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Vorrichtung zum Abpressen von Hohlkörpern, z. B. Rohren, mittels Preßgas
Zum Prüfen und Feststellen etwaiger Fehlerstellen von Hohlkörpern, wie z. B. Rohren
aus Eisen und Stahl, werden die Hohlkörper einer Preßwasser- oder Preßgasdruckprobe
- letztere unter Flüssigkeit - unterworfen.
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Bisher hat man das Abpressen mittels Luft meist dadurch bewirkt, daß
man das Rohr an beiden Enden verschloß, an einem Ende die Preßluft einführte und
dann das unter Luftdruck stehende Rohr m eine Flüssigkeit tauchte. Dieses Verfahren
ist aber sehr zeitraubend und umständlich.
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Es sind auch bereits mit Preßgas arbeitende Prüfvorrichtungen für
Hohlkörper bekannt, bei denen eine größere Anzahl Hohlkörper beim Abpressen in .einem
Flüssigkeitsbehälter ruhen, wobei die Hohlkörper vor dem Abpressen in dem entleerten
Flüssigkeitsbehälter mittels durch Exzenterscheiben o. dgl. andrückbare Widerlager
abgedichtet werden. Derartige Prüfvorrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß außer
dem Prüfbehälter .noch besondere, im Prüfbehälter angeordnete Zugorgane vorgesehen
sein müssen, die die Widerlager miteinander verbinden und die die beim Abpressen
auftretenden Schließkräfte aufnehmen. Außerdem können solche Prüfvorrichtungen infolge
ihrer großen Breite nur für verhältnismäßig kurze Hohlkörper und infolge der geringen
Verschiebbarkeit der Widerlager gegeneinander nur für Hohlkörper von der bestimmten
Längenabmessung, für die sie gebaut sind, benutzt werden. Andere bekannte Vorrichtungen,
die aus kleinen runden oder eckigen Prüfbehältern mit in diesen verschiebbaren Widerlagern
bestehen und bei denen die beim Abpressen auftretenden Einspannhräfte von den Prüfbehälterwandungen
aufgenommen werden, eignen sich nur zum Prüfen kleiner Formstücke oder kleiner Blechbehälter
von nicht stark voneinander abweichender Größe und können infolge der verhältnismäßig
schwachen und ohne Versteifung ausgebildeten kleinen Prüfbehälter und infolge der
nur in geringem Maße verschiebbaren Widerlager nicht zum Abpressen von langen Hohlkörpern,
wie beispielsweise von Rohren, verschiedenster Längen Verwendung finden.
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Der Erfindungsgegenstand stellt nun gegenüber diesen bekannten Einrichtungen
eine erhebliche Verbesserung zum wirtschaftlichen, schnellen Abpressen von längeren
Hohlkörpern, z. B. Rohren, von den verschiedensten Längenabmessungen und verschiedensten
Durchmessern mittels Preßgas, z. B. Preßluft, unter einer Flüssigkeit, z. B. Wasser,
dar und ist auch den zum Abpressen längerer Hohlkörper bekannten, mit Preßwasser
als Prüfmittel arbeitenden, mit in weiten Grenzen verschiebbaren Widerlagern ausgerüsteten
Pressen gegenüber wegen der durch den Erfindungsgegenstand erreichten Zeitersparnis
beim Abpressen rohrförmiger Hohlkörper der verschiedensten Abmessungen leistungsfähiger
und besitzt diesen hydraulischen Pressen gegenüber weiterhin noch den Vorteil einfacherer
Bedienbarkeit
und bedeutender Betriebskostenersparnis.
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Die Erfindung besteht darin, daß bei derartigen Vorrichtungen zum
Abpressen von Hohlkörpern, z. B. Rohren, mittels Preßgas unter einer Flüssigkeit
die Seitenwandungen des in an sich bekannter Weise zur Aufnahme des flüssigkeitsumspülten
Hohlkörpers dienenden, als das die Einspannkräfte des zu prüfenden Hohlkörpers aufnehmende
Gestell ausgebildeten Prüfbehälters mit Vorsprüngen oder Einschnitten versehen sind
zur Aufnahme des Widerlagers der in bekannter Weise innerhalb des Prüfbehälters
verstellbaren Einspannvorrichtung.
