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Vorrichtung zum Abpressen von Hohlkörpern, z. B. Rohren, mittels Preßgases
unter einer Flüssigkeit Die Wirtschaftlichkeit des Betriebes von Prüfvorrichtungen
für Hohlkörper; z. B. Rohren, mittels Preßgas unter einer Flüssigkeit, bei der die
von Flüssigkeit umspülten Hohlkörper in einem Prüfbehälter ruhen und mittels in
sie eingeblasenen Preßgases auf Fehlerstellen untersucht werden, ist in weitgehendem
Maße davon abhängig, daß die zum Füllen des Prüfbehälters benötigte Flüssigkeit
jeweils zu demselben Zweck wieder verwendet werden kann. Da beim Ein- und Ausbringen
der Hohlkörper in bzw. aus der Prüfvorrichtung die Prüfflüssigkeit aus dieser abgelassen
werden und zum Prüfen der Hohlkörper die Prüfvorrichtung wieder mit Flüssigkeit
gefüllt werden muß, war der Flüssigkeitsverbrauch derartiger Prüfvorrichtungen derart
groß, daß das Prüfen von Hohlkörpern auf Dichtigkeit und Festigkeit mittels Preßgases
dadurch bedeutend teurer war als das Prüfen mittels Druckflüssigkeit. Aus diesem
Grunde hat das Prüfverfahren mittels Preßgases in den Betrieben bisher kaum Eingang
gefunden.
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Man hat nun schon vorgeschlagen, entweder den Prüfbehälter selbst
heb- und senkbar auszubilden oder aber außer dem Prüfbehälter noch einen - zweckmäßig
tiefer liegenden -Bereitschaftsbehälter anzuordnen, in den die Prüfflüssigkeit aus
dem Prüfbehälter nach beendigter Prüfung des Hohlkörpers abfließen und aus dem sie
zur nächsten Hohlkörperprüfung mit Hilfe eines starren Verdrängungskörpers wieder
in den Prüfbehälter zurückgedrückt werden kann.
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Vorrichtungen, die gemäß dem ersten Vorschlag mit heb- und senkbarem
Prüfbehälter ausgerüstet sind, haben den Nachteil, daß der Behälter nicht gleichzeitig
als das die Rohre beim Prüfvorgang einspannende Gestell ausgebildet werden kann
und daß, wenn ein zeitraubender Umbau der auf verschiedene Rohrlängen einstellbaren
Druckplatte vermieden werden soll, immer nur Rohre etwa gleicher Längenabmessungen
geprüft werden können. Weitere Übelstände dieser Prüfvorrichtung bestehen darin,
daß das Heben des wassergefüllten Prüfbehälters mittels Preßluft oder Preßwasser
infolge des hohen Gewichtes verhältnismäßig kostspielig ist und diese Hubarbeit
für lange und kurze zu prüfende Rohre immer gleich groß ist. Derartige Prüfvorrichtungen
haben daher infolge ihrer Unwirtschaftlichkeit keinen Eingang in die Betriebe gefunden.
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Die andere Maßnahme, daß außer dem eigentlichen Prüfbehälter noch
ein mit starrem Verdrängungskörper ausgerüsteter Bereitschaftsbehälter vorgesehen
wird, hat sich bisher nur bei kleinen Prüfvorrichtungen mit geringem Fassungsvermögen
bewährt, da hier der Verdrängungskörper nur kleine Abmessungen zu
haben
braucht und daher nur wenig Kraft zur Verdrängung erforderlich ist; ferner die Überströmzeiten
infolge der geringen Flüssigkeitsmengen nicht zu groß werden und daher die Wirtschaftlichkeit
des Betriebes und die volle Ausnutzung der Prüfvorrichtung nicht gefährden.
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Handelt es sich jedoch um Prüfvorrichtungen von größeren Abmessungen,
in denen beispielsweise Rohre von großem Durchmesser und großer Länge mittels Preßgas
unter einer Flüssigkeit abgepreßt werden sollen, so lassen sich derartige Bereitschaftsbehälter
mit Verdrängungskörper nicht zum Abziehen und Zuführen der Prüfflüssigkeit vom bzw.
zum Prüfbehälter verwenden, da durch die lange Dauer des Übersirömens der Flüssigkeit
ein ununterbrochener Betrieb aufgehalten und dadurch die Wirtschaftlichkeit des
Prüfverfahrens mittels Preßgases bedeutend herabgesetzt wird.
