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Formvorrichtung für Kunststeine, insbesondere profilierte künstliche
Hausteine Es sind Formvorrichtungen für Kunststeine bekannt, bei denen die Formen
drehbar gelagert und auch abhebbar sind, um den Formling freizugeben. Derartige
Formvorrichtungen ermöglichen jedoch nicht die Herstellung von künstlichen Hausteinen,
bei welchen mehr als eine Außenfläche profiliert ist. Ferner sind Formen zur Herstellung
von Kunststeinen bekannt, deren Wände verstellbar sind, um den Formling leicht von
der Form lösen zu können. Hier muß das Drehen des Formlings von Hand vorgenommen
werden, was nur bei kleineren Formlingen möglich ist.
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Gegenstand der Erfindung bildet nun eine Formvorrichtung für Kunststeine,
insbesondere profilierte künstliche Hausteine, welche eine Vereinigung der beiden
vorstehenden, an sich bekannten Merkmale aufweist, indem Formen, deren Seiten- oder
Stirnwände oder deren Seiten- und Stirnwände in an sich bekannter Weise, zwecks
leichten Lösens des Formlings von der Form, verstellbar sind, in ebenfalls an sich
bekannter Weise, zwecks Freigabe des Formlings, auch anhebbas und drehbar gelagert
sind.
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Diese Kombination bringt den technischen Fortschritt mit sich, daß
sie die leichte Herstellung verhältnismäßig großer Stücke,- Iwie profilierter künstlicher
Hausteine," ermöglicht. Es können Einsätze zur Profilgebung auf mehr als einer Seite
des künstlichen Hausteins, wie es bei Fensterbänken o. dgl. erforderlich ist vorhanden
sein, und der Formling kann, ohne beschädigt zu werden, rasch ausgeformt werden.
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Ausführungsbeispiele der Formvorrichtung gemäß der Erfindung sind
auf der Zeichnung dargestellt, in welcher Abb. = die Vorrichtung im Aufriß und Abb.
2 in Stirnansicht zeigt.
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Abb. 3 ist ein Schnitt durch eine Einzelheit und Abb. 4 ein Schnitt
nach Linie IV-IV in Abb. 3.
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Die Form weist einen Bodenteil x, zwei Seitenwände 2 und 3, zwei Stirnwände
4 und 5 sowie einen Deckel 33 mit Längsverstrebungen 34 auf. Für die Verstellung
der Seitenwände 3 zwecks leichten Lösens des Formlings sind Augen 6 bzw. 7 vorgesehen,
die Links- bzw. Rechtsgewinde aufweisen, mit welchen eine mit entsprechendem Links-
und Rechtsgewinde versehene Schraubenspindel 8 zusammenarbeitet.
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Die beiden Enden der Spindel 8 sind mit Vierkantflächen g (Abb. 4)
zur Aufnahme eines Schlüssels oder einer Kurbel versehen.
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Dadurch, daß die Seitenwände 2, 3 beim Verstellen gegen den Bodenteil
= und an die Stirnwände angepreßt werden können, ist eine genaue Winkellage der
Seitenwände zum Bodenteil gewährleistet.
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Um auch die Stirnwände verstellen und
die Form drehen
zu können, trägt jede Stirnwand q. bzw. 5 einen Ansatz in Gestalt einer Büchse =o,
welche in einer Bohrung =i eines Querhauptes 12, drehbar ist. Ein federbelasteter
Stift 31 greift in Nuten 32 der Büchse =o ein, um letztere in verschiedenen
Drehlagen zu sichern. In einem vorspringenden Teil 13 des Querhauptes 12 ist eine
Schraubenspindel =q. axial unverschiebbar gelagert. An einem Ende der Schraubenspindel
sitzt eine Handkurbel 16, und der Gewindeteil der Spindel =q. ist mit dem als Mutter
dienenden Stirnteil der Büchse =o in Eingriff. Die Stirnwände greifen mit Zapfen
17 in Löcher 18 der Seitenwände ein; die Breite der Löcher ist größer als diejenige
der Zapfen 17, damit ein gewisses Spiel in der Längsrichtung der Form zwischen Zapfen
und Loch zur Ermöglichung der Verstellungsbewegung der Stirnwände vorhanden ist.
