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Antriebs- und Steuermechanismus für das Rechenwerk von Schreibrechenmaschinen
Gegenstand der Erfindung ist ein Antriebs-und Steuermechanismus für das Rechenwerk
von Schreibrechenmaschinen, und zwar insbesondere solchen Schreibrechenmaschinen,
bei welchem die Übertragung des getasteten Zahlenwertes auf das Zählwerk durch ein
längs einer Staffelwalze verschiebbares Einstellrad erfolgt, wobei die Drehbewegung
der Staffelwalze und die Verschiebungsbewegung des Einstellrades gleichzeitig durch
den z. B. in bekannter Weise beim Zahlentastenanschlag durch Anheben der Stange
einer tabulatorartigen Einrichtung einschaltbaren Kraftantrieb hervorgerufen werden
und wobei der mit dem Antriebsmotor durch eine Reibungskupplung verbundene Rechenmechanismus
an einem Schaltkörper durch eine Klinke arretiert gehalten und beim Zahlentastenanschlag
durch Verschwenken dieser Klinke für eine Umdrehung (36o') freigegeben wird.
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Zweck der Erfindung ist, die Antriebs- und Steuerorgane so auszugestalten
und anzuordnen, daß bei einfacher gedrängter Bauart absolute Wirkungssicherheit
erreicht wird.
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Zur Erzielung dieses technischen Fortschrittes wird bei dem neuen
Antriebs- und Steuermechanismus gemäß der Erfindung die die Klinke tragende, durch
Federkraft zu verdrehende Auslöseachse in der Ruhe- oder Spannstellung an einer
auf ihr sitzenden weiteren Klinke durch die Klinke einer Sperrwelle festgehalten,
die unter der Wirkung des Zahlentastenanschlages, eine Teildrehung ausführend, die
Auslöseachse freigibt. Hiernach wird die- Antriebsdrehbewegung durch Zwischenorgane
in der Weise auf eine Steuerwelle übertragen, daß diese zunächst eine Teildrehung
im einen Drehsinne ausführt, dann für die Dauer des Rechenvorganges in Ruhe bleibt
und hierauf rasch in die Anfangsstellung zurückkehrt. Bei dieser Vorwärts- und Rückwärtsdrehung
der Steuerwelle wird durch auf derselben sitzende Organe (Klinken, Hebel) die Steuerung
der Einrichtung zur Übertragung des getasteten Zahlenwertes auf das Zählwerk, die
Auslösung und Sperrung des in Rechenstellung befindlichen Zählwerkes und die Sperrung
der Papierwagenbewegung während des Rechenvorganges bewirkt.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Antriebs- und Steuermechanismus
gemäß der Erfindung dargestellt.
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Abb. i ist eine Aufsicht, Abb. 2 ein Querschnitt nach A-B, Abb. 3
ein Querschnitt nach C-D, Abb. q. ein Querschnitt nach E-F und Abb. 5 ein Querschnitt
nach G-H von Abb. i. Die Antriebskraft des Motors wirkt von einer nicht dargestellten
Reibungskupplung aus über das Kegelradgetriebe i, die Antriebswelle 2 und das Stirnradgetriebe
3 auf die Staffelwalzenwelle q. bzw. die Staffelwalze q.'. Auf dieser ist ein Schaltkörper
angeordnet, der aus einem auf der rechten Seite scheibenförmig ausgebildeten Drehkörper
5 besteht. Der scheibenförmige Teil des Drehkörpers 5 besitzt eine Stirnausnehmung
6 der in Abb. 5 punktiert angegebenen Form, wobei innerhalb dieser Ausnehmung
ein
Ansatzteil 7 vorgesehen ist. Eine auf einer Auslösewelle 8 sitzende Klinke 9 ragt
in der Ruhestellung mit einem Anschlagteil io so in die Ausnehmung 6 hinein, daß
dieser Anschlagteil sich, wie dargestellt, an die annähernd radial verlaufende Fläche
ii der Stirnausnehmung 6 anlegt und so eine Drehung des Schaltkörpers 5 und der
sich anschließenden Mechanismen im Antriebsdrehsinne (Pfeil x) verhindert.
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Wird dagegen die Klinke 9 durch Verdrehen der Welle 8 im Sinne des
Pfeiles y, d. h. gegen die Staffelwalzenwelle 4 zu verschwenkt, so gibt sie, mit
dem Anschlagteil io in den kreisförmigen Teil der Ausnehmung 6 gelangend, den Schaltkörper
5 frei, so daß er vom Motor aus durch die genannten Übertragungsorgane im Sinne
des Pfeiles x in Drehung versetzt wird. Gegen Ende einer Umdrehung wird die Klinke
9 an ihrem Anschlagteil io durch den Ansatz 7 wieder nach außen gedrückt und arretiert
den Schaltkörper in der dargestellten Lage. Dieser Schaltkörper, d. h. der gesamte
Rechenmechanismus, hat demnach eine Umdrehung ausgeführt.