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Gegenstand der Erfindung ist nun eine Vorrichtung zum Abpressen von
Hohlkörpern, z. B. Rohren, mittels Preßgas unter einer Prüfflüssigkeit, bei der.
diese Nachteile vermieden werden.
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Die Erfindung betrifft solche Prüfvorrichtungen, die mit einer Flüssigkeit
arbeiten, deren Spiegel im Prüfbehälter zum Ein- und Ausbringen der Hohlkörper gesenkt
und zum Abpressen derselben gehoben werden kann. Die Verbesserung wird dadurch erreicht,
daß ein zur Aufnahme der abgesenkten Flüssigkeit dienender Bereitschaftskörper oder
eine Mehrzahl solcher Behälter derart auf die ganze Länge des Prüfbehälters verteilt
angeordnet ist, daß die abzusenkende Prüfflüssigkeit auf dem jeweils kürzesten Wege
von den einzelnen Prüfbehälterstellen abgezogen und ihnen wieder zugeführt werden
kann, wobei entweder die einzelnen Überströmöffnungen zwischen Prüfbehälter und
Bereitschaftsbehälter oder aber bei Vorhandensein mehrerer Bereitschaftsbehälter
die einzelnen Bereitschaftsbehälter abschaltbar sein können.
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Die neue Vorrichtung gestattet selbst bei größten Prüfvorrichtungen
für Hohlkörper, die mit Preßgas als Prüfmittel für die in einem Prüfbehälter ruhenden,
flüssigkeitsumspülten Hohlkörper arbeiten, die ununterbrochene Wiederverwendung
derselben Prüfflüssigkeit, wobei durch das rasche Überströmen der Flüssigkeit aus
dem Prüfbehälter in den Bereitschaftsbehälter und umgekehrt ein schnelles und wirtschaftliches
Arbeiten der Anlage gewährleistet ist.
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Weiterhin bietet die neue Vorrichtung noch den Vorteil, daß beim Abpressen
von Hohlkörpern von geringerer Länge als die für die Prüfvorrichtung höchstzulässige,
bei Verwendung einer den Prüfbehälter gleichzeitig abdichtenden Druckplatte durch
Abschalten von einzelnen Bereitschaftsbehältern oder einzelnen Überströmöffnungen
nur jeweils der zwischen den Einspannstellen des Hohlkörpers liegende Teil der Prüfvorrichtung
mit Prüfflüssigkeit gefüllt zu werden braucht, wodurch eine bedeutende Verbilligung
des Betriebes gegenüber den bisher bekannten Prüfvorrichtungen erzielt wird.
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Als Ausführungsbeispiel der neuen Vorrichtung ist in der Zeichnung
eine mit derartigem Bereitschaftsbehälter ausgerüstete Druckluftrohrprobierpresse
dargestellt, und zwar besteht im Ausführungsbeispiel der Bereitschaftsbehälter aus
einem einzigen Behälter, der sich über die ganze Länge des Prüfbehälters erstreckt
und mit diesem durch mehrere, einzeln ein-und abschaltbare Rohrleitungen verbunden
ist.
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Abb. i zeigt die Vorrichtung in der Draufsicht und Abb. 2 in einem
Schnitt nach der Linie A-B der Abb. i.
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Neben dem Prüfbehälter i ist der Bereitschaftsbehälter 2 von etwa
gleicher Größe wie der Prüfbehälter i angeordnet, der völlig geschlossen sein kann
und mit dem Prüfbehälter i unten durch Rohre 3, q. und 5, die durch Schieber 6,
7 und 8 abgesperrt werden können, in Verbindung steht. Zweckmäßig liegt die Oberkante
des Bereitschaftsbehälters 2 mit der Unterkante des Prüfbehälters i auf gleicher
Höhe, so daß das Wasser immer durch sein Eigengewicht vom Prüfbehälter in den Bereitschaftsbehälter
fließen kann. Das Hochdrücken des Wassers aus dem Bereitschaftsbehälter in den Prüfbehälter
kann durch eine Pumpe o. dgl. geschehen. Zu diesem Zwecke trägt der Bereitschaftsbehälter
einen Zuleitungsanschlußstutzen g.
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Beim Prüfen eines kürzeren Rohres, das z. B. zwischen dem Druckzylinder
io und der in den Nuten ii der Prüfbehälterwandungen einsenkbaren Druckplatte i2,
die den Prüfbehälter gleichzeitig abdichtet, erfolgt, wird der Schieber 6 geschlossen,
so daß in diesem Falle nur der zwischen dem Druckzylinder io und der Druckplatte
12 liegende Prüfbehälterteil mit Flüssigkeit gefüllt zu werden braucht.