Zum gleichen Zweck sind auch die Löcher i9, welche einen Durchtritt der Spindel
8 durch die Büchsen =o gestatten, größer als der Spindelquerschnitt.
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Zum Festhalten des Deckels 33 in seiner Lage dienen zwei Gelenkketten
35. In die Form sind Einsätze 36 (Abb. 3 und q.) eingelegt, durch welche das Profil
des herzustellenden Kunststeins bestimmt wird. Anstatt Einsätze zu verwenden, könnten
auch Bodenteil oder Seitenwände selbst entsprechend profiliert sein.
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Die bereits erwähnten Querhäupter 12 finden sich zwischen zwei senkrechten
Pfosten 2o und 21 (Abb. 2) des Gestells und greifen mit ihren Enden über Führungen
22, welche so die Querhäupter und damit die Form bei Bewegungen in senkrechter Richtung
führen. Um die Form anheben zu können, ist eine Hebevorrichtung vorgesehen, bestehend
aus den Zahnstangen 23, die an die Querhäupter i2 und 15 angelenkt sind, und aus
den oberhalb der Form auf Traversen 2¢ des Gestells sitzenden, durch die Welle 30
miteinander gekuppelten Windwerken mit Sperrrad 25, Klinke 26 und Handkurbel 27;
durch die beiden Windwerke können die Zahnstangen 23 und damit die Querhäupter und
die Form selbst angehoben oder gesenkt werden.
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Im Gestell ist ferner noch ein als Unterlage dienender Balkenrost,
bestehend aus Längsbalken 28 und Querbalken 29, vorhanden, auf welche durch Senken
der Zahnstangen die Form aufgesetzt werden kann.
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Zum Zweck des Ausformens wird die Form durch Drehen der Kurbel
9,7 zunächst angehoben, um eine Drehung überhaupt zu ermöglichen, und dann
um =8o ° gedreht und so weit gesenkt, daß die Längsstützen 34 des Deckels auf dem
Balkenrost 29 aufsitzen. Der Deckel 33 bildet jetzt die Unterlage für- den Formling,
welcher nun durch Lösen der Gelenkketten und Verstellen der Seiten- und Stirnwände
voneinder weg von den Formwänden und aus den profilgebenden Einsätzen losgelöst
wird. Durch Anheben der Form wird schließlich der Formling freigelegt und sodann
in die in Abb. 2 gezeigte Stellung auf dem Balkenrost verschoben, um den Platz für
den nächsten Arbeitsgang freizugeben.
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Die Unterlage kann auch so ausgebildet sein, daß unter dieselbe ein
Transportwagen mit heb- und senkbarer Brücke gefahren werden kann, um den Formling
abzunehmen, oder ein Transportwagen könnte auch selbst die Unterlage bilden, auf
welcher die Form während der Herstellung des Kunststeines aufruht, wobei dann, um
eine Drehung der Form zu ermöglichen, die Brücke des Transportwagens gesenkt werden
könnte, während die Form in ihrer Höhenlage nicht verändert wird, oder es könnte
sowohl ein Heben der Form als auch ein gleichzeitiges Senken der Unterlage stattfinden.
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Die Formvorrichtung kann noch mannigfache Änderungen erfahren. Das
Verstellen der Seiten- und Stirnwände könnte anstatt mittels der beschriebenen Schrauben
auch durch andere Hilfsmittel, beispielsweise durch Exzenterhebel, erfolgen. Ebenso
kann an Stelle der beschriebenen Hebevorrichtung irgendeine andere bekannte Hebevorrichtung
verwendet werden, wie Exzenterhebel, Ketten-oder Seilaufzug, hydraulische oder pneumatische
Zylinder, Schrauben o. dgl. Anstatt, wie beschrieben, die einzelnen Betätigungen
an der Vorrichtung von Hand vorzunehmen, könnten sie auch auf maschinelle Weise
erfolgen. Es könnte ferner auch ein Anschlag vorgesehen sein, der mit der Form derart
zusammenwirkt, daß, sobald die Form auf eine gewisse Höhe gehoben wird, die Drehung
der Form selbsttätig erfolgt.
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Ferner könnten z. B. auch nur die Seitenteile verstellbar sein, die
Stirnteile der Form dagegen nicht. Änderungen im Profil der herzustellenden Kunststeine
können durch Auswechseln der in die Form eingelegten Einsätze leicht erzielt werden.