wicklungen und
der dadurch verursachten Erregung des Relais in erster Stufe Schaltvorgänge eingeleitet
werden, durch welche die zweite Wicklung des Relais mit dem Prüfarm verbunden oder
an den Prüfkontakt angeschaltet wird, so daß bei der Einstellung des Wählers auf
eine freie oder die anrufende Leitung das Relais über die zweite Wicklung durch
den Prüfstrom voll erregt wird, die Fortschaltung des Wählers beendet und. die Verbindung
zum folgenden Wähler durchschaltet.
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Die Erfindung äst in der Zeichnung dargestellt, worin. die Abb. i,
a, 3 und -1 das ,angewendete Stufenrelais, Abb. 5 eine Schaltung für Vorwähler
und Abb.6 eine Schaltung für Anrufsucher :darstellt.
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In der Zeichnung ist Abb. i eine perspektivische Ansicht der Mehrfachankeranordnung;
Abb. a ist eine Vorderansicht der Ankeranordnung, Abb.3 ein senkrechter Schnitt
durch einen Teil des auf der Schneide gelagerten mittleren Ankers der Abb. a und
Abb. q. eine perspektivische Ansicht des auf dem mittleren Anker befestigten Blechstückes.
In der Abb. i ist i die Spule des Relais, a ein parallel mit dem Magnetkern der
Spule verlaufender Eisenschenkel des magnetischen Kreises des Relais und q. eine
Schneide, auf welcher die winkelförmig gebogenen Anker 3 und 5 gelagert sind. Der
Anker 3 ist geeignet, mit mehreren Kontaktfedersätzen belastet zu werden, während
der leichter bewegliche Anker 5 nur für die Belastung durch einen Federsatz eingerichtet
ist und-in dem wirkungsvollsten Teile des Kraftlinienfeldes liegt. Der schwerer
bewegliche Anker 3 hat zwei ,durchbrochene Schenkel, in deren Mitten die Schenkel
des leichter beweglichen Ankers 5 sich befinden. Der schwerer bewegliche Anker 3
ist so gestaltet, daß :er nur der Wirkung eines Feldes von geringerer Dichte ausgesetzt
ist. Um zu verhia%dern" daß der leichte Anker 5 an dem schwerer b@eweglichen Anker
3 bei Magnetisierung beider Anker klebt, werden die Anker durch Abstandstücke 6
immer durch geeignete Luftspalte seitlich voneinander getrennt gehalten.
Die
Abhebung .des schwerer beweglichen Ankers 3 von der Schneide wird durch die Enden
7 eines oberhalb der oberen Flächen oder Kanten des schwerer beweglichen Ankers
i befindlichen Stückes verhindert. Das Haltestück 7, 7 sowie die Abstandstücke 6,
6 werden durch ein einziges Blechstück (Abb.4) gebildet. Dieses hat ein längliches
Loch, durch welches eine Schraube 8 hindurchgeht. Diese Schraube ist mit Gewinde
versehen und in den leichteren Anker 5 hineingeschraubt. Die Spitze 9 der Schraube
ragt in eine Vertiefung unterhalb der Schneide 4 (Abb.3) hinein. Die in der Vertiefung
liegende Spitze 9 der Schraube verhindert seitliche Verschiebungen der beiden Anker
3 und 5.
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In der Abb. 5 ist T' eine an einen Vorwähler V angeschlossene Sprechstelle
und N ein Leitungswähler oder Nummernstromstoßempfänger. Der Teilnehmerleitung ist
ein. Stufenrelais mit einer hochohmigen Wicklung 32 und einer niedrigohmigen Wicklung
33 zugeordnet. Das Relais besitzt eine Reihe von beweglichen Kontakten. i', 2',
3', 4', 5', von denen die Kontakte 2' und 5' leicht beweglich und durch die Wicklung
32 umgestegertwerden, während die Kontakte i', 3' und 4' schwerer beweglich und
durch die Wicklung 33 bewegt werden. Die leichter beweglichen. Kontakte 2', 5' werden
also durch den im Hauptfeld des Relais angeordneten, leichter beweglichen Anker
5 (Abb. i) beherrscht, während die schwerer beweglichen Kontakte durch den in einem
schwächeren Teil des Relaismagnetfeldes lieg enden Anker 3 (Abb. i ) umgelegt werden.
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Wenn der Teilnehmer T seinen Hörer vom Haken nimmt, fließt ein Strom
vom Minuspol über die hochohmige Wicklung 32, Kontakt 40, 4', 41, T, 42, 43 zur
Erde. Die Wicklung 32 veranlaßt die Schließung der Kontakte 2', 5'. Durch 2' wird
der Bewegungsmagnet 6' engeschältet (Erde, i', 2', 6', Unterbrecher
7',
Minuspol), und durch den Kontakt 5' wird der vom Minuspol über 33, 5'
zur Prüfbürste io verlaufende Prüfstromkreis vorbereitet. Sobald die Bürste i o
den Kontakt 44 einer freien Verbindungsleitung 45, 46 trifft, Hießt ein Strom vom
Minuspol über die niedrigohmige Wicklung 33, Kontakt 5', 1o, 44, niedrIgolunige
Wicklung eines Relais 14, Kontakt 47 dieses Relais, Wellenkontakt 27 des Nummernstromstoßempfängers
N zur Erde. Durch die Wicklung 33 wird nun das Magnetfeld des Stufenrelais so verstärkt,
daß auch die bewegliehen Kontakte i',, 3', 4' des Stufenrelais umgelegt werden.
