DE48488C - Reifsschiene mit verstellbarem und auswechselbarem Anschlag - Google Patents

Description

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Claims (1)

1. KAISERLICHES

   PATENTAMT

   Die Reifsschiene. dient in der Hauptsache zur Herstellung waagrechter und gleichlaufender Linien. Es kommt indefs auch sehr vielfach vor, dafs mit derselben gegen die Ebene geneigte, gleichlaufende und gegen diese wiederum unter den am meisten vorkommenden Winkeln von 30, 45, 60 und 90° zu ziehende Linien gefordert werden.

   Zuweilen findet man jetzt auch noch Reifsschienen mit doppeltem Anschlag, d. h. einem Anschlag, der aus einer unteren festen und einer oberen drehbaren Leiste besteht. Dieser obere drehbare Anschlag dient lediglich zur Herstellung gegen die Waagrechte geneigter und gleichlaufender Linien.

   Diese Anordnung hat aber sehr grofse Uebelstände, einmal deshalb, weil man durch den geringsten Anstofs an den Anschlag diesen versetzt und die Schiene sich verschiebt, und weiter, dafs es nothwendig wurde, für den jedesmaligen derartigen Gebrauch die Schiene um i8o° zu drehen. Man mufste also dabei stets die am meisten benutzte, durch die Hände berührte Seite der Schiene auf das Papier bringen, wobei der auf deren Oberseite liegende Staub die Zeichnung leicht beschmutzte.

   Die Reifsschiene nach vorliegender Erfindung gleitet stets, nur mit einer und derselben Fläche und für jede beliebige, nothwendig werdende Stellung auf dem Zeichenpapier. Ferner ist ein Versetzen des Anschlages gänzlich ausgeschlossen.

   Die Einrichtung ist zu diesem Zwecke folgende :

   An der Reifsschiene a mit einfachem, festem Anschlag b ist unterhalb desselben eine Schraube c angeordnet, die bei d fest gelagert, dagegen bei e in einem kleinen Schlitzlager verschiebbar ist. Bei f ist ein kleinerer, um g drehbarer und mittelst der Schraube h zu lösender Anschlag i angebracht, der, mit einem Zahnsegment k fest verbunden, in die Schraube c eingreift. ' Behufs engen und sicheren Kämmens beider Theile befindet sich bei / eine Feder, die die Schraube c in die Zähne von k eindrückt.

   Will man z. B., nachdem der Anschlag i gegen das Reifsbret gelegt wurde, unter einem gegebenen Winkel geneigte, gleichlaufende Linien ziehen, so bewirkt man zunächst eine annähernde und schnelle Einstellung der Reifsschiene dadurch, dafs man die Schraube c durch einen leichten seitlichen Druck auf den Knopf m von dem Zahnsegment auslöst und um das.ganze Lineal beliebig dreht, hierauf diesen Knopf losläfst, worauf Schraube und Zahnsegment wieder in Eingriff gebracht sind und nunmehr die genaue Einstellung zum gegebenen Winkel erfolgen kann. Mittelst der Schraube h ist man im Stande, die ganze Vorrichtung festzustellen.

   Es ist ferner die Einrichtung getroffen, bei gewöhnlichem Gebrauch der Reifsschiene durch Lösen der Schraube h den Anschlag i mit Zahnsegment k zu entfernen und die Schiene auf diese Weise in eine solche mit einfachem Anschlag zu verwandeln. Vorbeschriebene Neuerung läfst sich leicht an jeder beliebigen Reifsschiene, jedem Lineal oder dergleichen anbringen.

   Pateντ-Anspruch:

   Ein mittelst Schraube und Zahnbogens verstellbarer und auswechselbarer Anschlag i zur Ermöglichung der Herstellung beliebig geneigter paralleler Linien.