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Verfahren zur Herstellung von Pappe aus fein zerkleinertem Holz. Es
ist bekannt, Luft- und wasserdichte Pappe aus fein zerkleinertem Holz oder Pappabfällen
unter Verwendung von in Lösungsmitteln gelöstem Harz und Kolophonium herzustellen.
Die Erfindung bezweckt, dieses Verfahren nach verschiedener Richtung zu verbessern.
Die feine Zerkleinerung des Holzes geschah bisher zwischen Steinkörpern nach Art
von Mühlsteinen. Es wurde nun festgestellt, daß dies nachteilig ist, weil bei der
Zermahlung des Holzes sich die Steii,-körper abnutzen und infolgedessen Sandteile
u, dgl. in die Holzmasse gelangen. Diese Sandteile stören aber den festen Zusammenhalt
in dem Fertigerzeugnis, da sie die Holzteilchen unterbrechen, die infolgedessen
mit Hilfe des Harzes und des Kolophoniums keine innige Verbindung miteinander -
eingehen können. Dieser Nachteil wird dadurch vermieden, daß die Zerkleinerung zwischen
Metallkörpern erfolgt, durch die das Holz, das sich im trocknen Zustand befinden
soll, zu einem Mehl bzw. feinem Grieß zerkleinert werden kann. Bei weichem Holz
muß die Zerkleinerung weiter durchgeführt werden als bei hartem Holz; im ersteren
Falle muß aber gleichzeitig mit der Zerkleinerung ein Druck ausgeübt werden, so
daß das Gut gequetscht und aufsaugefähig wird; es darf aber nicht fasrig sein.
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Bei dem bisherigen Verfahren ist die Vereinigung der feinen Holzteile
durch den Zusatz von Harz und Kolophonium zu einer festen Luft- und wasserdichten
Masse in gewissem Maße beschränkt und läßt sich z. B. nur erreichen, wenn als Grundmasse
fasrige Holzmasse verwendet wird. Deshalb mußte stets von den verwendeten Holzstämmen
die Rinde vorher abgeschält werden. Auch war. es nicht möglich, Holzarten von nicht
fasriger Beschaffenheit, z. B. Korkholz, zu verwenden, weil dann die Zusatzstoffe
(Harz und Kolophonium) nicht die feste Verbindung zwischen den Holzteilchen herbeiführen
könnten. Auch sonst würde in der Praxis die Rinde bei der Herstellung einer Holzschliffmasse
stets entfernt. Es sind zwar bereits Verfahren zur Benutzung von Baumrinde für die
Herstellung leichter Pappen bekannt; hierbei wurde aber die Rinde stets besonders
verarbeitet, und zwar entweder auf chemischem oder auf mechanischem Wege durch Zerkleinerung
in Knochenmühlen. In dein Fertigerzeugnis soll dann die Rinde besondere Schichten
für sich bilden. Auf diese Weise ist aber eine luftdichte Masse nicht zu erhalten,
und es fehlt eine sichere Verbindung zwischen. den aus Rinde und' Holzmasse bestehenden
Schichten.
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Die Erfindung ergibt nun auch unter Verwendung von Rinde eine luft-
und wasserdichte Pappe, wenn die Rinde, ohne von deni Holz abgeschält zu werden,
mit diesem in der erwähnten Weise gemeinsam zerkleinert wird. Besonders zweckmäßig
ist hierbei der Zusatz von Kochsalz, durch das ein Zusammenziehe:i der Masse und
ein vollständiges Schließen der Poren in derselben oder in der aus der Masse hergestellten
Ware herbeigeführt wird. Das Kochsalz wirkt außerdem dem Klebevermögen des der Masse
zugesetzten Harze
entgegen, so (1a13 sie ,in bequemer We isc# v:
eiter verarhehet «erden kann und an dein hieti:ei verwendeten l#ilz ni:lit anhaftet.
C1)rigens wird das ho@lisalz hei der Späteren Verarbeitung der -lasse durch das
hierbei verwendete Wasser wieder ausgelöst.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, (1a13 (las Fertigerzeugnis
nicht nur luft-und wasserlicht, sondern auch elastisch ist.
