DE483398C - Verfahren zur Herstellung von kolloiden Schaedlingsbekaempfungsmitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kolloiden Schaedlingsbekaempfungsmitteln

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DE483398C
DE483398C DEB110875D DEB0110875D DE483398C DE 483398 C DE483398 C DE 483398C DE B110875 D DEB110875 D DE B110875D DE B0110875 D DEB0110875 D DE B0110875D DE 483398 C DE483398 C DE 483398C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N59/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing elements or inorganic compounds
    • A01N59/16Heavy metals; Compounds thereof
    • A01N59/22Arsenic

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Agronomy & Crop Science (AREA)
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  • Environmental Sciences (AREA)
  • Colloid Chemistry (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von kolloiden Schädlingsbekämpfungsmitteln Es ist bekannt, daß Bleiarseniat, welches zur Bekämpfung von tierischen Pflanzenschädlingen verwendet und durch Doppelumsetzung von Salzen der Arsensäure mit Bleisalzen dargestellt wird, bei Gegenwart von, Schutzkolloidem und entsprechenden Konzentrationsverhältnissen voluminös ausfällt; es ist ferner bekannt, da.ß dieses so gewonnene Präzipitat durch Zentrifugieren -und wiederholtes Aufnehmen mit Schutzkolloiden an sich zwar noch nicht in den kolloiden Zustand übergeführt wird, immerhin aber kolloi:dähnliche Eigenschaften aufweist.
  • Es ist ferner bekannt, daß Arsenverbindungen aus großen Mengen von Lösungsmitteln durch Wasser in Gegenwart von Schützkolloldem in; Form von Suspensionen ausfallen (Pa:tent 2¢3 252).
  • Dagegen war es bislang nicht gelungen, Bleiarseniät, welches direkt aus den Bleioxyden, namea'tlich den höheren, gewonnen wurde, oder Kalkarseniat in; kolloide Form überzuführen, um, homogene, für Verspritzung geeignete, im Verbrauch ökonomische Lösungen zu erhalten. Die Schwierigkeit lag darin, daß dass aus den höheren. Bleioxyden gebildete Bleiarsemiat spezifisch ebenso schwer ist wie die als Ausgangsmaterial verwendeten Bleioxyde.
  • Auch Zugabe von Seife erhöht nicht :den voluminösen, Charakter. Die Benetzbarkeit wird zwar hierdurch erhöht, j edoch leidet hierdurch das Blatt der Pflanze (Chem. Ztg. 1913, 11.1o26). Es wurde nun -gefunden, daß man sowohl durch übenfiihrung der Reaktionskomponenten in. den kolloiden Zustand, von den schweren Bleioxyden als Ausgangspunkt ausgehend, als auch von fertigem, zwei oder dreibasischem Bleiarseniät beständige _ Sole und reversible Gele erhalten kann, wenn man mechanische Dispersionsprozesse in bekannter Art bei gleichzeitiger Anwesenheit an sich bekannter geeigneter Schutzkolloide in Gegenwart kleiner Mengen hochmolekularer Verbindungen besonderer Art in planmäßig ausgearbeiteter Reihenfolge ausführt.
  • Bei der Erfindung wird die Erkenntnis benutzt, -daB die. Solbildung nicht nur eine Funktion der Teilchenzerkleinerung ist. Auch die Anwesenheit erheblicher Mengen von Schutzkolloiden genügt nicht zur Solbildung der Arsensäureverbindungen. Hingegen erhält man sogar konzentrierte kolloide Lösungen, wenn man die disperse Phase in Gegenwart :des Dispersio:nsmittels Wasser und eines geeigneten Schutzkolloldes unter starker mechanischer Bearbeitung mit einem solchem: Dispersor zur Reaktion bringt, daß die Bildung charakteristischer und spezifischer Adsorptionsverbindungen ermöglicht wird.
  • Bei Bleiarseniat z. B. wird der Reaktionsvorgang .durch die Anwesenheit geringer Mengen von Bleisäureionen, beispielsweise Alkaliplumbatenr, :eingeleitet, wobei durch Einhaltung entsprechender Konzentrationen dafür gesorgt ist, daB im Reaktionsgut auch normale Bleiionen, allerdings in geringer Konzentration, vorhanden sind. Die so geführte Reaktion verläuft zwar im gewünschten Sinne, was bisher unbekannt war, aber träge und daher unwirtschaftlich. Der oben beschriebene Dispersio:nsvorgang wird jedoch durch die gleichzeitige Anwendung hochmolekularer organischer oder anorganischer .Verbindungen beschleunigt und erleichtert. Als besonders wirksam haben, sich ervdiesen: hochmolekulare anorganische Silicium-, Arsen-, Antimonverbindungen, ferner Kaliumstannat, Molyb,dünisäurresalze, ferner Alkali-, Erdalkalimetallsalze verschiedener aliphatis.cher und aromatischer Säuren, z. B. Natriumsuccinat, Zinkmalo:nat und Metazinnsäure. Auch Sulfide und Thionate haben eine ähnliche Wirkung, verleihen jedoch denn Fertigprodukt durch Bildung vorn Schwefelblei eine nicht handelsübliche dunkle Farbe.
  • Die auf vorstehende Weise erhaltenen kolloiden Adsorptionsverbindungen sind sehr beständig und werden in Konzentrationen von 6o bis 70 % erhalten, ohne .da@3 hierdurch die kolloide Löslichkeit oder die Reversib!ili tät leiden.