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Das Verschwenken der Klinke 9 im Sinne des Pfeiles y bzw. die entsprechende
Teildrehung der diese Klinke tragenden Auslösewelle 8 erfolgt unter der Wirkung
einer an einem Hebel dieser Auslösewelle angreifenden Zugfeder i2 (Abb. i), wenn
diese Au slösewelle 8 an einer auf ihr sitzenden Klinke 13 freigegeben wird.
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Diese Klinke 13 wird in der Ruhelage der Maschine in der aus
Abb. 3 ersichtlichen Weise durch eine Klinke 14 gesperrt gehalten, die an einer
Sperrwelle 15 sitzt. Die zur Auslösung ,dieser Sperrung notwendige Teildrehung der
Sperrwelle 15 bzw. Rechtsverschwenkung der Klinke 14 erfolgt durch eine Schaltwalze
16, wenn dieselbe durch eine der Anschlagstangen 17 bei deren Aufwärtsbewegung durch
Anschlag der zugehörigen Zahlentaste im Rechtssinne verdreht wird. Eine zwischen
die Schaltwalzenwelle 18 und die Sperrwelle 15 eingeschaltete Kupplung ig ermöglicht
dabei nach Vollendung des Rechenvorganges die Rückdrehung der Schaltwalze in die
Normallage unter der Wirkung einer Feder 2o.
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Die Klinke 14 bzw. die sie tragende Sperrwelle 15 kehrt mit Beendigung
der Umdrehung des Rechenmechanismus, d. h. nach der Rückdrehung der Klinke 13, die
gleichzeitig mit jener der Klinke g erfolgt, unter der Wirkung einer bei der Auslösedrehung
sich spannenden Feder 14' in ihre Sperrlage nach Abb. 3 zurück.
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Die eingangs erwähnten Drehbewegungen der Steuerwelle 22 sowie die
Freigabe und Sperrung der Staffelwalzenwelle vor Beginn bzw. nach Vollendung des
Rechenvorganges werden durch folgende Mechanismen bewirkt.
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Auf der Antriebswelle -- sitzt eine Kurven-Scheibe 23 der aus
Abb. 4 ersichtlichen Form. Durch die Kurve 24 dieser Kurvenscheibe wird zu Beginn
der Drehbewegung ein auf der Steuerwelle 22 sitzender Rollenhebel 25 im Linkssinne
verschwenkt und dadurch die erwähnte anfängliche Teildrehung der Steuerwelle hervorgerufen.
Bei diesem Linksverschwenken gibt der Rollenhebel 25 gleichzeitig eine lose auf
der Antriebsachse 2 angeordnete Klinke 26 frei, so daß dieselbe unter der Wirkung
ihrer Feder 27 im Linkssinne verschwenkt wird, bis ihr Ansatz 28 auf der Staffelwalzenwelle
4 auftritt.
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Unmittelbar anschließend an diese Verschwenkung der Klinke 26 wird
durch eine auf der Staffelwalzenwelle 4 sitzende, sich im Linkssinne drehende Kurvenscheibe
29 eine lose auf der Auslöseachse 8 gelagerte Klinke 30 im Linkssinne verschwenkt.
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Durch diese Verschwenkung der Klinke 30 wird einerseits ein an ihr
sitzender Sperrzahn 31 aus der Zahnung eines Zahnrädchens 32 der auf die Zählwerke
wirkenden Triebachse 33 ausgehoben, letztere also zur Übertragung des Zahlenwertes
freigegeben, und andererseits ein seitlicher Ansatzteil 34 der Klinke
30 in die Bahn eines ebensolchen Ansatzteiles 35 der Klinke 26 verschwenkt
und letztere hierdurch so lange in der verschwenkten Lage gesperrt gehalten, bis
die Umdrehung bzw. der Rechenvorgang vollendet ist, d. h. die Klinke 30 unter
der Wirkung der Feder 36 in die (in Abb. 4 dargestellte) Normallage zurückschnappt.
Hierbei wird durch den Eingriff des Zahnes 31
in das Zahnrad 32 dieses ausgerichtet
und die Zählwerks-Antriebswelle 33 gesperrt.
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Gleichzeitig mit der Kurvenscheibe 29 vollendet auch die Kurvenscheibe
23 ihre volle Umdrehung. Kurz vorher läuft die Rolle des Rollenhebers 25 vom kreisförmigen
Umfangsteil der Scheibe 23 auf den Teil 37 der Klinke 26 auf, verschwenkt diese
im Rechtssinne in die Anfangslage (Abb. 4) zurück und gleitet dann, sich unter dem
Einfluß einer auf die Steuerwelle 22 wirkenden Feder 38 im Rechtssinne verschwenkend,
über die Nase 39 der Klinke 26 hinweg, um dieselbein der dargestelltenNormallage
wieder zu sperren. Diese Rechtsverschwenkung des Rollenhebels 25 ist gleichbedeutend
mit der Rückdrehung der Steuerwelle in die Normallage, nachdem dieselbe während
des Laufes des Rollenhebels auf dem kreisförmigen Umfangsteil der Kurvenscheibe
23 in Ruhe verblieben war. .
