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Steckerschalter mit selbsttätiger Bewegung des Schalters durch den
Stecker Die Verwendung von Steckkontakten zum Anschluß nicht ortsfester elektrischer
Apparate, wie Motoren, Schweißapparate usw., ist sehr vielseitig. Ein besonderer
Nachteil aller dieser Steckerverbindungen ist jedoch die Lichtbogenbildung, insbesondere
wenn. es sich um größere Schaltleistungen handelt, weshalb einerseits über die Verwendung
derartiger Steckerverbindungen und die zulässigen Schaltleistungen genaue Vorschriften
bestehen, andererseits aber auch zahlreiche Fälle vorkommen, in denen die Verwendung
einer solchen. Steckerans:chlußverbindung ihrer Gefährlichkeit für-- den Betrieb
wegen von vornherein als ausgeschlossen erscheint. Dies ist beispielsweise in explosionsgefährlichen
Räumen, Pulverfabriken, chemischen Fabriken, Bergwerken usw. der Fall, ganz abgesehen
von den Gefahren, die ein dauerndes Unterspannungstehen der Steckkontakte gegenüber
dem Berühren durch Unbefugte bedeutet. Diese Nachteile hat man auf die Weise zu
beseitigen versucht, daß man den Stecker mit einem Sehalter vereinigte und mit ihm
:die Steckkontakte vor dem Ein- bzw. Ausschalten des Steckers erst spannungslos
machte. Ferner hat man, um :die Reihenfolge der dabei vorzunehmenden Handhabungen
zwangsläufig zu gestalten, Verriegelungsvorrichtungen angewendet. Es ist auch weiter-'hin.
bereits bekannt, die Bewegung des Schalters eines derartigen Steckerschalters selbsttätig
vor sich gehen zu lassen, so daß zur Herstellung bzw. Unterbrechung der Steckerverbindung
nichts weiter erforderlich ist als bei einem gewöhnlichen einfachen Stecker, nämlich.
ihn einzuführen oder herauszuziehen. Aber auch derartige Einrichtungen bieten selbst
bei der Verwendung von Dreh- bzw. Schnappschaltern noch keine genügende Sicherheit,
da immer noch eine, wenn auch verringerte Funkenbildung am Schalterkontakt vorhanden
ist.
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Die Erfindung betrifft nun einen Steckerschalter, - bei dem einerseits
vollständige Sicherheit gegen Funkenbildung und andererseits die Vorteile einer
selbsttätigen Wirkung erzielt werden. Es sind nun, wie erwähnt, bereits Vorrichtungen.
bei Steckerschaltern bekannt geworden, bei denen beide Bewegungen, Einführung ges
Steckers und Drehung des Schalters, voneinander gegenseitig abhängig sind, so daß,
nur die eine Bewegung (Betätigung des Steckers) ausgeführt zu werden braucht und
die Bewegung des Schalters selbsttätig in der gewünschten Reihenfolge bewirkt wird.
Die praktische Verwendung derartiger Vorrichtungen scheiterte
jedoch
bisher an -der mechanischen Ausführung, die nur eine geringe Zuverlässigkeit im
Betriebe ergab.
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Der dem gleichen Zwecke dienende selbsttätige Steckerschalter nach
der Erfindung hat demgegenüber den Vorteil der Einfachheit und der Betriebssicherheit.
Sein wesentliches Merkmal besteht @darih, daß, die Drehbewegung des Schalters vermittels
eines auf der verlängerten Schalterachse angeordneten und mit einer Mutter zusammenwirkenden
Gewindes hervorgerufen wird, derart, daß beim anfänglichen Einführen des Steckers
zunächst der Stecker Kontakt macht und beim weiteren Einführen der Schalter selbsttätig
eingeschaltet wird; und umgekehrt. Eine derartige Einrichtung ermöglicht einen weiteren
Vorteil, indem die Kontakte der Steckvorrichtung einerseits und die Schalteinrichtungen
andererseits auf verschiedenen Seiten einer innerhalb des Gehäuses befestigten Grundplatte
angeordnet werden können, so daß der Schalter sich in einem abgetrennten Raum befindet
und von der äußeren Umgebung abgeschlossen ist.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einem Beispiel
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen senkrechten, Schnitt durch die Steckdose,
während Abb.2 den Stecker teilweise geschnitten wiedergibt.