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Zweckmäßig wird die neue Vorrichtung derart ausgebildet, daß die Prüfbehälterwandungen
aus besonders starken Blechen bestehen, die mit einer großen Anzahl von einander
gegenüberliegenden senkrechten Nuten versehen sind, in welche jeweils in dir durch
den zu prüfenden Hohlkörper bestimmten Entfernung von dem Preßzylinder das Widerlager,
das an einem über den ganzen Prüfbehälter verfahrbaren Wagen heb- und senkbar aufgehangen
ist, nach Art eitler Schütze eingeschoben werden kann. Dabei kann die Einrichtung
derart getroffen werden, daß, das zwischen den Vorsprüngen bzw. in die Einschnitte
der Prüfbehälterseitenwandungen einsenkbare Widerlager gleichzeitig als flüssigkeitsabdichtende,
verstellbare Abschlußwand für den der Länge des zu prüfenden Hohlkörpers entsprechenden
Prüfbehälterteil ausgebildet ist. Dadurch wird in ähnlicher Weise, wie es bei mit
Wasser als Prüfmittel umspülten, mit einer kolbenartig verschiebbaren Abschlußwand
ausgerüsteten Rohrprüfvorrichtungen bekannt ist, erreicht, daß immer nur der zwischen
Preßzylinder und Widerlagerplatte liegende Teil des Prüfbehälters, also der Teil,
in dem der zu prüfende Hohlkörper eingespannt ist, mit Flüssigkeit gefüllt zu werden
braucht, ohne außer der Widerlagerplatte noch eine weitere Dichtungs-oder Abschlußplatte
zu benötigen.
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Das innerhalb des Prüfbehälters verstellbare Widerlager kann erfindungsgemäß
mehrteilig ausgebildet sein, und zwar derart, daß ein plattenförmiger Teil die Aufgabe
des Abdichtens des Prüfbehälters als Kopfwand erfüllt und für sich durch Hochziehen
entfernt werden kann, während eine zweite, sich gegen den erstgenannten Plattenteil.
stützende Platte die Abdichtung des zu prüfenden Hohlh:örpers übernimmt. Bei derartiger
Ausführungsform des Widerlagers kann die den zu prüfenden Hohlkörper abdichtende
Platte gelenkig gegen die den Prüfbehälter abdichtende Platte abgestützt sein.
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Der Betrieb der Vorrichtun- erfolgt am zweckmäßigsten mit Preßluft
zum Abpressen und Wasser als Prüfbehälterflüssigkeit, jedoch sind auch alle anderen
Arten von Preßgasen und Prüfbehälterflüssigkeiten denkbar.
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Als Beispiel der neuen Vorrichtung zum Abpressen von Hohlkörpern,
z. B. Rohren, mittels Preßgas unter einer Flüssigkeit ist in den Abb. i bis 5 eine
Druckluftrohrprobierpresse dargestellt, in der Rohre der verschiedensten Abmessungen
mittels Druckluft unter Wasser abgepreßt und auf Dichtigkeit geprüft werden.
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Abb. 6 und 7 zeigt eine besondere Ausführungsform des Widerlagers
dieser Presse. Die in Abb. i bis 5 dargestellte Presse besteht aus einem wasserdichten
Prüfbehälter i von rechteckigem Querschnitt, der oben offen ist. Auf dem oberen
Rande dieses Behälters läuft ein Wagen 2, der die von Hand herunterlaßbare Widerlagerplatte
3 trägt, die den Prüfbehälter i an jeder beliebigen Stelle durch Eingreifen der
Widerlagerplatte 3 in die in die Seitenwände des Prüfbehälters i eingelassenen Nuten
4 wasserdicht abschließt und gleichzeitig als hinteres Widerlager für die abzupressenden
Rohre dient. In hochgezogenem Zustande der Widerlagerplatte3 ist der Wagen 2 mit
der Widerlagerplatte 3 .auf dem oberen Rande des Prüfbehälters i verfahrb.ar, um
jede beliebige Rohrlänge abpressen zu können. Im Prüfbehälter i befindet sich die
Hebe- und Senkvorrichtung 5, die mittels der durch die Stopfbüchsen 6 führenden
Hubstangen 7, der Winkelhebel 8 und des Zuggestänges 9 vom Preßwasserzylinder i
o gehoben und gesenkt werden kann, Das hintere Ende des Prüfbehälters i ist geschlossen,
und am vorderen Ende gegenüber der Widerlagerplatte 3 wird der Prüfbehälter durch
den Preßwasserzylinder i i abgeschlossen, dessen Druckkopf 12 zusammen mit der Widerlagerplatte
3 dazu dient, das Rohr festzuspannen und den Hohlraum des Rohres nach außen abzudichten.
Der Preßwasserzylinder i i ist so ausgebildet, daß vorn am Druckkopf 12 ein Rohr
13 mündet, durch das die Preßluft in das Rohr hineingeblasen werden kann.