  • Sowohl der Hauptprozeß, das ist die Einwirkung von Plumbat- oder anderen geeigneten Ionen auf Bleiarseniat (bzw. auf andere arsenbaltige Verbindungen), als auch die in der Beschreibung erwähnten Kombinationsprozesse sind bisher nicht bekannt geworden. Die Auflösung eines an sich unlöslichen Arseniates, wie z. B. des Schweinfuortergrüns, in einem Lösungsmittel, wie z. B. Ammoniak, und Ausfällen, der unlöslichen Arsenverbindung durch Wasser in Gegenwart von Schutzkalloüden hat mit der vorliegenden Erfindung nichts zu tun. Das Bleiarseniat wird während des .ganzen Prozesses nie molekular gelöst, hingegen wird es durch die kombinierte Bearbeitung mit kleinen Mengen von geeigneten Dispersaren aus dem wasserunlöslichen Zustand direkt in den Solzustand üb erg eführt.
  • Die vorliegende Erfindung hingegen löst die BLeiarsenverbindung überhaupt nicht und fällt sie auch nicht; außerdem ist es nach der vorliegenden Erfindung möglich, das Bleiarseniat mit einem nur sehr .geringen ,Ballast von inerten Körpern zu erzeugen, was nach den. bisher bekannten Verfahren vollkommen unmöglich war." Dies ist für die landwirtschaftliche Verwendung des Bleiarseniates von außerordentlicher Bedeutung, weil die Giftwirkung des Bleiarseniates in erster Linie auf der Arsensäurekomponente beruht und diese Giftwirkung durch inerteKörper außerordentlich beeinträchtigt wird.
  • Die Verwendung von lediglich äußerst kleinen Mengen von Hilfsstoffen bei dem vorliegenden Verfahren gewährt eine bisher voll-:Z unbekannte Wirtschaftlichfkeit des Kolloidisierungsprozesses.
  • Gemäß ,der Erfindung ist es möglich, hochprozentige Pasten, die etwa bis zu 7 5 % an Bleiarseniat enthalten können, zu erzeugen und dabei eine Viskosität zu erzielen, welche in keiner Weise für den Gebrauch des Produktes hindernd ist, d. h. das nach dem vorliegenden Verfahren erzeugte Produkt ist von sehr geringer Viskosität und kann außerordentlich leicht ohne Verstopfung der Apparate verspritzt werden. Beispiel 3ooo g einer 6oprozentigen Bleiarseniatpaste wird in einier der bekannten mechanischen Dispersionsvorrichtungen mit 5o g einer Calciumplumba.taufschwemmung in i oo g Wasser, ferner 8oug einer ioprozentigenNatriumprotalbinsä uredösung oder Sulfitlauge entsprechend lange Zeit mit größter Intensität verrieben. Hnerau@ setzt man die zweite Phase, eine A,ufschwemmung von Sog Calciumplumhat in ioo g Wasser, langsam zu und nach weiterem eniergi.schen Verrühren i o g Natriumantimoniat und setzt das intensive Durchmischen so lange fort, bis eine kleine Probe in Wasser gegossen eine vollkommen homogene und haltbare Milch ergibt.
  • Das s0 erhaltene Produkt setzt im Zweis,chenkelflückungsmesser nicht ab, wird durch sämtliche Elektrolyten peptisiert, geht nacht durch die tierische Membran, zeigt unter dem Ultramikroskop die Brownsche Bewegung und erweist sich demnach als echtes Kolloid.
  • Das Produkt besitzt auch die Eigenschaft, ein reversibles Gel zu bilden. Bei gelinder Temperatur, z. B. unter q.o° und nicht bis zum vollkommenen. Wasserentzug getrocknet (vallständi,ge Dehydration zerstört das Kolloid), bleibt es auch nach dem Trocknen im Wasser vollkommen kolloidlöslich.
  • Es war bisher umbekannt, daß Metallsäureion.en solbildende Eigenschaften besitzen und bestimmte hochmolekulare organische oder anorganische Verbindungen die Bildung der Adsorptionsverbindungen erleichtern. Diese hier gefundenen dispergierenden und adsorbierenden Eigenschaften werden in ausreichender Weise gesteigert, wenn man die Reaktionsprodukte in verschiedenen Phasen zugibt. Die richtigen Zeitpunkte für die Zugabe der Zusatzkörper werden in folgender Weise ermittelt: Man titriert einen aliquoten Teil des bereits eine zeitlang vermahlenen Flüssighehsgutes mittels einer gestellten Alaunlösung auf ihren Koagulationss,chwellen.@ wert. Diese Koagudation,sk@ennzählen gelten nur für :einte bestimmte Substanz und wird bei bestimmten, empirisch ermittelten. Kennzahlen der spezifische Zusatzkörper gemäß Ausführungsbeispiel zugegeben.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von kolloiden Schädlingsbekämpfungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man Bleiarsensäureund. oder Bleiarsen.igsäureverbindungenmit geeigneten. Schutzkolloiden in bekannter Weise -dispergiert, dann mit solchen Substanzen phasenweise weiter verreibt, welche Metallsäurei.onen, i. B. Bleisäureionen, in wäßriger Lösung zu bilden vermögen und phasenweise mit hochmolekularen organischen oder anorganischen Silicium-, Arsen-, Antimonverbindungen oder ferner Molybdänsäure,derivaten oder Zinnsä.urenphasenweise intensiv miteinander vermischt.
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