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Die Achse i (Abb. i) eines zweipoligen Schalters 2 ist nach der Steckerseite
hin verlängert und in der Grundplatte 8, die das Gehäuse 7 in zwei Kammern g und
io teilt, gelagert. Die Kammer 9 enthält den Schalter a, während die Kammer io die
Steckervorrichtung enthält.
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Der Schalter z selbst ist von der bekannten Art und besteht aus einer
Spannfeder 15, die auf der Schalterachse i lose angeordnet ist und die an einem
ihrer Enden von einem fest angeordneten Bügel 1q. gehalten wird, während ihr anderes
Ende mit einem weiteren Bügel 13, der an der Achse z befestigt ist, in Verbindung
steht. An ihrem freien Ende messerartig ausgebildete Winkelstücke 17 bilden
die beweglichen Schalterkontakte. Es sind davon zwei Paare in der erforderlichen
gegenseitigen Lage zueinander angeordnet, die mit zugehörigen feststehenden, ebenfalls
paarweise vorhandenen Gegenkontakten 16 zusammenarbeiten. Wenn der Schalter gedreht
wird, wird die Feder 15 zunächst gespannt, und nachdem sich genügend Kraft in ihr
aufgespeichert hat, trennen sich die Kontakte sehr rasch voneinander, um so einen
schädlichen Öffnungsfunken zu verhindern.
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Die Verlängerung der Schalterachse trägt ein steiles Gewinde 3, zu
dem eine im Steckerkörper q. (Abb. z) angebrachte und gegen Verdrehung gesicherte
Mutter 5 paßt. Damit der Stecker beim Einführen sich nicht drehen kann, ist er mit
einer Nut 6 (4bb. z) versehen, die in eine im Gehäuse 7 angebrachte Nase eingreift.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Wird der Stecker eingeführt, so
tritt er zunächst mit den Kontakten i i in Verbindung, und die Mutter 5 greift in
das Gewinde 3 der Schalterachse ein. Da der Stecker mit .der Mutter 5 gegen Drehen
gesichert ist, so wird die Schalterachse beim Einführen des Steckers in Drehung
versetzt und die Schalterfeder gespannt. Der Stecker hat bereits im spannungslosen
Zustande Kontaktverbindung, noch ehe der Sehalter anfängt, sich zudrehen, bis nach
weiterem Einführen des Steckers die Schalterfeder 15 derartig gespannt ist; daß
der Schalter schließlich auslöst und in die Einschaltstellung einschnappt und der
Anschluß somit hergestellt ist. Beim Abschalten des Steckers findet der umgekehrte
Vorgang statt. Noch ehe der Stecker die Kontakte i i verläßt, ist der Schalter ausgeschaltet,
wobei die Abschaltung des Steckers vollkommen spannungs- und funkenlos geschieht.
Die einzige, im übrigen :durch die Momentwirkung des Schalters geringe Funkenbildung
findet somit nur in dem bei genügender Dichtung der Schalterachse i von dem Außenraum
vollständig abgeschlossenen Schalterraum g statt, so daß auch selbst in sehr feuergefährlichen
Räumen eine vollkommene Sicherheit gewährleistet ist. Damit nach jeweiligem Ein-bzw.
Ausschalten des Schalters die Schalterfeder 15 wieder in die ungespannte
Nullage zurückkehren kann, um für die nachfolgende Schaltung bereit zu sein, ist
auf der Achse des Gewindes 3 eine . Rille 12 vorgesehen, derart, daß die Länge des
Gewindes genau den für die Schaltdrehbewegung des Schalters entsprechenden Wert
(beispielsweise go°) besitzt. Sobald die Mutter 5 des Steckers in die Rille eingreift,
wird das Gewinde von der Mutter freigegeben, und die Schalterfeder kann in die entspannte
Nullage zurückkehren.