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Das neue \"erfahren kann in folgender Weise ausgeführt werden: Gut
getrocknete Baumstämme samt de j Rinde, deren Feuchtigkeitsgehalt ungefähr
5 Prozent lieträ gt, werden nach geiiiilen,lf i Zerkleinerung zu feinstem Staub
vernialil^,!. und zwar geschieht dieses zwischen Metall-1:i3rpern. Diese können
beliebiger Art seit. z. B. die 1#orni von Walzen halsen, die nuT einem Teller umlaufen,
oder nach Art von Mühlsteinen ausgebildet sein. Statt ganzer Bauinstäninie kann
man auch Holzspäne oder --Holzabfälle, z. B. Pappabfälle, verwenden. le härter und
trockener (las Rohmaterial ist, desto leichter geht (las Vermahlen zwischen den
Metallkörpern zu feinstem ',taub vor sich. Diesen Maul) läßt nian darauf durch ein
Siel> finit sehr feinen Maschen gehen und mischt ihn innig mit einer Flüssigkeit,
(Hie aus in flüssigen c)len oder anderen 1,cisungsinittelti, wie Äther, Alkohol,
Benzin u. dgl., gelöstem Harz und Kolophonium, hergestellt ist, und zwar werden
an Harz (Tannenharz o. dgl. ) etwa ; his ; Prozent und an Kolophonium etwa .I NS
; Prozent zugesetzt. Nachdem las überschüssige 1,i')stuigsinittel abgelassen ist,
werden zweckmäßig etwa drei Teile 100prozentiges Kochsalz zugesetzt. Die 1Mi-:,chung
wird ohne Zusatz von Wasser auf kaltem Wege in einem Behälter ausgeführt, his nian
einett Teig von deichmäßiger Darbe erhält. Dieser hat (las Aussehen von aus Kreide
gefertigtem Kitt und gibt ein ausgezeichnetes Isoliermittel für verschiedene Zu-ecke,
(las in dieseln feuchten Zustande sofort verwendet werden kann. Der so erhaltene
Stoff leitet Wärine, Kälte und elektrischen Strom überhaupt nicht, ist wasserlicht
und absorbiert leicht feuerfeste Stoffe, ohne zu schwellen. Die Masse eignet sich
alter besonders gut zur Herstellung von Pappe :nit Hilfe der gebräuchlichen Verfahren
von fia:,el oder maschinell. Unter Einwirkung von Wasser verliert die hasse oder
aus derselben gefertigte Pappe die gewonnenen l:igenscliaften nicht.
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Die aus Rinde herrührenden Bestandteile vergrößern den Leitungswiderstand
der 'lasse hei vermindertem Gewicht. Das Harz dient da l:ei als kräftiger Leim,
während (las Kolophonium zur Festigkeit und Elastizität der Pappe beiträgt. Die
Verwendung der Zusatzstoffe in den erwähnten Mengen erlaubt ein vollständiges Aufsaugen
derselben durch die 'Masse in solcher Weise, daß die Poren gerade vollständig geschlossen
werden. Statt Holz, Holzabfällen und Sägemehl können ca.ch Abfälle der Holzpappenfabrikation
verwendet werden. In allen Fällen muß aber darauf geachtet werden, daß das Holz
rein ist und insbesondere keinen Sand enthält. Schließlich kann (las Verfahren auch
zur Herstellung eines sehr festen Papiers verwell(let werden.
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Es inag noch erwähnt werden, daß Tränkungen von Holzschliffniasse
u. dgl. mit Lösun@n verschiedener Art für sich allein bekannt sind; in allen Fällen
hatte das Erzeugnis jedoch eine zu geringe Dichte. Das gute l:rgel)iiis hei (lein
neuen Verfahren führt von Jer besonderen Art der Zerkleinerung und von (leg gemeinsamen
Verwendung von Harz und Kolophonium her und wird durch den Zusatz von Chlornatrium
verbessert. Eine Tränkung der Masse mit stärkeren Lösungen, als angegeben, hat ein
nicht vollständiges Aufsaugen der Tränkungsflüssigkeit zur Folge, wodurch die Festigkeit
und die Dichte des Erzeugnisses leiden.