Die Hebevorrichtung 5 trägt die Haltevorrichtung, die aus Halteflügeln 14 besteht,
die die Rohre beim Festspannen zwischen Druckkopf und Druckplatte und beim Abpressen
umfaßt und festhält und dadurch vor Durchbiegung schützt, wodurch eine gute Abdichtung
am Druckkopf und an der Druckplatte erzielt wird. Die Flügel 14 sind dabei um die
Bolzen i 5 drehbar, so daß sie infolge ihrer Schwerpunktlage und kurvenförmigen
Ausbildung ihrer Rückenflächen zwischen den Führungen 16 und auf dem Rückenfutter
17 derart im Prüfbehälter gleiten und von diesem gesteuert werden, daß
sie
bei ganz hochgefahrener Hebevorrichtung 5 völlig unter der Oberkante der Hebevorrichtung
verschwinden und so das Rohr nicht beim Einrollen in die Hebevorrichtung hindern.
Beim Senken der Hebevorrichtung mit dem abzupressenden Rohr gleiten die Halteflügel
1 4. mit ihren kurvenförmigen Auflageflächen über die Rückenfutter 17 und werden
von diesen gehoben, so daß sie das Rohr umfassen und einspannen, wein die Hebevorrichtung
bis zur Preßlage gesenkt ist, d. h. daß Mitte Rohr mit Mitte Preßzylinder i i in
gleicher Höhe liegt. Für verschiedene Rohrdimensionen sind die Halteflügel auswechselbar.
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Die in Abb. 6 und 7 dargestellte Ausfühführungsform des Widerlagers
besteht aus der in die Nuten ¢ des Prüfbehälters i einschiebbaren Abdiehtplatte
27, die im Wagen 2 geführt ist. Außerdem ist im Wagen 2 noch die die Rohre abdichtende
Platte 28 mittels des Bolzens 29 drehbar gelagert. Die Platte 28 stützt sich mit
der Rolle 3o gegen die Platte 27. Durch diese Einrichtung wird es ermöglicht, nach
Abpressen des Rohres die Platte 27 hochzuziehen, wodurch die Platte 28 in der Pfeilrichtung
umgelegt werden kann und das Rohrende freigibt.
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Der Arbeitsvorgang der Presse ist folgender: Die Hebevorrichtung 5
wird in die oberste Stellung gehoben, so daß die Oberkante der Hebevorrichtung mit
der Oberkante des Prüfbehälters i in einer Höhe steht. Das Rohr wird vom Rost in
die Hebevorrichtung gerollt und diese gesenkt, bis Mitte Rohr ungefähr gleich ist
mit !Mitte. Preßzylinder i i, wobei das Rohr von den Halteflügeln 1 ¢ umfaßt wird.
Dann wird die Druckplatte 3 in den nächsten, hinter dem Rohrende liegenden Nuten
.1 herabgelassen und das Rohr durch hydraulisches Vorfahren des Preßkopfes 12 zwischen
diesen und der Widerlagerplatte 3 festgespannt und abgedichtet. In den hinter der
Widerlagerplatte 3 liegenden Verbinbindungsrohren i9 sind die Schieber 20 geschlossen,
so daß nur der zwischen dem Druckkopf und der Widerlagerplatte liegende Teil des
Prüfbehälters i durch Wasser gefüllt zu werden braucht.
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Nach Eilispannen des Rohres wird durch eine Pumpe o. dgl. das Wasser
aus dem Bereitschaftsbehälter 18 durch die Rohre 19 in den Prüfbehälter i gedrückt,
bis das abzupressende Rohr völlig von Wasser umspült ist. Dann wird durch das durch
den Zylinder i i führende ausziehbare Rohr 13 Preßluft in das eingespannte Rohr
eingeblasen und das Rohr dadurch auf Dichtigkeit untersucht. Jede kleinste Undichtigkeit
äußert sich in Blasen, die im Wasser des Prüfbehäl; ters i aufsteigen. Nach beendeter
Prüfung des Rohres wird die Preßluft aus dem Rohr wieder abgelassen, und gleichzeitig
läßt man den durch die Pumpe oAgl. erzeugten Druck auf den Bereitschaftsbehälter
18 aufhören. Dadurch sinkt das Wasser infolge seines Eigengewichtes wieder aus dem
Prüfbehälter i in den Bereitschaftsbehälter 18 zurück und gibt das Rohr frei. Nach
Zurückfahren des Druckkopfes 12 wird das Rohr mittels der Hebevorrichtung 5 gehoben
und auf einen Rost abgerollt. Die Presse steht dann zur Aufnahme des folgenden Rohres
bereit.