DE3918631C2 - Verfahren zur Herstellung eines Hunde-Kauartikels - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Hunde-KauartikelsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Hunde-Kauartikels
aus Hautmehl, bei dem Hautmehl mit einem Bindemittel und Wasser versetzt
wird und Kauartikel aus dem entstehenden Brei geformt und anschließend
getrocknet werden.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-PS 26 43 991 bekannt. Zunächst war
es üblich, Hunde-Kauartikel, insbesondere in Knochen-Form, aus Hautabfällen
von Büffel- oder Rinderhaut oder dergleichen herzustellen, indem die Haut
stücke in eine Formpresse eingelegt und gepreßt wurden. Dieses Verfahren
ist aufwendig und für kleinere Hautabfälle nicht geeignet. Dem gattungsgemä
ßen Verfahren lag daher die Zielsetzung zugrunde, ein durch Mahlen von
Hautabfällen homogenisiertes Material herzustellen, dessen Verarbeitung in
wesentlich einfacherer Weise zu einem formhaltigen Kauartikel führen sollte.
In der Praxis hat das bekannte Verfahren jedoch keine Bedeutung erlangt.
Dies dürfte darauf beruhen, daß die rohen Formlinge entweder nur getrock
net oder in einer Preßform gepreßt werden sollten. Es hat sich gezeigt, daß
auf diese Weise hergestellte Kauartikel eine unzureichende Festigkeit erlan
gen und brüchig sind, so daß sie dem Gebiß des Hundes nicht den gewünsch
ten Widerstand entgegensetzen und sich somit weder zur Gebißpflege noch
als Spielzeug eignen, soweit sie nicht bereits in der Verpackung zerbrechen.
Das in der DE-PS vorgeschlagene Pressen der Formlinge ergab keine Verbes
serung. Die breiige Hautmehlmasse ist kaum komprimierbar, so daß sich
durch Pressen keine nennenswerten Veränderungen im Gefüge des Kauarti
kels ergeben. Zudem ist es erforderlich, die Mengen für die einzelnen Kauar
tikel vor dem Pressen sehr genau zuzumessen. Bei der in der Patentschrift
ebenfalls vorgeschlagenen Infrarottrocknung besteht die Gefahr, daß der
Formling bis zum Kern den sogenannten Leimpunkt, der bei ca. 60°C liegt,
überschreitet. In diesem Falle geliert die Hautmasse, so daß der Kauartikel
zerfließt und eine feste Form und Konsistenz nicht mehr erreichen kann.
Die DE-PS 30 32 959 befaßt sich mit einem Verfahren zur Herstellung eines
Hunde-Kaukörpers aus zerkleinerter Rohhaut. Die zerkleinerte Rohhaut wird
mit Gelatine, Salz und Lebensmittelfarbe sowie einem hohen Anteil Wasser
vermischt und anschließend luftgetrocknet. Der Patentinhaber räumt selbst
ein, daß das Herstellungsverfahren aufgrund des langen Zeitraums, der für
die Lufttrocknung erforderlich sei, relativ aufwendig sei.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung ei
nes Kauartikels zu schaffen, das zu einem festen, konsistenten, als Kauspiel
zeug geeigneten Produkt führt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die feuchten Kauar
tikel nach dem Formen getrocknet werden und anschließend für einige Mi
nuten bei hoher Temperatur gebacken und dann im Backofen bei einer Tem
peratur von unter 60°C nacherwärmt werden.
Das Backen erfolgt vorzugsweise in einem Heißluft- oder Umluft-Backofen, da
große Mengen Feuchtigkeit abtransportiert werden müssen. Zunächst sollte
für kurze Zeit, etwa 5 Minuten, eine hohe Backtemperatur von beispielsweise
180°C eingestellt werden, damit der äußere Bereich des Formlings rasch
über den Leimpunkt hinweggeführt und gebacken wird und damit eine feste
Konsistenz erhält. Anschließend wird die Temperatur im Backofen auf unter
60°C abgesenkt. Es hat sich gezeigt, daß der Zusammenhalt des Kauartikels
durch Backen gegenüber der zuvor üblichen Trocknung wesentlich verbes
sert wird. Durch Backen erlangt der Artikel einerseits einen festen Zusam
menhalt und andererseits eine gewisse Knusprigkeit, die bei Hunde-Kauarti
keln zuvor nicht erreichbar war. Backzeit und -temperatur können so einge
stellt werden, daß der Kauartikel von außen her mehr oder weniger stark
durchbacken wird. Daraus ergeben sich zahlreiche Variationsmöglichkeiten,
die noch durch die Auswahl verschiedener Formgebungen ergänzt werden
können.