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Bei den auf die beschriebene Weise hervorgerufenen Teildrehungen der
Steuerwelle 22 steuert eine auf derselben sitzende Klinke 40 die Einrichtung zur
Übertragung des getasteten Zahlenwertes auf das Zählwerk. Dies geschieht beispielsweise
dadurch, daß die Klinke 40 eine von der Staffelwalzenwelle aus angetriebene Drehscheibe
nach ihre; ersten halben Umdrehung
- während welcher diese die
unter Federbeeinflussung erfolgende Verschiebung des Einstellrades zuläßt - so lange
an der Weiterdrehung verhindert, bis ein die Drehscheibe in Drehung versetzendes,
eine volle Umdrehung ausführendes Triebrad (Zahnrad) eine zur raschen Rückführung
der Drehscheibe und damit des Einstellrades in die Ruhelage dienende Spiralfeder
entsprechend gespannt hat.
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Eine weitere Klinke 41 löst zu Beginn des Rechenvorganges durch Verschwenken
eines Schalthebels des Zählwerkes dieses aus, um es nach Beendigung des Rechenvorganges
durch Freigabe des Schalthebels wieder zu sperren.
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Eine dritte Klinke 42 steuert einen Richtzahn 43 zum Ausrichten der
Zählwerksräder nach vollendetem Rechenvorgang.
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Außerdem ist auf der Steuerwelle 22 noch ein Hebel 44 befestigt, der
am Ende einen federnden Schnepper 45 besitzt und dem aus Nachfolgendem ersichtlichen
Zweck dient.
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Ein um eine Achse 46 schwingbarer Doppelhebel 47, 48 ist am einenHebelarm
48 mit einem Sperrzahn 49 versehen, der beim Linksverschwenken des Doppelhebels
in die Zahnung einer am Papierwagen sitzenden Zahnstange 5o eintreten kann.
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In der dargestellten Ruhelage wird der Sperrzahn 49 dadurch außer
Eingriff gehalten, daß eine Klinke 51 der Sperrwelle 15 den Arm 47 des Doppelhebels
an einer Rast 52 in angehobener Stellung festhält.
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Wird bei der durch den Zahlentastenanschlag hervorgerufenen Teildrehung
der Sperrwelle 15 die Klinke 51 im Rechtssinne verschwenkt, so gibt sie die Rast
52 frei, und der Doppelhebel 47, 48 wird durch eine Feder 53 im Linkssinne verschwenkt,
wobei der Sperrzahn 49 in die Zahnung der Zahnstange 5o eintritt und so den Papierwagen
gegen Bewegung sperrt.
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Bei dem unmittelbar anschließend erfolgenden Verschwenken des Hebels
44 durch die- Teildrehung der Steuerwelle 22 gleitet der Schnepper 45 über die Fläche
54 des Hebelarmes 47 hinweg und schnappt unterhalb desselben ein, so daß er bei
dem nach Beendigung des Rechenvorganges erfolgenden Hochschwingen des Hebels 44
durch die Rückdrehung der Steuerwelle 22 den Doppelhebel bis- zur Wiederherstellung
des unter der Wirkug der Torsionsfeder 21 erfolgenden Eingriffes 52, 51 mitnimmt
und dann unter Rückführung des Schneppers 45 in die Spannstellung in die dargestellte
Normallage zurückgelangt.
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Durch die zuletzt beschriebene Einrichtung bleibt also während des
Rechenvorganges der Papierwagen gegen Bewegung gesperrt.
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Die Gesamtwirkungsweise des neuen Antriebs- und Steuermechanismus
ist also der beschriebenen Einrichtung entsprechend folgende. Beim Anschlag einer
Zahlentaste, also beim Anheben der zugehörigen Anschlagstange 17 wird durch die
Teile 16, 14, 13, 8, 9, 5 die Staffelwalzenwelle 4 bzw. die Staffelwalze 4' für
eine Umdrehung freigegeben, die sie von der bekannten, an den Antriebsmotor angeschlossenen
Reibungskupplung aus unter Vermittlung der Trieborgane 1, 2, 3 ausführt.
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Gleichzeitig mit dieser Umdrehung wird durch die Teile 23, 25 vermittels
des Hebels 25 die Verdrehung der Welle 22 bzw. die Verschwenkung der Steuerteile
40, 41, 42, 44 und durch die Teile 29, 3o die Freigabe und Sperrung der auf das
Zählwerk wirkenden Triebachse 33 bewirkt, deren Antrieb durch das Einstellrad der
auf Seite 5 beschriebenen und beispielsweise aus dem deutschen Patent 451992 genauer
zu entnehmenden Einrichtung erfolgt.
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Hierbei bewirkt die Klinke 40 in der beschriebenen Weise die Hemmung
und Freigabe der Drehscheibe, während gleichzeitig die Teile 41, 42, 44 die vorgeschriebenen
Funktionen ausführen.