Durch den Kontakt i' wird der Drehmagnet 6' ausgeschaltet, und durch die Kontakte
3', 4' wird die Teilnehmerleitung 42 über die Kontaktarme 8', 9' mit dem Stromstoßrelais
i i des Nummernstromstoßempfängers N verbunden. Das Re lass 14 wird gleichzeitig
mit dem Stufenrelais erregt und schaltet durch öffnuug eines Kon taktes 47 einen
Widerstand 12 in den Prüf stromkreis ein und schafft hierdurch eine er höhte Sicherheit
dafür, da.ß der Kontakt 42 anderen Vorwählern gegenüber als besetzt er scheint.
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Das Stromstoßrelais i i ist nun über dif Teilnehmerleitung erregt
(Pluspol 11, 46, 9' 3', 42, T, 44 4', 8', 45, 11, Minuspol) und schließt
die Kontakte 15, 17. Hierbei wird das Auslöserelais 19 erregt (Minuspol
15, i 9, Widerstand 2o, Erde), und gleich daraus schließt das Auslöserelais
i 9 durch seinen eigenen Kontakt 2 5 einen eigenen Haltestromkreis (Minuspol
25, i9, 20, Erde), während es durch seinen Kontakt 24 -den über das Relais
14 und die Wicklung 33 des Stufenrelais verlaufenden Prüfstromkreis von. dem Wellenkontakt
27 unabhängig macht. Wenn der anrufende Teilnehmer nur seine Nummernstromstöße einsendet,
werden Stromstöße durch den Bewegungsmagneten 26 geschickt (Minuspol 25, 18, 26,
Pluspol), und gleichzeitig wird das Umsteuerrelais 21 erregt (Minuspol 25, 2i, Widerstand
22, Erde). Nachdem die Kontaktarme des Wählers N eingestellt sind, das Stromstoßrelais
i i also zur Ruhe gelangt ist, das UMSteUerreWS 21 1i durch seinen Kontakt'17 dauernd
kurzgeschlossen hält und: dieses Relais veranlaßt, seinen Anker abfallen zu lassen
und den Kontakt 23 zu schließen, fließt ein Prüfstrom vom Pluspol über 23, Prüfrelais
28, Kontaktarm 34 Prüfleitung (entsprechend 5o) der gewünschten Leitung, niedrigohmige
Wicklung (entsprechend 33) des Stufenrelais der gewünschten Leitung zum Minuspol.
Das Stufenrelais der gewünschten Leitung wird hierdurch erregt, so daß der angerufene
Teilnehmer beim Abheben seines Hörers keine Einschaltung des Drehmagneten seines
Vorwählers veranlaßt.
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Wenn der anrufende Teilnehmer seinen Hörer anhängt, läßt das Stromstoßrelais
i i seinen Anker abfallen und schließt durch seinen Kontakt 16 das Auslöserelais
i 9 kurz. Dieses wird nun aberregt und öffnet den Kontakt 24. Hierdurch wird das
Relais 14 und das Stufenrelais der anrufenden Leitung stromlos.
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Bei der in der Abb. 6 gezeigten Schaltung für Anrufsucher ist TI ein
Teünehmerappärat, der durch eine Leitung a, b an die Kontakte eines Anrufersuchers
AS angeschlossen ist. Der Teilnehmerleitung ist ein Stufenrelais T2 mit zwei Wicklungen
I, Il und drei Kontakten il, t2, t3 zugeordnet. Die hochohmigen Wicklungen
I sämtlicher Stufenrelais einer Teilnehmergruppe sind mit einem
Anlaßrelais
J verbunden. Der Anrufsucher AS hat einen Drehmagneten D, ein Prüfrelais
P, welches die Kontakte p5, ps, p7, PS
beherrscht.
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Wenn der Anrufende bei T1 seinen Hörer vom Haken abnimmt, fließt
ein Erregerstrom vom Minuspol über J, T2, a, ioo, ioi, 10z, b, 12 zur Erde.
Durch diesen Strom wird i. durch den Kontakt J4 der Drehmagnet D des Anrufsuchers
AS leingeschaltet und z. durch den leichter beweglichen Anker der Kontakt t3 geschlossen,
der einen Prüfstromkreis für den Anrufsucher AS vorbereitet. Sobald! der Anrufsucher
AS auf den durch 13 vorbereiteten Prüfstromkreis trifft, fließt dein Prüfstrom vom
Minuspol über P, Prüfkontaktarm i o3, Prüfleitung 104, t3, niedrigohmige Wicklung
II des Stufenrelais T2 zur Erde. Durch die Wicklung II wird jetzt das Stufenrelais
so stark erregt, daß die Kontakte 1i, 12 geöffnet und die Wicklung I sowie das Anlaßrelais
J abgeschaltet werden. Gleichzeitig schaltet das Prüfrelais P durch die Kontakte
p7, p$ die anrufende Sprechstelle T' durch.
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Wird die Sprechstelle T1 angerufen, so fließt vom Leitungswähler aus
ein Prüfstrom über die Prüfleitung io5 und die niedrigohmige Wicklung II des Stufenrelais
des gewünschten Teilnehmers, wodurch dieses Relais erregt wird und seine Wicklung
I sowie die Erde vermittels seiner Kontakte t1, t= von der Leitung abgetrennt
werden.