Als Bindemittel wird vorzugsweise Gelatine, und zwar insbesondere aus Roh
haut gewonnene Gelatine eingesetzt.
Als Ausgangsprodukt wird ein aus Rinder- oder Büffelhäuten gewonnenes
Mehl mit einer Körnung von maximal 1 mm verwendet. Das Hautmehl wird
im Gewichtsverhältnis 1 : 1 mit Wasser vermischt und anschließend zum
Emulgieren stehengelassen. Die Gelatine wird im Gewichtsverhältnis 4 : 10
mit warmem Wasser vermischt.
Dem Hautmehl-Wasser-Gemisch werden 5% des Gelatine-Gemisches zuge
setzt, und beide werden vermischt. Dies kann in einem Kutter erfolgen, wie
er in der Fleisch- und Wurstwarenfabrikation eingesetzt wird. Während des
Kutter-Vorgangs kann Salz zur Konservierung zugesetzt werden. Dann ruht
die Mischung wiederum zur Eigenbindung. Anstelle eines Kutters kann eine
andere geeignete Misch- und Knetvorrichtung verwendet werden.
Die Verformung zur Herstellung der einzelnen Kauartikel kann von Hand
oder mit einem Extrusions-Füller erfolgen, wie er für das Hüllen von Würsten
ver
wandt wird. Anschließend werden die Formlinge getrocknet und schließlich
gebacken. Nach dem Backvorgang folgt noch einmal eine Endtrocknung.
Aus Büffelhaut wird ein Mehl mit einer Körnung von maximal 1 mm gewonnen.
100 kg Hautmehl werden mit 100 l Wasser von 30°C vermischt und emulgieren
für ca. drei Stunden. Parallel werden 10 l Wasser von 60°C mit 4 kg Gelatine in
einem elektrischen Rotormischer eine halbe Stunde verrührt.
Das Hautmehl-Wasser-Gemisch wird mit 5% des Gelatine-Gemisches in einem
Kutter gekuttert, bis sich eine Temperatur von 30°C einstellt. Während des
Kutterns werden 4% jodiertes Salz zur Konservierung beigefügt. Anschließend
ruht die Mischung zwei Stunden zur Eigenbindung.
Die Herstellung von Formlingen erfolgt von Hand. Die Formlinge ruhen anschlie
ßend für drei Stunden bei 30°C und 50% Luftfeuchtigkeit zur Trocknung.
Sodann werden die Formlinge in einem Heißluftofen 5 Minuten lang bei 180°C
gebacken. Anschließend wird die Temperatur auf unter 60°C abgesenkt. Die
Temperatur und Backzeit richten sich im einzelnen nach der Form und dem Vo
lumen der Formlinge sowie dem gewünschten Grad des Durchbackens. Nach dem
Backvorgang erfolgt eine Endtrockung bei 30°C und 50% Luftfeuchtigkeit für
zwei Tage in einem Trockenraum.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung eines Hunde-Kauartikels aus Hautmehl, bei dem
Hautmehl mit einem Bindemittel und Wasser versetzt wird und Kauartikel aus
dem entstehenden Brei geformt und anschließend getrocknet werden, da
durch gekennzeichnet, daß die feuchten Kauartikel nach dem Formen ge
trocknet werden und anschließend für einige Minuten bei hoher Temperatur
gebacken und dann im Backofen bei einer Temperatur von unter 60°C nach
erwärmt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kauartikel
zu Beginn des Backvorganges bei ca. 180°C für 5 Minuten gebacken werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Backvorgang in einem Heißluft-Backofen erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß 100 Gewichtsteile gemahlener Haut und 100 Gewichtsteile
Wasser vermischt werden und anschließend emulgieren.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß 10 Gewichtsteile Wasser mit 4 Gewichtsteilen Gelatine ver
rührt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Haut
mehl-Wasser-Gemisch mit 5 Gewichtsprozent des Gelatine-Gemisches in ei
nem Kutter vermischt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß während des
Kutterns 4 Gewichtsprozent jodiertes Salz zugegeben werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mi
schung nach dem Kuttern zur Eigenbindung ruht.
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