DE485672C - Verfahren zur Herstellung von Kunstholz aus Pflanzenfasern o. dgl. und Bindemitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunstholz aus Pflanzenfasern o. dgl. und Bindemitteln

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DE485672C
DE485672C DEL66950D DEL0066950D DE485672C DE 485672 C DE485672 C DE 485672C DE L66950 D DEL66950 D DE L66950D DE L0066950 D DEL0066950 D DE L0066950D DE 485672 C DE485672 C DE 485672C
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synthetic wood
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wood
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L97/00Compositions of lignin-containing materials
    • C08L97/02Lignocellulosic material, e.g. wood, straw or bagasse
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L3/00Compositions of starch, amylose or amylopectin or of their derivatives or degradation products
    • C08L3/02Starch; Degradation products thereof, e.g. dextrin

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kunstholz aus Pflanzenfasern o. dgl. und Bindemitteln Es ist bekannt, Kunstholz aus Sägespänen mit Hilfe von Magnesia und Chlormagnesiuir. zu bilden, obwohl der Ausdruck Kunstholz hier nicht ganz zutrifft, weil in solchen Mischungen der Sägemehlzusatz höchstens bis io 0o eine wirksame Reaktion ergibt. Dieses Steinholz hat sich für Fußbodenbelag bewährt, ist aber für Möbel und ähnliche Zwecke unbrauchbar, weil es zu leicht splittert und an den Ecken und Kanten zu brüchig ist. Es ist ferner bekannt, Kunstholz aus Cellulose mit und ohne Zusatz von Papier und Pappenabfälle und Bindemitteln zu erzeugen. Abgesehen davon, daß solche Hölzer wirtschaftlich viel zu teuer ausfallen, erreichen sie einen ausgesprochenen Holzzustand nicht, sondern ähneln immer wieder der Pappe, sei es der sogenannten Stein- oder gehärteten Holzpappe.
  • Jahrelange Studien haben zu der Erkenntnis geführt, daß in denn Unkraut, Stroh im Getreide, Mais, Bohnen- und Erbsenstroh, Fichten-, Tannennadeln, Laub, unbegrenzte Möglichkeiten zur Herstellung holzähnlicher Gebilde bzw. Baustoffe enthalten sind. Ebenso wertvoll für künstliche Holzmassen, wenn auch teuer, sind folgende Stoffe: Esparto, Saboi, Bambus und seine Abfälle, Kauliang, Jutestengel, Baumwollstauden, Heidekraut, Moos, alle Heu- und Grummetarten.
  • Entscheidend ist der Aufschluß, der, ob auf nassem oder trockenem Wege, immer zu einer ausreichenden Elementarfaserauflösung führen muß, damit nachher die geeignete Bindung durchgeführt werden kann. Der Aufschluß wird an folgenden zwei Beispielen veranschaulicht: a) Es wird z. B. Stroh oder Unkraut mit Kalk oder anderen alkalischen Mitteln mit oder ohne Druck gekocht. Wichtig ist, daß diese alkalischen Verbindungen durch einen ausreichenden Waschprozeß wieder entfernt bzw. 'neutralisiert werden, weil sie sonst den späteren Bindungsprozeß beträchtlich hemmen.
  • b) Nach der Auswaschung wird der Rohstoff auf nassem Wege gekollert, gemahlen und sortiert und muß die Sortierung je nach Qualität von i mm bis o,6 mm Siebmasche getrieben werden. Ohne sorgfältige Sortierung würde eine glatte Oberfläche des Kunstholzes nicht zustande kommen.
  • c) Der Wassergehalt des nassen Rohstoffes, einerlei, ob von Unkraut oder Stroh ausgegangen wurde, mu.ß bis auf einen bestimmten Prozentsatz reduziert werden.
  • d) Ehe die alkalische Verkochung bzw. der mechanische Aufschluß vor sich geht, kann der Rohstoff auch q. bis 6 Wochen geröstet werden, damit das Chlorophyll, die Fleischteile im Unkraut und der Pektinpanzer beseitigt werden, andernfalls die spätere A.bbindung der Masse unmöglich würde.
  • Anderseits folgt nunmehr ein Beispiel -des trockenen Aufschlusses. Hier ist speziell bei den Unkrautmassen zunächst eine völlige Abröstung der Fleischteile und alsdann eine weitehende -Trocknung notwendig. Das Ma-;2 terial muß raspeldürr getrocknet sein, damit eine trockene Mahlung möglich wird. Das Material wird hierauf in einer Schlagnasen-oder in einer . Mahlsteinmühle oder Kugelmühle so lange gemahlen, bis es, je nach zu erzielender Qualität, durch ein Sileb. von r mm his o,6 mm gesiebt werden kann.
  • Wichtig ist die Wahl des richtigen Bindemittels. Während Gips bei völligem, d. h. durch Kochen bewirktem Aufschluß der Unkraut- oder Strohmassen in richtiger Dosierung ein gutes und festes, wenn auch nux mittelbares Kunstholz ergibt, geht zwischen Gips und lediglich mechanisch aufgeschlossenem Rohstoff in trockener Pulverform keinerlei Bindung vor sich.
  • Weitere zur Anwendung kommende Bindemittel sind Wasserglas, Quark, Seife, Kalk, Knochenleim, bei Zusatz geringer Mengen von Kaliumbichromat, was dann zu besonders festem Kunstholz -führt.
  • Ein wichtiges Bindemittel ist auch Stärke aus Kartoffeln, Reis u. dgl. Die Stärke wird mit einem nur geringen Zusatz von Alkali in an sich bekannter Weise aufgeschlossen, der aufgeschlossene Stärkeleim wird alsdann mit einem geringen Zusatz von chromsaurem oder doppelchromsaurem Kalk nachbehandelt, wodurch das Kunstholz nach Gießen, Kneten und Trocknen eine besondere Härte erreicht. Abgesehen davon, daß die nach diesen Verfahren erzielten Kunsthölzer an sich im ungünstigsfien Falle nur glimmen, nehmen sie das Wasser langsamer auf wie die Naturhölzer. Um die Wasserbeständigkeit zu erhöhen, kann man> dem Teig eine geringe Menge einer Emulsion aus Seife, essigsaurer Tonerde und Kalk zusetzen oder die fertigen Hölzer damit bestreichen; dieser Zusatz erfolgt jedoch nicht bei Wasserglasmassen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Kunstholz aus Pflanzenfasern o. dgl. und Bindemitteln, daduzch gekennzeichnet, daß Pflanzenstengel von Unkraut, Gras u. dgl. oder Strohsorten aller Art zunächst aufgeschlossen, und zwar entweder durch Kochen mit alkalischen Mitteln oder durch Rotten oder Rösten in Gegenwart von Feuchtigkeit oder durch Kombination beider Verfahren in nassem oder trockenem Zustand mit oder ohne Zusatz von Wasser gemahlen, mit Bindemitteln, wie Wasserglas, Gips, Kalk, Seife, Casein, tierischem oder vegetabilischem Leim, versetzt, zu einer gießbaren oder knetbaren Masse vermengt, mit oder ohne Druck geformt und schließlich bei gewöhnlicher oder höherer Temperatur getrocknet werden.
DEL66950D 1926-10-08 1926-10-08 Verfahren zur Herstellung von Kunstholz aus Pflanzenfasern o. dgl. und Bindemitteln Expired DE485672C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2920988A1 (de) * 1978-05-25 1979-11-29 Stein Gaasland Verfahren zur herstellung von geformten produkten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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